DE318436C - - Google Patents

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DE318436C
DE318436C DENDAT318436D DE318436DA DE318436C DE 318436 C DE318436 C DE 318436C DE NDAT318436 D DENDAT318436 D DE NDAT318436D DE 318436D A DE318436D A DE 318436DA DE 318436 C DE318436 C DE 318436C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01LCYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
    • F01L15/00Valve-gear or valve arrangements, e.g. with reciprocatory slide valves, other than provided for in groups F01L17/00 - F01L29/00
    • F01L15/08Valve-gear or valve arrangements, e.g. with reciprocatory slide valves, other than provided for in groups F01L17/00 - F01L29/00 with cylindrical, sleeve, or part-annularly-shaped valves; Such main valves combined with auxiliary valves

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuerung für schwungfadlose Dampfmaschinen und besteht darin, daß der zur Bewegung, des Steuerorgans notwendige Dampf dem arbeitenden Zylinder der Maschine entnommen und abwechselnd je einer der durch den Doppeldifferentialkolbensatz gebildeten zwei Umsteuerkammern zugeführt wird. Bei den meisten bisher bekanntgewordenen schwungradlosen
ίο Dampfmaschinen wird zur Umsteuerung Frischdampf benutzt, der unmittelbar dem Kessel bzw. der vom Kessel zur Maschine führenden Dampfrohrleitung entnommen wird, wodurch eine besondere Vorsteuerung oder Hilfssteuerung notwendig wird, die vom Kolben des Arbeitszylinders bewegt wird und die Überströmung des Frischdampfes zum eigentlichen Steuerorgan vermittelt. Bei denjenigen Maschinen dieser Art, bei denen in gleicher Weise wie beim Gegenstand vorliegender Erfindung der ' zur Bewegung der Steuerungsorgane dienende Dampf gleichfalls dem Arbeitszylinder entnommen wird, findet die . Einströmung des Frischdampfes bei der einen Bewegung des Arbeitskolbens auf der einen, bei der entgegengesetzt gerichteten Bewegung auf der entgegengesetzten Seite des Umsteuerkolbensatzes statt. Hierdurch erfährt aber die augenblicklich nicht beaufschlagte Seite des Umsteuerorgans eine unerwünschte Abkühlung, die beim Einströmen des Dampfes Niederschlagsverluste und damit Energie- und weiterhin Brennstoffverluste im Gefolge hat; auch sind derartige Steuerungen umständlich und geben infolge der oft stoßweisen Bewegung der Dampfkolben zu mancherlei Störungen Veranlassung.
Durch die Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung, die als einfach und übersichtlich zu bezeichnen ist, werden diese Mißstände vermieden, da der Kolben der Dampfmaschine selbst die Überwachung der Steuerung übernimmt, so daß auf eine besondere Vorsteuerüng verzichtet werden kann. Das eigentliche Steuerorgan ist dabei als doppelter Differentialkolbensatz ausgebildet, der zwei innenliegende große und zwei außenliegende kleine Kolben besitzt, wobei der Raum zwischen den großen Kolben ständig mit Frischdampf, die Außen-* flächen der kleinen Kolben ständig mit Außenluft beaufschlagt sind, während die Räume zwischen den großen und kleinen Kolben als wechselnd beaufschlagte Umsteuerräume dienen. Diese Steuerung kann bei den verschiedensten Arten von schwungradlosen Dampfmaschinen Verwendung finden. : '
Auf der Zeichnung ist die Steuerung- in verschiedenen Ausführungsformen und in Anwendung auf verschiedene Arten an schwungradlosen Dampfmaschinen dargestellt. - '
Fig. ι zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine doppelt wirkende Einzylindermaschine mit einer Steuerung gemäß vorliegender Erfindung. ;
Fig. 2 zeigt dieselbe Maschine nach erfolgter Umsteuerung. r
Die Fig. 3 und 4 zeigen entsprechende Stellungen eines etwas anders ausgebildeten Steuerorgans. :
Die Fig. 5 und 6 zeigen die Anordnung der: neuen ■ Steuerung in einer Zweizylinder-Verbundmaschine in Tandemanordnung.
