DE3201976C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Handschuhkastens entsprechend Patentanspruch 1.

Aus der US-Patentschrift 30 25 403 ist ein Handschuh für einen Handschuhkasten bekannt. Dieser Handschuh hat zwar eine Matrix aus Neopren und kann auf beiden Seiten der Matrix einen Oberflächenüberzug aus üblichem Werkstoff aufweisen, zu dem z. B. Naturkautschuk oder andere synthetische Elastomere gehören. Die Auswahl dieses Werkstoffs erfolgt nach seiner Hautverträglichkeit, Abwaschbarkeit und geringeren Durchlässigkeit für Gase und Dämpfe im Vergleich zu Neopren.

Durch die Erfindung werden hingegen Korrosionsschäden an den Brennelementen in einem Kernreaktor vermieden, für die das im Handschuhkasten bearbeitete Plutonium bzw. Plutoniummischoxid bestimmt ist.

Durch den Oberflächenüberzug wird verhindert, daß aus dem halogenhaltigen Elastomer der Handschuhmatrix durch Radiolyse organisch gebundenes Chlor freigesetzt wird und in das im Handschuhkasten bearbeitete Plutonium bzw. Plutoninummischoxid gelangen und zu den Korrisionsschäden an den Brennelementen führen kann.

Es sind zwar Handschuhkästen mit Arbeitshandschuhen in Gebrauch, die ausschließlich aus halogenfreien Elastomeren bestehen, diese Handschuhe stellen jedoch insbesondere wegen schlechterer mechanischer, Ultraviolett- und Ozon- Beständigkeit sowie wegen erhöhter Brennbarkeit ein vergrößertes Kontaminationsrisiko dar.

In Weiterbildung der Erfindung ist es günstig, wenn der Oberflächenüberzug aus halogenfreiem Kautschuk besteht, der als gleichmäßig dicker, porenfreier Oberflächenüberzug auf die Handschuhmatrix aufvulkanisiert werden kann.

Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:

In Fig. 1 ist schematisch ein Schnitt durch einen Handschuhkasten mit Arbeitshandschuh dargestellt.

Fig. 2 zeigt schematisch einen vergrößerten Querschnitt durch den Arbeitshandschuh des Handschuhkastens nach Fig. 1 entsprechend der strichpunktierten Linie II-II.

Der Handschuhkasten nach den Fig. 1 und 2 in dem Plutonium bzw. Plutoniummischoxid für Brennelemente bearbeitet wird, weist eine Wandung 2 auf, in der sich eine Gehäuseöffnung 3 befindet. In dieser Gehäuseöffnung 3 ist ein Handschuhring 4 eingesetzt, auf dem auf der Außenseite der Gehäusewandung 2 ein Arbeitshandschuh 5 sitzt. Dieser Arbeitshandschuh 5 weist eine den Handschuhgrundkörper bildende, handschuhförmige Matrix 6 aus Polychloropren auf. Auf der der Innenseite des Handschuhkastens zugewandten aktiven Innenseite des Handschuhs 5 ist die Handschuhmatrix 6 mit einem Oberflächenüberzug 7 aus einer halogenfreien Kautschukbeschichtung versehen.

Ein besonders griffiger Arbeitshandschuh 5 hat eine Matrixdicke im Bereich von 0,4 bis 0,6 mm und eine Kautschukbeschichtung auf der aktiven Innenseite mit einer Dicke im Bereich von 0,3 bis 0,4 mm.

Auf der inaktiven Außenseite des Handschuhs ist die Matrix 6 mit einem Oberflächenüberzug 8 aus chlorsulfoniertem Polyäthylen versehen, der günstigerweise ebenfalls durch eine Oberflächenbeschichtung gebildet ist. Seine Dicke kann im Bereich von 0,04 bis 0,05 mm liegen.

Falls erforderlich, kann der Oberflächenüberzug aus halogenfreiem Elastomer auf der aktiven Innenseite des Handschuhs auch durch einen zusätzlichen Überhandschuh aus halogenfreiem Elastomer gebildet sein, der über die Handschuhmatrix aus halogenhaltigem Elastomer gezogen ist.

Dieser Überhandschuh kann auch aus Polyolefin, z. B. aus Polyäthylen bestehen.

Messungen auf der aktiven Innenseite des Arbeitshandschuhs eines erfindungsgemäßen Handschuhkastens ergaben, daß auf dieser aktiven Innenseite kein lösliches ionogenes Chlorid in nachweisbaren Mengen auftritt.

Claims (5)

1. Verwendung eines Handschuhkastens mit einem an einer Gehäuseöffnung des Handschuhkastens angeordneten Arbeitshandschuh, der eine Matrix aus einem halogenhaltigen Elastomer, insbesondere aus Polychloropren, und auf der dem Innenraum des Handschuhkastens zugewandten Seite einen für Halogen, insbesondere Chlor, undurchlässigen Oberflächenüberzug (7) aus halogenfreiem Elastomer und/oder Polyolefin aufweicht, zum Bearbeiten von Plutonium bzw. Plutoniummischoxid für die Brennelementherstellung.

2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenüberzug (7) aus halogenfreiem Kautschuk besteht.

3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenüberzug (7) durch eine Oberflächenbeschichtung gebildet ist.

4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenüberzug (7) durch einen zusätzlichen Überhandschuh gebildet ist.

5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Überhandschuh aus Polyäthylen besteht.