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"Verwendung von polymerisierbaren Oligomeren in radika-
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lisch härtbaren Reaktivklebstoffen, Lacken und Bindemitteln" Die
DE-AS 20 59 817 beschreibt die Umsetzung von Glycidyl-(meth)acrylat mit Aminen,
wie Methylamin, Ethylamin und Isopropylamin, gemäß
Die entstehenden Di(meth)acrylsäureester von N-substituierten Aminopropylenglycolen
eignen sich zum Verkitten von Metall-, Glas- und Keramikoberflächen. Sie werden
dabei durch Zugabe von Peroxiden beziehungsweise Hydroperoxiden radikalisch gehärtet.
Bevorzugt wird das Reaktionsprodukt von Glycidyl(meth)acrylat mit Isopropylamin
eingesetzt.
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Gegebenenfalls können diese Verbindungen vor ihrer Verwendung als
Haftmittelkomponente mit einer Säure, vorzugsweise einer ungesättigten organischen
Säure, beispielsweise Acryl- oder Methacrylsäure, in das entsprechende Ammoniumsalz
überführt werden. Auch diese Polymerisate zeichnen sich durch besondere Haftfestigkeit
bei der Verklebung von Metallen aus.
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Die AT-PS 319 437 beschreibt die analoge Umsetzung von Glycidyl(meth)acrylat
mit Monoaminen, wie Ethanolamin,
Anilin, Cyanamid, Aminomethylcyanamid
und Aminoethylcyanamid, mit Diaminen, wie Hydrazin, Phenylhydrazin, Bisphenylhydrazin,
Ethylendiamin, m-Phenylendiamin, 4,4'-Diaminophenylmethan, 4,4'-Diaminodiphenylsulfon,
Phenylendiamin und von mehrfunktionellen Aminen wie Diethylentriamin, Triethylentetramin
und N-Aminomethylpiperazin. Auch diese Literaturstelle beschreibt dabei die Verwendung
der Umsetzungsprodukte sowohl in der Form der freien Amine als auch als (Meth)-acrylsäuresalze.
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Durch die Anwesenheit von Hydroxyl- und Aminogruppen im Molekül sind
diese Verbindungen des Standes der Technik stark oberflächenaktiv und zeigen bei
ihrer Verwendung in Klebstoffen, Lacken und/oder Bindemitteln gute Adhäsion zu polaren
Oberflächen. Diese Produkte des Standes der Technik sind bezüglich der reaktiven
ungesättigten (Meth)-Acrylatgruppen di- oder mehrfunktionell. Der Abstand der funktionellen
Gruppen ist dabei verhältnismäßig gering.
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Die durch Härtung entstehenden Polymeren sind in der Regel hochvernetzt
und neigen daher zum Verspröden.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, radikalisch härtbare
Monomere für den Einsatz in Reaktivklebstoffen, Lacken und/oder Bindemitteln zur
Verfügung zu stellen, die ebenfalls Hydroxy-l- und Aminogruppen im Molekül - und
die damit verbundenen Vorteile der hohen Haftfestigkeit - aufweisen, dabei jedoch
erheblich weniger zur Versprödung neigen. Die Erfindung will insbesondere Produkte
schaffen, die eine noch weiter verbesserte Adhäsion zu den verschiedenartigsten
Oberflächen aufweisen.
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Es wurde gefunden, daß durch Umsetzung von bestimmten im folgenden
geschilderten Oligomeren mit endständigen Aminogruppen und Glycidylacrylat beziehungsweise
-methacrylat polyfunktionelle Oligomer-acrylatverbindungen erhalten werden können,
welche die gewünschten Eigenschaften auf-
weisen. Die unter Mitverwendung
dieser polyfunktionellen Oligomer-acrylatverbindungen durch Polymerisation erhaltenen
Massen zeigen bei hoher Kohäsion gute Adhäsion zu polaren Oberflächen und neigen
nicht zum Verspröden.
