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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung für
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mit im wesentlichen vertikaler Achse angeordnete, rotierend angetriebene
spanabhebende Werkzeuge, insbesondere Fräsköpfe, Messerköpfe od. dgl., mit einer
als Aufprallfläche für die Späne dienenden Wandung. Bei der spanabhebenden Bearbeitung
von Werkstücken durch insbesondere schnell rotierende Werkzeuge werden kurze Späne
mit erheblicher Energie vom Werkstück abgetrennt und abgeschleudert, so daß sie
eine Gefahrenquelle darstellen.
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Es ist bereits bekannt, sich gegen die abgeschleuderten Späne durch
sog. Schutzschilde zu schützen, die ortsfest vor der Werkzeugmaschine aufgestellt
werden. Es ist auch möglich, einen solchen Schutzschild auf dem Spanntisch der Werkzeug
maschine anzuordnen, so daß er mit diesem bewegbar ist. Als Schutzschilde dienen
Aufprallflächen aus Blech, Kunststoff, Karton od. dgl. Diese Schutzschilde sind
in der Regel nicht dur-chsichtig. Sie haben den Nachteil, daß die Bearbeitung des
Werkstückes durch sie hindurch nicht beobachtet werden kann.
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Außerdem decken sie immer nur einen relativ kleinen Bereich der Fläche
ab, in die die Späne nach allen Seiten, ausgehend von dem Werkzeug, abgeschleudert
werden. Es wird also kein Rundumschutz erreicht. Schließlich ist die Handhabung
noch umständlich, weil sie jeweils zu den Werkstücken bzw. Werkzeug positioniert
werden muß.
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Bei Drehbänken ist es bekannt, eine Schutzvorrichtung anzuordnen,
die aus einem verschiebbaren Gehäuseteil mit Sichtfenster besteht. Damit ist zwar
ein wirksamer Schutz möglich, wenn das Sichtfenster vor die gefährdete Stelle geschoben
wird.
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Die Handhabung dieser Gehäuseteile wird als umständlich empfunden,
so daß diese häufig überhaupt nicht benutzt werden
oder sogar von
der Drehbank abgebaut werden. Damit geht die Schutzwirkung verloren. Ein weiterer
Nachteil dieser Sichtfenster ist darin zu sehen, daß sie meist nur relativ klein
ausgebildet sind und gerade die Stelle, die der Beobachtung des Werkstückes dienen
sollte, beispielsweise von Kühlwasser von innen angespritzt wird, so daß das Werkstück
nicht mehr sichtbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß ein wirksamer Rundumschutz
auf kleinstem Raum ohne Beeinträchtigung des Werkstückes ermöglicht wird, wobei
trotzdem das Werkstück zur Uberprüfung der Bearbeitung einsehbar ist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein die Werkzeuglagerung
umgebender Befestigungsring vorgesehen ist, der als Wandung einen Ringvorhang aus
nachgiebigen Gliedern trägt, der das Werkzeug allseitig umgibt. Die Schutzvorrichtung
setzt damit sehr nahe an dem Werkzeug an. Sie wird mit einem Befestigungsring an
der Pinole, also an dem nichtdrehenden Teil der Werkzeuglagerung befestigt, und
zwar so, daß der Ringvorhang rundum einen Schutz gewährt. Durch den Ringvorhang
wird zylindermantelförmig der Freiraum abgedeckt, der sich zwischen dem Werkstück
und der Werkzeuglagerung ergibt. Damit ist es nicht mehr möglich, daß Späne nach
außen abgeschleudert werden und eine Gefahrenquelle darstellen. Der Ringvorhang
ist aus nachgiebigen Glieder gebildet, damit sich diese teilweise auf das Werkstück
auflegen können und beim Vorschub sich an dem Werkstück entlang bewegen. Andererseits
wird aber die Bearbeitung keineswegs behindert. Auch die sich innerhalb des Ringvorhanges
auf dem Werkstück absetzenden Späne gelangen beim Vorschub leicht aus dem Innenraum
des Ringvorhanges heraus, wo sie entsprechend der Vorschubrichtung geordnet abgelegt
sind.
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Eine Anhäufung der Späne im Innenraum des Ringvorhanges und
eine
störende Beeinträchtigung wird damit ausgeschlossen.
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Andererseits ist der Befestigungsring immer an der Werkzeuglagerung
angeordnet, so daß die Schutzvorrichtung mit der Bearbeitung automatisch jeweils
die Stelle des Werkstückes schützt, auf die sich gerade die Bearbeitung erstreckt.
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In dem Ringvorhang aus nachgiebigen Gliedern kann ein Fenster aus
durchsichtigem Material vorgesehen sein, wobei zweckmäßig der Ringvorhang an einem
Verstellring aufgehängt ist, der drehbar und feststellbar an dem Befestigungsring
gelagert ist. Dieses Fenster dient zu Einstell- und Kontrollzwecken. Es ist beispielsweise
möglich, den Ringvorhang durch ein Verdrehen des Verstellringes an dem Befestigungsring
so zu drehen, daß die freie Durchsicht durch das Fenster auf das Werkzeug und die
Bearbeitungsstelle ohne jegliche Behinderung möglich ist. Unbedingt erforderlich
ist dieses Fenster nicht, weil auch die nachgiebigen Glieder eine Beobachtung der
Bearbeitungsstelle ermöglichen. Freilich hängt dies von der Ausbildung der Glieder
im einzelnen ab. Der Verstellring muß feststellbar am ebenfalls feststellbaren Befestigungsring
gelagert sein, damit Kräfte und Schwingungen, die von der Werkzeugmaschine ausgehen,
sich möglichst nicht in einer Verstellung des Verstellringes äußern können.
