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Verschluß für eine künstliche Darmöffnung
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Die Erfindung betrifft einen Verschluß für eine künstliche Darmöffnung
mit einer in einem Körper unter der Bauchdecke zu implantierenden und dabei den
durch die Öffnung herauszuführenden Darm wenigstens annähernd umgebenden Halteeinrichtung
und mit einem in die Öffnung des Darmes und in die Halteeinrichtung einsetzbaren
Stopfen.
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Die "United Colostomy Association" schätzt, daß es in den Vereinigten
Staaten und Kanada etwa eine Million Personen mit einer künstlichen Darmöffnung
gibt. Viele dieser Personen möchten die gleiche Kontrolle über Blähungen und Exkremente
haben, die der normale rektale Schließmuskel gewährt. In dem Versuch, eine Lösung
für dieses Problem vorzusehen, sind zahlreiche Vorrichtungen und Verfahren vorgeschlagen
worden, beispielsweise eine magnetische Kappenanordnung (US-PS 39 52 726), eine
Vorrichtung mit einem kugelförmigen Ballon (US-PS 25 64 399) und ein ringförmiger
Verschluß (DE-OS 25 58 521). Dennoch ist bis heute keine Vorrichtung und kein. Verfahren
für einen Verschluß einer künstlichen Darmöffnung in der Lage gewesen, die gewünschte
Kontrolle über Blähungen und Exkremente entsprechend dem normalen rektalen Schließmuskel
zu gewähren,
ohne daß ernste Probleme entstehen, von welchen die
wesentlichsten Gewebebeschädigungen und Unbehagen sind. Insbesondere können die
bekannten Vorrichtungen und Verfahren problematisch sein, weil sie beispielsweise
eine übermäßige Ausdehnung des Darms erfordern, oder weil sie einen relativ starken
und gegebenenfalls verletzenden Druck auf die Bauchdecke und/oder den Darm ausüben
und weil sie in der Länge mit relativ engen Toleranzen bemessen werden müssen, um
den Verschluß der Darmöffnung zu gewährleisten.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verschluß für eine
künstliche Darmöffnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die erwähnten
Nachteile vermieden werden und der insbesondere eine einfache Handhabung ermöglicht
und der einen Tragekomfort für den Patienten gewährleistet, ohne die Gefahr von
Gewebeschädigungen und ohne daß der Darg übermäßig geweitet wird, wobei ferner kein
hoher und möglicherweise verletzender Druck auf die Bauchdecke oder den Darm ausgeübt
werden und bei welchem die Länge oder Bemessungstoleranzen für die Schließwirkung
unkritisch sind. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Halteeinrichtung eine
Innenfläche aufweist, von der wenigstens ein Teil sich nach außen verjüngt, und
daß der Stopfen ein ausdehnbares Element enthält, das in ausgedehntem Zustand eine
Außenfläche aufweist, von der wenigstens ein Teil sich nach außen in einer Form
verjüngt, die der Form der Innenfläche der Halteeinrichtung angepaßt ist.
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Dadurch wird ein Verschluß geschaffen, der im geschlossenen Zustand
eine relativ große Oberfläche des Darms sanft zwischen den sich verjüngenden Flächen
der Halteeinrichtung und des Stopfens zusammendrückt, so daß der Druck una damit
die Gefahr von Gewebebeschädigungen vermindert wird.
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Vor-zugsweise erstreckt sich die verjüngende Innenfläche der Halteeinrichtung
wenigstens annähernd über ihre gesamte Länge.
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Dadurch wird eine besonders große Stützfläche für den Darm geschaffen.
Die Größe der sich verjüngenden Innenfläche der Halteeinrichtung entspricht wenigstens
annähernd dem 1,5-fachen der kleinsten Querschnittsfläche, die von der sich verjüngenden
Fläche gebildet wird.