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Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausführungsform
die Verwendung von Umsetzungsprodukten aus a) diprimären Diamin-oligomeren der allgemeinen
Formel H2N-A-NH2, in der -A- ein gegebenenfalls Heteroatome aufweisender Kohlenwasserstoffrest
eines mittleren Molekulargewichts von etwa 200 bis 2 500, vorzugsweise von etwa
200 bis 700 ist und b) Glycidyl(meth)acrylat 1 als reaktive Monomere in radikalisch
härtbaren Massen von der Art der Reaktivklebstoffe, Lacke und/oder Bindemittel.
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Der Begriff der Glycidyl(meth)acrylate erfaßt dabei Glycidylacrylat
und Glycidylmethacrylat. Die bevorzugte Reaktionskomponente b) im Sinne der Erfindung
ist dabei das Glycidylmethacrylat.
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Die in den erfindungsgemäß eingesetzten UmsetzungsprodukL ten enthaltene
Komponente a), das heißt die diprimären Diamin-oligomeren der allgemeinen Formel
H2N-A-NH2 sind für die Umsetzung mit der Reaktionskomponente b) prinzipiell 4-funktionell.
Es können dementsprechend Umsetzungsprodukte aus a) mit b) zur Verwendung kommen,
bei denen die potentiell vorhandene Reaktionsmöglichkeit von a) mit b) nur anteilsweise
ausgenutzt worden ist. Die vollständige Umsetzung zur tetrafunktionellen Monomerkomponente
fordert den Einsatz von 4 Mol der Komponente b) auf jeweils 1 Mol der Komponente
a). Partielle Umsetzungsprodukte werden durch Verwendung der Komponente b) in entsprechendem
Unterschuß erhalten. Alle in diesem Zusammenhang denkbaren Umsetzungsprodukte von
a) mit b) können im Rahmen der Erfindung Verwendung finden. Es zeigt sich allerdings,
daß
die mit einem Unterschuß der Komponente b) hergestellten Umsetzungsprodukte
gegenüber den vollständig umgesetzten tetrafunktionellen Derivaten keine Vorteile
aufweisen. Bevorzugt werden erfindungsgemäß Umsetzungsprodukte von a) mit b) verwendet,
in denen wenigstens 2 Mol der Komponente b) mit 1 Mol der Komponente a) zur Umsetzung
gebracht worden sind. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden Umsetzungsprodukte
von a) mit b) als reaktive Monomere eingesetzt, in denen die Aminogruppen von a)
vollständig mit den Epoxidgruppen aus b) zur Abreaktion gebracht worden sind. Grundsätzlich
können beliebige Mischungen oder bestimmte Individuen der hier betroffenen Umsetzungsprodukte
eingesetzt werden.
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1 Durch Variation des Molekulargewichtes der Aminogruppen aufweisenden
Oligomeren gemäß a) lassen sich die Eigenschaften "Sprödigkeit" und "Elastizität"
in den ausreagierten Reaktivmassen innerhalb weiter Grenzen wunschgemäß einstellen.
Die erfindungsgemäß ausgewählten, bevorzugten Grenzen des Molekulargewichts der
Oligomeren zu a) mit ihrem Rest -A- von 200 bis 700 g/mol führen zu einer Optimierung
einerseits der Elastizität und andererseits der Reaktivität. Niedrige Molekulargewichte
der Oligomeren führen zu spröden Polymerisaten, höhere Molekulargewichte der Oligomeren
senken die Reaktivität der Monomeren. Hieraus leitet sich unter anderem die folgende
Gesetzmäßigkeit ab: In dem bevorzugten Bereich des Molekulargewichts für -A-von
200 bis 700 g/mol können die entsprechenden Reaktionsprodukte mit der Komponente
b) Glycidyl(meth)acrylat als Hauptkomponente des beziehungsweise der reaktiven Monomeren
eingesetzt werden. Werden dagegen entsprechende Monomere verwendet, deren Rest -A-
bei höheren mittleren Molekulargewichten innerhalb des angegebenen Bereiches liegt,
so werden solche Komponenten zweckmäßigerweise zusammen mit Monomeren höherer Reaktivität
verwendet. Dabei kann durch die Mitverwendung der erfindungsgemäß gekennzeichneten
Monomeren
mit höheren Molekulargewichten innerhalb des angegebenen Bereiches die Elastizität
der Verklebung beziehungsweise der Verklebungsmasse im ausgehärteten Zustand gesteuert
werden. Hierbei kann diese erfindungsgemäße reaktive Monomerkomponente höheren Molekulargewichts
auch durchaus lediglich in untergeordnetem Mengenverhältnis zusammen mit stärker
reaktiven Komponenten zum Einsatz kommen.