Die Fig. 7 und 8 zeigen wiederum eine etwas
andere Anordnung der Steuerung an einer solchen Maschine.
In den Fig. 9 und 10 ist eine Zwillings-Duplex-Maschine mit zwei verschiedenen Stellungen der Steuerorgane dargestellt.
Die Fig. 11 und 12 endlich veranschaulichen die schematische Darstellung einer Zweizylinder-Verbund -Duplex-Maschine mit der neuen Steuerung in zwei verschiedenen Stellungen.
In den Fig. 1 und 2 ist α der Dampfzylinder, b der Kolben und c das Gehäuse für die Steuerung. In diesem'ist der aus den vier Kolben d1, d2, d3 und dl gebildete •Steuerkolbensatz verschiebbar untergebracht. Die mittleren Kolben d1 und d2 haben einen größeren Durchmesser als die beiden kleineren Endkolben άΆ und dl und sind einander gleich. Die beiden kleineren Kolben d3 und di haben gleichfalls gleichen Durchmesser. Durch die vier Kolben werden fünf Kammern gebildet. Die mittlere, zwischen den beiden größeren Kolben liegende Kammer, die mit I bezeichnet ist, ist durch die Frischdampfeinströmung E ständig mit der vom Kessel kommenden Frischdampfleitung verbunden. Zwischen den größeren und den kleineren Kolben befinden sich die Kammern II und III, die abwechselnd mit dem Umsteuerungsdampf angefüllt werden. Die Endkammern IV und V stehen durch die Öffnungen A dauernd mit der Außenluft in Verbindung; sie bilden die Auspuff-, oder Entlüftungskammern für die Steuerung und sind hinsichtlich ihres Rauminhalts je nach der augenblicklichen Stellung des Steuerkolbensatzes veränderlich. In der in Fig. 1 dargestellten Lage des Steuerkolbensatzes mündet in den Raum III der Kanal 5, in den Raum I der Kanal 1, in den Raum IV der Kanal 4, während die Kanäle 3, 2 und 6 von dem KoI-ben d3 bzw. d% bzw. d^ überdeckt, also abgeschlossen sind. 'Die kleinen äußeren Kolben ds und dl besitzen enge Durchbohrungen 7 und 8, • durch welche die Umsteuerkammern II und III ständig mit der Außenluft in Verbindung stehen. Die strichpunktiert gezeichneten Kanäle 1' und 2' sind bei diesen Ausführungsformen nicht vorhanden. In der in Fig. 1 gezeichneten Lage des Steuerkolbensatzes tritt der Frischdampf bei E in die Kammer I und weiterhin in den zum linken Ende des Zylinders α führenden Kanal ι ein; Kanal3 ist dabei durch Kolben d3 verschlossen, so daß auf diesem Wege kein Frischdampf entweichen kann. Die rechte Zylinderseite steht über die Kanäle 2 und 4 mit Kammer IV und weiterhin mit der Außenluft in Verbindung.
Der Dampfkolben b wird nach rechts hin in seine Endlage getrieben; sobald er die Mün- ; dung des Kanals 5 in den Dampfzylinder a freigegeben hat, strömt der von E über Kanal 1 in .den Zylinder eintretende Frischdampf in.
