DE3208173A1 - Verfahren und vorrichtung zum entfernen des stickstoffs aus dem abwasser mittels tauchtropfkoerper - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entfernen des stickstoffs aus dem abwasser mittels tauchtropfkoerperInfo
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Description
p/g 2723 Dfpl.-Ing. WHlieirr« Sr^reiber 6. März" 1982
STUTTGAR:-W
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und 29449t
Anmelder;
Dipl.-Ing. Volker Stengelin, 72oo Tuttlingen
"Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen des Stickstoffe aus dem Abwasser mittels Tauchtropfkörper11
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen des Stickstoffs aus dem Abwasser mittels Tauchtropfkörper
(TTK) und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Dabei werden TTK für die biologische
Reinigung ao eingesetzt, daß sie im Bereich der Nitrifikation arbeiten.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, diesen Tauchtropfkörper so aufzubauen und anzuordnen, daß ohne Vergrößerung
des Tauchtropfkörpers und ohne wesentliche zusätzliche Investitionen eine Denitrifikation (Entfernung
des Stickstoffs) erreicht werden kann, wobei auch der Denitrifikationsgrad eingestellt werden kann.
Um eine Nitrifikation mit dem Tauchtropfkörper zu erreichen, muß die spezifische Flächenbelastung, bezogen auf
den biologischen Sauerstoffbedarf (BSBc), unter θ g 02/m · d liegen.
Der Aufbau solcher Tauchtropfkörper, welche im Bereich
der Nitrifikation arbeiten, ist bekannt. Es können meh-
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rere radial oder acheial durchflossene Tauchtropfkörperwalzen
hintereinander angeordnet werden und für eine mittlere Flächenbelastung (bezogen auf den BSBc) von
kleiner ale 8 g Og/m ο d ausgelegt werden. Um eine sichere
Nitrifikation zu erreichen, kann die Tauchtropfkörper-Anlage
auch in zwei Stufen mit einer Zwischenklärung aufgegliedert werden.
Die 1. Stufe wird für den Abbau des organischen Kohlenstoffs
ausgelegt, welcher im Bereich von ca0 18 - 3o g
Op/m · d - bezogen auf den BSBc - arbeitet. Der in der
1 ο Stufe erzeugte Überschußsohlamm wird in der Zwischenklärung
ausgeschieden. Durch die Verwendung einer Zwischenklärung kann sich auf der Bewuchsfläche der TTK der
2. Stufe der Anlage ein für die Nitrifikation optimaler biologischer Rasen ausbilden. Die 2, Stufe der TTK-AnIage
(Nitrifikationsstufe) arbeitet im Bereich - bezogen
auf den BSBc - "von kleiner als 8 g Op/m . d.
Der Anlage ist eine Nachklärung nachgeschaltet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, das
in der Nitrifikationestufe erzeugte Nitrat aus dem Abwasser
ohne Vergrößerung des Tauchtropfkörpers durch eine gesteuerte Denitrifikation zu entfernen. Diese Aufgabe
soll durch das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gelöst werden, daß in der an sich für den Kohlenstoffabbau
sorgenden TTK-Stufe dazu O2 einerseits aus der Luft und
nach einer Umschaltung anderseits aus dem Nitrat entnommen werden kann, wobei die Umschaltung einstellbar sein
kann.
Der biologisch gereinigte Ablauf der Nachklärung■enthält
den zu Nitrat oxidierten Stickstoff. Der Ablauf wird -
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entsprechend dem angestrebten Denitrifikationsgrad - in die 1. Stufe, die jetzt als Denitrifikationsstufe arbeitet,
zurückgeführt. In dieser Denitrifikationsstufe wird der Sauerstoff des Nitrats vom Stickstoff getrennt. Diese
Trennung kann nur stattfinden, wenn in der Denitrifikationsstufe kein freier gelöster Sauerstoff vorhanden
ist und die Bakterien gezwungen sind, für den Op-Bedarf
den Sauerstoff des Nitrats zu verwenden.
Als Denitrifikationsstufe wird die TTK-Stufe verwendet,
die zunächst für den Abbau des organischen Kohlenstoffs dienlich gewesen war. Für den Abbau des organischen Kohlenstoffs
benötigen die Mikroorganismen den Sauerstoff aus Luft, welcher beim TTK dadurch zugeführt wird, daß
die Bewuchsfläohen zu etwa der Hälfte in Abwasser eintauchen und die andere Hälfte in die Luft ragt. Bei der Drehung
der TTK-Walzen nehmen die Mikroorganismen beim Auftauchen
in die Luft den Sauerstoff auf und beim Eintauchen in das Abwasser die Schmutzetoffe.
