DE3200914A1 - Verfahren zur herstellung von presslingen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von presslingenInfo
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- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N1/00—Pretreatment of moulding material
- B27N1/02—Mixing the material with binding agent
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Description
32009H
Kurt Held, Alte Str. I, 7218 Trossingen 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Presslingen
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Es ist allgemein bekannt, den Abbindevorgang zum Beispiel bei der Spanplattenherstellung
durch die Verwendung wärmehärtbarer Bindemittel zum Beispiel Harnstoff-, Melamin- oder Phenol-Formaldehyd-Harze und durch
Zufuhr von Wärme während des Pressvorganges zu beschleunigen. Ausserdem werden der Bindemittellösung regelmässig Härtebeschleuniger zugefügt,
die für sich allein oder zusammen mit der zugeführten Wärme die BindemiUelhärtung
und damit den Produktionsvorgang beschleunigen.
Da zum Beispiel die Beschleunigung der Bindemittelhärtung durch Wärmezufuhr
einerseits in der Wärmebeständigkeit des Späne-Bindemittelgemisches, andererseits in der schlechten Wärmeleitfähigkeit der meisten Span- und
Faserplattenrohstoffe ihre Grenze findet, ist eine Vielzahl von Vorschlägen bekanntgeworden, entweder die Wärmeleitfähigkeit der Spankuchen oder
den Wärmetransport durch zum Beispiel Wasserdampf oder Warmluft zu verbessern, die Wärme gleichzeitig mit dem Aufbau des Spänekuchens in diesen
einzubringen oder sie darin zu erzeugen.
Alle diese den Stand der Technik bildenden Verfahren finden ihre Grenzen
hinsichtlich der weiteren Beschleunigung der Bindemittelhärtung in dem Erfordernis, dass das härtende Bindemittel erst in den Gelzustand, das
heisst in die endgülticje molekulare Struktur übergehen darf, wenn die
Harz-Faser- oder Harz-Späne-Matrix verdichtet ist und damit Späne und
Bindemittel ihre endgültige Lage zueinander und innerhalb des Presslings erreicht haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Begrenzungen zu überwinden
und eine weitere Verkürzung der Härtezeiten zu erreichen bei im Zweifel eher reduzierter Wärme-, also Energiezufuhr, zum Härteprozess.
32009u
Kurt Held, Alte Str. I, 7218 Trossingen 2
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs
beschriebene technische Lehre vermittelt. Bei dem erfindungsgenrtässen
Verfahren werden die Span- oder Faserplatten, bei denen die einzelnen Späne oder Fasern durch flüssige oder schmelzende, in jedem
Falle jedoch irreversibel aushärtende Bindemittel unter Druck, gegebenenfalls unter zusätzlicher Wärmezufuhr miteinander verbunden werden,
hergestellt. Zweck der Erfindung ist die Beschleunigung des Aushärtebzw. Verbindungsvorganges zur Erhöhung der Produktionsmenge je Zeiteinheit.
Die Späne- oder Faserkuchen bestehen aus zwei verschiedenen Span- oder
Faserkomponenten A und B, deren eine, A, durch Aufteilung der ursprünglich
vorgesehenen Span- oder Fasermasse in zweckmässig gewählter Relation zueinander mit dem Bindemittel, deren andere, B, jedoch mit einem
Härter von hoher chemischer Reaktivität oberflächlich benetzt ist.
Wird ein solcher Spänekuchen mit an sich bekannten Streumaschinen so aufgebaut,
dass die Späne der Komponenten A und B zufällig und wirr fallend im Kuchen gleichmässig gemischt verteilt sind, dann tritt zwar eine gewisse
Härtung des Bindemittels der Α-Späne an den Berührungsstellen mit B-Spänen ein, da der Spankuchen jedoch sehr sperrig-locker geschichtet
ist, ist die Anzahl dieser an sich unerwünschten Härtungsbrücken gering und bleibt unschädlich.
