DE3207122C2

DE3207122C2 - Zeichenfolie

Info

Publication number: DE3207122C2
Application number: DE3207122A
Authority: DE
Inventors: Klaus Dr. 6200 Wiesbaden Thoese
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1982-02-27
Filing date: 1982-02-27
Publication date: 1983-12-15
Also published as: EP0087688A1; ES529880A0; ES8404388A1; DK90783A; DK90783D0; CA1208085A; EP0087688B1; NO830674L; ATE24154T1; NO155483C; NO155483B; FI70835B; DE3368234D1; ES8500771A1; FI830618A0; FI830618L; BR8300914A; ZA831086B; DE3207122A1; ES520134A0

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Zeichenfolie aus einem Kunststoffträger, der wenigstens auf einer Oberfläche mit einer Haftschicht und einem Pigmentlacksystem aus Pigmentlackschicht und Deckschicht oder Pigmentlackschicht allein versehen ist, wobei für das Pigmentlacksystem Homo- oder Copolymerisate des Vinylacetats oder teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, hydrophobierende und/oder vernetzende und/oder polymere Verbindungen und Mattierungsmittel eingesetzt werden. Das Pigmentlacksystem enthält erfindungsgemäß ein Acryl- bzw. Methacrylsäureester-Mischpolymerisat, das zu wenigstens 50 Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine Kettenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzt, und ein Anti statikum aus der Reihe der Salze von polymeren Sulfonsäuren.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zeichcnfolic

- bestehend aus einem Kunststofftrager, der wenigstens auf einer Oberfläche mit Haftschicht und einem

Pigmentlacksystem versehen ist. das ein Homo- oder Copolymerisat des Vinylacetats oder teilweise hydroly-

siertes Polyvinylacetat, hydrophobierende und/oder polymere Verbindungen und Mattierungsmittel enthält.

Eine Zeichenfolie wird in der Regel' aus einer Kunststoffolie aus Celluloseacetat. Polyvinylchlorid, Polypropylen, vorzugsweise aus Polyethylenterephtha-

lat. hergestellt, die auf mindestens einer Oberfläche mit einer Haftschicht versehen ist. Man beschichtet sie mit einem Pigmentlacksystem. damit eine mit Bleistiftminen und Tusche beschrift- oder beschreibbare Oberfläche entsteht. Das Pigmentlacksystem ist dabei so beschaf fen. daß auf seiner Oberfläche eine Pigmentiackschicht ausgebildet ist. auf der auch Striche jü*> wäßriger Zeichentusche haften oder so, daß man auf die Pigmentlackschicht eine gesonderte Deckschicht aufbringt, um Tuschehaftung zu erzielen.

Es ist ein beschriftbares Fofienmateriai bekannt (DE-OS 24 17 879). das auf einer Pigmentlackschicht eine Deckschicht aufgebracht enthält, die aus einem Homopolymerisat des Vinylacetats, einer polymeren Verbindung, die hauptsächlich Hydroxyl- oder Carb-

:~i oxylgnuppen enthaltende Monomere enthält, und aus einem Hydrophobierungsmittel besteht. Eine solche Deckschicht hat sich im Prinzip als wasser- bzw. feuchtigkeitsempfindlich erwiesen. Bei großem Anteil an Hydrophobierungsmittel wird außerdem die Net-

jo zung wäßriger Zeichentuschen unbefriedigend. Schließlich fehlt diesem Folienmaterial eine antistatische Ausrüstung.

Es ist ferner eine Deckschicht für ein mattes, Beschriftungen annehmendes Folienmaterial bekannt

Ji (DE-OS 23 47 324), das auf einem Polyesterträger, der wenigstens auf einer Oberfläche mit einer Schicht aus filmbildendem Celluloselack versehen ist, eine Außenschicihl als antistatischen Überzug enthält. Als Antistatika werden wasserlösliche, relativ kompliziert aufgebau-

->o te Verbindungen aus sulfonierten! Polystyrol und einem cycloaliphatischcn Aminsalz eines Alkoholsulfats, bei dem wenigstens ein alicyclischcr Rest mit wenigstens fünf Kohlenstoffatomen mit dem Aminstickstoffatom verbunden ist, der Alkoholrest des Alkoholsulfates

4"> wenigstens fünf Kohlenstoffatome enthält und die Verbindung insgesamt wenigstens zwölf Kohlenstoffatome umfaßt, verwendet. Nachteilig an einer solchen Schicht ist, daß sie empfindlich gegy.i Luftfeuchtigkeit ist und mit Wasser jederzeit von der Oberfläche abgelöst werden kann.