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Es ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt, als reaktive Monomere Umsetzungsprodukte
aus a) mit b) gemäß der vorherigen Definition einzusetzen, die bei Raumtemperatur
flüssig und gegebenenfalls dabei auch hinreichend niedrig viskos sind. Die Einstellung
dieser Stoffeigenschaften gelingt insbesondere durch geeignete Auswahl der diprimären
Diaminoligomeren H2N-A-NH2. Bevorzugt ist der Rest -A- in diesem Falle ein hinreichend
verzweigter Rest, der eine Kristallisation beziehungsweise Verfestigung des Oligomeren
bei Raumtemperatur verhindert.
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Die Umsetzungsprodukte aus a) mit b) können als solche zur Verwendung
kommen, das heißt in einer Form, in der die basischen Stickstoffatome des Moleküls
nicht salzartig gebunden sind. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können
diese Umsetzungsprodukte aus a) mit b) in einer Form zum Einsatz kommen, in der
wenigstens ein Anteil der basischen Stickstoffatome salzartig gebunden ist. Es können
dabei alle in den Oligomeren beziehungsweise ihren Reaktionsprodukten vorliegenden
basischen Stickstoffatome salzartig gebunden sein. Als Säuren zu dieser Salzbildung
sind insbesondere organische Säuren und hier vorzugsweise Monocarbonsäuren zu nennen.
Es kann dabei zweckmäßig sein, solche Säuren auszuwählen, die ihrerseits in das
reaktive Gesamtsystem eingebunden werden können. Bevorzugt sind dementsprechend
Carbonsäuren mit polymerisierbaren Doppelbin-
dungen, insbesondere
entsprechende ethylenisch ungesättigte Monocarbonsäuren, wie Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure.
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Als Oligomer-Komponente gemäß a) werden bevorzugt Oligodiene, Oligoether
und/oder Oligoamide mit endständigen Aminogruppen eingesetzt.
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Oligoether mit endständigen Aminogruppen sind kommerziell zugänglich
und werden beispielsweise von der Firma Jefferson Chemical Company, Inc., Bellaire,
Texas, USA unter der Warenbezeichnung "Jeffamine" vertrieben. Die Produkte entsprechen
der allgemeinen Formel
Hierbei hat x beispielsweise die Bedeutung von 2,6; 5,6 oder 33.
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Oligoamide lassen sich leicht durch Reaktion von Diaminen mit Dicarbonsäuren
herstellen. Durch Kondensationsreaktion von Diaminen mit Dicarbonsäuren werden bei
äquimolarem Einsatz der Komponenten bekanntlich Polyamide erhalten.
