DE318707C - - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 9. FEBRUAR 1920

Zur Dosierung von Röntgen- und ähnlichen Strahlen für ärztliche oder sonstige Zwecke bedient man sich der ionisierenden Wirkung dieser Strahlen, indem man beispielsweise die zu untersuchende Strahlung eine geschlossene Kammer durchsetzen läßt und die Ladungsabnahme ermittelt, welche ein in das Innere der Kammer ragender, vorher auf ein bestimmtes elektrisches Potential geladener Leiter

ίο unter dem Einfluß der Strahlung erfährt oder auch indem man den Sättigungsstrom beobachtet, welcher die an eine Stromquelle angeschlosspne Ionisationszelle unter dem. Einfluß der zu untersuchenden Strahlung durch-· fließt. Aus den mit solchen, Einrichtungen gewonnenen Messungsergebnissen lassen sich aber Schlüsse auf die Strahlendosis, die unter den gleichen Verhältnissen im bestrahlten Objekt, bei der Krankenbehandlung also im leben-

ao den Gewebe, zur Absorption gelangt — und diese Strahlendosis ist es ja, durch die allein die biologische Wirkung im Gewebe erzeugt wird und auf deren Kenntnis allein es bei der ärztlichen Anwendung der fraglichen Strahlung ankommt — stets nur mittelbar, auf dem Wege der Rechnung, ziehen, und diese Schlüsse sind, wie nähere Untersuchungen gezeigt haben, häufig so sehr ungenau, daß sie jeglichen Wert einbüßen.

Ein Fortschritt wird hier durch die Erfindung herbeigeführt, der gemäß die Ionisationskammer einer die ionisierende Wirkung von Strahlungen untersuchenden Meßeinrichtung irgendwelcher Art so eingerichtet wird, daß sie hinsichtlich ihrer Absorptionseigenschaften für die zu untersuchende Strahlung ein möglichst getreues Abbild des bestrahlten Objektes, also etwa der in Frage kommenden lebenden Gewebe ist. Die Ionisationskammer, der Strahlenempfänger, etwa, wie dies in der ein Ausführungsbeispiel der neuen Einrichtung veranschaulichenden Zeichnung schematisch dargestellt ist, eine Glaskapsel a, die einen Empfängerdraht b umschließt, ist zu diesem Zwecke mit einem Dielektrikum c gefüllt, das für die benutzte Strahlung merklich das gleiche Absorptionsvermögen wie das lebende Gewebe oder wie das sonstige bestrahlte Objekt besitzt. Es können hierzu gleich vorteilhaft gasförmige, flüssige oder auch feste Dielektrika verwendet werden. Beispielsweise sind im Falle der lebenden Gewebe Stoffe, wie Methan, Toluol oder Xylol, gegebenenfalls in passender Mischung mit indifferenten. Stoffen, wie Zucker o. dgl., gut geeignet. ,55

Zur Wahrnehmbarmachung der Einwirkung der zu dosierenden Strahlung auf den Emp-; fänger kann irgendeine der bekannten Anordnungen dienen. Beispielsweise kann der Empfängerdraht b durch einen biegsamen Leiter d mit einem geeigneten — in der Zeichnung in kleinerem Mäßstab als der Empfänger dargestellten — Elektrometer e, etwa einem solchen Braunscher Bauart, verbunden sein, während ein zweiter Leiter, hier der schrauben^ förmige Draht f, mit der Erde g in leitende Verbindung gebracht ist. Teilt man dann dem aus dem Empfängerdraht b, dem biegsamen Leiter d und dem Zeiger des Elektrometers e bestehenden Leitersystem eine elek- trische Ladung mit, so wird diese durch die zu dosierende Strahlung bei deren Auf treffen.

auf den Empfänger zerstreut. Diese Zerstreu- ! urig der Entladung bewirkt eine Abnahme des elektrischen Potentials des Leitersystems, die an dem Elektrometer e abzulesen ist. Der Empfänger ist dabei, was durch seinen geringen Raumbedarf und durch die Biegsamkeit der Verbindungsleitung d erleichtert wird, an diejenige Stelle gebracht, an welcher die Strahlendosierung vorgenommen werden soll.

ίο Will man, wie dies für praktische Fälle meist in Betracht kommt, die Dosis ermitteln, welche die untersuchte Strahlung in einer bestimmten Gewebetiefe, an einer selbst wieder allseitig von lebendem Gewebe umschlossenen Stelle hervorbringt, so genügt es, die das Abbild des lebenden Gewebes darstellende Ionisationszelle innerhalb eines Mediums von gleicher Strahlenabsorptionsfähigkeit wie das lebende Gewebe, beispielsweise Wasser, in der gegebenen Tiefe anzubringen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einrichtung zur Dosierung von Röntgen- und anderen ionisierenden Strahlen unter Verwendung einer als Strahlenempfänger dienenden Ionisationszelle, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere der Ionisationszelle mit einem Dielektrikum von gleichem Absorptionsvermögen für die untersuchte Strahlung wie das bestrahlte Objekt, etwa wie lebendes Gewebe, ausgefüllt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.