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Goldlack, dessen Verwendung sowie damit lackierte
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Folie: Die Erfindung betrifft einen Goldlack enthaltend organische
Bindemittel, Farbstoffe und/oder Farbpigmente, Glanzpigmente und Lösungsmittel sowie
gegebenenfalls übliche lacktechnische Zusatzstoffe.
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Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung eines Goldlackes zum
Beschichten von Folien sowie damit lackierte Folien.
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Folieren verschiedener Art, z.B. aus Metallen, insbesondere Aluminium,
Papier, Pappe oder Kunststoffen werden in großem Umfang mit Goldlacken, enthaltend
die oben genannten Bestandteile ein oder zweiseitig, insbesondere einseitig lackierte
um Folien herzustellen, die auf einer oder beiden Oberflächen einen Gold Effekt
aufweisen. In den hierfür verwendeten Goldlacken des Stands der Technik werden neben
einen entsprechenden Farbton aufweisenden. Farbstoffen m dX oder Farbpigmenten als
Glanzpigmente Metallbronzen von gelb- oder goldfarbigen Metallen verwendet, wie
Messing, Kupfer, Bronzelegierungen und goldfarbigen Aluminiumlegierungen0 Als organische
Bindemittel werden solche verwendet9 die in organischen Lösungsmitteln löslich sind,
da der Einsatz von Wasser al
Lösungsmittel nicht möglich ist, denn
die genannten Metallbronzen werden in wäßrigem Medium aufgrund der vorhandenen pH-Werte
im alkalischen oder manchmal auch im sauren Bereich zumindest teil:Jeise angelöst.
Die Verwendung organischer Lösungsmittel hat die bekannten Nachteile: Brennbarkeit,
Umweltverschmutzung durch Abdunsten usw. Es sind deshalb zahlreiche Lacke auf anderen
Gebieten vorgeschlagen worden, die als Lösungsmittel ausschließlich oder in überwiegender
Menge Wasser enthalten. Derartige Versuche waren zur Herstellung von Goldlacken
, wie sie inbesondere zum Beschichten relativ dünner Folien eingesetzt werden, bisher
erfolglos.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabenstellung zugrunde,
einen Goldlack der oben genannten Art zu finden, der als Lösungsmittel ausschließlich
oder überwiegend Wasser enthält. Uberraschenderweise wurde gefunden, daß diese Aufgabenstellung
in einfacher Weise dadurch gelöst werden kann, daB als Glanzpigmente bestimmte an
sich bekannte Interferenzpigmente eingesetzt werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Goldlack enthaltend
organische Bindemittel, Farbstoffe und/oder Farbpigmente, Glanzpigmente und Lösungsmittel,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Glanzpigmente Interferenzpigmente aus mit
Titandioxid beschichteten Glimmerplättchen sind, die organischen Bindemittel wasserlöslich
oder wasserverdünnbar sind, das Lösungsmittel zu 70 bis 100 Gew.%, bezogen auf die
Gesamtmange des Lösungsmittels, aus Wasser besteht.
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Die gemäß der Erfindung verwendeten Interferenzpigmente sind an sich
bekannt (vergl. u.a. DE-AS 1 467 468 und DE-OS 1 959 998). Es handelt sich um Glimmerschuppenpigmente,
bei denen sich auf durchscheinenden Glimmerschuppen ein Uberzug aus Titandioxid
befindet. Diese Interferenzpigmente werden durch wäßrige Bindemittel-Systeme nicht
angelöst.
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Deshalb werden als Bindemittel gemäß der Erfindung wasserlösliche
oder wasserverdünnbare Bindemittel eingesetzt. Beispiele hierfür sind wäßrige Acrylat-oder
Acrylat-Styrol-Dispersionen bzw. -lösungen, Polyurethan-Dispersionen, ungesättigte
Polyesterlösungen, säurehärtende Lacksysteme. Letztere sind Jedoch nicht für die
Beschichtung von Aluminiumfolien geeignet, da diese durch die Säure angegriffen
wird.
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Bevorzugt werden wäßrige Reinacrylat-Lösungen verwendet, weil diese
in Kombination mit den anderen Bestandteilen des Goldlacks gemäß der Erfindung sich
in äußerst geringen Schichtstärken einwandfrei applizieren lassen.
