DE3144161C1 - Vorrichtung zum optischen Lenken eines gegen ein Ziel gerichteten Flugkörpers mit Eigendrehung - Google Patents
Vorrichtung zum optischen Lenken eines gegen ein Ziel gerichteten Flugkörpers mit EigendrehungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum optischen
Lenken eines gegen ein Ziel gerichteten Flugkörpers
mit Eigendrehung, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist aus der FR-PS 14 15 551 bekannt.
Sie hat die Funktion, zu verhindern, daß die Drehachse des
Flugkörpers von der Verbindungsrichtung zwischen dem Flugkörper
und dem Ziel abweicht.
Die Lenkvorrichtung nach der FR-PS 14 15 551 enthält ein
vorne am Flugkörper angebrachtes Eintrittsobjektiv, einen
in der Brennebene des Objektivs angebrachten Modulator,
der fest mit dem Flugkörper verbunden ist, einen Kondensator
und einen für die vom Ziel abgegebene Infrarotstrahlung
empfindlichen Detektor, eine Schaltungsanordnung, die aus
den Ausgangssignalen des Detektors Ablageinformationen erzeugt,
und Steuermittel zum Korrigieren der Flugbahn des
Flugkörpers mittels der Ablageinformationen.
Aus der US-PS 40 13 245 ist eine ähnliche Lenkvorrichtung
für einen Flugkörper bekannt, die an der Vorderseite des
Flugkörpers angebracht wird. Sie enthält einen in der
Brennebene eines Eintrittsobjektivs angeordneten Detektor,
der auf einer kreisrunden Scheibe eine Anzahl von für die
Strahlung des Ziels empfindlichen Streifen enthält, von
denen ein erster Teil radial verläuft und ein zweiter Teil
die Form von konzentrischen Halbkreisen hat. Die von einem
solchen Detektor gelieferten Signale ermöglichen die Bestimmung
der Richtung des Ziels zu einer Bezugsachse, nicht
jedoch die Bestimmung der Winkelablage des Ziels in bezug
auf die Achse des Flugkörpers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lenkvorrichtung
zu schaffen, bei der wie im Falle der bekannten
Vorrichtung nach der FR-PS 14 15 551 die Eigendrehung des
Flugkörpers vorteilhaft dazu ausgenutzt wird, die Analyse
des Betrachtungsfeldes zu gewährleisten, die jedoch gegenüber
dieser bekannten Vorrichtung wesentlich vereinfacht
ist und insbesondere weder einen Modulator noch einen Kondensator
benötigt, nichtsdestoweniger aber die Bestimmung
der Winkelablage des Ziels gegenüber der Achse des Flugkörpers
sowie der Ableitung dieser Winkelablage ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Patentanspruchs 1
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beispielshalber
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht des Kopfs einer Granate,
der mit einer Infrarotlenkvorrichtung versehen ist,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform des Infrarotdetektors,
Fig. 3 das Schaltbild einer dem Detektor von Fig. 2 zugeordneten
Schaltung,
Fig. 4 ein Zeitdiagramm zu dem Schaltbild von Fig. 3,
Fig. 5 eine gegenüber der Ausführung von Fig. 2 abgeänderte
Ausführungsform und
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel von Infrarotdetektoren.
In Fig. 1 ist der Kopf 1 einer gegen ein Ziel C abgeschossenen
Granate dargestellt, die so angetrieben ist, daß sie eine
Drehbewegung mit der Winkelgeschwindigkeit ω um ihre Achse X-X′
ausführt.
Am Vorderende der Granate ist ein Objektivsystem angebracht,
das für eine vom Ziel abgegebene Infrarotstrahlung durchlässig
ist; die optische Achse des Objektivsystems fällt mit der
Achse X-X′ zusammen. Das Objektivsystem enthält eine Eingangspupille
2, die die Spitze der Granate bildet, sowie ein
Fokussierungsobjektiv 3. In der Brennebene des Objektivs 3
sind Infrarotdetektoren angeordnet, die für die vom Ziel abgegebene
Strahlung empfindlich sind. Wenn die Detektoren für
eine Infrarotstrahlung, die von Reaktorgasen abgegeben wird,
empfindlich sein sollen, können in geeigneter Weise InSb-
Detektoren benutzt werden, die mit einer mit flüssigem
Stickstoff arbeitenden Kühlvorrichtung versehen sind und im
Bereich von 4,1 bis 4,7 µm empfindlich sind.
