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Herstellung von Kapillaren Die Erfindung beschäftigt sich mit der
betriebssicheren Herstellung von Kapillaren aus Materialien mit thermoplastischem
Verhalten, wie z.B. organischen Thermoplasten oder anorganischen Gläsern.
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Das Verfahren erlaubt es, mit geringem maschinellen Aufwand in wirtschaftlicher
ise grosse Mengen von Kapillaren zu erzeugen, wie sie beispielsweise benötigt werden
fUr die grosstechnische Herstellung von Glashohlfaserströngen oder -bändern zur
Anfertigung von glashohlfaserverstörkten Duroplasten, von Hohlfaserfilzen für wärmeisolierende
Matten, von Kapillarenstückeplatten für Schallabsorber oder von fluidumsdurchlässigen,
infrarotabsorbierende Platten aus aneinandergereihten oder geschütteten Kapillorenstücken
für Sonnenstrahlungsabsorber hoher Effizienz.
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Das Verfahren kennzeichnet sich durch die aufeinanderfolgenden Schritte:
1. Herstellung von Ausgangskapillaren mit grösserem Durchmesser als der verlangte
Durchmesser der Endprodukt-Kapillaren.
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2. Zertrennen der Ausgangskapillaren nach 1. in Stücke, Ausbreitung
und Nebeneinanderlegen dieser Ausgangs-Kapillarenstücke zu einer Schicht.
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3. Transport dieser Schicht durch eine Druckschleuse.
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4. Transport dieser Schicht nach der Druckschleuse durch eine Erhitzungszone.
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5. Abzug der in dieser Schicht nebeneinanderliegenden Ausgangskapillarenstücke
nach der Erhitzungszone unter Verkleinerung des Durchmessers und/oder der Wandstärke
der Kapillarenstücke.
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6. Speicherung der so erhaltenen Endproduktkapillaren.
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Zusätzlich kennzeicnnet sich das Verfahren dadurch, dass die beim
Verfahrensschritt 3. genannte Druckschleuse zwei Räume
trennt, zwischen
welchen ein Orurkgeft zw-9SckÆrt den in ihnen vorhandenen Atmosphären (normalerweise
Luft) besteht, wobei der Druck im (in Richtung des Fabrikationsprozesses gesehen)
ersten Raum grösser ist als der Druck im nachfolgenden Raum.
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Weiterhin findet im ersten Raum mindestens der letzte Teil des genannten
Verfahrensschrittes 2., nämlich die Ausbildung der Schicht von Ausgangskapillaren-Stücken
statt und im zweiten Raum mindestens der Verfahrensschritt 4.
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Dadurch wird der Oberflächenspannung und dem Verformungswiderstand
der in der Erhitzungszone erweichten Kapillarenstück-Strecke entgegengewirkt, Füllgas
zwischen den Lumen von Endproduktkapillare und Ausgangskapillarenstück geregelt
ausgetauscht und so eine sichere und gesteuerte Querschnittsform der Endproduktkapillaren
erzielt.
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Man kann durch Wahl des Wertes des Druckgefälles zwischen den beiden
Räumen das Wandstärke/Aussendurchmesser-Verhältnis der Endproduktkapillare gegenüber
dem des Ausgangskapillarenstückes verkleinern, gleichhalten oder vergrössern.
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Das Verhältnis dieser beiden Verhältnisse liegt verfahrensgemäss vorzugsweise
im Bereich von 0,5 bis 2,0.
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Als Beispiel seien die beiden Werte genannt: Wandstärke/Aussendurchmesser
der Ausgangskapillarenstücke: 1/20 " Endproduktkapillaren: 1/25 1/25 : 1/20 - 0,8.
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Das Druckgefälle zwischen den beiden Räumen liegt in der Praxis vorzugsweise
im Bereich von 5 bis 500 mm Wassersäule.
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Die Erzeugung der Ausgangskapillaren nach Verfahrensschritt 1.
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wird vorzugsweise durch Verspinnen des Kapillarenwerkstoffes aus einer
Ringspinndüse nach dem Schmelzspinnverfahren ausgeführt, wobei im Zentrum des Ringspinnspaltes
ein Füllgas austritt.
