DE315867C - - Google Patents
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D29/00—Independent underground or underwater structures; Retaining walls
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-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E01—CONSTRUCTION OF ROADS, RAILWAYS, OR BRIDGES
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Description
AUSGEGEBEN
AM 14. NOVEMBER 1919
Der Erfindungsgegenstand betrifft die Ausgestaltung der zur Herstellung von Unterpflasterbahntunnel bekannten Bauweise zum
Zweck der Herstellung von Tunnel unter Wasserläufen und kennzeichnet sich dadurch,
daß ohne beträchtliche Einengung des Durchflußquerschnittes unter der Gewässersohle zum
Bau des Tunnelkörpers ein trockener, mit ■ der Außenluft verbundener Arbeitsraum geschaffen
ίο wird. Der Arbeitsraum wird in der Längsrichtung durch seitliche Abschlußwände begrenzt
und oben durch eine etwa in Sohlenhöhe des Flusses liegende wasserdichte Decke geschlossen.
Bisher wurden die bei gewöhnlichem Luftdruck hergestellten7 Tunnel■ unter Wasserläufen
nach einem Verfahren ausgeführt, bei welchem zunächst zwei gleichlaufende Fangedämme- in
einer bestimmten Entfernung voneinander in . das Flußbett vorgebaut und am vorderen Ende
miteinander verbunden wurden.' In diesem
vom Flusse1 abgetrennten Arbeitsfelde konnten
nach dem Auspumpen des Wassers die Tiefspundwände
zur Umschließung der eigentlichen Tunnelbaugrube1 eingerammt werden. Das
Vortreiben der Fangedämme in den Fluß schränkt aber bei allen Wasserläufen, welche
die für die Schiffahrt erforderliche Breite gerade* besitzen, die■■ Durchfahrtsbreite· unzulässig ein.
Die Erfindung soll'im folgenden durch ein
Beispiel kurz veranschaulicht werden. Die Fig. ι der Zeichnung stellt den Querschnitt des
unter dem' Wasserlauf: befindlichen Arbeitsraumes im Endzustand dar, wobei der Wasserspiegel
mit ι und1 die Gewässersohle mit 2 bezeichnet
ist. Der Bauvorgang beginnt damit, daß das Erdreich der Gewässersohle·, soweit es
den Raum für die später einzubauende wasserdichte Decke 3 ausfüllt, ausgebaggert wird und
die seitlichen Abschlußwände 4 so tief' eingerammt
werden, daß sie als Unterstützung der in Sohlenhöhe liegenden Decke dienen können.
Die Wände können aus einfachen eisernen oder hölzernen Spundwänden bestehen- oder · auch
aus doppelten Spundwänden, die mit Beton, Erde u. dgl. ausgefüllt werden. Die Decke 3
wird unter Verwendung von Eisen, Beton, Holz ο. dgl. eingebaut und auf den Seitenwänden
gelagert. Sie- muß imstande sein, die Belastung infolge' Eigengewicht, Wasser usw.
auf die Unterstützungswände 4 zu übertragen. Um die Herstellung eines trockenen Arbeitsraumes unter dem Gewässer zu ermöglichen,
ist die Decke wasserundurchlässig zu' machen und auch gegen die anschließendo- Gewässersohle
abzudichten. An den Ufern wird sie nach oben hochgeführt, so daß: das-Wasser des Flu'ßlaufes
von einer wasserdichten Schicht' umgeben ist und dadurch ■ nicht in den Untergrund
eindringen kann. Nach' Beseitigung des;
Grundwassers innerhalb der· Abschlüßwände-
und Aushebung des Erdreichs bis -zur Auflagerfläche 5 des Tunnelkörpers erhält man ■ einen
Arbeitsraum, in welchem der Tunnelkörper'in
der üblichen Weise fertiggestellt, werden kann'.
In den Fig. 2 bis 7 ist der Erfmdungsgegenstand an einem zweiten Beispiele dargestellt.