die Steuerkammer III. Die Kammer II stand während dieser Zeit über die Bohrung 8 und die Kammer IV nur mit der freien Luft in Verbindung. Der in Kammer III eintretende Umsteuerdampf verschiebt den Steuerkolbensatz nach links in die in Fig. 2 gezeichnete Lage. In dieser werden die Kanäle 5,1 und 4 durch die Kolben d3 bzw. d1 bzw. dl abgedeckt und die Kanäle 3, 2 und 6 münden jetzt in' die Kammern V bzw. I bzw. II. Der Umsteuerraum III ist durch die Öffnung 7 mit der Aüßenluft verbunden, so daß der in ihr eingeschlossene Steuerdampf, der ihr aus der Leitung 5 bei der in Fig. 1 dargestellten Lage des Steuerkolbensatzes zugeströmt war, entweicht. Da in der Stellung nach Fig. 2 der Umsteuerraum II mit , der Auspuffseite des Arbeitszylinders verbunden, also gleichfalls ohne Druck ist, ebenso wie die ständig mit der Außenluft verbundenen Räume IV und V, und da ferner der Dampfdruck in Kammer I auf die beiden gleich großen Kolben d1 und d2 wirkt, so verbleibt der Differentialkolbensatz nach erfolgter Umsteuerung in seiner · neuen Lage. Der Frischdampf strömt nun aus der Kammer I durch den jetzt aufgedeckten Kanal 2 auf die rechte Seite des Arbeitskolbens b und verschiebt diesen nach links. Der auf der linken Seite des Kolbens befindliche gebrauchte '90 Dampf dagegen, strömt durch den Kanal 1 und den durch den Kolben d3 freigelegten Ausströmungskanal 3 und die Kammer V ins Freie. Gelangt der Kolben b an sein linkes Hubende, so wird die Steuerkammer II über den Steuer kanal 6 mit dem Arbeitsraum des Zylinders verbunden und dadurch die Verschiebung des St euer kolbensatzes in die in Fig. ι gezeigte Lage vermittelt.
. Die Entlüftungsbohrungen 7 und 8 · in den kleinen Steuerkolben d3 und di haben den Nachteil, daß es bei veränderlichen Betriebsverhältnissen schwierig ist, ihren Durchmesser passend zu wählen. Eine für hohe Hubzahl der Maschine passende Bohrung ist z. B. bei Verlangsamung des Ganges leicht zu groß. Der beaufschlagte Umsteuerraum entlüftet dann zu schnell, und es besteht die Gefahr, daß der auf der Auspuffseite des Dampfzylinders und damit in der nicht, beauf- schlagten Umsteuerkammer stets vorhandene geringe Überdruck eine vorzeitige Rücksteuerung zur Folge hat. Andererseits ist eine bei langsamem Gang der Maschine zweckmäßige Entlüftungsbohrung bei schnellem n5 Gang'leicht zu klein. Die beaufschlagte Umsteuerkammer entlüftet nicht schnell genug, und es tritt dann in ihr, besonders bei Un-. dichtigkeit des großen Steuerkolbens kein oder nur ein geringer Druckabfall ein, so daß die 120. Rücksteuerung des Differentialkolbensatzes, wenn bei Hubwechsel des Arbeitskolbens die
andere Kammer beaufschlagt wird, in Frage gestellt ist. Die Entlüftungsbohrungen 7 und 8 werden aber entbehrlich und ihre Nachteile vermieden durch die Anordnung der in Fig. 1 und 2 strichpunktiert angedeuteten Zweigkanäle 1' und 2'. Bei der in Fig. ι dargestellten Lage des Steuerkolbens wird dann der Steuerraum II durch Vermittlung des Zwedgkanals 2' mit dem Kanal 2 un'd dem Abströmkanal 4 verbunden, also gleichzeitig mit dem rechten Zylinderende entlüftet, während in der Läge Fig. 2 sowohl der Umsteuerraum II als auch der Umsteuerraum III, ersterer über den Kanal 6, letzterer über den Kanal ι' mit dem Auspüffraum des Zylinders bzw. dem Auspuffkanal 3 verbunden sind, also ebenfalls gleichzeitig und gleichmäßig entlüftet werden.
Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Anordnung der Kanäle ist nur eine weitere Vereinfachung der oben beschriebenen Einrichtung, indem die Zweigkanäle 1' und 2' von den Hauptkanälen ι und 2 selbst ersetzt werden, die zu diesem Zweck von den Kolben d1 und d2 derart überschliffen werden, daß ihre Mündungen in die Steuerkammern freigelegt werden. Hierfür bedarf es nur einer Verringerung der Breite der Kolben d1 und d2, oder aber der Hub des ganzen Kolbensatzes muß entsprechend ver-
30' größert werden. ;
Bei der in den Fig. 5 bis 8 dargestellten Verwendung der neuen Steuerung an einer Tandem-Verbundmaschine dienen die Umsteuerräume II und III gleichzeitig zur Vermittlung
der Überströmung des Dampfes vom Hochdruck- zum Niederdruckzylinder. Bei der Lage des Steuerkolbens nach Fig. 5 tritt der Dampf aus der Kammer I über den Kanal 1 auf der linken Seite in den Hochdruckzylinder a1, so daß der Kolben δ1 nach rechts getrieben wird. Der · auf der rechten Seite des Kolbens befindliche Dampf strömt . gleichzeitig über den Kanal 2, den Zweigkanal 2', die Umsteüerkammer II, Kanäle 10 und 3 auf die linke Seite des Zylinders a%, so daß der auf den Kolben b2 wirkende, sich ausdehnende Dampf die Wirkung des Hochdruckkolbens δ1 unterstützt. Der auf der rechten Seite des Niederdruckkolbens δ2 befindliche Abdampf strömt dabei über den Kanal 4 und den Raum IV ins Freie ab. Hat der Arbeitskolbehsatz δ1, δ2 die rechte.Endlage erreicht, so wird durch den Kolben δ1 der Steuerkanals freigelegt und damit der Umsteuerraum III mit dem Arbeitsraum des Zylinders β1 verbunden. Der Umsteuerraum III wird also mit Dampf des Hochdruckzylinders gefüllt und, da die Steuerkammer II den wesentlich niedriger gespannten Dampf des Niederdruckzylinders enthält,, so wird der Steuerkolbensatz nach links in die in Fig. 6 dargestellte Lage verschoben, in welcher die Verbindung der Zylinderenden umgekehrt wird. Nach erfolgter Umsteuerung gemäß Fig. 6 tritt sofort und selbsttätig Druckausgleich zwischen der beaufschlagten Kammer III und der nicht beaufschlagten Kammer II ein, da beide über die Kanäle 1' und ι bzw. 6 mit der Niederdrückseite., des Hochdruckzylinders in Verbindung stehen. Der Steuerkolbensatz bleibt also auch hier bis zur Einleitung der Rücksteuerung bei Hubwechsel in seiner Lage (Fig. 6).
Bei der abgeänderten Form nach Fig. 7 und 8 sind die Zweigkanäle i' und 2' wieder dadurch vermieden, daß die Steuerkolben d1, d2 die Steuerkanäle 1 und 2 vollständig überschleifen, also deren Mündungen in die Steuerkammern II und III freigeben.
Um ein Anlaufen der Maschine auch unter Luft zu sichern, ist ,zwischen die beiden Kahaie ι und 2 ein Anlaßventil g gelegt, welches bei Inbetriebsetzung der Maschine' gestattet, beide Seiten des Höchdruckkolbens und eine Seite des Niederdruckkolbens mit Frischdampf zu beaufschlagen, so daß als Triebkraft für das Anlassen der Maschine nunmehr der - auf die Fläche des Niederdruckkolbens wirkende Frischdampfdruck zur Verfügung steht.
Bei der Zwillings-Duplex-Maschine gemäß den . Fig. 9 und 10 wird der Arbeitsdampf zum Umsteuern des Steuerkolbensatzes jeweils nur einem Zylinder entnommen, wobei für die Umsteuerung in der einen Richtung der eine, in der anderen Richtung der andere Zylinder oder aber für beide Umsteuerungen ein und derselbe Zylinder benutzt werden kann. Die Fig. 9 und 10 zeigen die erstere Anordnung. Damit aber auch der den Steuerkanal nicht überwachende Arbeitskolben seinen vollen Hub macht, wird der Steuerdampf über ein besonderes Stoßventil geleitet, welches durch diesen Arbeitskolben erst in seiner Endlage geöffnet wird, so' daß die Umsteuerung nicht eher erfolgen kann, als bis beide Kolben ihren vollen Hub beendet haben. Abweichend von der Anordnung nach den Fig. 1 bis 4 münden die Dampfein- und -austrittskanäle bei ,der ,
! Zwillings-Duplex-Maschine nach Fig. 9 und 10
! getrennt in die Zylinder, und die Dampfaustrittskanäle sind überdies, um die Bewegung uo des Arbeitskolbens abzufangen, vor ihrer Mündung in den Zylinder nochmals in zwei Äste geteilt, von denen der eine mit vollem Querschnitt versehene vom Arbeitskolben ,,kurz vor seinem Endhub abgedeckt wird, während in dem anderen ständig offenen Kanal ein Drosselhahn h eingebaut ist, so daß dem Aus- puffdampf zum Entweichen nur ein. Kanal mit kleinem Querschnitt zur Verfügung steht.
