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Sicherheitseinrichtung an einer
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mit zwei Handgriffen versehenen Motorsäge Die Erfindung betrifft
eine Sicherheitseinrichtung an einer mit zwei Handgriffen versehenen Motorsäge,
insbesondere eine Motorkettensäge gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine derartige Sicherheitsvorrichtung ist aus der CA-PS 962 920 bekannt.
Eine vom Antriebsrad mitnehmbare Bremse ist dur.ch Keilwirkung in ihrer Eingriffsstellung
am Antriebs rad angelegt. Über eine an der Bremse angreifende Hebelanordnung ist
diese gegen die Kraft einer Feder entgegen der Laufrichtung des Antriebsrades verdrehbar,
wobei die die Anlage der Bremse bewirkende Keilwirkung aufgehoben wird und das Antriebs
rad ungebremst laufen kann. In diese Außereingrif.fsstellung wird die Bremse durch
Verschwenken eines am vorderen Handgri-ff versehenen Handschutzes sowie durch Niederdrücken
eines am hinteren Handgriff angeordneten Tasters gebracht, wodurch ein Verkürzen
der Hebelanordnung hervorgerufen wird, die ein Verdrehen der Bremse in Löserichtung
bewirkt. Beim Los-lassen des hinteren Handgriffs wird der Taster freigegeben, wodurch
die Hebelanordnung verlängert wird und ein Verdrehen der Bremse in ihre Eingriffsstellung
möglich ist, so daß das Antriebsrad und das von ihm getriebene Schneidwerkzeug festgesetzt
wird.
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Bei dieser Sicherheitseinrichtung muß die Bremse durch Belasten des
Handschutzes und des Tasters gegen die Kraft der Bremsanlegefeder gehalten werden,
was auf Dauer sehr ermüdend ist. Bei
in Außereingriffsstellung gehaltener
Bremse muß zudem ein vom Antriebsrad auf die Bremse ggfls. ausgeübtes Mitnahmemoment
durch den Handschutz bzw. den Taster gehalten werden.
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Es sind auch schon elektrische Sicherheitseinrichtungen vorgeschlagen
worden, bei denen die Haltekräfte durch Zwischenschalten von elektrischen Kraftgliedern
und ähnlichem aufgenommen werden, so daß an den Handgriffen elektrische Taster mit
geringen Betätigungskräften angeordnet werde 7en.
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Derartige Einrichtungen benötigen aber ein die elektrische .
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Anordnung versorgende Energiequelle, die meist durch Zuschalten eines
vom Motor getriebenen Generators gebildet ist.
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Hierdurch wird jedoch die Kraft am Schneidwerkzeug gemindert, so daR
zur Erzielung gleicher Schnittleistungen größere Motoren eingebaut werden müssen,
was aber den Gebrauch der Motorsäge aufgrund des damit verbundenen hohen Gewichtes
e-rschwert. Zusätzlich kommt noch ein höherer Treibstoffverbrauch bei Betrieb der
Motorsäge hinzu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ausschließlich mechanische
Sicherheitsvorrichtung zu schaffen, bei der in Außereingriffsstellung der. Bremse
nur geringfügige Haltekräfte durch die bedienende Person aufzubringen sind.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst. Nach dem überführen der Bremse in ihre Außereingriffsstellung
brauchen von der Bremsanlegefeder ausgeübte Kräfte nicht mehr gehalten zu werden.
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Durch die erfindungsgmäße Auslösevorrichtung wird sichergestellt,
daß in unsicheren Betriebssituationen die Bremse in ihre Eingriffsstellung überführt
wird Dies geschieht durch einen Auslösebolzen, der bei gespannter Druckfeder durch
eine Sperre gehalten ist, wobei nur die geringen Haltekräfte der Sperre vom Benutzer
über den Taster aufzubringen sind. Gibt der Benutzer die Taste frei, so wird sich
die Sperre lösen und der Auslösebolzen unter der Kraft der Druckfeder die Bremse
in ihre Eingriffsstellung überführen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
einer Motorsäge mit erfindungsgemäßer Sicherheitseinrichtung, Fig. 2 eine Ansicht
der Sicherheitseinrichtung mit geschnittener Auslösevorrich tung, Fig. 3 einen Teilschnitt
durch den hinteren Handgriff in Höhe des Tasters.