Zunächst wird in der- GewässersoMe durch
Ausbaggern eine etwa 1 m tiefe, in 'der Tunnel-
Lagerexemplai
achse liegende Rinne hergestellt, die so breit ist, daß später die wasserdichte Decke darin
untergebracht werden kann. Hierauf .werden die beiden Seitenwände 4 und die mittlere'
Unterstützungswand 6 von einem. Ufer aus bis zum anderen geschlagen. Die Spundwand 6
(Fig. 2, 4, 5 und 6) dient dazu, die Spannweite der Deckenträger 7 und somit auch deren
Gewicht zu verringern. Sämtliche Wände sind aus hölzernen Spundbohlen gebildet, welche
entweder gleichmäßig so tief eingerammt werden, daß sie mit ihrer Oberkante in gleicher
Höhe etwa 70 cm unter Sohlenhöhe des Gewässers abschließen, oder sie sind in dieser
Höhe unter Wasser abzuschneiden. Durch ein unter Wasser aufgelegtes U-Eisen 8 wird
auf den Spundwänden eine ebene Lagerfläche für die Deckenträger 7 gebildet (vgl. Endauflagerung
der Deckenträger, Fig. 7). Vor dem Einbringen der Decke sind noch die Rohrbrunnen
9 (Fig. 2 und 4) zum späteren Absenken des Grundwassers zu bohren.
Die eiserne Tragdecke besteht au·; einzelnen Teilen, von denen ein jeder aus zwei durch
Querträger 10 miteinander verbundenen Trägern 7 gebildet wird (Fig. 3), die auf ihrer
Oberseite mit Flachblechen 11 oder mit Buckelblechen
versehen sind (Fig. 7). An dem über der äußeren Spundwand liegenden Ende erhalten
die Träger 7 an ihrer Stirnseite und auf eine kurze Strecke an ihrer Unterseite eine Verkleidung aus Flachblech. Beim Verlegen
der Trägerpaare auf den Unterstützungswänden ist darauf zu achten, daß die Anschlage
12 die mittlere Spundwand möglichst berühren (vgl. den in Fig. 2 dargestellten Bauzustand)
. Die auf der Decke wirkenden Lasten werden durch die Deckenträger in Verbindung
mit den Querträgern und den aufgenieteten Blechen aufgenommen.
Die vorhandenen Undichtigkeiten können dadurch beseitigt werden, daß eine.Tonschicht
auf den Flachblechen aufgebracht wird. Durch Einstampfen von Tonboden 13 an den äußeren
Trägerenden kann sowohl der wasserdichte . Abschluß der Decke gegen die Spundwände
als auch gegen die anschließende Flußsohle erreicht werden.
Falls noch undichte Stellen in der Decke vorhanden sind, sind sie durch Einschlemmen
von Sand und Ton vom Fluß aus zu dichten. Zur größeren Sicherheit empfiehlt es sich,
außerdem eine Decke aus getränktem Segeltuch 14 auf der Tonschicht zu verlegen. Das Segeltuch
kann leicht vom Ufer aus aufgerollt werden. Die seitlichen Enden sind durch. Sandsäcke
15, Steine o. dgl. zu beschweren (Fig. 7). Um eine Beschädigung des Segeltuches beim
Staken der Schiffe zu vermeiden, wird es notwendig sein, eine Schutzschicht aus Sand oder
Steinen aufzubringen.
Werden die Rohrbrunnen 9 nunmehr in Be-■ trieb genommen, so wird sich der Grundwasserstand
unter der Decke senken, und das Erdreich kann seitlich von den Ufern aus im . Trocknen beseitigt werden.
S Sobald das Erdreich und das Wasser unter der Decke zum Teil entfernt ist, werden die Holzkeile 16 (Fig. 7) zur Abstützung der Spundwände eingetrieben. Fig. 4 zeigt den Bau- ! zustand, bei welchem das Erdreich bis zur erforderlichen Tiefe ausgehoben ist. Die Spundwände sind während des Aushubs durch Sprei- ! zen 17 gehörig auszusteifen. Nunmehr kann j in bekannter Weise der Tunnelkörper, mit ι einer Schutzschicht 18 umgeben, hergestellt werden. Die Rohrbrunnen 9 werden, von der Mitte des Gewässers ausgehend, wieder herausj genommen, während hiermit fortschreitend dar, ! Ausfüllen des Hohlraumes zwischen den Seiten-Spundwänden und dem Tunnelkörper mit Erde und Füllbeton vorgenommen wird (Fig. 5). Der fertige Tunnelkörper erhält oben eine Abdeckung von Eisenplatten 19 und eine Betonschutzschicht 20. Nach Entfernen der wasseralschließenden Decke werden die Spundwände in Höhe der Tunneloberkante abgeschnitten. Der Raum über dem Tunnel bis zur Sohlenhöhe des Flusses wird mit Basaltschotter 21 ausgefüllt (Fig. 6).
