DE3206381A1

DE3206381A1 - Perkutanes nephroskop

Info

Publication number: DE3206381A1
Application number: DE19823206381
Authority: DE
Inventors: Wolfgang 2000 Hamburg Ibe
Original assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Current assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Priority date: 1982-02-22
Filing date: 1982-02-22
Publication date: 1983-09-08
Also published as: JPS58190422A; DE3206381C2

Description

Perkutanes Xephroskop
Nephroskope sind für diesen lweck geeignete bw. abgewandelte Endoskope, die in das Nierenbecken eingeführt werden und dort die Beobachtung sowie gewisse Arbeiten erlauben. Haupsächlicher Einsatz zweck ist die Erkennung und Beseitigung von fierenstcinen.
Das Xierenbecken ist das in den Ureter mündende Urinsammelgefäß, das auf der zur Körpermitte hin gelegenen Seite der Niere sitzt und vom Parenchym, dem aktiven Nicrengewebe, umgeben ist, Eine Möglichkeit zur nephroskopischen Untersuchung besteht darin, die Niere in einer Operation freizulegen, anzuheben und sodann das nun freiliegende Nierenbecken zu öffnen und mit einem für diese wecke geeigneten Bndoskop zu untersuchen. Nachteilig hierbei ist die erforderliche große Operation sowie die Bildung von Narhen im Nierenbecken.
Neuerdings setzt sich daher zunehmend die perkutane Nephroskopie mit Instrumenten der eingangs genannten Art durch. hierbei wird von außen durch die laut des Patienten, durch das darunterliegende Gewebe und das lrarcnchym der Niere bis in das Xierenbecken eingestochen und ein Schaft verlegt, durch den ein Endoskopeinsatz in das Nierenhecken eingeführt werden kann. Erforderlich ist hierbei eine starre Führung da nur diese eine sichere Hanipulation a t ion von außen her ermöglicht. Flexible Endoskope, wie sie bei der zuvor heschr i ebenen Methode unter Freilegung der Niere einsetzbar sind, sind daher nicht verwendbar.
I.in perkutanes Nephroskop der eingangs genannten .\rt ist in dem Prospekt "Perkutanes Universal-Nephroskop" der Firma wolf beschrieben. Als Endoskopeinsatz kommt hier ein weitgehend üblicher Endoskopeinsatz zur anwendung, wie er beispielsweise auch in urologischen Endoskopen, Laparoskopen od. dgl. zum Einsatz @ommt. Für diese Zkecke stehen starre Optiken zur Verfü@ung, die je nach Finsatzzkeck im Blickwinkel des distalen Objektives zur Endostopachse in unterschiedlicher Bicbtung ab@cninbelt sind. Lbenso sind unterschiedliche Arbeitssonden anwendbar, wie beispiel sweise Steinzertrümmerer, Biopsiezangen, Faßzangen u. dgl.. Soll ein von der Endoskopachse entfernter Bereich des Nierenbeckens erreicht werden, so muß eine Sonde mit distaler Ablenkeinrichtung verwendet werden. Dazu stchen unterschiedliche bekannte Nöglichkeiten zur verfügung, wie beispielsweise Albaraneinsatz, retrograder Einsatz etc..
Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion sind die schr beschränkten Blick- und Arbeitsmöglichkeiten. Da Optiken mit unterschiedlichen, aber festen Blickrichtungen vorgesehen sind, muß zum Wechsel der Blickrichtung stets die Optik gewechselt werden. Dies gilt auch für Arbeitseinsätze, die je nach Arbeitsrichtung zu wechseln sind.
In axialer Richtung arbeitende Sonden können nur axial vor dem distalen Ende des Endoskopes eingesetzt werden.
Für Arbeitsrichtungen in unterschiedlichen Winkeln zur Endoskopachse sind wiederum unterschiedlich ablenkbare, jedoch in ihrem Winkelbereich beschränkte Sondentypen einsetzbar, wie beispielsweise der Albaraneinsatz für kleinere Winkel iond der retrograde Einsatz für größere Winkel. Entsprechend zum Winkelarbeitsbereich der Sonde muß jeweils die Optik mit entsprechendem Blickwinkel gewählt werden. Bei komplizierten lanipulationen und einer gründlichen Untersuchung des gesamten Nierenbeckens ist also ein sehr häufiger Wechsel von Einsätzen erforderlich. \on entscheidendem Nachteil ist ferner der erhebliche Platzbedarf der Sondenablenkmechanismen. Die erforderlichen Ablenkhebel und Zugglieder erfordern einen Platz von über 20 mm. In einem Nierenbecken, das durchschnitt 1 ich etwa von Walnußgröße ist und unter umständen mit Steinen angefüllt ist, sintl die Arbeitsmögl ichkeiten demzufolge äußerst eingeschränkt Die Aufgabe der vor liegenden Erfindung besteht darin, ein perkutanes Nephroskop der eingangs genannten Art zu schaffen, das ein einfacheres und schnelleres Arbeiten ermöglicht.