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Die genannte Schicht der Ausgangskapillarenstücke kennzeichnet sich
dadurch, dass die Ausgangskapillarenstücke zueinander parallel liegend mit gegenseitigem
Abstand in einer Fläche (insbesondere einer Ebene) angeordnet sind und untereinander
vorzugsweise gleiche Längen aufweisen, wobei ihre Anfangs-und Endstirnseiten praktisch
auf jeweils einer Linie liegen, welche quer, insbesondere senkrecht zur Achse der
Ausgangskapillarenstücke steht. Diese Schicht von Ausgangskapillarenstücken wird
im folgenden auch mit Feld von Ausgangskapillarenstücken bezeichnet.
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Diese Schicht wird mit einer allen Aùsgongskapillarenstücken gleichen
Geschwindigkeit durch die Druckschleuse, die aus nebeneinanderliegenden Einzeldruckschleusen
für jedes einzelne Ausgangskapillaren-Stück zusammengesetzt sein kann, transportiert.
Nachfolgend wird der Transport der Schicht durch die Erhitzungszone ausgeführt,
welche wiederum eine Nebeneinanderreihung von einzelnen, fUr jedes Ausgungskapillaren-Stück
angeordneten Erhitzungszonen sein kann.
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Die Erhitzungszone it in Richtung der Achsen der Ausgangskopillarenstücke
vorzugsweise eine geringe Ausdehnung. Ihre Länge beträgt nur Bruchteile oder nur
wenige Vielfache des Aussendurchmessers der Ausgangskapillarenstücke.
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Während das Ausgangskopillarenstückefeld im Sinne des Verfahrens verarbeitet
wird, kann inzwischen ein weiteres solches Feld gebildet werder welches nach Aufzehrung
des vorhergehenden als nächstes den Verfahrensschritten 3. bis 6. zugeführt wird.
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Vorzugsweise werden die Enden der Ausgangskapillarenstücke eines in
Verarbeitung befindlichen Feldes vor ihrem Passieren der Druckschleuse mit den Anföngen
der Ausgangskapillarenstücke des nachfolgenden Feldes stirnseitig miteinander verbunden,
insbesondere durch vor;Jbergehende Wärmeanwendung miteinander verschweisst. Selbstverständlich
werden hierbei KapillarenstUcke gleich-er Lageanordnung in beiden Feldern miteinander
verbunden.
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Es ist vorteilhaft, die Verfahrensschritte 5. und 6. im zweiten Raum
mit niederem Druck (in welchem also verfahrensgemöss mindestens der Verfahrensschritt
4. abläuft) auszuführen.
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Der Transport lt. den Verfahrensschritten 3, und 4. kann schiebend,
beispielsweise durch an den Ausgangskapillaren-Stücken angreifende Walzen (die sich
in Transportrichtung gesehen vor den Druckschleusen, also im Raum des Verfahrensschrittes
2 befinden) ausgeführt werden, und/oder auch durch ziehende und schiebende Mittel,
die zwischen der Druckschleuse und der Erhitzungszone, also im Raum des Verfahrensschrittes
4, angeordnet sind.
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Eine Vorrichtung nach den Merkmalen der Erfindung kann eine ausserordentlich
hohe Produktivität aufweisen, da es das Verfahren erlaubt, den Aussendurchmesser
der Ausgangskapillarenstücke gegenüber dem der Endproduktkapillaren sehr gross zu
halten.
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Die Ab2ugsgeschwindigkeit lt. Verfahrensschritt 5. ist nach oben limitiert.
In der Praxis erreicht man ca. 60 m/s ohne besondere Störanfälligkeit des Produktionsprozesses.
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Dieser produktionsmindernde Mangel wird im Sinne des Verfahrens dadurch
ausgeglichen, dass man eine sehr grosse Zahl von AusgangskapillarenstUcken den Verfahrensschritten
3. bis 6.
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gleichzeitig unterwirft.