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Das Lösungsmittel besteht zu 70 bis 100 Gew.%, vorzugsweise zu mindestens
80 Gew.%, und besonders bevorzugt zu mindestens 85 Gew.% , bezogen auf die Gesamtmenge
des Lösungsmittels, aus Wasser. Der restliche Anteil, soweit er vorhanden ist, besteht
aus mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln.
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Beispiele hierfür sind gradkettige und verzweigte aliphatische Alkohole
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Isopropanol, weil es aus dem Lack gemäß
der Erfindung sehr schnell zusammen mit dem Wasser abdunstet. Es können auch wasserlösliche
bzw. wassermischbare niedere aliphatische Ketone, insbesondere Azeton eingesetzt
werden.
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Der Zusatz der organischen Lösungsmittel bewirkt ein schnelleres Abdunsten
und einen gleichmäßigeren Lackfilm.
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Der Goldlack gemäß der Erfindung enthält außerdem wie die bekannten
Goldlacke Farbstoffe und/oder Farbpigmente mit gelb- und organge Farbtönen, um den
Goldton zu erzeugen. Die diesbezüglichen bekannten Farbstoffe und/oder Pigmente
können eingesetzt werden, Beispiele hierfür sind wasser- und öllösliche Farbstoffe
sowie Pigmente, die im Handel häufig als Pigmentpasten erhältlich sind.
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Der Goldlack gemäß der Erfindung enthält die Interferenzpigmente zweckmäßig
in einer Menge von 5 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Lackes.
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Die organischen Bindemittel werden in den auf dem Lackgebiet üblichen
Mengen entsprechend der Art des jeweils verwendeten Bindemittels eingesetzt. In
der Regel liegt der Bindemittelgehalt im Bereich v-on etwa 10 bis 25, insbesondere
etwa 15 Ges.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des-Lackes.
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Die Farbstoffe und/oder Farbpigmente wenden in den gleichen Mengen
wie gemäß dem Stand der Technik eingesetzt. Sie liegen im Bereich von etwa 0,5 bis
3, insbesondere etwa 1,8 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgeweicht des Lackes. Das Gewichtsverhältnis
von Farbstoffen und/oder Farbpigmenten zu Interferenzpigmenten beträgt vorzugsweise
1:4 bis 1:6. Wenn der Gehalt an Farbstoffen und/oder Farbpigmenten zu gering wird,
kann anstelle des Goldglanzeffektes ein changierender Effekt auftreten. Wenn dagegen
der Gehalt an Farb-
stoffen undloder Farbpigmenten zu groß wird,
tritt der Glanzeffekt, der an metallisches Gold erinnert, zurück.
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Das Gewichtsverhältnis aller Pigmente zu Bindemitteln soll, wie oben
bereits erwähnt, im Bereich von etwa 1:2 bis 2:1 liegen, da bei einem zu geringen
Anteil an Pigmenten kein deckender Farbüberzug erhalten zu wird, während andererseits
bei einem/hohen Anteil an Pigmenten eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften
der Lackschicht eintreten kann.
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Übliche lacktechnische Zusatzstoffe, die wie gemäß dem Stand der Technik
eingesetzt werden können, sind Entschäumer, Verlaufmittel usw.
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Bin weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
des oben definierten Goldlacks zum Beschichten von Folien in einer Menge von 0,5
bis 5 g Feststoff pro m2. Als Folien können die eingangs erwähnten Folien wie gemäß
dem Stand der Technik verwendet werden, insbesondere dünne Metallfolien, wie Aluminiumfolien,
Papierfolien, Pappe, Kunststoff-Folien. Beispiele für geeignete Kunststoff-Folien
sind Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Acrylbutadienstyrol
usw.
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Die Auftragsmenge beträgt zweckmäßig mindestens 0,75 g Feststoff pro
m und besonders vorteilhaft 2 mindestens 0,9 g Feststoff pro m . Die obere Grenze
liegt zweckmäßig bei 3 g Feststoff pro m2und bevorzugt bei 1,5 g Feststoff pro m2.
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Die Beschichtung der Metallfolien erfolgt- in an sich bekannter Weise
auf üblichen Einrichtungen, wie Walzenkaschieranlagen. Nach dem Auftrag des Lackes
wird zweckmäßig bei erhöhter Temperatur in Abhängigkeit von dem jeweils verwendeten
Bindemittel getrocknet. Die Temperaturen dürfen natürlich nicht so hoch sein, daß
die Folie in ihren Eigenschaften beeinträchtigt wird.