; In der Lage nach Fig. 9 ist der Frischdampf 1ΐ0 in die Kanäle 1 eingetreten und hat den KoI-ben δ2 nach unten, den Kolben δ1 nach oben
bis in seine Endlage verschoben. In dieser Stellung wird der Arbeitsraum des Zylinders hinter Kolben δ1 mit dem^SteuerkanalsTVer-
■ bunden, so daß Dampf über das durch den Kolben δ2 geöffnete Stoßventil v2 nach der Steuerkammer III strömt. Da die andere Steuerkammer II über die Bohrung 8 entlüftet ist (von den Abzweigkanälen i' und 2' ist bei der Anordnung mit den Entlüftungsbohrungen 7 und 8 wieder abzusehen), so wird der Steuerkolbensatz nach links in die in Fig. 10 dargestellte Lage getrieben. Bei dieser Stellung des Steuerkolbensatzes erhält der Kanal 2 Frischdampf; der Kolben δ1 wird deshalb nach unten,*^ der Kolben δ2 nach oben gestoßen. Der auf J der anderen Kolbenseite befindliche Dampf strömt dabei über die Kanäle 3 in die Kammer V und ins Freie. Gegen Ende " des Hubes werden , die den vollen Querschnitt aufweisenden Kanäle 3 überdeckt, so daß der Dampf nur noch über die Zweigkanäle 3' und die in diesen eingeschalteten Drosselhähne h entweichen kann. Die Kolbenbewegung wird dadurch entsprechend verlangsamt. Hat der Kolben δ2 auf diese Weise sein oberes Hubende erreicht, so gibt er die Mündung des Steuerkanals 6 frei, und der Arbeitsdampf . kann nun bis zum Ventil v1 in die Steuerleitung 6 einströmen. Erst aber, wenn auch der Kolben δ1 seine unterste Stellung erreicht und dabei das Ventil v1 aufgestoßen hat, strömt der Dampf weiter bis zur Steuerkammer II, so daß der Steuerkolbensatz in die in Fig. 9 dargestellte Lage zurückgeführt wird.
Bei der Verbund-Duplex-Maschine nach den Fig. 11 und 12 ist die Anordnung der Steuerkanäle und Stoßventile ähnlich, indes mit dem Unterschied, daß der zur Bewegung des Steuerkolbensatzes dienende Dampf bei dieser Maschine für beide Bewegungsrichtungen im Gegensatz zur Zwillingsmaschine nur . dem einen, und zwar dem Hochdruckzylinder entnommen werden darf, beide Steuerkanäle daher in den Hochdruckzylinder münden und beide Stoßventile an dem Niederdruckzylinder angebracht werden müssen. Der nach Fig. 11 in den Kanal 1 eingetretene Dampf hat den Kolben δ1 des Hochdruckzylinders α1 nach oben verschoben. Hierbei ist «"der Steuerkanals freigelegt worden, der den Dampf bei geöffnetem Ventil υ1 am Niederdruckzylinder «2 über dieses in die Steuerkammer III eintreten läßt. Der Steuerkolbensatz wird deshalb in seine linke Lage nach Fig. 12 getrieben. Hierbei tritt der Frischdampf über, den Kanal 2 in den oberen Teil des Hochdruckzylinders ein und verschiebt den Kolben δ1 nach unten. Der im unteren Teil des Zylinders befindliche Dampf strömt gleichzeitig über den Kanal 10 in die Steuerkammer III und über den Kanal 12, in welchem, ebenso wie in dem korrespondierenden Kanal 11, um bei Hubwechsel das gleichzeitige Anspringen beider Kolben zu sichern, zweckmäßig ein Aufnehmer r einge schaltet, ist unter den Kolben δ2, so daß dieser nach oben getrieben wird. Der über dem Kolben b2 befindliche'Dampf entweicht über Kanal 3 und die' Kammer V ins Freie. Gegen Ende des Hubes der beiden Kolben werden die weit geöffneten Kanäle 10 und 3 geschlossen, so daß der Dampf nur noch über die Zweigkanäle 10' und 3' und die in' sie eingeschalteten Drosselhähne h entweichen kann. Hat der Hochdruckkolben seine '.unterste Endstellung erreicht, so tritt der Dampf in den freigelegten Kanal 6 ein, kann aber nur bis zum Ventil v2 gelangen, bis auch der Kolben δ2 sein Hubende erreicht und das Ventil v2 aufstößt. Dann geht der Steuerdampf weiter über das geöffnete Ventil v2 in die Steuerkammer II, so daß der Steuerkolbensatz nach rechts in · die Lage nach Fig. 11 verschoben wird.
