DE19843967A1 - Verfahren zur Denitrifikation von Abwässern - Google Patents

Verfahren zur Denitrifikation von Abwässern

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Denitrifikation von Abwässern in einer Kläranlage, enthaltend ein Vorklärbecken mit Zulauf, eine biologische Klärstufe und ein Nachklärbecken mit Ablauf.
Bei Kläranlagen bekannter Bauart wird das Rohschlamm enthalt­ ende Abwasser zunächst in ein Vorklärbecken geleitet, wobei dem Vorklärbecken überlicherweise eine Rechenanlage, ein Hebe­ werk und ein Sandfang vorgeschaltet sind. Im Vorklärbecken findet normalerweise nur eine mechanische Schlammabscheidung statt.
Aus dem Vorklärbecken fließt das Wasser zusammen mit dem nicht abgeschiedenen Teil des Rohschlammes in die biologische Klär­ stufe, die beispielsweise als Belebungsbecken ausgestaltet sein kann. Hierbei wird das Abwasser mit belebtem Schlamm ge­ mischt und belüftet. Der zum biologischen Abbau erforderliche Sauerstoff wird mit Belüftungseinrichtungen eingetragen. Das Abwasser wird durch die Mikroorganismen des belebten Schlammes gereinigt, wobei die organischen Stoffe des Abwassers aufge­ nommen und in verschiedenen Anteilen veratmet bzw. in absetz­ bare Biomasse übergeführt werden. Im Belebungsbecken wird ne­ ben der Entfernung der Kohlenstoffverbindungen durch die im belebten Schlamm vorhandenen nitrifizierenden Mikroorganismen (Nitrifikanten) gezielt Ammoniumstickstoff zu Nitratstickstoff oxidiert. Bei der Abwasserreinigung mit Denitrifikation wird zusätzlich Nitrat- und Nitritstickstoff zu gasförmigem Stick­ stoff reduziert, was entweder im Belebungsbecken oder vorge­ schaltet in einen besonderen Denitrifikationsbecken, das auch als Belebungsbecken betrieben werden kann, geschieht.
Von dem Belebungsbecken fließt das Abwasser-Schlamm-Gemisch in das Nachklärbecken, in welchem sich der belebte Schlamm vom gereinigten Abwasser trennt. Der im Nachklärbecken abgesetzte Schlamm wird als Rücklaufschlamm in das Belebungsbecken zu­ rückgeführt, während das gereinigte Abwasser in den Vorfluter abfließt. Da sich der belebte Schlamm bei den biologischen Prozessen vermehrt, wird der Zuwachs als Überschußschlamm entfernt.
Dieser Stand der Technik ist im Arbeitsblatt A 131 vom Februar 1991, Regelwerk Abwasser-Abfall, DK 628356: 628.32.001.2 (083) "Bemessung von einstufigen Belebungsanlagen ab 5.000 Einwohner­ werten" näher erläutert.
Nach den gesetzlichen Vorschriften muß der Gesamt-Stickstoff­ gehalt des in einen Vorfluter eingeleiteten gereinigten Abwas­ sers auf maximal 18 mg/Liter begrenzt werden. Diese Mindestan­ forderung kann nur durch eine gezielte Stickstoffeliminierung durch Denitrifikation eingehalten werden. Unter Denitrifika­ tion versteht man die biologische Stickstoffeliminierung aus Nitrit (NO2-N) und/oder Nitrat (NQ3-N) zu elementarem Stick­ stoff.
Die gesetzlich vorgeschriebene Denitrifikation konnte bisher nur durch aufwendige Denitrifikationsmaßnahmen erreicht werden.
So mußte im Belebungsbecken ein Denitrifikationsbecken vorge­ schaltet werden, in welchem das zufließende Abwasser, Rück­ laufschlamm aus dem Nachklärbecken und nitrathaltiges Wasser aus dem Nachklärbecken ohne Sauerstoffeintrag miteinander ver­ mischt wurden, so daß der belebte Schlamm bei anoxischen Be­ dingungen mit einer Umwälzung ohne Sauerstoffeintrag in Schwebe gehalten werden mußte. Voraussetzung für die vorge­ schaltene Denitrifikation war, daß die Rückführung so bemessen war, daß ausreichend Nitratstickstoff zurückgeführt wurde. Wurde die vorgeschaltene Denitrifikation in einem Becken durchgeführt, so war der Einbau von Trennwänden zur Trennung des Belebungsbeckens vom aeroben Nitrifikationsanteil erfor­ derlich.