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Die Länge der sich nach außen verjüngenden Fläche des ausdehnbaren
Elementes ist vorzugsweise gleich der Länge des sich nach außen verjüngenden Teils
der Innenfläche der Halteeinrichtung. Dadurch wird der Darm über wenigstens den
größten Teil der Länge der Halteeinrichtung zusammengedrückt, d.h. im geschlossenen
Zustand über die gesamte Länge der Halteeinrichtung.
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Nach einem weiteren Merkmale der Erfindung ist das dem ausdehnbaren
Element abgewandte Ende des Stopfens mit einem Flansch versehen. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist das ausdehnbare Element ein mit einem Medium, vorzugsweise Luft,
füllbarer Ballon. Dabei ist zweckmäßigerweise der Stopfen zum Füllen und Entleeren
des Ballons mit einem Ventil und mit wenigstens einem von dem Ventil zu dem Ballon
führenden Kanal versehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Stopfen mit einem an eine Pumpe oder eine Spritze o.dgl. anschließbaren Nippelventil
versehen. Dadurch kann der Ballon aufgeblasen oder entleert werden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß das aus-dehnbare Element
so bemessen ist, daß im Schließzustand des Verschlusses vorzugsweise wenigstens
der größte Teil des ausdehnbaren Elementes radial innerhalb der Halteeinrichtung
angeordnet ist.
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Auf diese Weise bewegt sich das ausdehnbare Element in ausgedehntem
Zustand des sich nach außen verjüngenden Teils der Außenfläche radial nach außen,
um den Darm sanft gegen die
sich nach außen verjüngende Fläche der
Halteeintichtung anzudrücken. Diese Bewegung verursacht eine Klemmwirkung des Stopfens
innerhalb des Darms und der Halteeinrichtung t um damit den Darm oder den Verschluß
abzudichten oder abzuschließen und ein durch einen Druck innerhalb des Darms verursachtes
Herausstoßen des Stopfens zu verhindern. Da die zum Erzeugen der Keilwirkung und
zum Dichten und Verschließen des Darmes notwendige Kraft über eine relativ große
Oberfläche des Darmes zwischen den entsprechend sich verjüngenden Flächen des Stopfens
und der Halteeinrichtung verteilt wird, muß der Darm während des Schließzustandes
nur sanft zusammengedrückt werden, wodurch die Anpreßung und die damit verbundene
Gewebebeschädigung wesentlich reduziert werden.
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Die Halteeinrichtung ist aus einem relativ weichen Material wie weichem
Kunststoff, hergestellt. Ein medizinircher Silikon kunststoff kann benutzt werden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Halteeinrichtung als ein geschlossener
Ring ausgebildet Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht die Halteeinrichtung
aus einem geteilten Ring. Dieser geteilte Ring erlaubt das Anordnen um den Darm
herum.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verjüngen sich
die Innenfläche der Halteeinrichtung und die Außenfläche des ausdehnbaren Elementes
linear. Zweckmäßig ist es, wenn die Innenfläche der Halteeinrichtung und die Außenfläche
des ausdehnbaren Elementes kegelstumpfförmig gestaltet sind.
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Bei einer Anwendung des Verschlusses nach der Erfinaung wird die Halteeinrichtung
chirurgisch in den Körper unter der Bauchdecke implantiert, wobei sie den herauszuführenden
Darm einer künstlichen Darmöffnung wenigstens annähernd vollständig umgibt.
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Danach wird der Stopfen in die Darmöffnung eingesetzt, d.h. in den
Darm und die Halteeinrichtung, wonach das ausdehnbare Element ausgedehnt wird, um
eine relativ große Fläche des Darms zwischen den sich verjüngenden Flächen des Stopfens
und der
Halteeinrichtung sanft zusammenzudrücken, wobei der Druck
und die Gewebebeschädigung wesentlich reduziert werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung der nur als Beispiel dargestellten Ausführungsform der Erfindung.