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Bei einem Oberschuß des Diamins entstehen aminogruppenterminierte
Oligoamide. Durch Variation der molaren Verhältnisse von Dicarbonsäuren und Diaminen
können in bekannter Weise die mittleren Molekulargewichte der Reaktionsprodukte
innerhalb weiter Grenzen eingestellt und dabei in den erfindungsgemäß eingesetzten
Bereich gebracht werden. Die zuvor als bevorzugt geforderte Bedingung, daß die erfindungsgemäß
eingesetzten reaktiven Monomeren bei Raumtemperatur flüssig und hinreichend niedrig
viskos sind, kann durch Wahl verzweigter Komponenten bei der Oligoamid-
herstellung
erreicht:werden. So wird beispielsweise durch Verwendung verzweigter Diamine, wie
Trimethylhexamethylendiamin,ein Oligoamid des angegebenen mittleren Molekulargewichts
gewonnen, das bei der Umsetzung mit Glycidyl-(meth)acrylat bei Raumtemperatur flüssige
Monomere liefert.
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Die Erfindung betrifft in einer weiteren Aus führungs form reaktiv
härtbare Massen von der Art der Reaktivklebstoffe auf Basis einer Lösung von Elastomeren
in einem oder mehreren polymerisierbaren Monomeren, entsprechenden Lacken oder entsprechenden
Bindemitteln. Diese Reaktivmassen können in an sich bekannter Weise mittels eines
Härters zur Reaktion gebracht werden, wobei festhaftende Oberzugs-beziehungsweise
Klebstoffmassen ausgebildet werden. biese reaktiven Massen gemäß der Erfindung sind
dadurch gekennzeichnet, daß sie als polymerisierbare Monomere wenigstens anteilsweise
die geschilderten Umsetzungsprodukte aus a) diprimären Diamin-oligomeren der allgemeinen
Formel H2N-A-NH2, in der -A- ein gegebenenfalls Heteroatome aufweisender Kohlenwasserstoffrest
eines mittleren Molekulargewichts von etwa 200 bis 2 500, vorzugsweise von etwa
200 bis 700 ist und b) Glycidyl (meth) acrylat enthalten. Diese reaktiven Monomeren
aus der Umsetzung von a) mit b) können in einer Ausführungsform der Erfindung die
allein verwendeten Monomeren der jeweiligen Re aktivsysteme sein. Es ist aber auch
möglich, diese reaktiven Monomeren der erfindungsgemäßen Definition in Abmischung
mit Ublichen polymerisierbaren Monomeren zu verwenden. Dabei werden erfindungsgemäß
die reaktiven Monomeren aus der Umsetzung von a) mit b) in Mengen von 5 bis 100
Gewichtsprozent,bezogen auf die insgesamt im Reaktivsystem vorliegenden reaktiven
Monomeren verwendet. In einer bevorzugten Aus führungs form ist wenigstens ein substantieller
Anteil der Monomeren durch die Umsetzungsprodukte aus a) mit b) gebildet, wobei
bevorzugt wenigstens 40 Gewichtsprozent,
insbesondere wenigstens
50 Gewichtsprozent, der reaktiven Monomeren durch solche Umsetzungsprodukte gebildet
sind.
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Es kann zweckmäßig sein, daß bis zu 90 oder 95 Gewichtsprozent der
insgesamt vorliegenden Monomeren durch die Umsetzungsprodukte aus a) mit b) gebildet
werden.
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Die polymerisierbaren Monomeren beziehungsweise Monomerengemische
liegen üblicherweise in Abmischung mit Polymeren vor, die ihrerseits zur Einstellung
bestimmter Eigenschaften der auszuhärtenden Reaktivmasse - beispielsweise zu ihrer
Eindickung und damit zur besseren Verarbeitbarkeit und/oder zur Einstellung bestimmter
Eigenschaften in der ausgehärteten Masse wichtig sind. Im einzelnen gelten hier
die allgemeinen Angaben des Standes der Technik. 1 Als zusätzlich polymerisierbare
Bestandteile der erfindungsgemäßen Reaktivmassen kommen zahlreiche Verbindungen
infrage, die ethylenische Doppelbindungen enthalten, zum Beispiel die (Meth)acrylsäureester
von monovalenten Alkoholen, also etwa (Meth)acrylsäuremethylester, (Meth)acrylsäureethylester,
(Meth)acrylsäurebutylester und (Meth)-acrylsäureethylhexylester, die (Meth)acrylsäureester
von polyvalenten Alkoholen, wie zum Beispiel Ethylenglycol, Diethylenglycol, Polyethylenglycol
und Trimethylolpropan, die Di- und Mono(meth)acrylsäureester von Glycerin, die Dimethacrylsäureester
von Tri- und Tetraethylenglycol, von Di-, Tri-, Tetra- und Pentapropylenglycol,
die Di(meth)-acrylsäureester von ethoxyliertem oder propoxyliertem Diphenylolpropan.