Es ist auch e^:-n mattes Folienmaterial bekannt (DE-OS 23 42 601), das Tinten- oder Tuschezeichen annimmt. das wenigstens auf einer Oberfläche einen ersten Überzug aus einer matten, fiimbildenden Celluloselack-

>i Zusammensetzung enthält und mit einem zweiten Überzug verschen ist, der aus einem Alkylmonoester der Poly-(alkylvinylethermaleinsäure) besteht. Ein solcher Überzug muß aus einer organisches Lösungsmittel enthaltenden Lösung aufgebracht werden, Außerdem

M) sind die Deckschichten relativ dick, so daß sie bei erhöhter Temperatur leicht zum Kleben neigen. Eine antistatische Ausrüstung fehlt gänzlich.

Es ist ferner ein transparentes Zeichenmaterial mit einem Träger aus Polyesterfolie und einer Zeichcn-

hi schicht bekannt (DE-PS 16 21 988 entsprechend GB-PS 12 31407). die Kieselsäure und/oder Aluminiumsilikat als Pigment und als Bindemittel eine gehärtete Mischung aus Polyvinylalkohol, einem Harnstoff- oder

Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat und einem Acrylsäureester-Mischpolymcrisai enthält. Ein solches Material hall zwar eins gute Tuschelinienbreitc ein, hat aber eine unbefriedigende Tuschenelzung und ist auch nicht antistatisch ausgerüstet, so daß das Material höchsten s Ansprüchen nicht genügt.

Es ist schließlich eine bedruck- und mit Tusche beschreibbare Polyesterfolie bekannt (GB-PS 15 00 134) mit einer bei der Herstellung der Folie aufgebrachten, sehr dünnen Schicht aus Polyvinylalkohol oder aus bis hi zu 72 Molprozent hydrolysiertem Polyvinylacetat und einer zweiten Komponente, die ein Wachs oder ein Homo- oder Copolymerisat von Acryl- oder Methacrylsäure bzw. deren Estern oder ein Homo- oder Copotymerisat des Vtnylacetats darstellt. Eine solche !■> Folie stellt keine Zeichenfolie dar, die in der Regel auch mit Bleistift beschriftet werden kann, und die zum Zweck der Korrektur von Linien ein deutlich größeres Auftragsgewicht besitzen muß. Bei Auftrag einer solchen Schicht in Zeichenschiehtdicke erhält man it» jedoch gegen Feuchtigkeit und Wärme hochempfindliche Schichten, die technisch nicht brauchbar sind. Außerdem fehlt der bekannten Schicht die antistatische Ausrüstung.

Es ^%ist auch eine beschichtete Kunststoffolie wie 2^r> Polyesterfolie bekannt (DE-OS 25 13 422), die gegebenenfalls auf einer Substratschicht aus Acryl- bzw. Mcthacrylsäure-Mischpolymerisat mit einer Schicht versehen ist, die aus einem nicht hydrolysierten oder partiell hydrolysierter, Polymer oder Copolymer des m Vinylacetats und einer harzartigen Komponente, die zur intramolekularen Vernetzung geeigne, ist, besteht. Das Copolymerisat des Vinylacetats vieist 50 und mehr Molprozent Vinylacetat auf und kann as. Comonomcr die verschiedensten Verbindungen wie Dialkylmalcat, v< 2-Ethyl-hexylacrylat, Ethylen, Vinylchlorid oder einen Vinylester versatischer Säure enthalten. Eine solch beschichtete Folie, so wird ausgeführt, soll auch für die Herstellung von Zeichenfolien geeignet sein, wenn ihr entsprechende Zusätze einverleibt werden. Eine dicsbe- n> zügliche Zusammensetzung ist jedoch nicht angegeben.

