DE3153024C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen Kennung eines Meßaufnehmers, der mit einem Meß und Anzeige­ gerät zur Bestimmung des Sauerstoff-Partialdrucks verbunden ist.

In der medizinischen Meßtechnik sind polarographische Meßauf­ nehmer zur transkutanen Bestimmung des Sauerstoff-Partialdrucks im Körpergewebe allgemein bekannt. Langfristig verändern polaro­ graphische Meßaufnehmer unter anderem durch Austrocknen des Elektrolyten ihre Eigenschaften. Darüber hinaus sind die Kenn­ werte der Aufnehmer von Umgebungsbedingungen, insbesondere vom Luftdruck und auch von der relativen Luftfeuchte sowie der Tem­ peratur abhängig. Daher müssen solche Meßaufnehmer kalibriert werden. Dafür ist geschultes Personal erforderlich.

Werden an ein Meß- und Anzeigegerät der genannten Gattung mehrere Meßaufnehmer für ein und dieselbe Meßgröße nacheinander oder - was der übliche Fall ist - mehrere Meßaufnehme für unterschied­ liche, jedoch vergleichbare Meßgrößen, beispielsweise für den Sauerstoffgehalt und den Kohlendioxidgehalt des Blutes gleich­ zeitig angeschlossen, so muß sichergestellt sein, daß die momen­ tanen Meßwerte von einem ganz bestimmten Meßaufnehmer stammen, auf den das Meß- und Anzeigegerät kalibriert worden ist. Eine bisher mögliche Verwechslung einzelner Meßaufnehmer soll aus­ geschlossen werden.

Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, Meß- und Anzeigegeräte zur Bestimmung des Sauerstoff-Partialdrucks so zu verbessern, daß insbesondere bei der Kalibrierung eine automatische Kennung des Meßaufnehmers erfolgt.

Die erfindungsgemäße Lösung ist im Patentanspruch 1 ange­ geben.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.

Erfindungsgemäß ist in der Frontplatte des Meß- und Anzeigegeräts eine Halterung für den Meßaufnehmer vorge­ sehen, in die ein vorzugsweise induktiver Sensor eingebaut ist, über den die Heizstromimpulse festgestellt werden können, mit denen der Meßaufnehmer periodisch beheizt wird. Die dem Meßaufnehmer zufließenden Heizstromimpulse sowie die vom Sensor ermittelten Stromimpulsen werden in einem Vergleicher hinsichtlich Phasenlage und/oder Null­ durchgängen verglichen und aus dem Vergleich wird ein Kennungssignal abgeleitet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Figur näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt ein Prinzipschaltbild einer vor­ teilhaften Ausführungsform der Erfindung.

Ein Meßaufnehmer 1 ist in bekannter Weise als polarographi­ scher Meßaufnehmer zur Ermittlung des Sauerstoff-Partial­ drucks eingerichtet; er ist mit einer Einrichtung zur Heizung des Aufnehmers selbst und des an die Meßfläche des Aufnehmers angrenzenden Meßobjekts mittels impulsförmig fließenden Stroms versehen. Ein nicht dargestellter Temperaturfühler mißt die Temperatur des Meßaufnehmers 1 und regelt über einen geschlossenen Regelkreis, beispiels­ weise durch Impulsbreitenmodulation, die Temperatur des Aufnehmers.

Während der Kalibrierung ist der polarographische Meßauf­ nehmer 1 in eine Haltevorrichtung 12 eingesetzt, die an der Frontplatte des Meß- und Anzeigegeräts angebracht ist. In der Haltevorrichtung 12 ist ein Sensor 13 angeordnet, der die vom Heizstrom des Meßaufnehmers 1 ausgehenden Magnetfelder erfaßt und einer Vergleichereinrichtung 14 zuleitet. Der Sensor 13 kann beispielsweise ein induktiver Sensor sein; doch auch andere magnetfeldabhängige Sensoren kommen in Frage. Die Vergleichereinrichtung 14 vergleicht die von dem induktiven Sensor 13 aufgenommenen elektrischen Signale mit den Heizstromimpulsen, die vom Meß- und Anzeigegerät an den Heizstromkreis des Meßwert­ aufnehmers 1 abgegeben werden und beaufschlagt bei Über­ einstimmung beider Signale bezüglich der Phasenlage/Null­ durchgänge über den Eingang einer Eingangs-Anpaßschaltung 5 im dargestellten Beispiel einen Zentralrechner 4 mit einem Startsignal insbesondere zur Einleitung eines automatischen Kalibriervorgangs. Der Zentralrechner 4 ist mit einem Startsignal insbesondere zur Einleitung eines automatischen Kalibriervorgangs. Der Zentralrechner 4 ist mit einem Lese­ speicher 7 und einem Schreib-Lese-Speicher 8 verbunden. Der Lesespeicher 7 dient für eine automatische Kalibrierung zur Speicherung eines Grenz-Polarogrammes, während der Schreib-Lese-Speicher die während eines automatischen Kalibriervorgangs ermittelten Rest-Stromabweichungswerte in hier nicht näher interessierender Weise abspeichert.