Diese aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäßc Konstruktion macht sich die Tatsache zunutze, daß auf dem Gebiet tier flexiblen Endoskope aufgrund der dort verkendeten andersartigen fachnologie als bei starren Endoskopen biegsame distale Endstücke möglich sind, die in einen sehr kleinen Raumvolumcn, beispielsweise in einer Kugel mit dem Radius 10 mm, beliebig in alle Richtungen schwenkbar sind, und zwar bis zu Ahwinklungen über 90'. Auf dem Gebiet der perkutanen Nephroskopie waren diese Instrumente jedoch nicht einsetzbar, weil sie nicht starr sind und auch sonstige Nachteile, z. B. hinsichtlich der Sterilisierbarkeit aufweisen und sich nicht einstechen lassen.
Erfindungsgemäß wird ein derartiges handelsübliches fiexibles Endoskop anstelle des starren Endoskopeinsatzes in dem bei perkutanen Nephroskopen üblichen Schaft verwendet, der in der üblichen Weise mit hilfe eines Trokars eingeführt wird. In Arbeitsstellung des flexiblen Endoskopes wird dieses durch den Schaft starr gehalten und läßt sich daher wie ein starrer Endoskopeinsatz in der Keise handhaben, wie es zur die perkutane nephroskopie erforderlich ist. Es ergibt sich der Vorteil des sehr kleinen zum Verschwenken des biegbaren distalen indstückes erfordert ichen Arbeitsraumes, der in einem Nierenbecken stets verfügbar ist. i:erner ergibt sich der erhebliche Vorteil, daß bei flexiblen endoskopen die Richtung des Sondenkanales, in die also eine Sonde xorgeschoben wird, stets mit der Blickrichtung der Optik zusammenfällt. Ein ständiges Wechseln von Optiken und Sonden für bestimmte Arbeitsrichtungen entfällt also.
Schließlich bestcht die Möglichkeit, nach Entfernen des flexiblen Endoskopes aus dem Schaft andere Einsätze B. den üblichen starren Endoskopeinsatz, zu verwenden, um beispielsweise durch größere Sondenkanäle dickere Instrumente, wie beispielsweise Steinzertrümmerer, einzuführen.
Weiterhin vorteilhaft ist das erfindungspgemäßé Nephroskop Jurch die Merkmale des Anspruches 2 gekennzeichnet. Mit Milfe dieses Drchansatzes wird ohne Drchbeeinflussung des Schaftes ein leichtes und präzises Drehen des flexible len Endoskopes ermöglicht, um bei dessen handelsüblicher Ausführung mit Verbiegung des distalen Endstückes in einer Ebene alle Raumwinkel erreichbar zu machen.
Weiterhin vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Nephroskop durch die Merkmale des Anspruches 3 gekennzeichnet. Auf diese Weise wird eine Dauerspülung des Beobachtungsfeldes im Nierenbecken ermöglicht, die auch bei starken Blutungen ungetrübte Sicht ermöglicht. Vorteilhaft wird + und somit t ohne Traumatisierung des Stichkanales der erste Spülkanal zum Einströmen in der Nähe des nhjek tivs der Optik verwendet, während der demgegenüber zurückliegend mündende zweite Kanal getrübte Flüssigkeit ansaugt. Als erster Spülkanal kann in üblicher Weise der Sondenkanal des flexiblen Endoskopes verwendet werden.
Weiterhin vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Nephroskop durch die Merkmale des Anspruches 4 gekennzeichnet. Auf diese Weise wird beispielsweise mit einem O-Ring zwischen der Außenseite des flexiblen Endoskopes und der Innenwand des Drehansatzes, also an drehfester Stelle, der zweite Spülkanal proximal abgedichtet.
Schließlich ist das erfindungsgemäße Nephroskop vorteilhaft durch die \lerkmale des Anspruches 5 nekennzeichnet.
Die biegbaren distalen Endstücke flexibler Endoskope neigen bei starker Abbiegung zur Faltenbildung. Durch diese Falten könnte der axiale Auslaß des zweiten Spülkanales, der sich als Durchmesserdifferenz des flexiblen Endoskopes und des Schaftes ergibt, versperrt werden.
Durch die Löcher wird dann noch eine OffnunzT dieses Kanales in einem Bereich kurz vor dem distalen Ende des Schaftes freigehalten, in dem das flexible Endoskop bereits gerade, also ungefaltet ist.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Nephroskop in stark schematisierter Darstellung gezeigt, wobei der Schaft und der Drehansatz geschnitten sind.
In der Figur ist eine Niere dargestellt mit Parenchym 1, Nierenbecken 2 und Ureter 3. In die Niere ist von außen, also perkutan, durch das Parenchym 1 hindurch bis in das Nierenbecken 2 hinein in üblicher Weise ein Schaft 4 verlegt, der im schematischen Achsschnitt dargestellt ist.
Das proximale, außerhalb des Patienten liegende Ende des Schaftes 4 ist über einen schematisch dargestellten Bajonettverschluß 5 üblicher Ausbildung mit einem rohrförmigen festen Teil 6 eines Drehansatzes 7 lösbar, jedoch fest verbindbar. Im Bajonettverschluß 5 ist ein Dichtring 8 vorgesehen, der zwischen dem Schaft 4 und dem festen Teil 6 des Drehansatzes eine Abdichtung schafft.