Durch den Einbau feinverteilter Mattierungsmittel ist zwar eine gewisse Beschreibbarkeit mit Bleisliftminen zu erwarten. Zusätze geeigneter Art für Tinte- oder Tuschebeschriftungen erfordern jedoch erheblichen ■*'< experimentellen Aufwand in bezug auf Verträglichkeit und Abstimmung der Substanzen untereinander und in bezug auf geforderte Eigenschaften wie Netzfähigkeit der Tuschen auf der Oberfläche in geeigneter Weise, Haftfähigkeit auf der Oberfläche und Korrigierbarkeit ><< der Zeichen usw. Das gilt erst recht bei einem eventuellen Zusatz von Antistatika, die erfahrungsgemäß die Beschreibbarkeit mit Tuschen verschlechtern, was so weit gehen kann, daß sie nicht mehr netzen.

Es wa- deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ">'> eine mit Bleistift und wäßriger Tinte oder Tusche beschriftbare, hohe Beständigkeit aufweisende Zeichenfolie zu schaffen, die die beschriebenen Nachteile vermeidet, auf der Linie aus Tinte oder Tusche randscharf und flächendeckend sind und auf der die bei ^n der Beschriftung mit Röhrchenfedern vorgelegten Soll-Linienbreiten eingehalten werden. Korrekturen auf der Oberflüche sollten ohne Zurückbleiben von (icistcrbildcrn durchgeführt werden können und die Haftung der Schichten wie mich clic Ilüftung der*¹"¹ aufgebrachten /eichen sollte hohen Ansprüchen genii- yxi\. Ks wiir auch Aufgabe der Erfindung, die /riihenfolie iintisiiiiisch auszurüsten, ohne daß hierdie Netzfähigkeil der Tuschen verschlechtert wird und ohne daß die notwendige Resistenz der Zeichenfolie gegen Feuchtigkeit, mechanischen Angriff und erhöhte Temperatur nachteilig beeinflußt wird.

Die gestellte Aufgabe wird bei einem Zeichenmaterial der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Pigmentlacksysiem ein Acryl- bzw. Methacryisäureester-Mischpolymerisat, das zu wenigstens 50 Cswichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine Kettenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzt, enthält, und daß in dem Pigmentlacksystem ein Antistatikum aus der Reihe der Salze von polymeren Sulfonsäuren vorhanden ist

Vorzugsweise enthält das Pigmentlacksystem ein Acryl- bzw. Meihacrylsäureester-Mischpolymerisat. das zu wenigstens 75 Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine · Kettenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzt und ein Antistatikum aus der Reihe der Natriumsalze von polymeren Sulfonsäuren.

Hierdurch wird erreicht, daß erfindungsgemäß eine Zeichenfolie zur Verfügung gestellt werden kann, die höchsten Ansprüchen genügt. Der Verbund zwischen der maßstabilen Kunststoffolie und dem Pigmentlacksystem ist hervorragend. Die Beschreibbarkeit mit Graphit- oder Kunststoffminen und ihre Korrigierbarkeit sind gut. Die mechanische Festigkeit, die thermische Beständigkeit und die Beständigkeit gegen Feuchte oder Wassereinwirkung entspricht den Forderungen an eine gute Zeichenfolie. Die Beschreibbarkeit mit wäßrigen Zeichentuschen ist so gut, daß die Striche voll decken, d. h. die Tuschenetzung ist zufriedenstellend: dabei sind die Striche randscharf. Die Strichlinienbreite ist bei der Beschriftung mit Röhrchenfedern der vorgegebenen Breite entsprechend. Ferner sind die Tuschelinien leicht zu korrigieren, und es bleiben keine Geisterbiider zurück. Die Zeichenoberfiäche lädt sich beim Hantieren nicht auf, d. h. Formate können leicht entstapelt werden. Radierreste bleiben nicht haften, und die Siaubanziehung ist deutlich verringert.

Als Kunststoffträger dienen solche aus Polyvinylchlorid, Polycarbonat, Polystyrol, Polysulfon, Polyolefin oder aus Polyester bzw. Celluloseester. Wegen der hervorragenden Dimensionsstabilität, die von besonderer Wichtigkeit ist, werden vorzugsweise Folien auf Basis Polyester, wie etwa Polyethylenterephthalat, eingesetzt.