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Die Querschnittsfldchen der Mäntel der Ausgangskapillarenstücke und
der Endproduktkapillaren kennen dabei beispielsweise im Verhältnis 1000/1 stehen,
sodass bei einem Abzug von 60 m/s fUr die Endproduktkopillare eine Transportgeschwindigkeit
von 60 mm/s für das Ausgangskapillarenstuck resultiert.
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Bei einer SpinndUsenzahl von beispivlsweise 100 im ersten Verfahrensschritt
mit einer Spinngeschwindigkeit von 6 m/s sind dann bei dem genannten Beispiel 10
000 nebeneinander im Verstreckungsprozess stehende Ausgangskapillarenstücke mit
den ihnen zugehörigen Schleusen und Erhitzungszonen erforderlich, wenn man den Produktionsausstoss
des Verfahrensschrittes 1.
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einerseits und den der folgenden Verfahrensschritte anderenseits gleichsetzt.
-Der Atmosphärendruck der Umgebung der Produktionsanlage kann mit dem Druck des
ersten Raumes vor.der Druckschleuse lt. Verfohrensschritt 3, identisch sein, oder
mit dem Druck des darauffolgenden zweiten Raumes.
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Der Abzug der Sndkapillaren lt. Verfahrensschritt 5 kann mittels rotierenden
Abzugsorganen oder auch mittels friktionierender Saugluft vorgenommen werden.
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Die Speicherung der Endproduktkapillaren lt. Verfahrensschritt 6.
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kann in textiler Form auf Abzugstrommeln erfolgen oder auch
in
Form eines vijesartigen Gewolles, beispielsweise als Ablage auf einem laufenden
Band.
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In der Erhitzungszone des Verfahrensschrittes 4. können Flammen oder
Infrarotstrahler zur vorübergehenden Erweichung der Ausgangskapillarenstücke eingesetzt
werden.
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In den Figuren sind weitere Einzelheiten als Verfahrens-und Vorrichtungsmerkmale
bekanntgegeben. Die Zeichnungen sind der Uebersichtlichkeit wegen nicht massstabsgetreu
dargestellt, auch sina aie Stückzahlen der dargestellten Kapillarenstücke wesentlich
kleiner als in der Praxis.
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Die Figur 1 zeigt im Schnitt die Grundprinzipien des Verfahrens und
der zugehörigen Vorrichtung: Die Räume 1 und 2 sind durch die Wand 3 voneinander
getrennt.
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Zwischen beiden Räumen existiert das Druckgefölle dergestalt, dass
im Raum 1 ein r ruck p + a p und im Raum 2 ein Druck p (a p ist grösser als Null).
aufrecht eRhol-ten wird.
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Durch die in der Wand 3 angeordnete Druckschleuse 3' wird die Schicht
der Ausgangskapillarenstücke 6 geschoben. In der Figur 1 führt diesen Vor rtsschub
das Walzenpaar 5 aus. Im Raum 2 befinden ssuh gth der Druckschleuse 3' die Elemente
der Erhitzungszone 4, in welche die Schicht der Ausgangskapillarenstücke 6 eingeschoben
und aus welcher durch den Abzug 8 (in diesem Beispiel eine Abzugstrommel) die Endproduktkapillarenschicht
9 ausgezogen wird, um auf der Abzugstrommel qutgewickelt zu werden.
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Im Raum 1 kann die Erzeugung der Ausgangskapillarenstücke 6 erfolgen
(in der Figur nicht dargestellt).
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Der in Figur i gezeigte horizontale Verlauf von Ausgangskapillaren
stück und Endproduktkapillare kann natürlich teilweise oder ganz auch schräg geneigt
oder vertikal verlaufen. Die beiden Räume 1 und 2 können übereinander angeordnet
sein.
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Figur 2 zeigt eine Aufsicht auf den Vorgang der Figur 1.
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Es sind 5 nebeneinonderli gende Ausgangskopillorenstücke (und entsprechend
5 nebeneinanderliegende Endproduktkapillaren) dargestellt. In Wirklichkeit kann
diese Zahl in der Grössenordnung 10 000 liegen.