Bei simultaner Denitrifikation wechseln sauerstoffhaltige Zo­ nen (Nitrifikation) und anoxische Zonen (Denitrifikation) räumlich ohne feste Trennung im Belebungsbecken ab, was eine Vergrößerung der Kapazität des Belebungsbeckens erforderlich machte. Belebungsbecken mit simultaner Denitrifikation wurden vielfach als Umlaufbecken ausgebildet. Die Sauerstoffzufuhr war hierbei dem Sauerstoffverbrauch anzupassen, damit ent­ sprechend große sauerstoffhaltige und sauerstofffreie Zonen entstehen, um die angestrebte Nitrifikation bzw. Denitri­ fikation zu ereichen, was nur durch eine aufwendige Prozeß­ kontrolle möglich war.
Bei intermittierender Denitrifikation wechseln Nitrifikation und Denitrifikation in einem einzigen Becken zeitlich ab. Bei alternierender Denitrifikation finden Denitrifikation und Nitrifikation in zwei Becken statt, die hierfür wechselweise betrieben werden. Eine Vergrößerung des Denitrifikations­ anteils war nur auf höchstens 50% möglich. Mit zunehmendem Volumen des anoxischen Denitrifikationsbeckens am ganzen Be­ lebungsbecken mußte daher das Schlammalter vergrößert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Denitrifikation von Abwässern bereitzustellen, das ohne auf­ wendige Denitrifikationsteile eine Stickstoffeliminierung bis auf einen Wert von 18 mg/Liter oder darunter ermöglicht, wobei vorhandene Anlagenteile verwendet und die Investitionskosten gesenkt bzw. bestehende Anlagen ohne großen Aufwand nachge­ rüstet werden können.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, das nitrifizierte Was­ ser aus der Nachklärung in das Vorklärbecken zurückzuleiten und die Denitrifikation weitgehend im Vorklärbecken durchzu­ führen, das bisher nur die Funktion der mechanischen Schlamm­ abscheidung hatte. Die Denitrifikation wird durch die Zurück­ führung des Überschußschlammes aus der biologischen Klärstufe gefördert.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Denitri­ fikation von Abwässern in einer Kläranlage, enthaltend minde­ stens ein Vorklärbecken mit Zulauf, mindestens eine biologi­ sche Klärstufe und mindestens ein Nachklärbecken, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das nitrifizierte Abwasser aus dem Nachklärbecken zusammen mit dem Überschußschlamm aus der bio­ logischen Klärstufe und dem Schlammgemisch aus dem Vorklär­ becken in den Zulauf zum Vorklärbecken zurückführt.
Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird als biolo­ gische Klärstufe (ein- oder zweistufig) ein Belebungsbecken verwendet. Es können jedoch auch anstelle oder zusammen mit dem (den) Belebungsbecken ein oder mehrere Tropfkörper verwen­ det werden. Bei einem Tropfkörper sind die Mikroorganismen auf der Oberfläche eines festen Trägermaterials angesiedelt. Das zu reinigende Abwasser wird dann beispielsweise in einem Turm durch eine Schüttung des bewachsenen Trägermaterials geleitet.
In ähnlicher Weise kann die biologische Klärstufe einen Biofilter aufweisen, auf dem die Mikroorganismen angesiedelt sind. Weiterhin können in der biologischen Klärstufe spezielle Ausführungen der vorgenannten Systeme, wie Rotationstropf­ körper, Scheibentauchkörper und dergleichen verwendet werden. Diese und weitere Ausführungsformen von biologischen Klär­ stufen sind dem Fachmann auf diesem Gebiet geläufig.
So können auch sogenannte SBR-Reaktoren verwendet werden, die gleichzeitig die Funktion eines Belebungsbeckens und eines Nachklärbeckens erfüllen.