Als Haftschichten werden bekannte Mischungen eingesetzt, die zum Beispiel in der DE-PS 12 28414. entsprechend GB-PS 10 61 784. beschrieben sind und aus einem Gemisch der wäßrigen Lösung einer Halogcncarbonsäurc, feinst aufgeteiltem Siliziumdioxid und Netzmittel bestehen oder auch aus Mischungen, die aus DE-AS 16 29 480. entsprechend GB-PS Il 27 076. hervorgehen.

Das erfindungsgemäße Pigmentlacksystem besteht entweder aus einer Pigmenilackschicht und einer Deckschicht, was bevorzugt ist, oder aus einer Pigmentlaeksehichi allein.

Im Falle der bevorzugten Ausführtingsiorni in Form einer Pigmentlackschicht und Deckschicht einhält die Deckschicht ein Copolymerisat aus mindestens 90 Gewichtsprozent Vinylacetat und höchstens 10 Gewichtsprozent ungesättigter Carbonsäure und die Kombination von Acryl- bzw. Mclhaervlsäureester-Mischpolymerisat. das zu wenigstens 75 Gewichtsprozent aus einem Kstcrnionomer gebildet wird, dessen

Alkoholkomponente eine Kettenlänge von mindestens vier - Kohlenstoffatomen besitzt, und Anüstatikum, während die Pigmentlackschicht einer zum Beispiel aus der DE-OS 2417 879 bekannten Rezeptur entspricht.

Bildet das Pigrnenüacksystem nur eine Schicht, so sind in diese, zum Beispiel aus DE-PS 16 21988 bekannten Pigmentlackschicht, die Komponenten der erfindungsgemäßen Kombination einverleibt.

Als Copolymerisat aus mindestens 90 Gewichtsprozent Vinylacetat und höchstens 10 Gewichtsprozent ungesättigter Carbonsäuren dienen für das Vinylacetat afc Comonomere beispielsweise Säuren wie Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid, Citraconsäure, Itaconsäure oder auch Crotonsäure. Copolymerisate, die 95 Gewichtsprozent Vinylacetat enthalten, werden Vorzugs- weise verwendet

Als teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat verwendet man ein Produkt mit höchstens 20 Gewichtsprozent nicht verseifter Vinylacetatgruppen, um eine gute Kombination von Wasserunlöslichkeit und Hydrophilie beider Vernetzung zu erreichen.

Als erfindungsgemäße Acryl- bzw. Isethacrylsäureester-Mischpolymerisate werden Mischpolymerisate verwendet, die zu wenigstens 50, vorzugsweise 75 Gewichtsprozent oder mehr aus einem Estermonomer gebildet werden, deren Alkoholkomponenten eine Kettenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzen. Hier haben dch Alkoholkomponenten von vier und von acht Kohlenstoffatomen besonders gut bewährt. Hat die Alkoholkomponente dabei vier Kohlenstoffatome, so wurde erkannt, muß als zusätzliche Forderung die Copolymer-Dispersion zu Filmen führen, die nicht hydrophil sind. Im Falle der Alkoholkomponente mit acht Kohlenstoffatomen haben sich überraschend Stoffe bewährt, die man normalerweise für dauerelastische Kleber verwendet, zum Beispiel Mischpolymerisate mit großem Anteil an 2-Ethyi-hexylacrylat. Die erfindungsgemäßen Mischpolymerisate besitzen Glasumwandlungspunkte im Bereich zu ischen 0⁰C und —70⁰C.

Das Mischungsverhältnis zwischen Copolymerisat des Vinylacetat und Acryl- bzw. Methacrylsäureester-Misohpolymerisat kann in der Deckschicht bis zu 1 :1 betragen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei einem solchen Verhältnis die Deckschicht fallweise zu weich eingestellt ist, so daß Mischungen mit Anteilen von 70 bis 90 Gewichtsprozent Vinylacetat-Copolymerisat oder teilweise hydrolysiertem Polyvinylacetct zu 10 bis 30 Gewichtsprozent an Acryl- bzw. Methacrylsäureester-Mischpolymensat bevorzugt Anwendung finden, so

