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Titel: Vorrichtung zum Auswaschen von Beuteln,
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insbesondere Atembeuteln für Anästhesiezwecke
Vorichtung
zum Auswaschen von Beuteln, insbesondere Atembeuteln für Anästhesiezwecke Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Auswaschen von Beuteln, insbesondere Atembeuteln für
Anästhesiezwecke, mit einem Rohr, das einen Leitungsanschluß für eine Spülmittelleitung
und einen zum Aufstecken eines Beutels ausgebildeten Abschnitt mit mindestens einer
Austrittsöffnung für das Spülmittel aufweist.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Gattung ist das Rohr an seinem
Ende geschlossen oder allenfalls mit einer kleinen axialen Öffnung versehen, durch
die ein Teil des Spülmittels ausströmen kann, um den gegenüberliegenden Bereich
eines aufgesteckten Beutels auszuspülen.
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Der Hauptteil des Spülmittels tritt durch Löcher oder Schlitze aus,
die axial und in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt auf den zum Aufstecken eines
Beutels ausgebildeten Abschnitt des Rohrs verteilt sind. Man hat bisher angenommen,
daß die somit in verschiedenen Richtungen vom Rohr ausgehenden Spülmittelstrahlen
imstande seien, die gesamte Innenfläche eines aufgesteckten Beutels mit mäßigem
Aufwand an Spülmittel und Zeit hinreichend gründlich zu spülen.
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Es hat sich indessen herausgestellt, daß unter einer Vielzahl gleicher
Beutel immer wieder einige nicht hin-
reichend gründlich ausgespült
sind und daß diesem Mangel, wenn überhaupt, nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand
an Spülmittel und Spülzeit abgeholfen werden kann. Vorallem in den für Anästhesiezwecke
üblichen Atembeuteln, die in mehreren Meridianebenen faltbar sind, bleiben im Bereich
der Faltungen nach dem Spülen noch Schleimreste zurück, die erkennen lassen, daß
diese Faltungen von Spülmittelstrahlen nicht oder nicht genügend lange erreicht
worden sind. Die jetzt erkannte Ursache dieser Erscheinung ist, daß das aus dem
Rohr ausgetretene und durch eine mehr oder weniger enge Öffnung des Beutels abfließende
Spülmittel Luft aus dem Beutel mitreißt und dadurch im Inneren des Beutels einen
Unterdruck entstehen läßt, der den Beutel kollabieren läßt, der ursprünglich in
lockerer, entfalteter Form auf das Rohr aufgesteckt worden ist.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der beschriebenen
Gattung derart weiterzubilden, daß dem Kollabieren eines auf das Rohr aufgesteckten
Beutels entgegengewirkt und dadurch ein gründliches Ausspülen mit geringem Aufwand
an Spülmittel und Spülzeit ermöglicht wird.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an oder nahe dem
vom Leitungsanschluß entfernten Ende des Rohrs eine sich ringförmig zumindest annähernd
über den gesamten Rohrumfang erstreckende seitliche Austrittsöffnung ausgebildet
ist, und/oder daß vor dem zum Aufstecken eines Beutels ausgebildeten Abschnitt des
Rohrs ein Lufteinlaß angeordnet ist.
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Durch das erste kennzeichnende Merkmal erhält das an oder nahe dem
Ende des Rohrs austretende Spülmittel die Form eines Schirms, der den Beutel von
innen her stützt
und infolgedessen einem Kollaps entgegenwirkt,
wobei auch eine weitgehend gleichmäßige Spülung der gesamten Innenfläche des Beutels
erzielt wird. Durch das zweite kennzeichende Merkmal wird dem Innenraum des Beutels
zusätzlich zu dem Spülmittel Luft zugeführt, die den Beutel aufbläht und somit ebenfalls
einen Kollaps verhindert, auch in dem unterem Bereich des Beutels, wo der vom Spülmittel
gebildete stützende Schirm weniger wirksam ist. Beide kennzeichnenden Merkmale wirken
zusammen und ergänzen einander; in weniger schwierigen Fällen kann jedoch schon
jedes dieser Merkmale für sich allein genügen und in jedem Fall trägt jedes der
kennzeichnenden Merkmale dazu bei, den für eine zuverlässige Reinigung von Beuteln
erforderlichen Bedarf an Spülmittel und Spülzeit zu vermindern.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des ersten kennzeichnenden Erfindungsmerkmals
ist die ringförmige Austrittsöffnung zwischen dem in axialer Richtung offenen Ende
des Rohrs und einer mit Abstand vor diesem Ende angeordneten Prallwand ausgebildet.