Abweichend von der Anordnung bei der Duplex-Zwillings-Maschine nach den Fig. 9 und 10 sind die Dampfaustrittskanäle an den Zylinderenden [nicht gegabelt. Die Drosselhäbne h liegen in den Verbindungsleitungen zwischen Dampfein- und Dampfaustrittskanal, so daß die Mündung des Dampfeintrittskanals go am Zylinder gleichzeitig auch die Mündung' für den gedrosselten Dampfaustrittskanal ist. Der Zweck der Drosselung des Dampfaustrittskanals ist auch beim Hoch- und Niederdruckzylinder der Verbund-Duplex-Maschine wieder die Abdämpfung der Kolben bewegung gegen Hubende durch Verdichtung des Dampfes. Indes sind hier zweckmäßig in die zum Niederdruckzylinder I führenden t! Dampfeintrittskanäle 11 und 12 zwischen Aufnehmer und Abzweigung der Drosselhahnleitung auf der Zeichnung nicht dargestellte Rückschlagventile zu legen, die nach dem Aufnehmer zu sich schließen, da sonst der verhältnismäßig große Aufnehmerinhalt eine wirksame Verdichtung im Niederdruckzylinder verhindert.
Bei der Verbund-Duplex-Maschine nach den Fig. 11 und 12 ist, wie bei der Tandem-Verbundmaschine nach den Fig. 5 bis 8, ein Anlaßventil g zwischen die beiden Dampfeintritts- kanäle 1 und 2 gelegt, das aber. hier dazu dient, den Hochdruck- und Niederdruckkolben aus jeder beliebigen Anfangsstellung heraus in die korrespondierende Endlage zu bringen, also auch bei der unbelasteten Maschine betätigt werden muß.
Auch bei den Duplex-Dampfmaschinen nach den Fig. 9 und 10 und 11 und 12 lassen sich die Entlüftungsbohrungeii 7 und 8 mit ihren nachteiligen Folgen vermeiden. Bei der Dampf- lao maschine nach den Fig. 9 und 10 bedarf es hierfür zunächst wieder der Anordnung .von
Zweigkanälen ι' und 2' (auf der Zeichnung nicht dargestellt), die an die Kanäle 1 und 2 anschließen, oder des Überschleifens und Freilegens der Kanäle 1 und 2 durch die Steuerkolben d1 und d2, wodurch erreicht wird, daß der beaufschlagte Umsteuerraum nach erfolgter Umsteuerung sofort selbsttätig entlüftet wird. Bei der Verbund-Duplex-Maschine nach den Fig. 11 und 12 erübrigt sich diese Maßnahme, weil der beaufschlagte Umsteuerraum nach erfolgter Umsteuerung und während der ganzen Dauer des Hubes mit Dampf von der im Niederdruckzylinder herrschenden Spannung gefüllt ist. Um den jeweils nicht beaufschlagten • 15 Umsteuerraum zu entlüften, werden zweckmäßig bei beiden Duplex-Maschinen die Stoßventile so eingerichtet, daß sie in der Abschluß-Stellung den Raum unterhalb des Ventils mit dem angrenzenden Arbeitsraum des Zylinders verbinden, während bei geöffnetem Ventil diese.. Verbindung aufgehoben ist. Die jeweils nicht beaufschlagte Umsteuerkammer ist dann mit der Auspuffseite des Dampfzylinders verbunden, wird also entlüftet. Bei der Zwillings-Duplex-Dampfmaschine steht somit der nicht beaufschlagte Umsteuerraum II (Fig. 10) über das geschlossene Ventil v1 mit der Auspuffseite des Zylinders a1 in Verbindung; bei der Verbund-Duplex-Maschine (Fig. 12) steht der nicht beaufschlagte Umsteuerraum II über das Ventil v2 mit der Auspuffseite des Niederdruckzylinders α2 und damit über die Leitung 3 und Kammer V mit der Außenluft in Verbindung.