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Die Druckschleuse 3' kann vorzugsweise in Form von gegeneinandergerichteten
Bürsten ausgebildet sein, wobei die Borsten feinfaserig und dicht aneinanderliegend
ausgebildet sind.
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Die nebeneinanderliegenden Schleusen bei der gleichzeitigen Verarbeitung
von nebeneinanderliegenden Ausgangskopillarenstücken können also in Form eines 4.urchgehenden
Schlitzes in der die beiden Räume trennenden Wand 3 ausgebildet sein, in welchem
Bürstenleisten 11 mit gegengerichteten Borsten 12 eingesetzt sind. Dieses Borstenfeld
wird von den Ausgangskapillorenstücken durchstossen (siehe Fig. 3).
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Durch das dichte Borstenfeld der Schleusen ist die Gewähr für einen
geringen, vernachlässigbaran Sosverlust vom ersten zum zweiten Raum gegeben.
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Fig. 4 zeigt eine Abdnderung der Druckschleusenausgestoltung.
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Sie kennzeichnet sich durch mehrere, hintereinanderstehende Wände,
die die Rdume 1 und 2 vonelnander trennen. (Im Beispiel der Figur 4 sind es die
drei Wände 3a, 3b, 3c).
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Jede dieser Wände weist hintereinanderliegende Druckschleusen (3a',
3b', 3c') auf, die zu einqm einzigen Schlitz pro Wand zusammengefasst sein können.
Diese Schlitze sind wiederum vorzugsweise mit Bürstenleisten ausgekleidet.
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Im Beispiel der Figur 4 ist der Antrieb 5' für die Schicht der Ausgangskopillarenstücke
6 im Raum 2 angeordnet.
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In den Zeichnungen sind die Mittel der allfälligen und vorteilhaften
Verbindung aufeinanderfolgender Ausgongskapillarenstücke zweier aufeinanderfolgender
Schichten (Felder) von nebeneinanderliegehden Ausgongskapillorenstücken nicht dargestellt.
Sie. können beispielsweise durch Mikroflammen realisiert werden, welche beim Aneinanderfahren
der beiden aufeinanderfolgenden Schichten an die Stirnseiten der sich lagemässig
entsprechenden Ausgangskopillarenstücke (jeweils ein Ende und ein Anfang) vorübergehend
herangefahren werden und somit die aneinanderstossenden Stirnseiten vorübergehend
erweichen und somit deren Verbindung bewirken. In Figur sind in der Draufsicht zwei
hintereinanderliegende Ausgangskopillorenstiicke-Felder 6 und 6' dargestellt. Das
Feld 6 befindet sich in der Verarbeitung. Das Feld 6' ist bereits nach Verfahrensschritt
2. gelegt und wird dem Feld 6 nachgeschoben. Die Anfang der Ausgangskapillarenstücke
des
Feldes 6' liegen lagegerecht in der Flucht der Enden der zugehörigen
Ausgangskapillarenstücke des Feldes 6.
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In Figur 5 ist das Abzugsorgan für den Verstreckungsprozess lt. Verfahrensschritt
5, eine Saugluftdüse, bei welcher in Richtung des Pfeiles 13 einströmende Druckluft
im Ringraum 14 verteilt wird und an dem Düsen ring 15 ein Sog für die Endproduktkapillare
9 entsteht. Die Endproduktkapillare 9 wird danach durch die aussströmende Luft in
Richtung des Pfeiles 16 abgeblasen und beit 'slsweise als Vlies in Form eines praktisch
endlosen Gewirrs oder nach entsprechender Zerstückelung durch eine nachgeschaltete
Schneidevorrichtung auf einen Träger, beispielsweise auf ein laufendes Band, abgelegt.
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In Figur 1 ist ein Tisch 10 für die Ausbildung und Weiterbeförderung
der Schicht der Ausgangskapillarenstücke 6 dargestellt.
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Von ihm läuft die Schicht in die Druckschleuse 3'. Der Tisch kann
durch ein laufendes Band ersetzt werden.
