DE3204453A1 - Verwendung von estern der 4-methyl-5-isopropylphthalsaeure als weichmacher fuer polyvinylchlorid - Google Patents

Verwendung von estern der 4-methyl-5-isopropylphthalsaeure als weichmacher fuer polyvinylchlorid

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DE3204453A1
DE3204453A1 DE19823204453 DE3204453A DE3204453A1 DE 3204453 A1 DE3204453 A1 DE 3204453A1 DE 19823204453 DE19823204453 DE 19823204453 DE 3204453 A DE3204453 A DE 3204453A DE 3204453 A1 DE3204453 A1 DE 3204453A1
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Werner Dr. 4358 Haltern Fuhrmann
Bernhard Dr. 4370 Marl Menzebach
Burkhard Dr. 4370 Marl Menzel
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Huels AG
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Chemische Werke Huels AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/10Esters; Ether-esters
    • C08K5/12Esters; Ether-esters of cyclic polycarboxylic acids

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verwendung von Estern der 4-Methyl-5-Isopropylphthalsäure als
  • Weichmacher für Polyvinylchlorid Da Polyvinylchlorid bei normaler Temperatur ein vergleichsweise spröder Werkstoff ist, werden ihm für den Einsatz in vielen Anwendungsbereichen sogenannte Weichmacher zugefügt. Weichmacher sind im allgemeinen hochsiedende organische Flüssigkeiten, welche mit Polyvinylchlorid eine homogene feste Phase zu bilden vermögen.
  • Ein guter Weichmacher sollte jedoch außer seiner weichmachenden Wirkung noch folgende Eigenschaften bei der Anwendung mit Polyvinylchlorid aufweisen: 1. Gute Gelierleistung; das heißt ein Polyvinylchlorid-Weichmachergemisch soll möglichst rasch gelieren und somit für den Verarbeitungsprozeß in kurzer Zeit zur Verfügung stehen.
  • 2. Geringe Flüchtigkeit, das heißt hohe Migrationsresistenz.
  • 3. Geringe Extrahierbarkeit.
  • 4. Kälteflexibilität.
  • Es sind zahlreiche Ester der Phthalsäure als Weichmacher für Polyvinylchlorid bereits bekannt. Einer der meist verwendeten Weichmacher ist Di-(2-ethylhexyl) -phthalat (Dioctylphthalat).
  • Dioctylphthalat ist als Allein-Weichmacher einsetzbar. Es zeigt zwar bezüglich der wichtigen Eigenschaften der Flüchtigkeit (Migrationsresistenz) und der Extraktionsresisterlz zufriedenstellende Werte, diese sind jedoch noch durchaus verbesserungswürdig.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Polyvinylchlorid WeichmachermischunpTen von deutlich verbesserter Migrationsre- sistenz, Extraktionsbeständigkeit und erheblich geringerer Verseifungsgeschwindigkeit erhält durch Verwendung von Estern der 4-Methyl-5-Isopropylphthalsäure der Formel in der R und R' einenvgesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 4 bis 13 Kohlenstoffatomen bedeuten und gleich oder verschieden sein können als Weichmacher für Polyvinylchlorid.
  • Vorzugsweise wird der 2-Ethyl-hexylester der 4-Methyl-5-Isopropylphthalsäure als Weichmacher für Polyvinylchlorid verwendet.
  • Aus unseren Untersuchungen geht hervor, daß die Verseifungsgeschwindigkeit umso höher ist, je stärker kernsubstituiert das Molekül ist. So haben d-ie stärker kernsubstituierten Tri- und Pyromellithsäureester sogar eine höhere Verseifungsgeschwindigkeit als Di-2-ethylhexylphthalat. Es war daher in hohem Maße überraschend, daß die Verseifungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden 4 - Methyl -5 -Isopropyl-Phthalsäureester erheblich geringer ist als diejenige des Dioctylphthalats.
  • Die erfindungsgemäße zu verwendenden Weichmacher sind als Allein-Weichmacher ohne Beifügung anderer weichmachender Substanzen einsetzbar, da sie aufgrund ihrer Viskosität bei 20 OC von 288 mPa s sowie ihrer anderen ausgezeichneten Eigenschaften keiner Verbesserung durch Ab mischung bedürfen.
  • Zu den Alkoholen, welche den erfindungsgemäß einzusetzenden Estern zugrundeliegen, gehören: Butanol, Isononanol, C7-9-Alkohol, i-De- canol und i-Tridecanol, n-Octanol, n-Hexanol, 2 -Ethylhexanol.