Es sei angenommen, daß die Achse X-X′ der Granate mit der
Richtung Granate - Ziel einen Winkel α bildet.
Wegen der Eigendrehung beschreibt das Bild des Ziels in der
Brennebene des Objektivs einen Kreis um die Achse X-X′ mit
dem Radius ρ=f · tan α, wobei f die Brennweite des Objektivs
ist.
Da der Winkel α stets klein ist, gilt praktisch ρ=f · α.
Die Kenntnis des Radius ρ entspricht somit der Kenntnis der
Ablage α. Diese Ablage α oder vorzugsweise ihre zeitliche
Ableitung dα/dt wird mit Hilfe von Detektoren und Schaltungen
bestimmt, die noch beschrieben werden.
In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform des Detektors dargestellt.
Es ist ein fadenförmiger Detektor vorgesehen, der
aus zwei bezüglich einer durch die Achse X-X′ verlaufenden
Ebene Y symmetrischen Abschnitten 4 und 5 einer archimedischen
Spirale gebildet ist. Der Abschnitt 4 hat die Form
einer Spirale mit der Gleichung ρ=kR, und der Abschnitt 5 hat die
Form einer Spirale mit der Gleichung ρ=-kR; diese zwei Spiralen
mit der Gleichung k|R| haben den gleichen auf der
Achse X-X′ liegenden Pol, und sie erstrecken sich bis zu
diesem Pol.
Der Kreis C mit dem Radius ρ, den das Bild des Ziels in der
Ebene des Detektors beschreibt, schneidet den Abschnitt 4
bei A und den Abschnitt 5 bei B. Bei jeder Drehung der Granate
mit der Ordnungszahl n erzeugen die Detektorabschnitte
4 und 5 jeweils einen elektrischen Impuls IA, IB an den
entsprechenden Zeitpunkten tA und tB, die durch ein Zeitintervall
τ voneinander getrennt sind; ein Zeitintervall T
liegt zwischen der Abgabe von zwei aufeinanderfolgenden
Impulsen durch den gleichen Detektorabschnitt 4.
Unter diesen Bedingungen kann der Ablagewinkel α aus τ und T
durch die folgende Beziehung abgeleitet werden:
Die Ableitung der Ablage α ist somit:
die Indizes n, n+1 beziehen sich auf die Umdrehung, in deren
Verlauf die Impulse erzeugt werden.
Diese Größe wird zum Korrigieren der vorzugsweise den Winkel α
bildenden Flugbahn verwendet.
Die in Fig. 3 dargestellte Schaltung ermöglicht die Bildung
der Ableitung Δα/Δt.
Die von den Detektorabschnitten 4 und 5 abgegebenen Signale IA
bzw. IB werden nach Durchgang durch Vorverstärker 10, 11 an
Eingänge R und S eines Flipflops 12 angelegt. Das Signal am
Ausgang Q des Flipflops 12 hat somit während des Zeitintervalls
τn zwischen den ihr zugeführten Impulsen den Wert "1",
wie das Diagramm von Fig. 4 zeigt. Der Ausgang Q ist mit einer
UND-Schaltung 13 verbunden, die Taktsignale aus einem Oszillator
14 empfängt und deren Ausgang an einen Zähler 15 angeschlossen
ist.
Der Zähler 15 wird vom Impuls IB auf Null gestellt, der
gleichzeitig das Abspeichern des Inhalts τn des Zählers 15
in ein Register 16 steuert.
Das Register 16 wird zu diesem Zweck vom Signal am Ausgang
des Flipflops 12 gesteuert.
