DE31961C - Achslagerung für Velocipede u. dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. September 1884 ab.

Diese Neuerungen beziehen sich auf die Lagerung der Achsen an Velocipeden, Sportwagen und ähnlichen leichten Fuhrwerken; dieselben haben den Zweck, die Reibung zu beschränken und dadurch einen möglichst leichten Gang solcher Fuhrwerke zu erreichen.

In beiliegender Zeichnung sind die vorzugsweise zur Verwendung kommenden Constructionen dargestellt' und zeigt:

Fig. ι die Lagerung der Achse in Halbringen, welche einen scharfkantig und keilförmig gedrehten Bund oder Rand α haben und in entsprechende Nuthen der Welle eingreifen ;

Fig. 2 die Seitenansicht dieser Anordnung.

Fig. 3 und 4 zeigen eine Abänderung dieser Anordnung, bei welcher auf der Welle oder Achse keilförmige Ringe angeordnet sind, welche in entsprechend ausgehöhlten Lagern laufen;

Fig. 5 und 6 eine Construction, bei welcher die Welle an den Lagerstellen kreisbogenförmige Nuthen erhält und die Lager einen keilförmigen, oben etwas abgerundeten Rand oder Bund erhalten.

Fig. 7, 8 und 9 veranschaulichen ein Rollenlager, welches nach diesem System gebaut ist und bei welchem ebenfalls auf der Welle keilförmig profilirte Bunde oder Ringe zur Anwendung kommen; diese laufen in entsprechend profüirten Rillen.

In Fig. ι und 2 ist c eine Welle der Achse, wie solche event, bei Velocipeden oder Sportwagen benutzt wird, dargestellt, und zwar sind d ringförmige Lager, welche bei/ (im Querschnitt) eine scharf keilförmig profilirte Rippe haben;, von derselben wird die in der Welle c befindliche Nuth g umfafst. Diese Nuth g ist ebenfalls keilförmig profilirt und wird hierbei als wesentlich hervorgehoben, dafs die Seitenflächen der keilförmigen Nuth g der Welle c einen gröfseren Winkel zu einander bilden als die Seitenflächen der Rippe f des Ringlagers d, so dafs die Berührung beider nur an der Spitze der Rippe f bezw. dem tiefsten Punkte der Nuth g stattfindet und somit die Reibung wegen der geringen Berührungsfläche möglichst herabgemindert wird, Fig. 1 und 2.

Eine Abänderung dieser Einrichtung zeigt Fig. 3 und 4, und zwar hat hierbei die Welle oder Achse c¹ keilförmig profilirte Ringe oder Bunde i, welche entweder scharfkantig gedreht oder, wie gezeichnet, an der zum Laufen bestimmten Seite bei m etwas abgeflacht sind.

Das Lager k ist dem Bunde oder Ringe i entsprechend hohl ausgedreht, und zwar in der Weise, dafs die Oelung oder Schmierung des Lagers leicht stattfinden kann.

Die in Fig. 5 und 6 dargestellte Abänderung stellt eine Welle oder Achse c² dar, welche an den Lagerstellen eine nach einem Kreisbogen profilirte Nuth g² erhält und bei welcher das Ringlager mit einer Rippe f'² versehen ist, wie in Fig. 1 und 2 beschrieben, nur mit dem Unterschiede, dafs die Spitze dieser ebenfalls rings umfassenden keilförmigen Rippe /² an der Laufstelle bei r etwas abgerundet ist, Fig. 5 und 6.

Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine Welle oder Achse d^s, welche, wie schon in Fig. 3 und~4 gesagt, mit erhabenen Ringen oder Bunden s versehen ist, deren Querprofil einen scharf zu-

gespitzten oder auch abgerundeten Keil bildet. Zwei Ringe 11¹ umgeben diesen Bund s, Fig. 7 und 9, und sind in diesen Ringen drei oder mehrere kleine Röllchen u gelagert, deren Umfang, wie aus Fig. 7 ersichtlich, dem Keilprofil des Bundes s entsprechend hohl ausgedreht ist, und zwar in derselben Weise, wie schon in Fig. 1 und 2 beschrieben, so dafs die Seitenflächen der Nuthen der Rollen u gegen einander einen gröfseren Winkel bilden als die Flächen der keilförmigen Ringe oder Bunde s, Fig. 7. Auch bei diesem Rollenlager findet die Berührung der reibenden Theile nur in einem Punkte statt, und zwar nur in dem Berührungspunkte des keilförmigen, auf der Welle oder Achse d^a befindlichen Ringes oder Bundes s mit der direct vertical darüber liegenden Rolle u. Dieser Punkt ist in Fig. 9 mit χ bezeichnet, und dienen die übrigen Rollen u nur dazu, die Achse d³ sicher zu führen bezw. in genauer Lage zu der oberen Rolle (Laufrolle) zu halten.

Die Befestigung der Lager an dem Gestell des Velocipedes bezw. Sportwagens kann auf beliebige Art erfolgen und ist deshalb hierauf nicht weiter Bezug genommen. In Fig. 7, 8 und 9 ist nur zu erwähnen, dafs die obere Laufrolle u sich immer genau vertical über dem keilförmigen Bund s der Achse d^a befinden mufs, um den Berührungspunkt bei χ und somit einen leichten Gang des Fahrzeuges zu erhalten.

Claims (4)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Lagerung der Achsen von Velocipeden u. dergl. Fuhrwerken, charakterisirt:
   ι. entweder durch die Verwendung von stumpfkeiligen Rillen g in der Achse c und spitzkeiligen Kränzen f in den Ringlagern d, so dafs nur die Keilspitze als Lauffläche dient (Fig. 1); . ■
2. 2. oder durch die Verwendung derselben Lagerkeile mit abgerundeten Spitzen (Fig. 6);
3. 3. oder durch die Verwendung ringförmiger Wulste i und entsprechender Nuthen in den Lagern k, so dafs ein Ring als Lauffläche dient (Fig. 3);
4. 4. oder durch die Verwendung von Nuthenrollen a, welche in Ringrahmen (gemäfs Fig. 9) angeordnet sind und den entsprechend geformten, auf der Achse sitzenden Ring s als Lager umschliefsen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.