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Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen Teil eines Bauches eines Patienten,
in welchem die Position einer ringförmigen Halteeinrichtung nach der Erfindung bezüglich
des Darmes und der Bauchdecke dargestellt ist, Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die
ringförmige Halteeinrichtung der Fig. 1 und zeigt gelochte Nahtlaschen an dem Außenumfang
des Ringes, Fig. 3 ist ein Schnitt durch den Ring der Fig. 2 entlang der Linie III-III,
Fig. 4 ist ein Schnitt durch einen Stopfen entsprechend der Erfindung und zeigt
einen Ballon, einen Stopfenkörper mit einem Flansch und einer Verbindung zu einem
Ventil zum Füllen und Entleeren des Ballons mit einer Pumpe oder einer Spritze,
Fig. 5 ist eine Draufsicht auf den Stopfen der Fig. 4 und zeigt schematisch die
vertiefte Aufnahme für eine Pumpe oder eine Spritze zum Füllen oder Entleeren des
Ballons mit Luft und Fig. 6 ist ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen Verschlusses
in zusammengefügtem und in den Bauch eines Patienten eingesetzten Zustand.
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Der in den beigefügten Zeichnungen dargestellte Verschluß 1 enthält
in Kombination eine Halteeinrichtung in Form eines Ringes 2, der chirurgisch in
den Körper unter der Bauchdecke 13 und um den herausgeführten Darm 4 einer künstlichen
Darmöffnung 3 herum implantiert wird, und einen Stopfen 6, der dazu bestimmt ist,
von der Darmöffnung 3 innerhalb des Darmes 4 aufgenommen zu werden, um die Darmöffnung
3 schließen und öffnen zu können.
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Fig. 1 und 6 zeigen den Ring 2 der sich in dem Körper unter der Bauchdecke
13 befindet und der um den herausgeführten Darm 4 der Darmöffnung 3 angeordnet ist.
Der Ring besitzt eine Kreisform und ist sicher an der Bauchdecke 13 den Darm 4 umgebend
mittels Stichen befestigt, die an einer Mehrzahl von gelochten Laschen 12 angebracht
sind, die seitlich von der Oberfläche 14 des Ringes 2 (Fig. 2) vorgesehen sind.
Die Außenfläche 15 des Ringes 2 verläuft lotrecht zu der Oberfläche 14 des Ringes,
während die radial dazu innen liegende Innenfläche 5 des Ringes sich über die Länge
des Ringes 2 nach außen verjüngt, d.h. vom Bodenende zur Oberfläche 14, um eine
relativ große Stützfläche für den Darm 4 zu bieten.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Ring 2 einen Außendurchmesser
w von 7,8 cm und eine Länge 1 von 4 cm. Die Innenfläche 5 des Ringes verjüngt sich
über die gesamte Länge.
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Die Verjüngung verläuft linear und mit einem Winkel oC von 17° bezüglich
der Längsachse des Ringes 2. Auf diese Weise bildet die sich verjüngende Innenfläche
5 des Ringes 2 eine Öffnung, durch welche der Darm 4 hindurchtritt, wobei der Querschnitt
der Öffnung in Richtung in die Darmöffnung 3 hinein sich über die gesamte Länge
des Ringes 2 vergrößert. Die Öffnung hat an der Oberfläche des Ringes 2 einen Durchmesser
d von 4 cm und am Boden einen Durchmesser d' von 6,6 cm. Bei dieser Ausbildung hat
die sich verjüngende Innenfläche 5 des Ringes eine Fläche von etwa 75 cm2. Diese
Fläche ist ein Mehrfaches des
kleinsten Querschnittes des Darmes
4, der an der Innenfläche 5 bei verschlossener Darmöffnung 3 abgestützt wird. Der
Bereich der sich verjüngenden Innenfläche 5 muß nicht so groß sein, jedoch ist sie
bevorzugt wenigstens annähernd das 1,5-fache des geringsten Querschnittes des Darmes
4, der an der Innenfläche 5 bei geschlossenem Verschluß anliegt.