Die mit der erfindungsgemäßen Kombination als Deckschicht versehenen Pigmentlackschichten können die aus DE-OS 23 47 324 bekannte Zusammensetzung haben. Als Pigmentlackschicht ist auch eine solche verwendbar, wie sie aus DE-OS 24 17 879 hervorgeht mit Polyvinylformal als polymere Verbindung und amorphem Siliziumdioxid und Titandioxid als Mattierungsmittel

Als Antistatika sind in dem erfindungsgemäßen PjgmentlackSystem Verbindungen aus der Reihe der ω Salze, vorzugsweise Natriumsalze, von polymeren Sulfonsäuren vorhanden. Als Polymere haben sich besonders Acetale des Polyvinylalkohol mit Butyraldehyd oder Polystyrol bewährt Das Antistatikum wird vorzugsweise in etwa gleichem Gewichtsanteil wie das Acryl-Methacrylsäureester-Mischpolymerisat eingesetzt

Die Dicken der als Deckschicht verwendeten

erfindungsgemäßen Kombination betragen, auf das Schichtgewicht bezogen, 0,1 bis 03 g/m², Die bekannten Dicken der Pigmentlackschichten, in die die erfindungsgemäße Kombination einverleibt wurde, erfahren keine Veränderung.

Die Deckschichten trägt man nach einem der dafür üblichen Beschichtungsverfahren auf. Als Lösungsmittel haben sich Mischungen aus Alkoholen und Wasser bewährt. Der Alkoholgehalt richtet sich dabei nach der Löslichkeit der Rohstoffe, dem gewünschten Benetzungsverhalten auf der zu beschichtenden Oberfläche und der Haftfähigkeit des Untergrundes.

Die erfindungsgemäß aufgebauten Deckschichten können auch geeignete Zusätze enthalten wie Füllstoffe, Farbstoffe, Pigmente und der Vernetzung dienende Mittel, wie in den eingesetzten Lösungsmitteln lösliche Verbindungen von Metallen der IV. Haupt- und Nebengruppe des Periodensystems.

Im Falle, daß das Pigmentlacksystem in einer Schicht als Pigmentlackschicht verwerdet wird, werden die Bestandteile der erfindungsgeVn£:Sen Kombination der Zusammensetzung einer bekannten Zeichenschicht zugesetzt So werden sie zum Beispiel zusammen mit hydrolysierten Polyvinylacetylen aus wäßriger Lösung auf eine Folie mit Haftvermittler aufgetragen, wobei der Anteil der erfindungsgemäßen Komponenten maximal 30 Gewichtsprozent bezogen auf eingesetztes Polyvinylacetat beträgt Ein Anteil an Antistatikum über etwa 20 Gewichtsprozent hat sich n'icbi bewährt weil dann die Beständigkeit der Pigmentlackschicht gegenüber Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser abnimmt

Die erfindungsgemäße Zeichenfolie kann auch als Lichtpausfolie eingesetzt werden, wenn man auf einer Seite eine lichtempfindliche Diazochemikalien enthaltende Schicht zum Beispiel aus Diazoniumsalz und Kupplungskomponente, Stabilisator usw. aufbringt

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.

Beispiel 1

Als Basis diente eine 75 μπι dicke Folie aus Polyethylenterephthalat, die auf beiden Seiten eine Haftschicht besaß, wie sie zum Beispiel aus DE-AS 16 29480 (GB-PS 1127 076) bekanntgeworden ist Weiterhin war auf der Haftschiclit ein etwa 10 μπι dicker Film aus Celluloseacetopropionat mit feinteiliger Kieselsäure und Aluminiumsilikat als Mattierungsmittel (Pigmentlackschicht) aufgebracht Auf diese Pigmentlackschicht wurden aus 2,5gewichtsprozentigen Lösungen in gleichen Teilen Wasser und Isopropanol dünne Deckschichten aufgetragen und getrocknet Sie hatten ein Trockengewicht zwischen 100 und 300 mg/m².

in Tabelle 1 sind die erfindungsgemäß einsetzbaren Mischpolymerisate in Dispersionsform angegeben. In der Tabelle 2 sind die Ergebnisse von Versuchen aufgeführt bei denen in der Deckschicht zu den angegebenen Anteilen die Mischpolymerisate aus Tabelle 1 in Kombination mit einem Mischpolymerisat aus 95 Gewichtsprozent Vinylacetat, das in dem angegebenen Lösungsmittelgemisch klar löslich ist, verwendet wurden.