Weiterhin wird die biologische Klärstufe gemäß einer erfin­ dungsgemäßen Ausführungsform als diskontinuierliches biolo­ gisches System betrieben, das zugleich die Funktion einer mechanischen Reinigung ausüben kann. Die biologische Stufe und das Nachklärbecken werden hierbei zusammengefaßt und sequen­ tiell betrieben. Dabei wird der biologische Reaktor sequen­ tiell einmal belüftet bzw. durchmischt und als biologisches System betrieben, und anschließend zur mechanischen Abtrennung der Mikroorganismen vom geklärten Abwasser durch Sedimentation verwendet.
Die Rückführmenge des nitrifizierten Abwassers aus der Nach­ klärung wird durch die zulässige hydraulische Belastung der Anlage bestimmt. Die Rückführmenge kann mit einer regelbaren Pumpe und einem Steuerkreis so eingestellt werden, daß die Summe aus Zulaufmenge und Rückführmenge einen Sollwert ergibt. Im Regenwetterfall wird die Rückführmenge vermindert, bis die hydraulische Kapazität der Anlage ereicht ist. Bei einer hy­ draulischen Kapazität von 100% erfolgt keine Rückführung mehr. Eine hydraulische Überlastung der Anlage bei Regenwetter ist damit nicht möglich.
Vorzugsweise beträgt die Rückführmenge des nitrifizierten Ab­ wassers bei Trockenwetter mindestens etwa 50%, vorzugsweise mindestens etwa 100% der Zulaufmenge; besonders bevorzugt wird eine Rückführmenge von etwa 150 bis 400%.
Die Rückführmenge des Überschußschlammes aus der biologischen Klärstufe und des Schlammgemischs aus dem Vorklärbecken wird vorzugsweise so eingestellt, daß der Schlammspiegel im Vor­ klärbecken mindestens 10 cm bis maximal 100 cm, besonders bevorzugt etwa 40 bis 70 cm beträgt - abhängig vom jeweiligen Vorklärsystem (Längsbecken oder Rundbecken) sowie der ent­ sprechenden Ausführung (Beckentiefe und Hydraulik). Bei einem höheren Schlammspiegel kann ein Abtrieb des Schlammes erfol­ gen. Die Obergrenze bestimmt sich also durch den Schlamm­ abtrieb aus der Vorklärung. Die maximale Rückfuhrmenge bei Auslastung der hydraulischen Kapazität beträgt etwa 500%.
Im Vorklärbecken liegt also ein Schlammgemisch, bestehend aus Primärschlamm (Rohschlamm) und Überschußschlamm (Biomasse aus der biologischen Klärstufe) vor. Ein Teil dieses Schlammgemi­ sches wird aus der Vorklärung wieder zum Zulauf der Vorklärung gefahren, so daß ein Schlammkreislauf entsteht, über den das notwendige Schlammalter gehalten werden kann.
Unter "Schlammalter" versteht man den Anteil der aktiven Biomasse im belebten Schlamm (bei Verwendung eines Belebungs­ beckens als biologische Klärstufe) entsprechend der allge­ meinen Formel
ts = Schlammalter in Tagen (d)
TSBB = Trockensubstanz-Gehalt in der Belebung (kg/m3)
VBB = Volumen des Belebungsbeckens (m3)
QÜS = abgezogene Überschuß-Schlamm-Menge (m3)
TSÜS = Trockensubstanzgehalt des Überschuß-Schlammes (kg/m3)
Q = abfließende Wassermenge (m3)
TSe = Suspensatgehalt (abfiltrierbare Stoffe) im Ablauf der Kläranlage (kg/m3).
Der sonst übliche getrennte Schlammabzug von Primärschlamm aus dem Vorklärbecken und dem Überschußschlamm aus der biologi­ schen Klärstufe erfolgt in Form eines Schlammgemischs aus dem Vorklärbecken.
Die Vorklärung hat also eine Doppelfunktion, und zwar eine mechanische Vorklärung und eine denitrifizierende biologische Reinigungsstufe.
Der Überschußschlamm aus der biologischen Klärstufe wird als Biomasse verwendet, während das Rohabwasser und der Primär­ schlamm als Kohlenstoff-Donator verwendet werden.
In der Regel wird eine vollständige Denitrifikation des zu­ rückgeführten nitrathaltigen Wassers ereicht. Wird in der Vorklärstufe keine vollständige Denitrifikation erreicht, kann bei Belebungsanlagen durch eine sehr kleine vorgeschaltete Denitrifikationsstufe (Abtrennung von der biologischen Klär­ stufe) der Restnitratgehalt problemlos eliminiert werden.