  • Die Herstellung des den erfindungsgemäß einzusetzenden Phthalsäureestern zugrundeliegenden 4 - Methyl -5 -Tsopropyl -phthals äureanhydrids gelingt z. B. durch Gasphasenoxidation von 5-Isopropylpseudocumol oder des technischen Gemisches mit seinen Isomeren 6-Isopropylpseudocumol über vanädinhaltige Katalysatoren. Es entsteht hauptsächlich Pyrornellithsäuredianhydrid neben einer Reihe von Nebenprodukten. Unter letzteren befindet sich - ja nach Reaktionsbedingungen in der Oxidationsstufe - eine bisher unbekannte Verbindung, 4-Methyl-5-Isopropyl-phthalsäureanhydrid in beträchtlicher Menge.
  • Die o. g. Alkohole werden in bekannter Weise mit dem 4-Methyl-5-Isopropyl-phthalsäureanhydrid in die Weichmacherester überführt.
  • Beschreibungen solcher Veresterungen finden sich in der Monographie "Phthalsäureanhydrid und seine Verwendung" von Hubert Suter, Dr. Dietrich-Steinkopff-Verlag, I)armstadt 1972, Seite 76 ff.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Phthalsäureester können in üblicher Weise mit Polyvinylchlorid vermischt und entweder zu Weich-Polyvinylchlorid oder zu Poiyvinylchlorid-Pasten (Figur 2) verarbeitet werden, wie dies im PVC-Handbuch von Krekeler-Wick, Carl Hanser Verlag, München 1963, Band II, Seite 335 ff., sowie Seite 404 ff., beschrieben ist.
  • Aus der nachfolgenden Tabelle 2 und der Figur 1 (1:. Methylisopropylphthalat, 2: Di-(2-ethylhexyl)-phthalat) geht hervor, daß Migrationsresistenz und Verseifungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden 4-Methyl-5-Isopropylphthalate in überraschender Weise verbessert sind: GemäM Tabelle ist die Migration bei erfindungsgemäßen Folien um ein Mehrfaches besser (bzw. beträgt nur einen Bruchteil) verglichen mit Di-(2-ethylhexyl)-phthalat als Weichmacher enthaltenden Folien.
  • Besonders die geringe Verseifungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäß einzusetzenden 4-Methyl-5-Isopropylphthalate war durchaus überraschend angesichts der Tatsache, daß kernsubstituierte Weichmacher i. a. eine höhere Verseifungsgeschwindigkeit zeigen. Die vorliegende Verwendung von bestimmten Phthalsäureestern zeigt somit deutlich Auswahlcharakter.
  • Tabelle 1 Substanzeigenschaften der Weichmacher
    2-Ethyl-hexylester der Di-(2-ethylhexyl)-
    4 - Methyl - 5 - Is opropyl - phthalat
    phthalsäure
    Flüchtigkeit 0,19 0, 20
    DIN 53 407
    über 24 hl90 C
    Viskosität mPa s 288 78
    bei 20°C
    Durchgangswi- Ohm cm 2,7.1012 2,1.1011
    derstand bei 20 °C
    Verseifungsges chwin'dig - siehe Diagramm
    keit
    Tabelle 2 Werte an PVC-Weich-Folien
    Weichmacher 2-Ethyl-hexylester der Di-(2-ethylhexyl)-phthalat
    PVC-WM-Verhältnis 4-Methyl-5-Isopropyl-phthalsäure
    70/30 60/40 50/50 70/30 60/40 50/50
    Kältebruchtemperatur °C -17 -27 -34 -32 -40 -47
    Reißfestigkeit N/mm² 27 18 10 24 18 9
    Reißdehnung % 300 350 380 300 400 400
    Weiterreißfestigkeit N/mm² 85 42 20 80 40 20
    Shore A 95 75 56 90 72 54
    Shore D 48 25 14 47 24 12
    Spezifischer Widerstand 23°C 10,1.1013 0,39.1013 0,065.1013 0,78 .1013 0,031 .1013 0,011.1013
    Ohm . cm 70°C 0,45.1011 0,17.1011 0,079.1011 0,0029.1013 0,000065.1013 0,030.1011
    Verlustfaktor 112 .10-3 85 .10-3 56 .10-3 111 .10-3 94 .10-3 97 .10-3
    Dielektrizitätszahl 5,0 6,4 7,0 5,1 6,5 7,6
    Flüchtigkeit DIN 53 407 % 0,3 0,4 0,5 1,0 1,3 1,5
    (24 h 90°C)
    Migration gegen %
    Polystyrol -0,27 -6,0
    Polyvinylchlorid -0,07 -2,0
    Tabelle 2-Fortsetzung
    Weichmacher 2-Ethyl-hexylester der Di-(2-ethylhexyl)-phthalat
    PVC-WM-Verhältnis 4-Methyl-5-Isopropyl-phthalsäure
    70/30 60/40 50/50 70/30 60/40 50/50
    Beständigkeit gegen %
    Seifenwasser
    23°C/28 d +0,18 -1,2
    70°C/7 d +0,15 -1,2
    ASTM-Öl
    23°C/28 d -0,4 -4,1