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Eine Variante des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, dass die Ausgangskapillorenstticke
6 während ihres Transportes eine Rotation um ihre Achse ausführen. Dabei können
sie auf dem Tisch 10 in Rillen geführt sein, in welchen sie rotieren, oder sie können
auch auf einem ebenen Tisch 10 an ihrer Mantellinie abrollen. Vorzugsweise erfolgt
die Rotation schwingend in beiden Drehrichtungen, beim Abrollen aut der Mantellinie
bleibt dann die Lage der Achse der Ausgangskapillarenstücke im Mittel relativ zur
Gesamtapparatur konstant, abgesehen von einer alternierenden Abweichung von dieser
Mittellage. Bei diesem Vorgang ist es vorteilhaft, die Druckschleuse 3' und die
Erhitzungszone 4 schlitzförmig##uszugestalten. Bei der alternierenden Abweichung
der Achse von ihrer Mittellage werden dann die Prozesse der Druckschleusen-Abdichtung
und der Ausgangskapillarenstück-Erhitzung nicht gestört.
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Durch das Verfahren der gleichzeitigen Rotation und Vorwärtsbewegung
der Ausgangskapillcirenstücke wird eine extreme Gleichförmigkeit des Querschnittes
der Endproduktkapillaren erzielt.
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Der Antrieb zur Rotation (gleichgültig ob in der Rillenführung oder
als Abrollung) der Ausgangskapillarenstücke um ihre Achse kann durch am Mantelumfang
der Ausgongskapillarenstücke abrollende
Lineale oder Bänder erfolgen,
welche quer zu den Achsen der Ausgangskapillarenstücke verlaufen, sich in dieser
Richtung bewegen und sich dabei auf den Mänteln dieser Ausgangskapillaren stücke
abstützen.
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Diese Antriebsmittel können gleichzeitig das ganze Feld der nebeneinanderliegenden
Ausgangskapillarenstücke zur Rotation oder zur Abrollung bringen. In Figur 3 ist
ein solches Lineal 17 im Schnitt dargestellt, welches sich senkrecht zur Zeichenebene,
also auch senkrecht zur Achse des Ausgangskapillarenstückes, bewegt und dadurch
dieses auf dem Tisch 10 zur Abrollung bringt.
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Man kann das Feld der nebenieinonderliegenden Ausgangskapillaren stücke
mehrfach Ubereinanderstaffeln und dementsprechend mehrfach übereinandergestaffelte
Schleusen felder und Erhitzung zonen einsetzen. Die Raume 1 und 2 werden dann von
einer Wand getrennt, welche von mehreren Ubereinandergestaffelten Kapillarenstückenflächen
durchstossen wird.
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Die Mittel 4 zur Erhitzung der Ausgangskapillarenstücke lt.
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Verfahrensschritt 4. können bei der Verarbeitung mehrerer nebeneinanderliegender
Ausgangskapillarenstücke ebenfalls linienförmige Ausbildung aufweisen, beispielsweise
als lineare Flammenleisten oder Infrarotstrahler, welche vorzugsweise von oben und
unten auf die Serie der nebeneinanderliegenden Erhitzungszonen wirken.
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Die Speicherung der Endproduktkapillaren kann auch in der Art geschehen,
dass sie zu einer Floche nebeneinanderliegend achsparallel aneinandergereiht werden,
gegebenenfalls miteinander gegenseitig durch Bindemittel verbunden und in dieser
Form weiteren Verarbeitungsschritten zugeführt werden. So kann man z.B. aus der
so gebildeten Fläche nebeneinanderliegender Endproduktkapillaren quer zu den Kapillarenachsen
Streifen herausschneiden und diese Streifen mit ihren Flächen aneinanderliegend
zu einem Block paketieren. Derartige (plattenförmige) Blöcke werden beispielsweise
als Schallabsorberplatten oder als Sonnenstrahlungsabsorber der eingangs genannten
Art eingesetzt.
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Mit dem beschriebenen Verfahren können Endproduktkapillaren mit einem
Aussendurchmesser erzeugt werden, welcher in einem Bereich von ca. lOyum bis ca.
5 mm liegen kann. Entsprechend grösser sind die Aussendurchmesser der Ausgangskapillaren-Stücke.