Bei dieser Ausbildung verläßt das Spülmittel das Rohr in einem freien Strahl, der
sich an der Prallwand zu dem beschriebenen Spülmittelschirm verformt.
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Die Prallwand ist vorzugsweise ein mit dem Rohr gleichachsiger rotationssymmetrischer,
zum Ende des Rohrs hin offener Hohlkörper, beispielsweise ein flacher Kegelmantel
oder eine flache sphärische Schale.
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Es ist ferner zweckmäßig, wenn die Prallwand ein axiales Loch aufweist,
dessen Durchmesser erheblich kleiner als der Innendurchmesser des Rohrs an dessen
Ende ist.
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Dieses Loch läßt einen Teil des auf die Prallwand auftreffenden Spülmittelstrahls
in einer je nach dem
Durchmesser des Lochs mehr oder weniger stark
zerstäubter Form hindurchtreten, so daß auch die unmittelbar hinter der Prallwand
liegenden Bereiche des aufgesteckten Beutels gründlich gespült werden.
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Das zweite kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 läßt sich am einfachsten
dadurch verwirklichen, daß der Lufteinlaß unmittelbar am Rohr ausgebildet ist. Von
wesentlicher Bedeutung ist jedoch nur, daß der Lufteinlaß vor dem zum Aufstecken
eines Beutels ausgebildeten Abschnitt des Rohrs angeordnet ist, damit in den Innenraum
des Beutels Luft von außen her eingeleitet werden kann. Dies läßt sich auch dadurch
verwirklichen, daß der Lufteinlaß an einer vom Rohr getrennten Leitung ausgebildet
ist, die im Inneren des Beutels mündet. In jedem Fall kann der Lufteinlaß an eine
Druckmittelquelle angeschlossen sein.
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Vorzugsweise ist der Lufteinlaß jedoch einfach als Loch oder Lochgruppe
am Rohr selbst unter einer Manschette ausgebildet, der das Rohr unterhalb des zum
Aufstecken eines Beutels ausgebildeten Abschnittes umschließt. Bei dieser bevorzugten
Ausgestaltung des Lufteinlasses wird die Saugwirkung des durch das Rohr strömenden
Spülmittels genutzt,#um Umgebungsluft anzusaugen und in das Innere des auf das Rohr
aufgesteckten Beutels zu fördern. Die Manschette schirmt den Lufteinlaß ab, so daß
das aus dem Beutel herausfliessende Spülmittel nicht zusammen mit der Umgebungsluft
in den Lufteinlaß eingesaugt wird.
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Zweckmäßigerweise ist das Rohr am Lufteinlaß als Venturidüse ausgebildet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer
schematischen Zeichnung näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zum Auswaschen von Beuteln in
Seitenansicht und teilweise im senkr#echten Längsschnitt.
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Zu der dargestellten Vorrichtung gehört ein senkrechtes Rohr 10, das
an seinem unteren Ende einen Leitungsanschluß 12 in Gestalt eines Außengewindes
aufweist. Der Leitungsanschluß 12 ist an einer Spülmittelleitung 14 befestigt, im
dargestellten Beispiel in diese eingeschraubt. Das vom Leitungsanschluß 12 entfernte,
bei der dargestellten senkrechten Anordnung obere Ende 16 des Rohrs 10 ist offen.
An diesem Ende 16 ist ein Bügel 18 aus Runddraht befestigt, der etwa die Form einer
Lanzenspitze hat und oben geschlossen ist.
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Am Bügel 18 ist eine Prallwand 20 befestigt, die in einem Abstand
über dem Ende 16 des Rohrs 10 gleichachsig mit diesem angeordnet ist und im dargestellten
Beispiel von einer tellerfederartigen Blechscheibe mit einem axialen Loch 22 gebildet
ist. Der Durchmesser des Lochs 22 ist knapp halbsogroß wie der Innendurchmesser
des Rohrs 10 an seinem Ende 16. Der Rand des Lochs 22 liegt höher als der äußere
Rand der Prallwand 20. Zwischen dem oberen Ende 16 des Rohrs 10 und der Prallwand
22 bleibt eine seitliche Austrittsöffnung 24 frei, die nur durch den Bügel 18 unterbrochen
ist und sich im übrigen ringförmig über den gesamten Rohrumfang erstreckt.