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Die Motorsäge 1 weist einen vorderen Handgriff 4 und einen hinteren
Handgriff 7 auf, an denen sie von einer bedienenden Person geführt wird. Mittels
eines in Fig.2 dargestellten, Antriebsrades 10 wird ein auf einer Führungsschiene
2 umlaufendes Schneidwerkzeug3von einem nicht gezeigten Antriebsmotor angetrieben.
Über einen am hinteren Handgriff 7 vorgesehenen Gasgriff 8 ist die Drehzahl des
Motors veränderbar. Zum Stillsetzen des Schneidwerkzeugs 3 bei Rückschlag der Motorsäge
oder Loslassen des hinteren Handgriffs 7 ist eine Sicherheits-II i 1 Ii tit l; 1;
t>ry. t'Ii t t g ìlta i 10 ll i 101 l- rii IJrttit , r i 7 verschwenkbar angeordneten
Taster 6 und einem im Griffbereich des vorderen Handgriffs 4 angeordneten Handschutz
21 in Verbindung steht.
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Zur Sicherheitseinrichtung 5 gehört, wie in Fig.2 gezeigt ist, eine
am Antriebsrad 10 angreifende Bremse 9, die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus
einem Bremsband 41 besteht, das über einen um eine Achse 14 verschwenkbaren Winkelhebel
13 von der Kraft einer Zugfeder 40 in Eingriffsstellung (nicht
dargestellt)
am Antriebsrad 10 kraftbeaufschlagt ist.
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Über ein Kniehebelpaar 16 und 17 kann der Winkelhebel 13 gegen die
Kraft der Zugfeder 40 in die dargestellte stabile Stellung gebracht werden, in der
die Bremse 9 außer Eingriff gestellt ist. Der erste Kniehebel 17 ist hierzu um eine
gehäusefeste Achse 19 verschwenkbar, während der zweite Kniehebel 16 mit dem ersten
Kniehebel 17 und dem Schenkel 15 des Winkelhebels 13, an d-m die Zugfeder 40 angreift,
gelenkig verbunden ist In der dargestellten Außereingriffsstellung der Bremse 9
liegt der erste Kniehebel 17 mit einem Fortsatz 11 an einer verstellbaren Anschlagvorrichtung
12 an, die die stabile Knicklage des Kniehebelpaares 16,17 in Außereingriffsstellung
der Bremse 9 bestimmt.
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An einem weiteren Fortsatz 22 des ersten Kniehebels 17, der den Kniehebel
17 zu einem Winkelhebel aus-;estaltet, liegt der Kopf 23 eines Auslösebolzens 29
einer Auslösevorrichtung 30 an. Der Auslösebolzen 29 greift derart am Kniehebel
17 an, daß eine auf den Auslösebolzen 29 wirkende Federkraft das Kniehebelpaar 16,17
in Richtung auf ihre gestreckte Lage kraftbeaufschlagt.