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Die Halteeinrichtung oder der Ring sollte aus einem weichen Kunststoff
oder Gummi hergestellt sein, der mit dem menschlichen Körper verträglich ist. Zum
Beispiel kann ein Silikonmaterial benutzt werden, wie ein medizinischer Silikonkunststoff,
der von der Dow Chemical Company hergestellt und unter dem Warenzeichen "Silastic"
verkauft wird. Der Ring ist nachgiebig oder federnd, besitzt jedoch vorzugsweise
eine Formbeständigkeit. Es ist vorgesehen, daß der Ring 2 entweder aus einem massiven
Material wie ein plastischer Kunststoff oder aus einer mit einem Gel gefüllten Haut
oder Membrane ist, wie sie allgemein bei chirurgischen Implantaten benutzt werden,
z.B.
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Brustprothesen. Wenn der Ring 2 auf Dauer für des Patienten Lebenszeit
im Falle einer dauernden künstlichen Darmöffnung implantiert ist, ist eine massive
Konstruktion vorzuziehen, um die Möglichkeit einer Leckage der Gelftillung in die
Magenhöhle zu vermeiden.
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Der Ring 2 kann eine geschlossene Kreisform haben (Fig. 2) oder er
kann geteilt sein, um das Anordnen um den Darm 4 zu erlauben, anstelle des Erfordernisses
des Hindurchziehens des Darmes 4 durch den Ring 2. Es ist vorzuziehen, die Ringe
in einer Vielzahl von Durchmessern und Längen vorzusehen, um sie den Abmessungen
des Darmes anzupassen, beispielsweise dem Dickdarm, dem Krummdarm oder anderen Gewebekanälen.
Der Verjüngungswinkel eC- der Innenfläche 5 kann weniger als 170 gegenüber der dargestellten
Ausführungsform sein, jedoch sollte er ausreichend sein, um die notwendige Keilwirkung
zwischen dem Stopfen 6 und dem Ring zu erzielen, um die Darm-
Öffnung
3 abzudichten oder zu verschließen und um ein Herausdrücken des Stopfens 6 durch
Drücke innerhalb des Darms 4 zu vermeiden. Der Winkel cm kann auch größer als in
deinÄusführun4sbeispiel sein, jedoch ist er bevorzugt kleiner als etwa~45 bis 500
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verjüngung der Innenfläche 5 linear.
Dies ist besonders vorteilhaft in der Beziehung, daß mit einer gleich oder entsprechend
geformten Außenfläche 8 des Ballons 7 des Stopfens 6 die Längenerfordernisse des
Stopfens 6 etwas unkritisch sind, da bei leichtenfinderungen in der relativen Lage
der Innenfläche 5 und des Ballons 7 der Ballon 7 mehr oder weniger gefüllt oder
aufgeblasen werden kann und dennoch den Darm 4 gegen aie Innenfläche 5 in einem
relativ großen Bereich an--drüc#kt. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
kann die? #erjüngung - der Innenfläche 5 kurvenförmig# verlaufen, beispielsweise
elliptisch. Die Verwendung einer derartigen Ausbildung erreicht eine leicht größere
Stützfläche für den Darm -4 mit einem Ring 2 oder einer Halteeinrichtung einer vorgegebenen
Länge.
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Der Bereich des in ge#schlossenem Zustand der Darmöffnung zusammengedrückten
Darmes 4 ist ein Mehrfaches des minimalen Querschnittes des Darmes 4, der in geschlossenem
Zustand auf der Innenfläche.5 abgestützt wird. Obwohl der Bereich des Darmes 4,
in welchem er zusammengedrückt wird, nicht so groß sein muß, ist -es jedoch -vorzuziehen,
daß der zusammengedrückte Bereich des Darmes 4 wenigstens das 1,5-fache des geringsten
Querschnittsbereiches des Darmes ist, der zwischen der Halteeinrichtung und dem
ausdehnbaren Element 7 zusammengedrückt wird Der Stopfen 6 des Verschlusses 1 ist
so ausgebildet, daß- er voff Darmöffnung 3 aufgenommen wird. Er enthält einen aufblasbaren
Ballon
7. Der Ballon 7 besitzt in aufgeblasenem Zustand eine sich nach außen verjüngende
Außenfläche 8, mit einer Form, die der sich verjüngenden Innenfläche 5 des Ringes
2 entspricht, so daß während des Schließzustandes der Darmöffnung eine relativ große
Fläche des Darmes 4 sanft zwischen dem Ring 2 und dem Stopfen 6 zusammengedrückt
wird, so daß der Druck und damit eine Gewebebeschädigung verringert werden. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ballon 7 nach außen im wesentlichen
mit dem gleichen-Winkel, d.h. 170, verjüngt wie die Innenfläche 5. Die Außenfläche
8 ist im wesentlichen gleich lang wie die Innenfläche 5, so daß der Darm 4 sanft
im wesentlichen über die gesamte Länge des Ringes 2 zusammengedrückt wird.