' ■

Claims (7)

  1. P ATENT-Ansprüche:
    i. Steuerung für schwungradlo.se Dampfmaschinen, bei welchen der zur Bewegung des Steuerorgans erforderliche Dampf dem arbeitenden Zylinder entnommen wird, mit einem als Doppeldifferentialkolbensatz ausgebildeten Steuerorgan, das aus zwei innenliegenden großen und zwei außenliegenden kleinen Kolben besteht, wobei der Raum zwischen den großen Kolben ständig mit Frischdampf beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Räume (IV, V) an den Enden des Doppeldifferentialkolbensatzes und somit die Außenflächen der kleinen Kolben (ds und d4) ständig mit der Außenluft in Verbindung stehen, während die Räume (Hund III) zwischen den großen und den kleinen Kolben (d1 und d3 bzw. d2 und d*) als wechselnd beaufschlagte Umsteuerräume dienen, indem sie zur Ausführung der Umsteuerung kurz.vor Hubende mit der Arbeitsseite des Zylinders und nach erfolgter Umsteuerung mit dem jeweiligen Auspuffraum des Arbeitszylinders in Verbindung gebracht. werden.
  2. 2. Steuerung für schwungradlose Verbund-Dampfmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsteuerräume (II und III) des Doppeldifferentialkolbensatzes gleichzeitig zur Überleitung des Dampfes vom Hochdruckzylinder (a1) in den Niederdruckzylinder 2) dienen.
  3. 3. Steuerung für schwungradlose Duplex-Dampfmaschinen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Bewegung des Steuerorgans erforderliche Arbeitsdampf nur einem Zylinder entnommen und über ein von dem Kolben des anderen Arbeitszylinders überwachtes Ventil (v1 bzw. υ2) dem Umsteuerraum des Doppeldifferentialkolbensatzes zugeführt wird.
  4. 4. Steuerung für schwungradlose Duplex Dampfmaschinen nach, den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils nicht beaufschlagte Umsteuerraum
    ■ über ein geschlossenes Stoß ventil (v1 bzw. v2) nach der Auspuffseite des Arbeitszylinders entlüftet wird. :.
  5. 5· Steuerung für schwungradlose Duplex-Dampfmaschinen nach den Ansprüchen 1 bis· 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfaüsströmkanäle (3 und 4 bzw. 9 und 10) von den Einströmkanälen (1 und 2 bzw. 11 und 12) getrennt an jedem Zylinder einmünden und so zur Abdämpfung der Bewegung des Arbeitskolbens kurz vor dessen Hubende die Mündung des Ausström kanals mit großem Querschnitt vom Arbeitskolben überdeckt wird, während die andere, vom Kolben nicht überdeckte Mündung des Ausströmkanals einen regelbaren Durchgangsquerschnitt (A) besitzt.
  6. 6. Steuerung für schwungradlose Duplex-Verbund-Dampfmaschinen nach den Ansprüchen ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Überströmleitungen vom Hochdruck- '£ zum Niederdruckzylinder Aufnehmer (r) eingebaut sind, um das gleichzeitige Anspringen beider Arbeitskolben bei jedem* Hub wechsel zu gewährleisten.
  7. 7. Steuerung für schwungradlose Verbund-Dampfmaschinen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Aufnehmer (r) und dem Dampf ausctrömkanal (3 bzw. 4) am Niederdruckzylinder ein. Rückschlagventil angeordnet ist zur Sicherung der. für die Abdämpfung der Kolbenbewegung ,gegen Hubende benötigten Kompression.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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