Ais Vergleichsprobe diente ein Material mit einer Deckschicht die aus dem Mischpolymerisat des Vinylacetats allein hergestellt wurde.

Geprüft wuru'e die Einhaltung der Linienbreite an Strichen, die mit Zeichentusche TT von Rotring und einem Röhrchenfüller für 1,4 mm breite Linien auf der Oberfläche gezogen worden waren. Nach Trocknung

der Tusche wurde die Linienbreite bei 291'nchcr Vergrößerung un mehrere Stellen in Millimetern ausgemesscn und ein Mittelwert gebildet. Der theoretische Wert für eine genaue Einhüllung der l.inienbreite

Tabelle I

liegt bei 40 bis 41 mm. Kin größerer Wert deutet auf unerwünschtes Brcitluufen der Tuschelinien hin. ein kleinerer Wen auf geringe Randschärfe.

Comonomerc im Polymerisat

FestslofT- kon/en- Iralion	pH-Werl	(jlasumwanil- lungspunkl des Polymerisats
(Gew.-%)		(7i?in°C)
60	6,5-8,5	-65
50	4,5-5,5	-53
50	8.0	- 8
45	4,5	-11
5ö	5-7,5	höher ais - 1 i

Methylmethacrylat mit mehr als 75% 2-Ethyl-hexylacrylat COACR-I) Mischpolymerisat mit mehr als 75% 2-Ethyl-hexylacrylat (OACR-II) Styrol mit mehr als 50% 2-Ethyl-hexylacrylat (S-OACR) Styrol mit 50% Butylacrylat, selbstvernetzend (S-BACR-VW) Styrol mit 50% Butylacrylat selbstvernetzend (S-BACK-VH)

Tabelle 2

laufende Mischpoly-Nummer merisat

Anteil des Mischpolymerisats in der Deckschicht (Gew.·"/») (in Ergänzung auf 100% durch -'"> das Mischpolymerisat des Vinylacetats-VAC)

0 10 20 25 30 50 jeweils Linienbreite (mm)

OACR-I
OACR-Il
S-OACR
S-BACR-VW

41 41

42 41

41 40

41

40 40

41 41

Es ist hieraus ersichtlich, daß bei Zusatz der Mischpolymerisate in Dispersionsform bei einem Anteil bis 30% die Linienbreite der Tusche in der erwünschten 4n Breite erhalten wird. Anteile mit 50% Zusatz erfüllen zwar auch diese Forderung, die Schichten sind jedoch zu weich eingestellt. Bei allen Proben war die Netzung und die Haftung gut. Es zeigt sich auch, daß bei Versuch I schon bei relativ kleinem Zusatz gute Wirkung erzielt 4ϊ werden kann.

Beispiel 2

Auf einem wie in Beispiel I beschriebenen Schichtträger mit Haftschicht und Pigmentlackschicht wurden Deckschichten mit verschiedenen antistatisch wirkenden Verbindungen aufgestrichen. Dazu wurden 24gewichtprozentige Lösungen aus gleichen Teilen Wasser und Isopropanol hergestellt, deren Feststoff aus 80% eines Mischpolymerisats mit 95% Vinylacetat und 20% eines erfindungsgemäßen Mischpolymerisats (OACR-I) bestand (Lösung A). Diese Lösung wurde gemischt mit 2^gewichtsprozentigen Lösungen folgender Verbindungen im Gewichtsverhältnis 5 :1.

1. Acetal des Polyvinylalkohole mit Butyraldehydsulfonsäure als Natriumsalz

2. Natriumsalz der Carboxymethylcellulose

3. Poh/vinyfbenzyltrimethyl-animonhimchlorid

4. Poiy-N.N'-dimethyi-S^raethyien-piperidiniunichlorid

5. Poiystyrolsulfonsaures Natrium

6. Poiystyrolsulfonsaures Lithium

60

7. Polyacrylsäure (Natriumsalz)

8. Polyacrylsäure (Ammoniumsalz)

Geprüft wurden, wie in Beispiel 1, die Breite der Tuschelinien. die Netzung der Tusche TT durch Betrachton der getrockneten Linien mit der Lupe und der OberflHchenwiderstand der Deckschicht bei 50% relativer Feuchtigkeit und 23°C mit einer Federzungenelektrode (Anordnung A) nach DIN 53 482 bzw. VDE0303.Teil3und 100 V Meßspannung.