Bei einer durchschnittlichen Rückführmenge des nitrifizierten Abwassers von 150% konnte eine Stickstoffeliminierung von 29,4 auf 9,4 mg/Liter (68%) erzielt werden, so daß die Mindestan­ forderung von 18 mg/Liter problemlos einzuhalten war.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durchgeführt, daß man das Gewichtsverhältnis zwischen Über­ schußschlamm aus der biologischen Klärstufe und Schlammgemisch aus dem Vorklärbecken auf etwa 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise auf etwa 30 : 70 bis 70 : 30, insbesondere auf etwa 50 : 50 ein­ stellt.
Die Denitrifikation wird vorzugsweise mit aeroben kohlenhy­ dratspaltenden, eiweißspaltenden und/oder fettspaltenden Mikroorganismen durchgeführt.
Vorzugsweise wird die Denitrifikation bei pH-Werten im Bereich von etwa 6,0 bis 10, insbesondere von etwa 7 bis 8, durchge­ führt. Bei einem geringen C/N-Verhältnis, d. h. bei einem Koh­ lenstoffmangel kann im Zulaufbereich der biologischen Klär­ stufe bei Belebungsanlagen ein unbelüfteter Bereich als wei­ tere Denitrifizierungsstufe vorgesehen werden. Ferner kann dieses Verhältnis durch Zufuhr einer externen C-Quelle erhöht werden. Das C/N-Verhältnis sollte nicht kleiner als 2 : 1, vorzugsweise nicht kleiner als 5 : 1 sein. Das C/N-Verhältnis wird gemessen als BSB5, bezogen auf NO3-Stickstoff, der auf N umgerechnet wird.
Das Schlammalter beträgt gewöhnlich mindestens 24 Stunden; es setzt sich zusammen aus dem Trockensubstanzgehalt und der Wachstumsrate der C-abbauenden Mikroorganismen.
Je nach Art des in der biologischen Klärstufe eingesetzten Systems kann das nitrifizierte Abwasser vom Zulauf oder Ablauf der Nachklärung abgezogen und in die Vorklärung rückgeführt werden. Betreibt man die biologische Klärstufe (ein- oder zweistufig) mit Belebungsbecken (Belebtschlammverfahren), so wird das nitrifizierte (nitrathaltige) Wasser nach der mechanischen Trennung des Belebtschlammes vom nitrifizierten Abwasser im Ablauf der Nachklärung abgezogen. Wird ein Tropfkörpersystem als biologische Klärstufe (ein- oder zweistufig) verwendet, so kann der Abzug des nitrifizierten Abwassers im Zulauf zum Nachklärbecken erfolgen, da im (in den) Tropfkörper(n) eine geringere Schlammenge anfällt und somit geringere Schlammengen mit zurückgeführt werden. Eine vorherige Sedimentation im Nachklärbecken ist daher unter Umständen nicht erforderlich.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Bei dem angegebenen Ausführungsbeispiel wird das Abwasser in einer Menge 35.000 m3/d über den Abwasserzulauf 1 in das Vorklärbecken 2 eingeleitet. Das Abwasser enthält 100 m3/d Rohschlamm mit einer Trockenmassenkonzentration von 6%. In das Vorklärbecken 2 wird über die Leitung 11 nitrifiziertes Abwas­ ser aus dem Nachklärbecken 8 in einer Menge von 52.500 m3/d in das Vorklärbecken 2 zurückgeleitet; das Rücklaufverhältnis beträgt 150%. Das nitrifizierte Abwasser hat einen pH-Wert von 8. Weiterhin wird durch die Leitung 13 Überschußschlamm (be­ lebter Schlamm) aus dem Nachklärbecken 8 in einer Menge von 200 m3/d zurückgeleitet. Die Schlammkonzentration beträgt 3%, bezogen auf die Trockenmasse, der pH-Wert beträgt 7,1. Am Aus­ gang des Vorklärbeckens 2 wird über die Leitung 4 ein Gemisch aus Rohschlamm und Überschußschlamm (jeweils 100 m3/d) in einer Konzentration von 6% (bezogen auf Trockenmasse) zurück­ geleitet. Das Schlammgemisch hat einen pH-Wert von 6,8. Das Vorklärbecken 2 wird unter anoxischen Bedingungen gefahren, wobei der Nitrat-Stickstoffgehalt des nitrathaltigen Abwassers von 15 mg/Liter auf < 1 mg/Liter vermindert wird. Ein Teil des Schlammgemischs (200 m3/d; pH-Wert 6,8) wird über die Leitung 3 abgezogen und kann nach weiterer Bearbeitung (Faulung, Ent­ wässerung) als Klärschlamm landwirtschaftlich genutzt werden.