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Um die Achse 19 des Kniehebels 17 verschwenkbar ist der Handschutz
21 angeordnet, der'im Griffbereich des vorderen Handgriffs 4 (Fig.1) liegt. Der
Kniehebel 17 ist relativ zum Handschutz 21 zwischen zwei am Handschutz angeordneten
Anschlägen 18,20 frei bewegbar. Dabei ist der erste Anschlag 20 so vorgesehen, daß
der Kniehebel 17 durch Heranziehen des Handschutzes 21 in Pfeilrichtung 51 (Fig.1)
an den vorderen Handgriff durch Mitnahme über den Anschlag 20 so verschwenkt wird,
daß das Kniehebelpaar 16,17 aus einer.der Eingriffsstellung der Bremse 9 entsprechenden
Knicklage über ihre gestreckte Lage hinaus in die dargestellte stabile Knicklage
überführbar ist, die der dargestellten
Außereingriffslage der Bremse
9 entspricht und durch die Anschlagvorrichtung 12 bestimmt ist.Die Ruhelage des
Handschutzes 21 entspricht der gezeichneten Stellung, in der ein Anschlag 18 des
Handschutzes 21 einen Abstand ß vom Kniehebel 17 aufweist. Die Ruhelage ist so vorgesehen,
daR der vordere Handgriff 4 ohne Behinderung durch den Handschutz 21 umfaßt werden
kann, dennoch aber die den Handgriff 4 umgreifende Hand vor Verletzungen geschützt
ist.
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Beim Verschwenken des Kniehebels 17 durch Heranziehen des Hand schutzes
21 an den Handgriff 4 verschiebt'der Fortsatz 22 den Auslösebolzen 29 gegen die
Kraft einer Druckfeder 26 in das Gehäuse 27 der Auslösevorrichtung 30. Der Auslösebolzen
29 ist mit seinem dem Kopf 23 abgewandten hinteren Ende 34 im Gehäuse 27 geführt,
während der vordere Abschnitt des Gehäuses zur Aufnahme der Druckfeder 26 im Durchmesser
erweitert ist. Die Druckfeder 26 ist vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildet, die
sich mit einem Ende an einem bolzenfesten Kragen 25 und mit ihrem anderen Ende am
Absatz 31 zum bolzenführenden Gehäuseteil abstützt. Der Kopf 23 des Bolzens ragt
durch einen aufgeschraubten Gehäusedeckel 24 aus dem im Durchmesser vergrößerten
Gehäuseteil heraus und liegt am Fortsatz 22 des Kniehebels 17 an.
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In seinem gehäusegeführten Abschnitt 34 weist der Auslösebolzen 29
eine Umfangsnut 33 auf, in die eine als Winkelhebel ausgebildete Sperre '44 eingreift.
Die Seitenflächen 32 der Umfangsnut 33 sind angeschrägt, wobei die den Seitenflächen
32 gegenüberliegenden Flächen 47 des'eingreifenden Sperrschenkelendes 46 entsprechend
angeschrägt ausgebildet sind. Die Verschwenkachse 43 der Sperre 44 liegt auf der
Verlängerung der Längsachse 28 des Auslösebolzens 29 im Gehäuse 27, wobei die der
Verschwenkachse 43 zugewandte Stirnseite 42 des Auslösebolzens 29 an der Sperre
44 anlegbar
ist. Der Betätigungshebel 35 der Sperre 44 ragt etwa
radial aus dem Gehäuse 27 heraus und ist mit der Seele 36 eines Bowdenzuges verbunden,
der durch Niederdrücken des im hinteren Handgriff 7 angeordneten, um eine Achse
50 verschwenkbaren Tasters 6 den Sperrschenkel 45 in Richtung auf den Auslösebolzen
29 kraftbeaufschlagt. Die zwischen zwei gehäusefesten Stützen 39 und 48 liegende
Bowdenzughülle 38 ist zur Längenänderung mit einer Einstelihülse 37 versehen, die
in einer Stütze 39 eingeschraubt ist.
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In die Kraftübertragung des Bowdenzuges 36,38 ist eine Zugfeder 49
zwischengeschaltet, die bei Anlage des Sperrschenkelendes 46 am Auslösebolzen 29
ein weiteres Niederdrücken des Tasters 6 bis in eine Endstellung erlaubt.
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Das Sperrschenkelende 46 liegt daher bei vollständig niedergedrücktem
Taster 6 aufgrund der gespannten Zugfeder 49 radial kraftbeaufschlagt am Boden der
Umfangsnut 33 an.