Als Nullprobe diente die Lösung A.

Das Feststoffverhältnis der Komponenten betrug in den Rezepturen Mischpolymerisat mit 95% Vinylacetat zu erfindungsgemäßem Mischpolymerisat zu Antistatikum wie 66 : 17 : 17.

Tabelle

Anti-	Linien-	Tuschenetzung	Oberflächen-
stutikum	strich		Widerstand
	breite
	(mm)		(U)
0	40	gut	10"
1	41	gut	1,5 · 10'°
2	41	mittel bis schlecht	8· 10"
*3)**
4	43	gut	1,1 · 10'³
5	40	gut	6,5 · 10"
6	41	gut	4,4 · 10"
7	42	gut	10^M
8	42	gut	4,4 - 10"

*) Lösung A war mit der Losung des Antistatikums nicht
verträglich.

Es zeigt sich, daß die Kombination mit den Antistatika 1, 5 und 6 die günstigsten Ergebnisse aufweisen.

Beispiel 3

Auf einer 75 pm dicken Polyesterfolie mh Haftschicht und Pigmentlackschicht, wie in Beispiel 1 beschrieben; worden das Antistatikum 1 enthaltende Lösungen

aufgetragen, bei denen das Copolymerisat mit Vinylacetat (VAC) mit den folgenden crfindungsgcmäßen Mischpolymerisaten kombiniert wurde. Die Zusammensetzung in Gewichtsprozenten war folgende:

Mischpolymerisat
Antistatikum I

70	70	60
20	10	20
IO	20	20

10

Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgezeigt. Zusät/ lieh ist auch das Ergebnis der Tuschehaftiiiig in die Tabelle mit eingetragen worden. Dazu wurden 0.1 mm breite Striche mit Tusche IT gezogen, an der Luft getrocknet und anschließend auf Haftung überprüft durch Aufpressen eines Klebestreifens mit Hilfe eines Falzbeins und ruckartiges Abziehen. Bei guter Haftung sind auf dem Klebestreifen kaum Spuren der Tusehclinicii erkennbar. Bei schlechter Haftung dagegen wird mit dem Klebestreifen ein erheblicher Teil der Tuschelinie entfernt.

Tabelle 4

LfU. Nr. Mischpolymerisat Kombination Eigenschaften der Deckschicht

Linienbreite Net/ung

I mm)

Haltung

Oberflächen	ί Μ ti MU
WtUC
(12)	10"
1,2 ·	10'"
1,5 ·	10¹"
1.5 ·	10"
6,0·	10'"
2,2 ·	10'"
2,7·

OACR-I

S-OACR

42 43 42

44 44 43

gut

mittel

gut

mittel

gut

mittel

mittel mittel mittel

Beispiel 4

Eine 75 μιτι dicke, im Handel erhältliche Polycsterfolie war auf einer Seite mit einer in DE-PS 12 28414 (= US-PS 33 96 046) beschriebenen. SiO₂ enthaltenden Haftschicht verschen worden. Auf dieser Unterlage wurden folgende Pigmcntlackschichten aus wäßriger Lösung so aufgetragen und in einem Trockenschrank bei 140⁰C fünf Minuten lang getrocknet, daß etwa 8 bis 10 μιτι dicke Trockenschiffen entstanden.

Als Vergleich diente eine Pigmentlackschicht, die nach DE-PS 1621988 (GB-PS 1231407). Beispiel 2, angefertigt worden war. Das Muster A enthält keinen Zusatz des erfindungsgcmäßen Mischpolymerisates.

Tabelle 5

3ir/oige Mischpoiymerisat-

Dispersion

Wasser

ohne 9 S-BACR-VH

IO

Rezeptur C wie B, aber mit 9 g S-BACR-VW. Rezeptur D wie B, aber mit 9 g OACR-I.

In der Tabelle 6 mit den Prüfungsergebnisscn ist zusätzlich die Kratzfestigkeit mit dem Fingernagel der wenigstens 10 Tage gelagerten Filme nach 30 Minuten Eintauchen in Wasser aufgeführt. Gute Kratzfestigkeit bedeutet, der Film ist vernetzt und daher wenig empfindlich gegen die Einwirkung von Wasser.