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Der Stopfen besitzt einen äußeren Flansch 9 an einem Ende, der sich
im wesentlichen quer zu der Längsachse des Stopfens 6 erstreckt. Im Gebrauch liegt
der Flansch 9 außen an der haut des Darmes des Patienten an, wie dies in der Zeichnung
(Fig. 6) gezeigt ist. Der Ballon 7 des Stopfens 6 befindet sich am anderen Ende
des Stopfens 6. Ein Ventil 10, das in Fig. 4 und 6 schematisch dargestellt ist,
ist in dem Stopfen 6 vorgesehen, um den Ballon 7 aufzublasen und zu entlüften.
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Das Ventil 10 kann beispielsweise ein Nippelventil sein, das eine
Pumpe oder Spritze für das Aufblasen und Entlüften des Ballons 7 aufnimmt. Ein Luftkanal
oder eine Luftleitung 11 ist in dem Stopfen 6 zwischen dem Ballon 7 und dem Ventil
10 vorgesehen.
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Der Flansch 9 des Stopfens bes-itzt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Durchmesser von 7 cm. Die Länge des Stopfens 6 ist etwa 7 cm. Diese Länge
enthält einen entfernt liegenden Teil von etwa 4 cm mit dem Ballon 7 und einen näher
liegenden Teil, der etwa der Dicke der Bauchdecke entspricht.
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Diese Abmessungen können von Patient zu Patient unterschiedlich sein,
abhängig von der Größe des Darms, der Dicke der
Bauchdecke usw.
Der Durchmesser des äußeren Teils des Stopfens 6 ist aus den gleichen Gründen verschieden,
wie der Durchmesser des Rings 2. Dieser Teil des Stopfens 6 kann leicht verjüngt
ausgeführt werden, wie in Fig. 4 und 6 dargestellt ist.
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Die Werkstoffe für den Stopfen 6 sind weiche Materialien, wie Kunststoff
oder Gummi, die mit dem menschlichen Körper verträglich sind. Ein medizinischer
Silikonkunststoff ist ein brauchbares Material.
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Der Ballon 7 sollte bei einer Entlüftung schnell zusammenfallen. Er
kann getrennt hergestellt und an dem Stopfen 6 durch eine chemische Verbindung angebracht
werden. Der Ballon 7 kann auch wenigstens teilweise einteilig mit dem Stopfen 6
hergestellt werden, wie dies für den Facl.mann leicht ersichtlich ist. Der Ballon
7 kann eine konische Form haben, wie dies in den Zeichnungen dargestellt ist, d.h.
mit einer geraden Außenfläche 8, oder er kann mit einer gekrümmten Oberfläche hergestellt
werden, beispielsweise einer elliptisch#geformten Oberfläche. Auf jeden Fall soll
der Ballon in aufgeblasenem Zustand eine sich nach außen verjüngende Oberfläche
8 aufweisen, die in ihrer Form der Verjüngung der Innenfläche 5 der Halteeinrichtung
oder des Rings 2 im wesentlichen entspricht oder diese ergänzt, wobei im Schließzustand
eine relativ große Oberfläche des Darms sanft zusammengedrückt werden kann, um damit
den Druck und eine eventuelle Gewebeschädigung zu vermindern. Der Ballon 7 kann
als ein sackähnliches Gebilde aus einem Material bestehen, das durch das Aufblasen
wie in Fig. 4 und 6 dargestellte Form einnimmt und bei einem Entlüften des Ballons
gegebenenfalls durch Absaugen der eingeführten Luft zusammenfällt. Wenn für den
Ballon 7 ein beim Aufblasen sich elastisch verformendes Material verwendet wird,
so ist es zweckmäßig, den Boden des
Ballons mit dem Ende des Körpers
des Stopfens 6 zu verbinden.