S Sobald das Erdreich und das Wasser unter der Decke zum Teil entfernt ist, werden die Holzkeile 16 (Fig. 7) zur Abstützung der Spundwände eingetrieben. Fig. 4 zeigt den Bau- ! zustand, bei welchem das Erdreich bis zur erforderlichen Tiefe ausgehoben ist. Die Spundwände sind während des Aushubs durch Sprei- ! zen 17 gehörig auszusteifen. Nunmehr kann j in bekannter Weise der Tunnelkörper, mit ι einer Schutzschicht 18 umgeben, hergestellt werden. Die Rohrbrunnen 9 werden, von der Mitte des Gewässers ausgehend, wieder herausj genommen, während hiermit fortschreitend dar, ! Ausfüllen des Hohlraumes zwischen den Seiten-Spundwänden und dem Tunnelkörper mit Erde und Füllbeton vorgenommen wird (Fig. 5). Der fertige Tunnelkörper erhält oben eine Abdeckung von Eisenplatten 19 und eine Betonschutzschicht 20. Nach Entfernen der wasseralschließenden Decke werden die Spundwände in Höhe der Tunneloberkante abgeschnitten. Der Raum über dem Tunnel bis zur Sohlenhöhe des Flusses wird mit Basaltschotter 21 ausgefüllt (Fig. 6).
In den ersten beiden Beispielen wurde die Decke unter Wasser eingebracht, um den
Durchflußquerschnitt mit Rücksicht auf die Vorflut und die Schiffahrt möglichst freizuhalten. Wenn in besonderen Fällen eine zeit-
weilige Einschränkung des Querschnitts zulässig ist, so kann die Herstellung der Decke
in mehreren Abschnitten im Trocknen unter Eindämmung des Wasserlaufes erfolgen. Man
hat dann den Vorteil, daß die Decke im Trocknen mit größerer Sorgfalt eingebaut werden
kann. Sie kann schnell fertiggestellt werden, so daß die Abdämmung des Flußlaufes nur
von kurzer Dauer ist, während die zeitraubende Herstellung des eigentlichen Tunnelkörpers
ohne jede Einengung des Wasserlaufes erfolgt. Die Fig. 8 und 9 zeigen als drittes Beispiel
einen Fall, bei welchem die den Arbeitsraum oben abschließende Decke in trockener Baugrube
hergestellt wird und zugleich die Decke 11.0 des fertigen Tunnelkörpers bildet. Die Baugrube
,wird von den Spundwänden 22 oder von Fangedämmen umschlossen, zwischen denen
das Wasser ausgepumpt wird. Die auf den Querträgern 23 aufgelagerten Längsträger 24
dienen zur Unterstützung der Decke, welche aus einfachen eisernen, betonumhüllten Trägern
7 besteht. Als Wasserabschluß dient die Schutzschicht 18, geschützt durch eine Betonschicht.
Zur Verhütung von Beschädigung j wird das Ganze noch mit Eisenplatten 19 und
einer Betonschutzschicht 20überdeckt. Nachdem
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Unterwassertunnel, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Längsrichtung des geplanten Bauwerks in dem Untergrunde des Gewässers
seitliche Abschlußwände eingetrieben werden und nach Ausheben des Erdreichs in der Gewässersohle in dem erforderlichen Umfange
eine wasserdichte Decke auf den Abschlußwänden gelagert wird, worauf unter Absenkung
des Grundwassers der zwischen der Decke und den Absahlüßwänden befindliche
Erdkörper bis zur geplanten Tiefe beseitigt und der Tunnelkörper indem so entstandenen
Arbeitsraume bei gewöhnlichem Luftdruck eingebaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Arbeitsraum
oben abschließende Decke zugleich die Decke des fertigen. Tunnelkörpers bildet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE315867C true DE315867C (de) |
Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE315867C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1099470B (de) * | 1955-05-12 | 1961-02-09 | Gruen & Bilfinger Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Unterwassertunneln oder aehnlichen Bauwerken aus Beton, Stahlbeton oder einem anderen geeigneten Baustoff |
WO2006011828A1 (fr) * | 2004-07-16 | 2006-02-02 | Zakrytoe Aktsionernoe Obschestvo 'neva-Dorservis' | Procede de construction d'un tunnel peu profond au fond d'un plan d'eau et systeme d'assechement provisoire d'une partie de fond |
-
0
- DE DENDAT315867D patent/DE315867C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1099470B (de) * | 1955-05-12 | 1961-02-09 | Gruen & Bilfinger Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Unterwassertunneln oder aehnlichen Bauwerken aus Beton, Stahlbeton oder einem anderen geeigneten Baustoff |
WO2006011828A1 (fr) * | 2004-07-16 | 2006-02-02 | Zakrytoe Aktsionernoe Obschestvo 'neva-Dorservis' | Procede de construction d'un tunnel peu profond au fond d'un plan d'eau et systeme d'assechement provisoire d'une partie de fond |
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