Über die erfindungsgemäße Vorrichtung wird sichergestellt, daß ein Startsignal zur Auslösung eines Kalibriervorgangs durch die Vergleichereinrichtung 14 nur dann gegeben wird, wenn sich der an das Meß- und Anzeigegerät angeschlossene Meßwertaufnehmer 1 in der Haltevorrichtung 12 befindet. Fehlkalibrierungen, die unter Umständen verhängnisvolle Folgen haben könnten und beispielsweise denkbar wären, wenn der Meßaufnehmer 1 während des Kalibriervorgangs nicht in die zugehörige Haltevorrichtung 12 eingesetzt wäre, sondern bereits am Patienten appliziert wäre, sind somit ausgeschlossen, weil die Vergleichereinrichtung 14 Koinzidenz der beiden Eingangssignale nicht feststellen kann. Der Kalibrierstart durch ein Fremdgerät, beispiels­ weise durch ein zweites Meß- und Anzeigegerät zur Bestimmung des Sauerstoff-Partialdrucks, dessen Meßaufnehmer ver­ sehntlich zur Kalibrierung dem falschen Meß- und Anzeige­ gerät zugeordnet wurde, ist damit ausgeschlosen.

Die Zeichnung läßt außerdem als Ergänzung eine Gasmisch­ kammer 15 innerhalb der Haltevorrichtung 12 erkennen, die zur Kalibrierung mit Narkosegasen dient. Dazu wird der Meßfläche des in die Haltevorrichtung 12 eingesetzten Meß­ aufnehmers 1 Gas über die in das Meß- und Anzeigegerät integrierte Gasmischkammer 15 zugeführt.

Für die Kalibrierung des Meßaufnehmers mit Eich- oder Referenzgas wird die Meßfläche des Meßaufnehmers 1 während des Kalibriervorgangs von Mischgas, beispielsweise von N₂O überströmt, das aus der in das Meß- und Anzeigegerät integrierten Gasmischkammer 15 zugeführt wird. Zweckmäßiger­ weise befindet sich die Austrittsöffnung der Gasmischkammer 15 in unmittelbarer Nähe der Haltevorrichtung 12. Dem Meß- und Anzeigegerät sind die zur Kalibrierung erforderlichen Gase über geeignete, in den Figuren nicht dargestellte Anschlüsse, beispielsweise aus den stationären Gasver­ sorgungsleitungen eines Krankenhauses zuführbar.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur automatischen Kennung eines Meßaufnehmers der an ein Anzeigegerät zur Bestimmung des Sauerstoff- Partialdrucks angeschlossen ist und mit einem impuls­ förmigen Heizstrom beheizt wird, dadurch gekennzeichnet, daß

• - der Meßaufnehmer (1) in eine an der Frontplatte des Meß- und Anzeigegeräts befindliche Haltevorrichtung ( 12) ein­ setzbar ist,
• - von einem Sensor (13) innerhalb der Haltevorrichtung (12) die vom Meß- und Anzeigegerät an den Meßwertaufnehmer (1) abgegebenen Heizstromimpulse feststellbar sind,
• - die vom Meß- und Anzeigegerät an den Meßwertaufnehmer (1) abgegebenen Heizstromimpulse in einer Vergleicherein­ richtung (4) vergleichbar sind mit den vom Sensor (13) aufgenommenen elektrischen Signalen, und daß
• - die Vergleichereinrichtung (14) bei Übereinstimmung der dieser zugeführten Eingangssignale bezüglich der Phasen­ lage/Nulldurchgänge ein Signal abgibt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorrichtung eine Gasmischkammer (15) vorhanden ist, von der aus ein Gasgemisch auf die Meßfläche des in die Halte­ vorrichtung (12) eingesetzten Meßaufnehmers (1) leitbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßaufnehmer (1) ein polarographischer Aufnehmer ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (13) ein induktiver Sensor ist.