Auch kommen (Meth)acrylsäureester von Alkoholen infrage, die sich vom Dthydroxymethyltricyclode
can ableiten oder auch solche, die auf Basis von Tricyclodecan hergestellt worden
sind, wobei zwei alkoholische Funktionen im Ringsystem durch Umsetzung mit Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure oder auch Cyclohexandicarbonsäure oder Terephthalsäure verlängert
sind. Des weiteren sind einsetzbar Umsetzungsprodukte des Diglycidylethers von Di-
phenylpropan
mit Methacrylsäure und/oder Acrylsäure. Auch sind Reaktionsprodukte aus Diisocyanaten
oder Triisocyanaten, zum Beispiel Toluylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, trimerisiertem Toluylendiisocyanat und dergleichen mit Hydroxyalkyl(meth)acrylaten
als polymerisierbare Bestandteile brauchbar. Prinzipiell brauchbar sind auch polymerisierbare
Monomere wie Vinylacetat, Vinylhalogenide wie Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid,
Styrol, Divinylbenzol, Crotonsäure- und Maleinsäureester oder die sogenannten gegebenenfalls
styrolisierten ungesättigten Polyesterharze. Diese Verbindungen werden im allgemeinen
nur in untergeordneter Menge mitverwendet. Außerdem kommen infrage 2-Acryloyloxyethylphosphat,
2-Methacryloyloxyethylphosphat, Bis-2-acryloyloxyethylphosphat, Bis -2-me thacryloyloxye
thylphosphatl, Tris-2-acryloyloxyethylphosphat, Tris-2-methacryloyloxyethylphosphat
und Säureamide wie etwa Dimethylenbis(meth)acrylamid, Tetramethylenbis (meth) acrylamid,
Trimethylhexamethylenbis(meth)acrylamid, Tri(meth)acryloyldiethylentriamin und dergleichen
mehr.
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Als Härter kommen alle bekannten Systeme in Betracht, beispielsweise
also Acylperoxide wie Dibenzoylperoxid, Hydroperoxide wie Cumolhydroperoxid und
Perester wie Di-tert.-butylpermaleinat. Diese Systeme werden üblicherweise durch
Reduktionsmittel, zum Beispiel tertiäre aromatische Amine, Schiffsche Basen, Verbindungen
mit Enolstruktur oder Verbindungen von flbergangsmetallen bei Raumtemperatur zur
Radikalbildung angeregt. Eine Obersicht über gebräuchliche t'HErter-Beschleuniger-Systeme"
gibt zum Beispiel G. M.
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Brauer, "Polymer Science and Technology", Vol. 14, Seite 395 ff, 1981,
Plenum Press, New York.
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Die als bevorzugte Oligomer-Komponenten gemäß a) eingesetzten Diamine
können in an sich bekannter Weise hergestellt werden. Im Falle der Oligodiene leiten
sie sich beispielsweise ab von 1,3-Butadien, Isopren,'Cyclopentadien,
Chloropren,
1,3-Pentadien, 2,3-Dimethylbutadien, 1,3-Hexadien, 2,4-Hexadien und verwandten Verbindungen.