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Die Trocknungstemperaturen liegen zweckmäßig im Bereich von 50 bis
1800C, zweckmäßig 70 bis i5OOC und besonders bevorzugt bei 80 bis 130°C.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Folie mit einer Stärke
von 1/um bis 500/um, die ein-. oder beidseitig eine Lackierung in einer Stärke von
0,5 bis 5/um enthaltend organische Bindemittel, Farbstoffe und/oder Farbpigmente
und Glanzpigmente aufweist, die gemäß der Erfindung gekennzeichnet ist durch einen
Gehalt an Interferenzpigmenten aus mit Titandioxid beschichteten Glimmerplättchen.
Diese Interferenzpigmente sind die Glanzpigmente der Lackschicht. Die genannten
Schichtdicken der Lackschichten werden erziélt, wenn man die Lacke in den oben angegebenen
Mengen auf die Folie aufträgt. Die Auswahl der jeweiligen Stärke der Folie einerseits
und der Lackschicht andererseits hängt vom Verwendungszweck ab. Es können extrem
dünne Folien mit extrem dünnen Lackschichten versehen werden. Diese Folien können
verwendet werden zum Beispiel als goldfarbige Aluminium-Papierlaminate für Zigarettenverpackungen,
Lebensmittelverpackungen, Süßwarenverpackungen und dergleichen.
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Dickere Folien sind zum Beispiel geeignet als Dekorationsmaterial.
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Die gemäß der Erfindung erhaltenen Lackschichten besitzen ausgezeichnete
mechanische und physikalische Eigenschaften. Je nach Art des verwendeten Bindemittels
sind die Lackschichten in an sich bekannter Weise bedruckbar.
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BEISPIEL 1: Zur Herstellung eines glänzenden Goldlacks auf Basis von
Acrylaten zur Beschichtung von Aluminiumfolien werden (GT=Gewichtsteile) in 70 GT
Zinpol 1519 (Hersteller: Worlee, Bundesrepublik Deutschland; wasserlösliches polymeres
Acrylharz; 24 Gew.% Feststoffgehalt in Wasser) die folgenden Farbpigmente und Farbstoffe
eingerührt: 8,4 GT Interferenzpigment IRIODIN 205 (Hersteller: Merck, Bundesrepublik
Deutschland) 0,2 GT Pigment Orange 43 Colour IndexNr. 71105, wäßrige Pigmentpase
mit 40 Gew.% Feststoffgehalt 1,0 GT Colanylgelb FG 30, Colour IndNr. 11710, wäßrige
Pigmentpaste mit 40 Gew.% Feststoffgehalt und eine Lösung von 1,3 GT Solvent Orange
6, Colour IndexNr. 18736a, in 12,5 GT Isopropanol.
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Der gewünschte Goldton kann durch teilweisen Austausch Çon Solvent
Orange6 gegen Solvent Yellow 89; vergl. M.
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und O,Lückert, Pigment und Füllstoff Tabellen, 2.Auflage, 1980, Laatzen
, nuanciert werden.
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Anschließend wird durch Verdünnen mit Wasser (8,2 GT) die gewUnschte
Auftragskonsistenz eingestellt (2500
bis 3000 m Pas).
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Der erhaltene Goldlack wird auf einer Walzenkaschieranlage mittels
Rasterwalze in einer Auftragsmenge von 1 bis 2 g/m2 bei einer Foliengeschwindigkeit
von 15 m/min einseitig auf eine Aluminiumfolie von 10/um Schichtstärke aufgetragen
und anschließend bei 120 C getrocknet.
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Es wird eine goldglänzende Folie erhalten, die für Verpackungszwecke
verwendet werden kann.
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BEISPIEL 2: Mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Lack wurde etne Folie
aus Polypropylen mit einer Stärke von 100/um geschichtet. Es wird eine goldgänzende
Folie erhalten, die z.B. im Tiefziehverfahren verformt.werden kann, um sie z.B.
für Pralinenpackungen zu verwenden.
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BEISPIL 3: Mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Lack wird eine Polyesterfolie
mit einer Stärke von 5lum lackiert.
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Bs wird ein guter Goldton erhalten. Die Folie eignet sich zum Kaschieren
von Pappe, die für Kartons verwendet werden kann.
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Anhand der Zeichnung ist die Erfindung weiter erläutern: Die Figur
ist ein schematischer Querschnitt durch eine Folie gemäß der Erfindung. Auf der
Trägerfolie 1 ist die Lackierung 2 aufgetragen.