Sie liegen in der Praxis im Bereich von ca. 100/um bis ca. 10 mm, in einem Ausgestaltungsraum
also, welcher Hohlfasern bis Rohre umfasst. FUr alle Grössen wurde im vorliegenden
Text der AuSdruck Kapillare verwendet.
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Als Materialien für e Kapillaren kommen vorzugsweise zur Verwendung:
Polymere, wie Polymethacrylat, Polycarbonat oder Silikate wie Glas oder Quarz.
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Ein besonderes Merkmal kennzeichnet sich dadurch, dass man mehrschichtige
Endproduktkapillaren erzeugt, indem man die Ausgangskapillaren mehrschichtig ausgestaltet.
So können die Mäntel der Ausgangskc illarenstücke beispielsweise zweischichtig ausgestaltet
sein, dergestalt, dass die dussere Mantel schicht einen niedrigeren thermischen
Erweichungspunkt aufweist als die innere Mantelschicht des Querschnitts dieser Ausgangskapillarenstücke.
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Die einzelnen Mantel schichten der Mehrschicht-Ausgangskapillaren-Stücke
können beim Spinnprozess nach Verfahrensschritt 1. durch Verwendung von Mehrring-Spinndüsen
gebildet werden oder auch durch nachtrögliche --Beschichtung von fertigen Ausgangskapillaren-Vorstufen,
beispielsweise durch Beaufschlagung der Vorstufen mit staubförmigen Materialien,
deren Erweichungspunkt tiefer liegt als der der Vorstufe, wobei diese staubförmigen
Zusatzstoffe auf die Vorstufe schmelztechnisch fixiert werden. Die geschieht vorzugsweise
während des Spinnprozesses der Vorstufe gleich nech dem Austritt aus der Spinndüse
wo die Vorstufe noch im heissen, aufgeschmolzenen Zustand vorliegt.
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Die Beaufschlagung der Vorstufe mit staubförmigen Substanzen kann
vorteilhafterweise durch Anwendung von elektrostotischen Beschleunigungsfelde.#n
für die staubförmigen Partikel des Mantelmaterjals begünstigt ##rden.
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Weiterhin sind mehrere äussere Schichten der Reihe nach auf die Vorstufe
der Ausgangskapillare aufbringbar, indem der Reihe nach mehrere, insbesondere verschiedene
, staubförmige Substanzen aufgestöubt werden.
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Die Anfangs- und Endstücke der Ausgangskapillarenstücke können durch
Greifer erfasst und vom Endkapillarenprodukt als Ausschuss abgetrennt werden. In
den Zeichnungen sind diese Greifer der Uebersichtlichkeit wegen nicht dargestellt.
Sie können in beiden Räumen ( 1 und 2 ) angeordnet sein und haben vorzugsweise eine
zangenförmige Ausbildung und Arbeitsweise. Sie können durch bekannte mechanische
Mittel angetrieben werden und sind während des eigentlichen Produktionsprozesses
wegzuschwenken. Im Falle der oben beschriebenen, bevorzugten Variante des Verfahrens,
nämlich der nacheinanderfolgenden Verbindung der Enden und Anfänge zugehöriger Ausgangskapillarenstücke
zweier aufeinanderfolgender Felder, ist die Funktion der eben beschriebenen Greifer
nur am Anfang des Fabrikationsprozesses zu dessen Einleitung erforderlich.
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Man kann beim Verfahren der Erfindung beide Stirnseiten jedes der
ein Feld bildenden Ausgangskapillarenstücke offen lassen.
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Dann entsteht am Anfang des Verarbeitungsprozesses jedes Ausgangskapillarenstückes
eine verstärkte Strömung des Gases durch sein Lumen. Dies führt anfänglich zu Produktionsstörungen,
da die Druckverhältnisse nicht auf den Erhitzungs- und Verstreckungsvorgang in der
Erhitzungszone laut Verfahrensschritten 4. und 5. abgestimmt sind. Diese Störung
eliminiert sich jedoch in kurzer Zeit, da die durch das Lumen der Endproduktkapillare
fliessende Gasmenge proportional der 4. Potenz des Lumendurchmessers ist und das
Verhältnis der Lumen von Ausgangskapillarenstück und Endproduktkapillare in der
Praxis grösser als 10 ist und da überdies die Länge der Endproduktkapillare schnell
anwächst.