Die Mikroorganismen dieser TTK-Stufe für den Abbau des organischen Kohlenstoffs beziehen also den Sauerstoff
aus der Luft, da die Walzen nur au etwa der Hälfte in das Abwasser eintauchen. Durch Messung des Og-Gehalts in
der Denitrifikationsstufe wird die Vorrichtung derart gesteuert, daß nach Überschreiten eines Oo-Gehalts von
o,2 mg/1 das Abwasser in dieser Stufe aufgestaut wird. Durch das Aufstauen des Abwassere bis zum vollständigen
Eintauchen der TTK-Walzen werden die Mikroorganismen auf den TTK-Walzen gezwungen, sich den Sauerstoff zu besorgen,
welcher im Nitrat des biologisch gereinigten Abwassers aus der Nachklärung enthalten ist. Die Kreislaufführung
(Rückführung aus der Nachklärung) muß so gesteuert werden, daß der im Nitrat enthaltene Sauerstoff zur Dek-
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kung des Sauerstoffbedarfs der Mikroorganismen ausreicht, welche den Abbau des organischen Kohlenstoffe besorgen.
Deshalb kann die Abwasserrückführung zwischen einer Menge, die geringer als die Zulaufmenge ist oder die der Zulaufmenge
entspricht, und einer solchen Menge geregelt werden, die dreimal so groß wie die Zulaufmenge ist.
Reicht der Nitrat-Sauerstoff der Rückführung nicht aus,
dann muß die Überstauung der TTK-Walze entsprechend gesenkt werden. Mit der Absenkung der Aufstauung sollte erreicht
werden, daß in der Denitrifikationsstufe keine anaeroben Zustände auftreten.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in der folgenden Beschreibung
näher erläutert, der auch weitere Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung entnommen werden können.
In der Zeichnung ist eine Kläranlage 1 für Abwasser schematisch dargestellt, die zwei biologische Stufen 2 und
aufweist, die mit zwei Tauchtropfkörperwalzen 4 und 5 bzw«, 6, 7 und 8 ausgerüstet sind.
Zwischen der ersten und der zweiten TTK-Stufe ist ein Zwischenklärbecken 9 angeordnet, aus dem über die Leitungsabschnitte
11 und 12 Üfeerschußsohlamm ausgeschieden
werden kann. Auf die zweite TTK-Stufe folgt ein Nachklärbecken 13, aus dem einerseits über den Leitungsabschnitt
14 Klärschlamm zurückgeführt oder ausgeschieden wird und aus dem anderseits biologisch geklärtes Abwasser über die
RückfUhrleitung 15 zum Zulauf 16 zurück- und damit der
ersten TTK-Stufe 2 zugeführt wird.
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- S-
Die Tauchtropfkörperwanne 17 der ersten TTK-Stufe 2 muß
nun so ausgebildet sein, daß ihre Oberkante 18 auf jeden Pail den Kulminationspunkt der TTK in der Wanne 17 überragt.
Der Ablauf 19 der TTK-Wanne 17 ist höhenverstellbar, so daß jedes Niveau des Wasserspiegels zwischen dem tiefsten
Stand 2o und dem höchsten Stand 21 eingestellt werden kann.
Zur Messung des Sauerstoffgehalts in der TTK-Wanne 17 ist
dort ein Op-Meßgerät 22 installiert, das den (^-Gehalt in
dieser Stufe auf o,1 - o,2 mg/1 · d einstellen soll.
Das Meßgerät 22 veranlaßt das Anheben des Ablaufs 19,
wenn die Grenze von o,2 mg/l Og in der TTK-Wanne 15 überschritten
worden ist· Sinkt nun trotz Erreichen des llaximalstandes
21 der Op-Gehalt in dieser Wanne: 15 noch nicht ab, wird veranlaßt, daß die Abwasserrückführung in der
Leitung 15 gedrosselt wird.
Damit die erfindungsgemäße Anlage 1 in der geschilderten Weise arbeiten kann, muß vorher erreicht werden, daß die
Anlage im Bereich der Nitrifikation in der zweiten der Nitrifikationsstufe 3 arbeitet, während vorher in der
1. Stufe 2 Kohlenstoff abgebaut wird· Die Anlage muß sich also erst einarbeiten, bevor die Denitrifikation in der
ersten Stufe 2 elneetsen kann, die dann zur !Denitrifikationsstufe
wird.