    70°C/7 d -6,7 -15,7
    Isooctan/Toluol (70:30)
    23°C/28 d -21,1 -24,2
    Messung der Gelierfähigkeit Die Weichmacher werden im Verhältnis 100 : 70 (100 Teile PVC VESTOLI1E3) 7031 und 70 Teile Weichmacher) mit Polyvinylchlorid als Paste angesetzt. Die Paste wird in ein Reometric Mechanical Spectrometer in sog. Platte-Platte-Geometrie (Spaltbreite: 1 mm) eingefüllt und mit einer Geschwin'dikgiet von 15 C/min linear aufgeheizt. Dabei wird die Probe einer Oszillation von 1 Hz und kleiner Amplitude unterworfen. Aus den gemessenen Höhen einer Viskosität im Gelierbereich sind ein Maß für das Geliervermögen des Weichmachers. Sie zeigt den Grad an Wechselwirkung zwischen Weichmacher und Polymeren an.
  • Bedeutung der Kurven in den Figuren 1, 2 und 3: 1 4 - Methyl - 5 -Is opropyl -phthalsäure - 2 -ethylhexylester 2 Di-(2-ethylhexyl) -phthalat Die erfindungsgemäße Verwendung der 4 Methyl-5-Isopropylphthalate erbringt gegenüber mit Di-(2-ethylhexyl) -phthalaten weichgemachtem Polyvinylchlorid noch weitere Vorteile, wie durch die im folgenden beschriebenen anwendungstechnischen Versuche gezeigt werden wird.
  • Da die erfindungsgemäß weichgemachten Polyvinylchloridmischungen gut durchgelieren, sind die daraus hergestellten Folien nicht so leicht zerreißbar wie Vergleichsmuster-.
  • Des weiteren ist hervorzuheben, daß durch die ausgezeichnete Thermostabilität in Verbindung mit den hervorragenden elektrischen Werten bei vorhandener hoher Wanderungsbeständigkeit und E.xtraktionsresistenz neue Anwendungsgebiete für Polyvinylchlorid erschlossen werden können, wie z. B. ölfeste Kabel und ölfeste Handschuhe (Pastentauchverfahren) .
  • Die im folgenden beschriebenen Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
  • Beispiele A Herstellung des 4 -Methyl- 5 -Isopropyl phthalsäureanhydrids: Über einen Katalysator (90 % V205> 5 °o MoO3, 5 % TiO2 auf Mg-Silikat), 2, 5 m hoch in einen salzbadgekühlten Röhrenreaktor gefüllt, wurde IPPC (5-Isopropylpseudocumol) oxidiert. Die anfallenden Reaktionsgase wurden analysiert. Die Reaktionsbedingungen waren wir folgt: Bad-Temperatur des Röhrenreaktors: 391°C IPPC/Luft: 13,2 g IPPC/Nm³ Luft 2 Durchsatz: 7 g IPPC/cm Rohrquerschnitt Aus 1 000 g IPPC entstanden 541 g kondensierbare Produkte, davon 419 g PMDA (Pyromellithsäuredianhydrid) 20 g MIPPSA (4-Methyl-5-Isopropyl-phthalsäureanhydrid) 5 g DMPSA (Dimethylphthalsäureanhydrid) B Veresterung Diese kann durchgeführt werden wie in der Monographie von Hubert Suter "Phthalsäureanhydrid und seine Verwendung", Dr. Dietrich Steinkopff-Verlag, Darmstadt 1972, Seite 76 ff., beschrieben.
  • Man erhält die Phthalate der o. a. Alkohol-Gemische.
  • C Beispiele für die Anwendung von 4-Methyl-5-Isopropylphthalsäureestern bei der Herstellung von Dachbahnfolien: Rezeptur: 60 Teile S-PVC K 70 40 Teile Ethylhexanolester der 4 -Methyl-5 -Isopropylphthalsäure Als wesentlich günstiger, verglichen mit dem Einsatz von Di-(2-ethylhexyl)-phthalat als Weichmacher, zeigten sich folgende Eigenschaften: Weiterreißfestigkeit Beständigkeit gegen Seifenwasser Öl Lös emittel Flüchtigkeit (geringer)

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung von Estern der 4-Methyl-5-Isopropylphthalsäure der Formel in der R und R' einen gesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 4 bis 13 Kohlenstoffatomen bedeuten, und gleich oder verschieden sein können als Weichmacher für Polyvinylchlorid.
  2. 2. Verwendung des 2-Ethylhexylesters der 4-Methyl-5-Isopropylphthalsäure als Weichmacher für Polyvinylchlorid.
DE19823204453 1982-02-09 1982-02-09 Verwendung von estern der 4-methyl-5-isopropylphthalsaeure als weichmacher fuer polyvinylchlorid Withdrawn DE3204453A1 (de)

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8127 New person/name/address of the applicant

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