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Vorrichtung zum Anfeuchten von Papierbahnen, Papierrollen u. dgl.
mit Hilfe einer die Papierbahn berührenden Anfeuchtwalze. . Vorrichtungen zum Anfeuchten
von Papierbahnen, Papierrollen u. dgl. mit Hilfe einer die Papierbahn berührenden
Anfeuchtwalze sind bekannt.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Oberfläche dieser
Anfeuchtwalze mit erhöhten Druckfeldern versehen ist. Dadurch wird einem bisher
bei Vorrichtungen der eingangs erwähnten Gattung mit glatten Anfeuchtwalzen bestehenden
Mangel abgeholfen. Die glatten Walzen wirken an der Berührungsstelle mit den Papierbahnen,
den Papierrollen u. dgl. wie ein Abstreifer und erzeugen einen Flüssigkeitsüberschuß,
der Tropfen oder gar eine Wulst bildet und Störungen verursacht, sowie den gewünschten
Feuchtigkeitsgrad nicht mit Sicherheit erzielen läßt. Die erfindungsgemäß auf der
Oberfläche der Auftragwalze durch Vertiefungen gebildeten Druckfelder lassen den
vom Papier bei der Berührung mit der Auftragwalze nicht aufgenommenen Flüssigkeitsüberschuß
zwischen sich Platz finden; er fließt durch die Vertiefungen ab oder schlüpft durch
die Druckstellen hindurch, ohne mit dem Papier in Berührung zu kommen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführung der neuen Anfeuchtvorrichtung
dargestellt.
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Fig. i und z stellen eine Ansicht und einen Schnitt dar.
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Fig.3 zeigt die Druckfeldanordnung der Auftragwalze.
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Die Papierbahn a läuft über die Führungswalzen b und umschließt die
Gegendruckwalze c, die sie in Drehung versetzt. D'ie Flüssigkeitsauftragwalze
d, die Tauchwalze e
und der Flüssigkeitsbehälter f befinden sich am
Pendelrahmen g, der um den Balken lt im Gestell k schwingt und von dem Gewichtshebel
i gegen die Papierbahn gepreßt wird. Hierbei berührt die Auftragwalze d das Papier
nur in einer Linie und kann so einen verhältnismäßig starken Druck ausüben.
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Die Auftragwalze d hat, wie die Fig. 3 zeigt, gemäß der Erfindung
rhombenförmige Druckfelder 1, die durch rechts- und linksgewindeförmige Vertiefungen
gebildet sind. Die Walze d kann sowohl von Metall, Gummi oder einem anderen Stoff
ausgeführt sein. Wird die Walze d von Metall ausgeführt, dann empfehlt es sich,
die Gegendruckwalze c nachgiebig auszuführen, damit 'die Druckfelder das Papier
auf der ganzen Breite innig berühren. Die Form der Druckfelder kann beliebig sein.
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Ist die Papierbahn a schmaler als die Auftragswalze d; dann muß die
Gegendruckwalze c in- der Breite der Papierbahn dicker sein, damit über die Papierbahn
hinaus die Auftragwalze d die Gegendruckwalze c nicht berührt.
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Die Auftragwalze d hat verstellbare Lager dl, damit der Abstand zwischen
der Auftragwalze d und der Tauchwalze e so geregelt werden kann, daß sie sich kaum
berühren oder einen der Dichte der Flüssigkeit entsprechenden Abstand haben. Dies
ist -nötig, damit sie verschiedene Umfängsgeschwindigkeiten
haben
können, ohne sich gegenseitig abzunutzen.
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Die Tauchwalze e wird durch die Riemenzüge in, n von der Gegendruckwalze
c aus in Drehung versetzt. Wird sie rascher übersetzt, bringt sie der Auftragwalze
d mehr Flüssigkeit zu und umgekehrt weniger.
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Durch Wechseln des Verhältnisses der Umfangsgeschwindigkeiten zwischen
Papierbahn und Tauchwalze e kann innerhalb gewisser Grenzen jeder beliebige Feuchtigkeitsgrad
mit der größten Genauigkeit erzielt werden.
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Die Tauchwalze e wird zweckmäßig mit einem Gummiüberzug versehen,
sie kann auch von Metall sein.
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Statt auf die in dem beschriebenen Ausführungsbeispiele erwähnteTauchwalze
e kann die Flüssigkeit auch durch ein dem Parbwerk einer Buchdruckpresse ähnliches;
d. h. mit Leckwalzen ausgerüstetes Feuchtwerk zugeführt werden. Die Leckwalzen ermöglichen
alsdann mit ihrer Verstellbarkeit sehr genaues Regeln des Feuchtigkeitsgrades.
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Zum Befeuchten der gefelderten Auftragwalze d kann auch die bekannte
Bürstenwalze benutzt werden, sei es, daß sie die Flüssigkeit auf die Auftragwalze
aufstreicht oder in bekannter Weise spritzt. Auch unmittelbares Aufspritzen der
Feuchtigkeit auf die gefelderteAuftragwalze kann zum Ziele führen, denn die Aussparungen
zwischen den Druckfeldern der Auftragwalze verhindern Ungleichmäßigkeit, weil jedes
Druckfeld für sich seine ganz bestimmte Flüssigkeitsmenge bringt und von dem Nachbardruckfeld
nicht beeinflußt wird.
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Die Auftragwalze d kann auch nur geriffelt oder stark gerauht sein,
nur müssen dann die Vertiefungen zwischen den Druckfeldern derart sein, daß sie
die von dem Papier nicht verbrauchte Flüssigkeit der erhöhten Druckfelder aufnehmen
und fortleiten können, ohne daß die benachbarten Druckfelder beeinflußt werden.
Die einzelnen, auf der Papierbahn entstehenden Feuchtigkeitsflecken laufen bald
selbst ineinander und gleichen sich durch die Überdeckung der verschiedenen Papierbahnen
beim Aufwickeln so vollkommen aus, daß keine Ungleichheit in der Feuchtigkeit der
fertigen Rolle erkennbar ist.
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Man kann dieWirkung der Figurenauftragm, alze d noch dadurch verbessern,
daß man sie ähnlich dem Reiber eines Farbwerkes während der Arbeit in der Achsenrichtung
hin und her verschiebt. Dadurch decken sich die auf die Papierbahn aufgetragenen
Feuchtfiguren beim Aufwickeln nicht, sondern verschieben sich derart, daß von einer
Papierlage zur anderen voller Feuchtigkeitsausgleich eintreten muß.
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Die beschriebene Feuchtvorrichtung ist mit Vorteil als Feuchtmaschine
für sich allein verwendbar und als Zusatzteil bei Papierverarbeitungsmaschinen der
verschiedensten Art, insbesondere aber bei Papierrollenschneidmaschinen zum Herstellen
schmaler Spinnereiröllchen, die auf der Schneidmaschine selbst gefeuchtet werden.