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Durch Verlängerung oder Verkürzung der Bowdenzu=lle 38 mittels der
Einstellhülse 37 ist die wirkende Federkraft zwischen konstruktiv festgelegten Werten
frei einstellbar.
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Vorzugsweise ist bei einer Serienfertigung die Länge des Bowdenzuges
so abgestimmt, daß eine Einstellhülse entfallen kann.
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Die Zugfeder 49 ist vorzugsweise zwischen einem Ende der Bowdenzugseele
36 und dem Taster 6 vorgesehen (Fig.3).
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Die Sicherheitseinrichtung 5 (Fig.1) kann auf zwei Arten ausgelöst
werden, wodurch ein Anlegen der Bremse 9 bewirkt wird.
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Wird z.B. während dem Betrieb der Motorsäge der hintere Handgriff
7 losgelassen, so wird der Taster 6 aufgrund der Zugfeder 49 um die Achse 50 herausschwenken,
wodurch die Sperre 44 kraftentlastet ist Aufgrund der angeschrägten Seitenflächen
32 und 47 bewirkt die unter Spannung stehende Druckfeder 26 eine radial nach außen
gerichtete Kraft auf das eingreifende Sperrschenicelende 469 so daß
die
Sperre 44 um die Achse 43 verschwenkt und den Auslösebolzen 29 freigibt. Aufgrund
der Kraft der Druckfeder 26 wird der Auslösebolzen den Kniehebel 17 über die gestreckte
Lage des Kniehebelpaares 16,17 hinausbewegen, so daß nunmehr der Winkelhebel' 13
freigegeben ist und die am Schenkel 15 angreifende Zugfeder 40 die Bremse 9 in Eingriff
am Antriebsrad 10 stellen kann.
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Das vom Antriebsrad 10 getriebene Schneidwerkzeug 3 wird so sofort
stillgesetzt, wodurch die Gefahr einer Verletzung der bedienenden oder anderer Personen
durch das Schneidwerkzeug 3 vermieden ist.
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Durch das bereits beschriebene Verschwenken des Handschutzes 21 im
Pfeilrichtung 51 wird das Kniehebelpaar 16,17 wieder in seine stabile Ausgangslage
gebracht, wobei durch Niederdrücken des Tasters 6 der Auslösebolzen 29 wieder gesperrt
wird. Die Haltekraft am Taster 6 ist durch die Neigung der Seitenflächen 32 bzw.
47 der Auslösevorrichtung 30 sowie durch die Wahl der Zugfeder 49 bestimmt. Durch
entsprechende Abstimmung kann bei minimaler Haltekraft am Taster 6 die Auslösevorrichtung
gesperrt gehalten werden, so daß auch über längere Zeit ein ermüdungsfreies Arbeiten
mit der Motorsäge 1 möglich ist.
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Tritt beim Arbeiten mit der Motorsäge 1 ein erheblicher Rückschlag
auf, der von der bedienenden Person nicht aufgefangen werden kann, so wird die auf
den Handschutz 21 wirkende Trägheitskraft den Handschutz in Pfeilrichtung 52 um
den Drehwinkel ß, dem sogenannten Hammerwinkel, verschwenken, wobei der Handschutz
kinetische Energie aufnimmt. Die kinetische Energie ist so groß, daß bei Anlage
des Anschlags 18 am Kniehebel 17 dieser über den Totpunkt des Kniehebelpaares 16,17
hinausdrückt wird, so daß die Zugfeder 40 den Winkelhebel 13 wieder verschwenken
kann und die Bremse 9 anlegt.
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Die rein mechanisch ausgebildete Sicherheitsvorrichtung schützt daher
bei minimalen Haltekräften den Motorsägenbenutzer vor Verletzungen durch nicht kontrollierbare
Rückschläge sowie durch Verletzungen bei mangelnder, einhändiger Führung der Motorsäge
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