Dies geschieht in der folgenden Weise:
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Zur Entfernung des Stickstoffs muß die TTK-Anlage 1 im
Bereich der Nitrlfikttien arbeiten, d.h. die BSB--Flächenbelastung muß unter 8 g 02/m . d liegen. Nach der
Einarbeitung der Anlage und dem Erreichen der Stickstoff*'
oxidation zu Nitrat wird die Rückführung aus der Nachklärung (Kreislaufführung) entsprechend dem Nitrat-Gehalt
und der BSBc-Belaetung verstärkt bei gleichseitigem Auf*
stauen des Wasserspiegels in der ersten Stufe 2, die an sich für den Abbau des organischen Kohlenstoffs bestimmt
ist. Die Aufstauhöhe ist auch abhängig von dem O2-Bedarf
der Mikroorganismen für den Abbau des organischen Kohlenstoffs und dem des Nitrate aus dem zur Verfügung stehenden Sauerstoff aus der Rückführung der Haehklürung. Be
ist deshalb notwendig, daß
1) die Rückführung im Bereich von I00 - 3oo £ des zufließenden Abwassers regelbar ist,
2) der Wasserspiegel in den TTK-WaIzen 4 und 5, welche
die Denitrifikation durchführen sollen, stufenlos bis
zum vollen überstau der Walzen ebenfalls regelbar ist.
Aus diesen Überlegungen ergibt eich, daß die TTK-Anlage 1
selbst nicht vergrößert zu werden braucht, um eine Denitrifikation zu erreichen. Der Sauerstoff des Nitrats wird
zur Deckung des Sauerstoffbedarfs der Mikroorganismen beim Abbau des organischen Kohlenstoffs des Abwassers benützt. Dadurch iet gleichzeitig eine wesentliche Einsparung des Energiebedarfs der TTK-Walzen möglich. Durch die
Nutzbarmachung des Nitratsauerstoffs kann nämlich auf die
energieaufwendige SauerstoffVersorgung der Mikroorganismen aus der Luft verzichtet werden.
Wird der Nitrateaueretoff für die (^-Versorgung der Mikroorganismen zum Abbau des organischen Kohlenstoffs be-
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nutzt, dann kann die Drehzahl der TTK-Walzen auf ο U/min
reduziert werden. Damit ist eine Bnergieeinsparung von ca. 5o fi bei gleicher Reinigungsleistung wie bei bekannten
Anlagen möglich.
Schließlich muß die Steuerungseinrichtung auch noch so ausgerüstet sein, daß bei nicht ausreichender Nitrat-Sauerstoffmenge
in der Rückführleitung 15 die Aufstauung um die TTK-Walzen 4 und 5 abgesenkt wird.
Claims (6)
1.) Verfahren zum Ausscheiden des Stickstoffs aus dem Abwasser mittels "biologisch arbeitender Tauchtropfkörper,
die außer der für den Kohlenstoffabbau sorgenden
Stufe eine Nitrifikationsstufe aufweisen, aus deren Nachklärbecken Überschußschlamm zurückführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der an sich für den Kohlenstoffabbau sorgenden ersten TTK-Stufe
dazu 0« einerseits aus der Luft und anderseits nach einer Umschaltung aus dem Nitrat entnommen
werden kann, die einstellbar sein kann.
2.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweistufige
TTK-Anlage (1), die eine erste Stufe (2) für den Kohlenstoffabbau, gefolgt von einem Zwischenklärbekken
(9) mit Sohlammrückführung, und eine zweite Stufe
(3) für die Stickstoffoxidation, die Nitrifikationsstufe,
aufweist, aus deren Nachklärbecken (13) über den Leitungsabschnitt (H) Klärschlamm und über
die Rückführleitung (15) Abwasser rückführbar ist,
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in der ereten Stufe einen höhenverstellbaren Ablauf (19) aufweist, duroh den der Abwasserspiegel (2o,
21) in dieser Stufe von der Achsmitte der TTK-WaI-zen
(4, 5) bis zu ihrem oberen Rand kontinuierlich veränderbar ist»
3.) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwasserrückführung in der Rückführleitung
(15) zwischen einer Menge, die geringer als die Zulaufmenge ist. oder der Zulaufmenge entspricht, und
der dreifachen Zulaufmenge regelbar ist.
4.) Einrichtung zur Steuerung der Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Denitrifikationsstufe (2) O2~Meßgeräte (22) angeordnet
sind, die den gelösten Op-Gehalt in dieser Stufe (2) auf o,1 bis o,2 mg/1 dadurch einstellen,
daß sie bei Überschreiten dieser Grenze das Anheben des Ablaufs (19) dieser Stufe (2) veranlassen, wonach
bei Erreichen der Maximaleinstellung und bei Niohtabsinken des Og-Öehalts die Abwasserrückführung
in der Rückführleitung (15) gedrosselt wird.
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_ "5 —
5.) Einrichtung nach Anspruch 4·, dadurch gekennzeichnet, daß beim Erreiohen des vorgesehenen Denitrifikationswerts die Umdrehungsgeschwindigkeit der TTK (4, 5)
in der Denitrifikationsstufe (2) bis auf ο absenkbar ist.
6.) Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5f gekennzeichnet
durch eine derartige Ausbildung derselben, daß bei nicht ausreichender Nitrat-Sauerstoff-Menge in der
Rückführleitung (15) die Aufstauung um die TTK-WaI-zen
(4 und 5) abgesenkt wird.
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