Im Drehansatz 6 geht das feste Teil 6 in ein drehbares Teil 9 über. Die Teile 6 und 9 sind über eine in der Zeichnung schematisch angedeutete nrehlageruna 10 mit einer Ringdichtung 11 verbunden.
Das proximale Ende 12 des drehbaren Teiles 9 des Drehansatzes 7 ist aufgeweitet.
Is Endoskopeinsatz findet ein handelsübliches flexibles Endoskop 13 Verwendung. In einem Aus tührungsbe isp iel wird ein normalerweise zu Untersuchungen des Gallenganges verwendete Instrument benutzt.
Dieses Instrument ist in der Figur schematisch dargestellt.
Das flexible Endoskop besitzt einen flexiblen Schaftteil 1X, der die Länge des Schaftes 4 sowie des Drehansatzes 7 durchläuft. Das Starre Ende 15 ist in üblicher Weise mit einem Okular 16, Lichteinlaß 17, einem Einlaß 18 für den Sondenkanal und einem Einlaß 19 für den Flüssigkeitskanal ausgerüstet.
Der distale Endbereich 20 des flexiblen Endoskopes ist im Beispiel des verwendeten Instrumentes bis zu einem Winkel von 1006 gegenüber der Achse biegbar ausgestaltet.
Zur Biegebetätigung dient ein Handhebel 21 am starren Ende 15.
In der Figur ist das distale Ende des flexiblen Endoskopes 13 einzusehen. Dort mündet bei 22 der Sondenkanal, bei 23 der über den Lichteinlaß 17 versorgte Lichtleiter.
Daneben befindet sich das Objektiv 24 der Optik.
Im Falle des schematisch dargestellten flexiblen Endoskopes beträgt der Durchmesser des distalen Endbereiches 20 6,5 mm. Im maximal abgebogenen Zustand beträgt die maximale seitliche Ausladung des distalen Endstückes über den Schaft 4 hinaus ca. 8 mm.
In der Figur ist eine Sonde in Arbeitsstellung gezeigt.
Es handelt sich um eine Faßzange 25, deren proximales Ende mit einem entsprechenden Betätigungsgriff 26 versehen ist.
Der Sondenkanal des dargestellten flexiblen Endoskopes hat einen lichten Durchmesser von etwa 3 mm. Er kann außer der Durchführung von rbeitsinstrumnten, wie . B. H. der dargestellten Faßzange 25, 26, auch zum Einlaß von Flüssigkeit über den Einlaß 19 dienen. Diese Flüssigkeit spült den Bereich vor dem Objektiv 24 frei. Die Flüssigkeit fließt zurück durch einen zweiten Spülkanal 27, der zwischen der Innenwand des Schaftes 4 und der Außenwand des Schaftteiles 14 des flexiblen Endoskopes 13 ausgebildet ist und in der Nähe des Bajonettverschlusses 5 einen Auslaß 28 aufweist.
In der Figur ist das flexible Endoskop 13 in Arbeitsstellung dargestellt. Eine Klemmschelle 29 auf dem mit nicht dargestellten Schlitzen versehenen erweiterten proximalen Ende 19 des Drehansatzes 7 sichert eine feste Verbindung des drehbaren Teiles 9 des Drehansatzes auf dem starren Ende 15 des flexiblen Endoskopes 13.
Eine Ringdichtung 30 sorgt für eine proximale Abdichtung des zweiten Spülkanales 27.
In der Nähe des distalen Endes des Schaftes 4 sind in diesem in der Figur dargestellte Löcher 31 vorgesehen, die einen freien Durchgang vom Nierenbecken 2 zum zweiten Spülkanal 27 auch dann sichern, wenn bei Ahbiegung des biegbaren distalen Endbereiches 20 des flexiblen Endoskopes 13 auftretende Falten den axialen Ausgang des Kanales 27 verlegen.
Das dargestellte Instrument kann in verschiedener Weise variiert werden. So kann beispielsweise anstelle des Drehansatzes 7 eine starr durchgehende Konstruktion verwendet werden, bei der die Drehung in der Ringdichtung 30 oder einer ähnlichen entsprechend vorgesehenen Dichtung erfolgt. Die proximale Abdichtung des zweiten Spülkanales 27 ebenso wie dessen Auslaß 28 können an anderer Stelle vorgesehen sein. Anstelle des beschriebenen flexiblen Endoskopes 13 kann ein anderer geeigneter Typ vorgesehen sein, der beispielsweise über eine andere innere Anordnung verfügt. Die erfindungsgemäße Konstruktion kann ohne zweiten Spülkanal 27 vorgesehen sein.
In diesem Falle würde ein einfacher Schaft ausreichen, in den ein geeignetes flexibles Endoskop eingeführt wird.
Die dargestellte Ausführungsform des Schaftes i mit üblichem Bajonettverschluß 5 ermöglicht die Verwendung dieses Schaftes mit üblichen starren Endoskop- oder sonstigen -einsätzen, wie beispielsweise Steinzertrümmerungseinsätzen u. dgl., die im Wechsel mit dem dargestellten flexiblen Endoskop verwendbar sind, wobei im Falle der dargestellten Ausführungsform das flexible Endoskop 13 mit dem Drehansatz 7 nach Lösen des Bajonettverschlusses 5 in einfacher Weise abnehmbar ist.