Das weitgehend denitrifizierte Abwasser wird über die Leitung 5 in das Belebungsbecken 6 geführt und mit dem darin enthalte­ nen Schlamm vermischt. In das Belebungsbecken wird Luft ein­ geleitet, so daß eine Nitrifikation erfolgt, wobei der Nitrat- Stickstoffgehalt von < 1 mg/l auf 9,4 mg/l erhöht wird. Über die Leitung 7 fließt das Abwasser-Schlamm-Gemisch in das Nach­ klärbecken 8, in welchem eine Trennung in nitrathaltiges Ab­ wasser und belebten Schlamm erfolgt. Der größere Teil (52.000 m3/d) des nitrathaltigen Abwassers wird über die Leitungen 9 und 11 in das Vorklärbecken 2 zurückgeleitet. Ein kleinerer Teil (35.000 m3/d, entspricht der Zulaufmenge) des nitrathal­ tigen Abwassers wird über die Leitung 10 in den Vorfluter ab­ geleitet.
Ein Teil des Rücklaufschlammes (6.500 m3/d) wird über die Lei­ tung 12 in das Belebungsbecken 6 zurückgeleitet, ein anderer Teil als Überschußschlamm über die Leitung 13 (200 m3/d; pH- Wert 7,1) in das Vorklärbecken 2.

Claims (12)

1. Verfahren zur Denitrifikation von Abwässern in einer Klär­ anlage, enthaltend mindestens ein Vorklärbecken (2) mit Zulauf, mindestens eine biologische Klärstufe (6) und mindestens ein Nachklärbecken (8), dadurch gekennzeichnet, daß man das nitrifizierte Abwasser aus dem Nachklärbecken (8) zusammen mit dem Überschußschlamm aus der biologischen Klärstufe (6) und dem Schlammgemisch aus dem Vorklärbecken (2) in den Zulauf zum Vorklärbecken zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als biologische Klärstufe ein Belebungsbecken verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die biologische Klärstufe mindestens einen Tropfkörper, einen Rotationstropfkörper, einen Scheibentauchkörper und/oder einen Biofilter, gegebenenfalls zusammen mit mindestens einem Belebungsbecken aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als biologische Klärstufe ein SBR-Reaktor verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als biologische Klärstufe ein diskontinuierlich betriebenes biologisches System verwendet wird, das zugleich die Funktion einer mechanischen Reinigung (Nachklärbecken) ausüben kann.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rückführmenge der nitrifizierten Abwässer mindestens etwa 50%, vorzugsweise mindestens etwa 100% der Zulaufmenge beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man den Schlammspiegel im Vorklärbecken (2) auf etwa 10 bis 100 cm, vorzugsweise etwa 40 bis 70 g (bezogen auf das Vorklärsystem) einstellt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man das Gewichtsverhältnis zwischen Über­ schußschlamm aus der biologischen Klärstufe (6) und Schlammgemisch aus dem Vorklärbecken (2) auf etwa 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise auf etwa 30 : 70 bis 70 : 30, insbesondere auf etwa 50 : 50, einstellt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Denitrifikation mit aeroben kohlen­ hydratspaltenden, eiweißspaltenden und/oder fettspaltenden Mikroorganismen durchführt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man die Denitrifikation bei pH-Werten im Bereich von etwa 6,0 bis 10, vorzugsweise von etwa 7 bis 8, durchführt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man bei einem geringen C/N-Verhältnis im Zulaufbereich der biologischen Klärstufe einen unbelüf­ teten Bereich als weitere Denitrifikationsstufe mit Zugabe einer externen Kohlenstoffquelle vorsieht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man das nitrifizierte Abwasser aus dem Zulauf oder dem Ablauf des Nachklärbeckens zurückführt.
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