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Als nachgiebige Glieder des Ringvorhanges können Kettenglieder, Federstahlstücke
od. dgl. vorgesehen sein. Der Ringvorhang besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit Türvorhängen,
wie sie in südlichen Ländern Verwendung finden. Wesentlich ist, daß der Ringvorhang
aus nachgiebigen Gliedern besteht, die sich der Oberflächenform des Werkstückes
jeweils anpassen.
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Als Ringvorhang können einzelne untereinander unverbundene Kettengliederabschnitte
vorgesehen sein, deren Länge so bemessen ist, daß sie sich zumindest teilweise auf
das zu bearbeitende
Werkstück aufsetzen. Dies ist wichtig, damit
bei Beginn einer Bearbeitung schon die ersten Späne abgefangen werden und sich damit
gleichsam ein Spänewall innerhalb des Ringvorhanges bildet, der die nachfolgend
abgeschleuderten Späne auffängt und in sich zur Ablagerung bringt. Es wäre sogar
möglich, nach der Bildung dieses Spänewalls die Schutzvorrichtung zu entfernen,
weil in manchen Bearbeitungssituationen sich während der Bearbeitung dieser Spänewall
so ergänzt bzw. aufrechterhält, daß er schon allein einen wirksamen Schutz darstellt.
Freilich wird dieser Spänewall dann unterbrochen, wenn beispielsweise das Werkzeug
von einer Kante des Werkstückes abhebt, so daß dann wieder die Späne abgeschleudert
werden.
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Das Fenster ist zweckmäßig im Anschluß an den Verstellring angeordnet,
wobei unterhalb des Fensters vergleichweise kürzere Kettengliederabschnitte angeordnet
sind. Das Fenster besteht meist aus durchsichtigem Kunststoff, ist also mehr oder
weniger starr ausgebildet, so daß es sich selbst der Form des Werkstückes nicht
anzuschließen vermag. Es muß also Sorge dafür getroffen sein, daß unter dem Fenster
wiederum Kettengliederabschnitte mit ihrer nachgiebigen Anpassungsmöglichkeit vorgesehen
sind.
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Eim Ausführungsform der Schutzvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden weiter beschrieben.
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Die Schutzvorrichtung weist einen Befestigungsring 1 auf, der aus
Metall besteht und dessen Innenwandung 2 dem Durchmesser der nicht dargestellten
Werkzeuglagerung so angepaßt ist, daß der Befestigungsring 1 die Werkzeuglagerung
umgreift.
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Eine Feststellschaube 3 dient der Fixierung des Befestigungsringes
1 an der Werkzeuglagerung.
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An dem Befestigungsring 1 ist ein Verstellring 4 mit Hilfe eines Sicherungsringes
5 drehbar gelagert. Für Feststellzwecke ist eine Feststellschraube 6 in der Wandung
des Feststellringes 4 vorgesehen. Es versteht sich, daß anstelle der Feststellschraube
6 auch eine andere Einrichtung angeordnet sein könnte. Beispielsweise könnte eine
federbelastete Kugel in Verbindung mit auf dem Umfang des Befestigungsringes 1 angeordneten
Vertiefungen vorgesehen sein, um den Verstellring 4 zwar verdrehen zu können, jedoch
in der gewünschten Endstellung zu fixieren.
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Der Verstellring 4 besitzt einen Kragen 7, an welchem ein Ringvorhang
8 aus einzelnen Kettengliederabschnitten 9 aufgehängt ist. Der Ringvorhang 8 erstreckt
sich rundum die Achse 10 der Vorrichtung, die zugleich die Achse des rotierend angetriebenen
Werkzeuges ist.
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An einer Stelle des Umfanges kann am Kragen 7 ein Fenster 11 aus durchsichtigem
Kunststoff befestigt sein. Das Fenster 11 dient zur besseren Beobachtung der Bearbeitungsstelle
oder auch zum genauen Einstellen des Werkzeuges relativ zum Werkstück. Nach dem
die betreffende Arbeit ausgeführt ist, kann durchaus der Verstellring 4 wieder so
verdreht werden, daß das Fenster 11 nicht gerade in der Richtung liegt, in der im
wesentlichen oder bevorzugt die Späne abgeschleudert werden.
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Unterhalb des Fensters11 sind an diesem vergleichsweise kürzere Kettengliederabschnitte
12 aufgehängt, die in der gleichen Ebene enden wie die Kettengliederabschnitte 9.
Die Kettengliederabschnitte 9 und 12 sind untereinander unverbunden. Die freien
Enden der Kettengliederabschnitte 9 und 12 legen sich entsprechend ihrer Bewegung
beim Vorschub auf die Oberfläche des Werkstückes zumindest teilweise auf, so daß
der zylindermantelförmige Raum zwischen Werkstück und Werkzeuglagerung vollständig
geschützt abgedeckt wird.
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Bezugszeichenliste 1 = Befestigungsring 2 = Innenwandung 3 = Feststellschraube
4 = Verstellring 5 = Sicherungsring 6 = Feststellschraube 7 = Kragen 8 = Ringvorhang
9 = Kettengliederabschnitte 10 = Achse 11 = Fenster 12 = Kettengliederabschnitte