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In das Rohr 10 sind in axialen Abständen mehrere zusätzliche, im dargestellten
Beispiel schlitzförmige Austrittsöffnungen 26 eingearbeitet, die gegeneinander verdreht,
also in unterschiedlichen Richtungen geöffnet
sind. Im Abstand
unterhalb der untersten zusätzlichen Austrittsöffnung 26 steckt im Rohr 10 ein Querstab
28 und unmittelbar darunter ist von unten her auf das Rohr 10 eine kegelstumpfförmige,
sich nach oben verjüngende Manschette 30 aufgesteckt, die im dargestellten Beispiel
aus einem Elastomer besteht.
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Innerhalb des von der Manschette 30 umschlossenen Raumes, unterhalb
der Stelle, an welcher die Manschette am Rohr 10 befestigt ist, weist das Rohr einen
Lufteinlaß 32 in Gesalt einer Gruppe radial angeordneter Löcher auf. Das Rohr 10
ist im Bereich des Lufteinlasses 32 verengt und dadurch als Venturidüse ausgebildet.
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Das Rohr 10, der Bügel 18, die Prallwand 20 und der Querstab 28 bestehen
vorzugsweise aus nichtrostendem Stahl und sind in der dargestellten Anordnung miteinander
verschweißt.
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Auf das Rohr 10 ist von oben her ein dünnwandiger Beutel 34 aus einem
Elastomer aufgesteckt. Der Beutel 34 ist im dargestellten Beispiel ein Atembeutel
für Anästhesiezwecke und hat einen oberen Kragen 36, der sich am Bügel 18 abstützt
und einen unteren Kragen 38 von größerem Durchmesser, der sich an der Querstange
28 abstützt.
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Durch die Spülmittelleitung 14 wird ein flüssiges Spülmittel, beispielsweise
heißes Wasser mit einem reinigenden und desinfizierenden Zusatz, von unten her in
das Rohr 10 eingeleitet. Die im Bereich des Lufteinlasses 32 ausgebildete Venturidüse
läßt in der Spülmittelströmung einen Unterdruck entstehen, so daß das Spülmittel
durch den Lufteinlaß 32 Luft ansaugt. Ein Teil des Spülmittels und der angesaugten
Luft tritt,
wie mit Pfeilen 40 angedeutet, im wesentlichen radial
durch die zusätzlichen Austrittsöffnungen 26 aus und trifft unmittelbar auf die
Innenwand des Beutels 34.
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Der Haupteil des Spülmittels und der angesaugten Luft tritt dagegen
durch das Ende 16 entsprechend dem Pfeil 42 in einem starken Strahl axial nach oben
aus. Der größere Teil dieses axialen Strahls trifft von unten her auf die Prallwand
20 und wird von dieser, wie mit Pfeilen 44 angedeutet, zu einem mit dem Rohr 10
gleichachsigen Flüssigkeitsschirm verformt, der im oberen Viertel des Beutels 34
auf dessen Innenwand trifft und zusammen mit der vom Flüssigkeitsstrahl angesaugten
Luft bewirkt, daß der Beutel 34 in der dargestellten Weise aufgebläht gehalten wird.
Ein kleiner Teil des im Sinne des Pfeils 42 aus dem Rohr 10 axial austretenden Flüssigkeitsstrahls
gelangt durch das verhältnismäßig kleine axiale Loch 22 in der Mitte der Prallwand
20 hindurch, wird dort zerstäubt, wie mit Pfeilen 46 angedeutet, und trifft im obersten
Bereich des Beutels 34 auf dessen Innenwand und oberen Kragen 36, um dann in Richtung
der Pfeile 48 entlang der Innenwand des Beutels 34 herunterzufließen. Das Spülmittel
tritt schließlich in Richtung der Pfeile 50 durch den Ringraum zwischen dem unteren
Kragen 38 des Beutels 34 und dek Manschette 30 aus.