DE1234016B - Verfahren zur Herstellung von wetter- und feuchtigkeitsbestaendigen Holzspanplatten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von wetter-und feuchtigkeitsbeständigen Holzspanplatten Holzspanplatten werden im allgemeinen durch Beleimung von Holzspänen mit einer Lösung von Harnstoff-Formaldehydharz und anschließendes Verpressen des Spankuchens in geheizten Etagenpressen hergestellt. Die Beleimung erfolgt durch Aufsprühen der Harzlösung mit Hilfe von Düsen auf die in Bewegung gehaltenen Holzspäne. Die Harze werden in Lösung oder pulverförmig geliefert. Von den Lösungen wird eine Haltbarkeit von mehreren Monaten gefordert.
• Unter Verwendung von Harnstoff-Formaldehydharzen hergestellte Spanplatten weisen nur eine relativ geringe Wasserbeständigkeit auf. Sie kommen daher vornehmlich nur für den Gebrauch innerhalb geschlossener trockener Räume in Frage (Möbelherstellung, Innenwände usw).
• Neuerdings sind Bestrebungen im Gange, möglichst wetter- und feuchtigkeitsbeständige Holzspanplatten herzustellen, wie man sie durch Verleimung mit Melamin-Formaldehydharzen erhält. Melamin-Formaldehydharze haben jedoch den Nachteil, daß sie nur begrenzt haltbare Lösungen ergeben. Es ist daher meist erforderlich, das Melaminharz in Pulverform zu liefern und es vor Gebrauch in geeigneten Lösevorrichtungen aufzulösen. Die Stabilität der so erhaltenen Lösungen ist im allgemeinen umso geringer, je höher die Konzentration ist. Andererseits sind jedoch etwa 600/oige Lösungen notwendig, um einen ausreichenden Leimauftrag auf die Holzspäne zu erzielen.
• Es wurde nun überraschend festgestellt, daß man auf einfache Weise gute wetter- und feuchtigkeitsbeständige Spanplatten erzielen kann, wenn auf die Späne Melamin in Form einer langzeitig haltbaren, wässerigen Dispersion und eine Formaldehydlösung getrennt aufgebracht und die so vorbehandelten zu Spankuchen gestreuten Späne in üblicher Weise heiß verpreßt werden. Das an sich sehr flüchtige Formaldehyd reagiert dabei wider Erwarten so rasch mit dem Melamin, daß die Kondensation zu einem Melamin-Formaldehydharz und die Verleimung in der geheizten Etagenpresse in einem Arbeitsgang ohne nennenswerte Formaldehydverluste und ohne Verlängerung der Preßzeit erfolgt.
• Während des Einsprühens können übliche andere Zusatzprodukte, wie z. B. Paraffinemulsionen und Härter, zugegeben werden.
• Beispiel 1 250 g einer mit ligninsulfosaurem Natrium als Dispergiermittel hergestellten Dispersion mit 30,8 0/o Melamingehalt und 98 g einer 390/oigen wässerigen Formaldehydlösung werden auf 1012 g Holzspäne gesprüht. Die Gesamtmenge Melamin plus Formaldehyd beträgt 10 ovo des Gewichts der Späne. Der Spankuchen wird anschließend 15 Minuten bei 1700 C in der Etagenpresse mit Beilagerahmen aus Stahl gepreßt.
• Dichte der Spanplatte . . 642 kg/m3 Biegefestigkeit . . 62 kg/cm2 Die Platte wird im Gegensatz zu einer unter Verwendung von Harnstoff-Formaldehydharz hergestellten Holzspanplatte durch kochendes Wasser nicht zerstört.
• Beispiel 2 197 g einer mit dinaphthylrnethandisulfosaurem Natrium als Dispergiermittel hergestellten Dispersion mit 32°/o Melamingehalt und 115 g 390/oige Formaldehydlösung werden auf so viel Holzspäne gesprüht, daß die Gesamtmenge Melamin plus Formaldehyd iOO/o des Gewichtes der Späne ausmacht.
• Die Preßbedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 1.
• Dichte der Spanplatte . . 682 kg/m3 Biegefestigkeit . . 136 kg/cm2 Beispiel 3 195 g einer mit dinaphthylmethandisulfosaurem Natrium als Dispergiermittel hergestellten Dispersion mit 32,3 0/o Melamingehalt und 0,28 0/o Tylose plus 134,6 g 390/oige Formaldehydlösung werden auf so viel Holzspäne gesprüht, daß das Gesamtgewicht von Melamin und Formaldehyd 10°/n des Gewichtes der Späne ausmacht.
• Die Preßbedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 1.
• Dichte der Spanplatte .. . 712kg/ms Biegefestigkeit . . 151,4 kg/cm2 Beispiel 4 175 g einer Melamindispersion von 35,70/0 Melamingehalt, die mit einem Athylenoxydanlagerungsprodukt an Fettalkohole als Dispergiermittel hergestellt wurde, werden mit 154 g 390/oiger Formaldehydlösung im gleichen Mengenverhältnis wie in den Beispielen 1 bis 3 auf Holzspäne gesprüht und wie dort angegeben verpreßt.

Claims (1)

1. Dichte der Spanplatte .. .. 692kg/ms Biegefestigkeit .. . 91,4 kg/cm2 Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von wetter- und feuchtigkeitsbeständigen Holzspanplatten, d a -durch gekennzeichnet, daßaufdieSpäne Melamin in Form einer langzeitig haltbaren, wässerigen Dispersion und eine Formaldehydlösung getrennt aufgebracht und die so vorbehandelten, zu Spankuchen gestreuten Holzspäne in üblicher Weise heiß verpreßt werden.