I0%ige Lösung, von Polyvinylalkohol, davon 70% mit K-Wert 50 30% mit K-Wert 70

30%ige Dispersion von Kieselsäure und Aluminiumhydroxid in Wasser

10%ige Lösung von Tributylglykol-Polyglykolether (Netzmittel)

10%ige Lösung Melaminformaldehyd-Harz 5%ige Lösung von Aluminiumsulfat

142

137

Tabelle 6

	Lrd.	Rezeptur	Kraiz-	Tuschc-	Tusche-
	Nr.		festigkeit	strich-	nctzung
26				brcite
				(mm)

2	1	nach Bsp. 2	mittel	42	schlecht
		DE-PS 16 21 688
12	2	(A)	schlecht	44	gut
	"· 3	(B)	gut	44	gut
5	4	(C)	gut ·	42 .	gut
	5	(D)	mittel	42	gut

Il

Beispiel 5

Ks wird wie in Beispiel 4 verfahren. Der Rezeptur C" /ugesel/t, und /war aul" 200 g Pigmentlack je 20 g als Beispiel 4) werden die Antistatika 1 und 5 (Beispiel 2) 22"..ige Lösungen.

Tabelle 7	übe rll.iche η widerstand (12)
Schicht	5,5 · 10^l: 7,5 ■ 10" 4,6 · 10"
C C mit Antislatikum 1 C mit Aniistatikum 5

Bei sonst guten Eigenschaften wird der Oberflachenwiderstand erniedrigt.

Claims

Patentansprüche:

1. Zeichenfolie aus einem Künststoffträger, der wenigstens auf einer Oberfläche mit Haftschicht und einem Pigmentlacksystem aus einem Homo- oder Copolymerisat des Vinylacetats oder einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat» hydrophobierenden und/oder vernetzenden und/oder polymeren Verbindungen und Mattierungsmitteln versehen ist. dadurch gekennzeichnet, daß das Pigmentlacksystem ein Acryl- bzw. Methacrylsäureester-MischpoIyrnerisat. das zu wenigstens 50 Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine Kettenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzt. enthält und daß in dem Pigmentlacksystem ein Antistatikum aus der Reihe der Salze von polymeren Sulfonsäuren vorhanden ist.

2. Zeichenfolie nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Pigmenitacksysiem ein Acryl- bzw. Methacrylsäureester-Mischpolymerisat. das zu wenigstens 75 Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine Kettenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzt, enthält und daß in dem Pigmcntlacksystern ein Antistatikum aus der Reihe der Natriumsalze von polymeren Sulfonsäuren vorhanden ist.

3. Zeichenfolie nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis zwischen dem Copolymerisat von Vinylacetat oder dem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat und dem Acryl- bzw. Methacrylsäureester-Mischpolymerisat im Bereich von 70 bis 90 zu 30 bis 10 Gewichtsprozent liegt.

4. Zeichenfolie nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pigmentlacksystem ein Acryl- oder Methacrylsäureester-Mischpolymerisat enthalt, das zu wenigstens 50 Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine Kettenlänge von vier Kohlenstoffatomen besitzt.

5. Zeichenfolie nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pigmentlacksystem ein Acryl- bzw. Mcthacrylsäurcester-Mischpolymcrisal enthält, das zu wenigstens 75Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponente eine Kettenlänge von acht Kohlenstoffatomen besitzt.

6. Zeichenfolie nach Ansprüchen 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß das Pigmentlacksystem aus einer Pigmcntlackschicht und einer Deckschicht besteht.

7. Zeichenfolie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht ein Copolymerisat aus mindestens 90 Gewichtsprozent Vinylacetat und höchstens 10 Gewichtsprozent ungesättigter Carbonsäure, ein Acryl- oder Meihacrylsäureester-Mischpolymerisat. das zu wenigstens 50 Gewichtsprozent aus einem Estermonomer gebildet wird, dessen Alkoholkomponcnte eine Kcttenlänge von mindestens vier Kohlenstoffatomen besitzt, und ein Aniistatikum aus der Reihe der Salze einer polymeren Sulfonsäure enthalt.