Beim Impuls IB der nächsten Umdrehung der Ordnungszahl n+1
wird der Inhalt τn des Registers 16 in ein zweites Register 17
ebenfalls unter der Steuerung durch das zuvor genannte Signal
am Ausgang übertragen. Andrerseits empfängt ein Subtrahierglied
18 den Inhalt τn des zweiten Registers 17 und den Inhalt
τn+1 des ersten Registers 16. Das Subtraktionsglied 18 liefert
folglich ein Signal, das der Differenz Δτ=τn+1-τn
entspricht.
Das Messen des Zeitintervalls Tn wird in analoger Weise mit
Hilfe eines Zählers 19 bewirkt, der das Signal vom Ausgang Q
des Flipflops empfängt und dessen Inhalt am Zeitpunkt des
Impulses IA in ein Register 20 übertragen wird, wobei er
gleichzeitig auf Null zurückgestellt wird.
Das Ausgangssignal des Registers 20 wird in einer Schaltung 21
quadriert, und das den Wert T²n repräsentierende Signal wird
an eine Teilerschaltung 22 angelegt, die das vom Subtraktionsglied
18 abgegebene Signal empfängt.
Die Teilerschaltung 22 gibt somit ein Signal ab, das den
Ausdruck (τn+1-τn)/T²n, d. h. die Ableitung Δα/Δt, repräsentiert.
Dieses Signal wird in einem Komparator 23 mit einem Schwellenwert
S verglichen, und der Komparator gibt einen Lenkimpuls
G ab, wenn das Ableitungssignal größer als der Schwellenwert
ist; dieses Lenksignal wird an symbolisch durch den
Block 24 angegebene Steuermittel der Granate zur Erzielung
einer Flugbahnkorrektur angelegt.
Der Zeitpunkt, an dem der Lenkimpuls G an die Steuermittel
angelegt wird, entspricht dem Zeitpunkt, an dem das Bild
des Ziels die Ebene Y durchläuft, also die Symmetrieebene
der Detektorabschnitte 4 und 5. Dieser Zeitpunkt tG wird
durch Berechnen des Mittelwerts tG=(tA+tB)/2 erhalten,
wobei dieser Wert für jede Umdrehung zu bestimmen ist.
Zum Berechnen des Zeitpunkts tG ist eine entsprechende, nicht
dargestellte Schaltung vorgesehen. Eine solche Schaltung liegt
im Bereich des fachmännischen Könnens, und es ist nicht notwendig,
sie hier genauer zu beschreiben.
In Fig. 5 ist eine abgeänderte Ausführungsform dargestellt,
die eine bessere Genauigkeit für kleine Ablagen ergibt und
die zwei Detektoren 34 und 35 enthält. Jeder dieser Detektoren
besteht aus zwei Abschnitten 34a, 34b und 35a, 35b archimedischer
Spiralen mit einem gemeinsamen, auf der Drehachse
des Flugkörpers liegenden Pol; lediglich die Abschnitte 35a
und 35b des Detektors erstrecken sich bis zu diesem Pol. Die
äußeren Abschnitte 34a, 34b stimmen mit den Detektorabschnitten
4, 5 von Fig. 2 überein, und sie sind für eine Zielerfassungsphase
vorgesehen. Die zentralen Abschnitte 35a, 35b, die
der Zielverfolgung dienen, entsprechen den Gleichungen ρ=k′R
und ρ=-k′R, wobei der Koeffizient k′ kleiner als der zuvor
genannte Koeffizient k für die Detektorabschnitte 34a, 34b
(oder 4, 5) ist, so daß für eine gegebene Ablage, d. h. für
einen gegebenen Radius, der druch A und B definierte Bogen 2R
viel größer ist. In der dargestellten Ausfüphrungsform wurde
k′ so gewählt, daß gilt: k′=k/4. In diesem Fall genügt es,
in die Schaltung von Fig. 3 ein zusätzliches, herkömmliches
Multiplikationsglied und einen Umschalter einzufügen, damit
beim Übergang vom Detektor 34 auf den Detektor 35 das Verhältnis
(τn+1-τn)/T²n am Ausgang der Teilerschaltung 22 mit k′π/f
und nicht mit kπ/f multipliziert wird.