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Wenn man das Verfahren in der oben beschriebenen Variante anwendet,
indem man die aufeinanderfolgenden Ausgangska#illaren stücke zweier aufenanderfolgender
Felder verbindet und diese Verbindung so ausgestaltet, dass die Mäntel der zu verbindenden
Ausgangskapillarenstücke dicht miteinander verschweisst werden, sodass also die
Lumen beider Ausgangskapillarenstücke miteinander verbunden sind, ohne dass sie
nach aussen eine Oeffnung aufweisen, ist die genannte Störung nur beim Produktionsstart
vorhanden.
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Bei einer weiteren Verfahrensvariante wird das vordere Stirnseitenende
jedes Ausgangskapillarenstückes (beisDielsweise durch Wärmezufuhr und damit bewirkte
Zuschmelzung) verschlossen.
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Auch beide Stirnseiten der Ausgangskapillarenstücke können bei anwendung
des Verfahrens verschlossen werden. In diesen Fällen ist auch der beschriebene Druckunterschied
zwischen den beiden Räumen 1 und 2 erforderlich, gleichgültig, ob die mit Verschlüssen
versehenen Ausgangskapillarenstücke pro Feld getrennt oder in der oben beschriebenen
Weise von Feld zu Feld hintereinanderfolgend miteinander verbunden durch die Schleuse
transportiert werden.
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Es ist nun weiterhin verfahrensgemäss möglich, sehr kurze Ausgangskapillarenstücke
mit beidseitigem Verschluss den Verfahrensschritten 2 bis 6. zuzuführen, wobei diese
kurzen, verschlossenen Ausgang'.kapillarenstücke vor dem Passieren der Schleuse
hintereinand liegenden kettenförmig verbunden sind (beispielsweise wieder durch
Aneinanderschweissen). Es laufen dann praktisch endlose Ausgangskapillaren mit aufeinanderfolgender
Abschottung als Feld nebeneinanderliegend in die Schleuse und die nachfolgenden
Verfahrensschritte ein.
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Damit entstehen Endproduktanjllaren ebenfalls mit Abschottung, allerdings
mit grösseren Abschottungsabständen als die der Ausgangskapillaren Im Extremfall
können in dem genannten Sinne Hohlkugeln (z.B.
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die sogenannten Microspheres aus Glas) aneinandergeschweisst werden
und in Form eines perlenkettenförmigen Stranges in die Druckschleuse (vorzugsweise
wiederum als Feld in mehreren strängen nebeneinanderliegend) eingeführt werden.
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Es ist auch möglich, Ausgangskapillaren mit echter Verschottung zu
bilden und als Feld den Verfahrensschritten 3. bis 6. zuzuführen. Die echte Verschottung
ist an Ausgangskapillaren grösseren Durchmessers ausführbar, beìsoielsweise durch
vorübergehende Erweichung (durch Erhitzung) von vorbestimmten Bezirken der Ausgongsl<apillarnn
und unmittelbar darauf folgendem Verquetschen dieser Bezirke, sodass kissenförmige
Abschnürungen und damit Verschlüsse des Ausgangskapillarenlumens entstehen.
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Gie dadurch bedingte Verformung des Ausgangskapillaren-Querschnitts
hat auf den betriebssicheren Erzeugungsvorgang
der Endproduktkapillaren
nach dem vorliegenden Verfahren geringen Einfluss, ein weiterer Vorteil der Merkmale
der vorliegenden Erfindung.
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Schliesslich soll darauf hingewiesen werden, dass im Sinne des Verfahrens
auch andere Ausgangskapillaren als solche mit spinntechnischer Herstellungsweise
den Verfahrensschritten 2. bis 6. zugeführt werden können, beispiels Röhrchen, welche
durch Wickeln oder Falzen von Folienstreifen erzeugt sind.
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L e e r s e i t e