Entsprechende Oligoether enthalten bevorzugt 2 bis 15, insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatome
in den Alkylenresten, die die Ethersauerstoffatome miteinander verbinden. Verzweigte
Alkylenreste dieser Art können besonders zweckmäßig sein. Die entsprechenden Oligoamide
leiten sich von Dicarbonsäuren, insbesondere gesättigten DicarbonsSuren, wie Oxalsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Acelainsäure'gegebenenfalls aber auch von
ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Citraconsäure oder Sorbinsäure,
von cyclischen, gegebenenfalls auch aromatischen Dicarbonsäuren und dergleichen
ab. Als Diamine kommen Alkylendiamine mit insbesondere 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
im Molekül in Betracht, wobei hielt Alkylenreste, und zwar gradkettige sowie insbesondere
auch verzweigte Alkylenreste, cyclische Kohlenwasserstoffreste, die gegebenenfalls
auch aromatischer Natur sein können, zu berücksichtigen sind.
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Es ist zweckmäßig, Polymerisate wie Polymethyl(meth)acrylaut, Copolymere
von Methyl(meth)acrylat, Polychloropren, chiorsulfoniertes Polyethylen, Nitrilkautschuke
und Urethane zur Verstärkung beziehungsweise Elastifizierung und gleichzeitig als
Verdickungsmittel zuzusetzen, um die Verarbeitung der Reaktionsmassen zu erleichtern.
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In vielen Fällen ist es notwendig, noch weitere Hilfsstoffe, wie F0llstoffe,
zum Beispiel Quarzmehl oder dergleichen zuzugeben. Schließlich kann es zweckmäßig
sein, mit geeigneten Farbstoffen beziehungsweise Pigmenten einzufärben.
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Monomere, Polymere und Füllstoffe werden durch intensives Rühren gelöst
beziehungsweise homogenisiert.
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Beispiele A Herstellung von Oligomeren mit Amidstruktur Allgemeine
Vorschrift zur Herstellung von Oligoamiden mit endständigen Aminogruppen: In einem
Dreihalskolben mit Rührer, Stickstoffeinleitung und Destillationsbrücke wird das
Amin vorgelegt und die Dicarbonsäure portionsweise zugegeben. Das Gemisch wird innerhalb
von 2 Stunden auf 2300C hochgeheizt und so lange bei dieser Temperatur umgesetzt,
bis die theoretische Menge des Reaktionswassers abdestilliert ist. Das Oligoamid
wird in der Hitze als Schmelze abgefüllt.
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Beispiel Dicarbonsäure mole Trimethylhexa- Mn Nr. methylendiamin /
g/mol mol Dicarbonsäure 1 Adipinsäure 2,0 426 2 Adipinsäure 1,5 694 3 Bernsteinsäure
1,6 562 B Herstellung von Oligomernolymethacrylaten Allgemeine Herstellvorschrift
für Oligoetherpolymethacrylate: In einem t-l-Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler
und Tropftrichter werden 2 mol Glycidylmethacrylat (GMA) vorgelegt. 0,5 beziehungsweise
0,25 mol des Oligoetherdiamins werden langsam zugetropft. Die stark exotherme
Reaktion
wird durch Kühlen bei 300C gehalten. Es wird im Anschluß jeweils noch 2 Stunden
bei Raumtemperatur und bei 50°C nachgerührt. Um die vorzeitige Vernetzung zu verhindern,
werden 200 mg Hydrochinon zugegeben. Die hellorangefarbene,leicht viskose Flüssigkeit
wird am Vakuum (10 2 Torr) von niedrigsiedenden Anteilen befreit. Das Produkt wird
durch Durchleiten von Luft zusätzlich stabilisiert.
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Allgemeine Herstellvorschrift für Oligoamidpolymethacrylate: In einem
Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und Gaseinleitungsrohr werden 1,0 mol
GMA vorgelegt. Unter Rühren wird langsam eine 50 gew. -ige ethanolische Lösung von
n mol Oligoamid (n = Anzahl der an AminstickStdff gebundenen Wasserstoffatomen des
jeweiligen Oligoamides) so zugetropft, daß die Temperatur 300C nicht übersteigt.