Claims

ANSPRÜCHE: Perkutane Nephroskop mit einem starren Schaft und einem darin einsetzbaren, in Einsatzstellung das distale Ende des Schaftes überragenden Endoskopeinsatz, der eine Optik, Beleuchtungseinrichtungen und einen Sondenkanal zur Einführung von Arbeitssonden umfaßt, wobei die Blickrichtung der Optik und die Arbeitsrichtung der Sonden in unterschiedlicher Winkelstellung zur Nephroskopachse wählbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Endoskopeinsatz ein flexibles Endoskop (13) mit gesteuert biegbarem distalen Endstück (20) derart vorgesehen ist, daß in Einsatzstellung das biegbare Endstück (20) das distale Ende des Schaftes (4) überragt.
2. Nephroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am proximalen Ende (5) des Schaftes (4).ein Drehansatz (7) vorgesehen ist, der aus zwei gegeneinander um die Nephroskopachse verdrehbaren Teilen besteht, von denen das eine (6) am Schaft und das andere (9) am starren proximalen Endstück (15) des flexiblen Endoskopes.(13) befestigbar ist.
3. Nephroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im flexiblen Endoskop (13) ein erster Spülkanal (18, 22) und zwischen dem flexiblen Endoskop und dem Schaft (4) ein zweiter Spülkanal (27), jeweils mit Anschlüssen (19. 28) am proximalen Ende des flexiblen Endoskopes (13) bzw. des Schaftes (4) vorgesehen sind.
4. Nephroskop nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine proximale Abdichtung (30) des zweiten Spülkanales (27) an dem am flexiblen Endoskop befestigbaren Teil (9) des Drehansatzes vorgesehen ist.
5. Nephroskop nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor dem distalen Ende des Schaftes (4) die Schaftwand durchsetzende Löcher (31) vorgesehen sind.