In Fig. 6 ist eine Ausführungsform dargestellt, in der zwei
Detektoren 44, 45 vorgesehen sind, die symmetrisch bezüglich
der Drehachse des Flugkörpers liegen und jeweils einen Abschnitt
44a, 45a einer archimedischen Spirale aufweisen, deren
Pol auf der Drehachse liegt, und der von diesem Pol aus durch
eine Gerade 44b, 45b verlängert ist, die in der oben definierten
Symmetrieebene Y der Spiralenabschnitte 44a, 45a vorzugsweise
seitlich des ersten 180°-bogens des entsprechenden Spiralenabschnitts
verläuft. Einer der zwei Detektoren ergibt
sich jeweils aus dem anderen durch eine 180°-Drehung um die
Drehachse. Bei jeder Umdrehung erzeugen die Detektoren jeweils
zwei Impulse, die jeweils für die Spiralenabschnitte 45a, 44a
und die Gerade 45b, 44b gelten. Auf diese Weise wird die Informationsfolge
verdoppelt, was zu einer Verbesserung der Genauigkeit führt. Zur Auswertung der von den Detektoren von
Fig. 6 gelieferten Informationen eignet sich nach wie vor die
Schaltung von Fig. 6, abgesehen von der einfügung von zwei zusätzlichen
Vorverstärkern; die insgesamt vier Vorverstärker
werden dabei paarweise parallel an die zwei Eingänge des
Flipflops 12 angeschlossen.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum optischen Lenken eines gegen ein Ziel
(C) gerichteten Flugkörpers (1) mit Eigendrehung, mit einem
vorne am Flugkörper (1) angebrachten Eintrittsobjektiv (3),
dessen optische Achse (X-X′) mit der Drehachse des Flugkörpers
(1) zusammenfällt, wenigstens einem für die Strahlung
des Ziels (C) empfindlichen Detektor, der in der Brennebene
des Eintrittsobjektivs (3) angeordnet ist, einer Schaltungsanordnung
(10-23) zur Erzeugung von Ablageinformationen aus
Ausgangssignalen des Detektors und Steuermitteln (24) zum
Korrigieren der Flugbahn des Flugkörpers mittels dieser
Ablageinformationen, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor
ein Infrarotdetektor ist, der zwei fadenförmige
Kurvenabschnitte (4, 5; 34a, 34b; 44a, 44b) aufweist, die
den Gleichungen ρ=f(R) und ρ=f′(R) gehorchen, wobei
f(R) und f′(R) monotone Funktionen sind, und die mit Kreisen
um die Drehachse (X-X′) des Flugkörpers zwei Schnittpunkte
(A, B) bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Kurvenabschnitte (4; 34a; 44a) ein Abschnitt
einer archimedischen Spirale ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der andere Kurvenabschnitt (5; 34b) ein Abschnitt
einer archimedischen Spirale ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Abschnitte der archimedischen Spiralen bis
zu ihrem gemeinsamen Pol verlaufen, der auf der Drehachse
(X-X′) des Flugkörpers (1) liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die anderen Kurvenabschnitte von einer Geraden gebildet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschnitt der archimedischen Spirale und die Gerade
bis zum Pol des Abschnitts der archimedischen Spirale
verlaufen, der auf der Drehachse (X-X′) des Flugkörpers (1)
liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Detektoren vorgesehen sind, die bezüglich der
Drechachse des Flugkörpers symmetrisch sind und jeweils
einen Abschnitt (44a, 45a) einer archimedischen Spirale
aufweisen, deren Pol auf der Drehachse des Flugkörpers
liegt, wobei der Abschnitt von diesem Pol aus durch eine
Gerade (44b, 45b) verlängert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Gerade den entsprechenden Abschnitt der Spirale
auf der Seite des ersten Bogens von 180° dieser Spirale
verlängert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein peripherer Detektor vorgesehen ist, der zwei Abschnitte
archimedischer Spiralen mit den Gleichungen
ρ=k|(R)| aufweist, und daß ein zentraler Detektor vorgesehen
ist, der zwei Abschnitte archimedischer Spiralen
aufweist, die sich bis zu ihrem auf der Drehachse des Flugkörpers
liegenden gemeinsamen Pol erstrecken und die Gleichungen
ρ=k′|(R)| mit k′<k haben.
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