Es wird 2 Stunden weitergerührt und das Ethanol bei Raumtemperatur abdestilliert.
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Beispiel Oligomer-Diamin Mole GMA / Nr. Aminogruppe 4 1,2-Propylenglycolether-
1 diamin (Mn ca. 230 g/mol) 5 1,2-Propylenglycolether- 1 diamin (Mn ca. 400 g/mol)
6 1,2-Propylenglycolether- 2 diamin (Mn ca. 230 g/mol) 7 1,2-Propylenglycolether-
2 diamin (Mn ca. 400 g/mol) 8 1,2-Propylenglycolether- 2 diamin (Mn ca. 2 000 g/mol)
9 gemäß Beispiel 1 2 10 gemäß Beispiel 2 2 11 gemäß Beispiel 3 2
C
Verwendung der dargestellten Substanzen als Monomerklebstoffe Mit den dargestellten
Monomeren wurden an sandgestrahlten und entfetteten Eisenblechen (DIN 53281 / 53282)
Verklebungen durchgeführt. Es wurden sowohl die freien Amine als auch die neutralen
Acrylsäuresalze (AS-Salze) eingesetzt. Gegebenenfalls wurde mit Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) verdünnt. Jeweils 5 g der Monomeren wurden mit 1 Gew.-t Dibenzoylperoxid
versetzt, jeweils weitere 5 g Monomer mit 1 Gew.-8 N>N-Dimethyl-p-toluidin. Ein
Teil der Eisenprüfkörper wurde mit dem peroxid-, der andere mit dem dimethyltoluidinhaltigen
Monomer bestrichen. Unterschiedlich beschichtete Prüfkörper wurden paarweise zusammengefügt
und fixiert. Die Prüfkörper wurden 24 h bei RåJmtemperatur gelagert und dann im
Zugscherversuch zerrissen.
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Die gemessenen Zugscherkräfte sind in der folgenden Tabelle 1 aufgelistet.
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Zusätzlich wurden die dargestellten Verbindungen in der angegebenen
Menge zu einem Methacrylatklebstoff, bestehend aus 40 Gew.-8 Polymethylmethacrylat
und 60 Gew.-8 Methylmethacrylat, zugegeben und das Gemisch in der bereits beschriebenen
Weise zu Verklebungen eingesetzt. Die gemessenen Zugscherfestigkeiten sind in der
Tabelle 2 zusammengefaßt.
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Tabelle 1 Zugscherfestigkeiten / Nmm-2 bei Verwendung von Oligomermethacrylaten
als Monomerklebstoff auf entfettetem, sandgestrahltem Eisenblech HEMA = Hydroxyethylmethacrylat
AS-Salz = Acrylsäuresalz
Verwendetes Monomer, Z u g s c h e r f e s t i g k e i t /
Nmm-2 |
siehe Beispiel Nr. AS-Salz Monomer Monomer AS-Salz AS-Salz |
+ 10 % HEMA + 20 % HEMA + 10 % HEMA + 20 % HEMA |
4 9,4 - - 13 - |
5 4,0 - - 16 - |
6 15,0 - - - - |
7 16,0 - - - - |
8 1,6 - - - - |
9 12,0 15,6 14 14,8 18 |
10 10,0 4,4 9 13,4 16 |
11 8,6 6,4 9 15,6 11 |
Tabelle 2 Zugscherfestigkeiten / Nmm-2 auf entfetteten, sandgestrahlten
Fe-Blechen, bei Zusatz von Oligomermethacrylaten zu einem Monomerklebstoff aus 60
Gew.-% Methylmethacrylat und 40 Gew.-% Polymethylmethacrylat
Menge des GMA-Derivates G M A - Derivat |
Gew.-% aus Beispiel 7 aus Beispiel 7 aus Beispiel 9 aus Beispiel
9 |
AS-Salz AS-Salz |
5 21 20 26 26 |
10 19 19 22 22 |
AS-Salz = Acrylsäuresalz