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In Fig. 6 ist der Verschluß 1 für eine Darmöffnung 3 in der zusammengebauten
oder Betriebs- Stellung dargestellt. Der Ring 2 ist chirurgisch entsprechend den
vorstehenden Ausführungen in den Bauch implantiert und der Stopfen 6 ist eingeführt,
wobei der Ballon 7 derart aufgeblasen ist, daß der Darm 4 oder Gewebekanal sanft
zusammengepreßt und so verschlossen ist, daß ein Austritt von Luft oder Stuhl verhindert
wird. Auf diese Weise versc#hließt der Verschluß 1 wirkungsvoll die künstliche Darmöffnung
3 in der Betriebsstellung der Fig. 6. Der Ring 2 mit seiner sich verjüngenden Innenfläche
5 stellt sicher, daß der aufgeblasene Ballon 7 und der Rest des Stopfens 6 in ihrer
Stellung zurückgehalten und nicht aus dem Darm 4 oder dem Gewebekanal herausgestoßen
werden. Zusätzlich bewirkt der gegen den Gewebekanal, der seinerseits von dem sich
verjüngenden Ring 2 abgestützt ist, andrückende Ballon 7 einen leichten Zug oder
eine leichte Spannung nach innen auf den Stopfen 6, so daß der Flansch 9 dicht an
dem Bauch über der Darmöffnung 3 anliegt und im wesentlichen damit in einer Ebene
verbleibt. Wenn sich Gase oder Stuhl ausbilden, kann der Patient den Ballon 7 in
einer Toilette entlüften, den Stopfen 6 entfernen und den Stuhl oder die Gase ausstoßen.
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Durch die Ausbildung des Verschlusses 1 in der vorstehenden beschriebenen
Weise, wobei eiæ KomponenE oder mehrere Komponenten aus weichem Material, wie Weichkunststoff
hergestellt sind, und bei welchem eine sichere und sich verengende Absperrung enthalten
ist und bei welcher ferner eine große Fläche des Darmes zusammengedrückt wird, um
den Druck und deshalb die Gewebebeschädigung zu vermindern, benutzt wird, wird ein
verbesserter Verschluß erhalten. Insbesondere sieht der Verschluß eine gute Beherrschung
vor, d.h. die Beherrschung über Gase und Exkremente, während die vorher erwähnten
Probleme vermieden werden, die bei bekannten Vorrichtungen entstehen können. Wenn
der Verschluß
richtig in eine Darmöffnung eingesetzt ist, d.h.
insbesondere der Stopfen 6, so ist der Verschluß im wesentlichen bündig mit der
Außenhaut des Bauches des Patienten, der so in der Lage ist, engpassende Kleidung
ohne Störung zu tragen und wobei die Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Patienten
wesentlich verringert ist.
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Das Verfahren zum Anbringen der künstlichen Darmöffnung gemäß der
vorliegenden Erfindung enthält die Schritte des chirurgischen Implantierens einer
Halteeinrichtung der geschilderten Art, Einsetzen eines Stopfens der beschriebenen
Art in die Darmöffnung und in den Darm der Darmöffnung und Ausdehnen des ausdehnbaren
Elementes des Stopfens, um sanft eine relativ große Fläche des Darmes zwischen den
sich verjüngenden Flächen des Stopfens und der Halteeinrichtung zusammenzudrücken,
wodurch ein Verschluß der Darmöffnung erhalten werden kann, während der Druck und
eine eventuelle Gewebeschädigung wesentlich reduziert werden.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt.
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