Wird der so aufgebaute Spänekuchen nun wie bekannt verdichtet, so vergrössert
sich die Zahl der Berührungspunkte oder -flächen zwischen A- und B-Spänen schnell bis zu dem durch den Verdichtungsgrad bestimmten
Umfang, und die Bindemittelhärtung verläuft entsprechend der gewählten Reaktivität des Härters schnell und über den Querschnitt gleichförmig.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders wirksam, wenn die unverdichteten
Späne oder Fasern vor oder beim Aufbau des Spankuchens auf
Kurt Held, Alte Str. 1, 7218 Trossingen 2
eine für die Bindemittelhärtung günstige Temperatur nach bekannten Verfahren
aufgeheizt werden, da diese Wärme im Gegensatz zu ihrer Wirkung, wie erwähnt, nicht zu einer Vorhärtung des Bindemittels führt, die
wenigen unschädlichen Berührungsstellen ausgenommen. Vielmehr tritt ihre Wirkung während der Verdichtung der A- und B-Spänematrix nach dem
oben beschriebenen Mechanismus erst im aufgabengerecht günstigsten Zeitpunkt auf.
Selbstverständlich ist es möglich, das Verfahren zielgerecht abzuwandeln,
um zu besonderen Wirkmechanismen zu kommen. So kann es zweckmässig sein,
das Bindemittel als Teil der Komponente A einer bestimmten Form oder Klassierung der Späne zuzuordnen, den Härter als wirkenden Teil der Komponente
B des Spänekuchens jedoch einer anderen Form oder Klassierung, zum Beispiel besonders feinfaserigen oder langen Spänen. Es kann ferner
angezeigt sein, eine nur als Träger der Härtersubstanz dienende Faser oder eine andere geeignete Stofform, zum Beispiel feine Blättchen - in
deh Spänekuchen einzustreuen, oder einzubauende Armierungsmittel, zum Beispiel Glasfasern, dazu zu verwenden. Alle diese Modifikationen des
Verfahrens sind durch den grundsätzlichen Erfindungsgedanken gedeckt, Bindemittel und Härter in einer Harz-Spane- oder Harz-Fasermatrix erst
im letztmöglichen Augenblick zusammenzubringen, um mit Bindemittel-Härter-Gemischen
von kürzester Reaktionszeit arbeiten zu können.
Die Vorteile des Verfahrens sind offensichtlich. Die schnelle Härtereaktion
beginnt, die wenigen unschädlichen Berührungsstellen im geschütteten Spänekuchen
wiederum ausgenommen, im zielgerecht günstigsten Zeitpunkt des Prozesses, mit der Verdichtung des Spänekuchens. Da sich die Späne der
Komponenten A und B und damit Bindemittel und Härter nicht berühren, ist der Einfluss von Zeit und Temperatur auf den unverdichteten Spänekuchen
wenig kritisch, auch nicht die Reaktivität des gewählten Härters.
Kurt Held, Alte Str. 1, 7218 Trossingen 2
Da ferner die Wärme dem Spankuchen vor oder beim Aufbau zugeführt werden
kann, ist sie sofort beim Anspringen des Härtevorganges zugegen und wirkt ohne die zufuhrbedingte Zeitverzögerung. Es genügt, die den Spänekuchen
formenden Pressplatten oder Pressbleche auf einer den Wärmeabfluss aus dem Kuchen verhindernden Temperatur zu halten. Die unerwünschten Wirkungen
heisser Pressflächen auf die Presslingsoberfläche und auf den Dampfdruck in seinem Inneren unterbleiben.
Claims (1)
- 32009UKurt Held, Alte Str. 1, 7218 Trossingen 2Verfahren zur Herstellung von PresslingenPatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Presslingen, wie Span- oder Faserplatten, aus Gemischen von Spänen oder Fasern aus Holz, verholzten Pflanzenteilen oder pflanzlichen oder mineralischen Fasern und durch Polykondensation oder Polyaddition härtenden organischen Bindemitteln und Reaktionsbeschleunigern mit oder ohne Zufuhr von Wärme, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil (A) von 30-70 % der Rohspäne oberflächlich mit dem Bindemittel benetzt und der andere Teil (B) von 70-30 % der Rohspäne oder eines anderen Trägermaterials, Füllmittels oder dergleichen mit dem Reaktionsbeschleuniger benetzt und beim Aufbau des Spänekuchens durch Streuen oder Schütten locker und wirr durcheinander fallend so geschichtet wird, dass sich die mit Bindemittel benetzten Späne (A) und die mit Reaktionsbeschleuniger benetzten Späne (B) nur soweit durch die Schüttung und das Späneeigengewicht unvermeidlich berühren und der die völlige Reaktionshärtung einleitende Kontakt der Späne miteinander erst bei der Verdichtung, beispielsweise durch Pressen, eintritt.
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