DE3144003A1 - Messanordnung fuer extrem kleine stroeme - Google Patents
Messanordnung fuer extrem kleine stroemeInfo
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Description
3U4003
Die Erfindung bezieht sich auf eine Meßanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Messen der nur wenige pA großen, z. B. bis 100 ms dauernden Impulsströme in den einzelnen Ionenkanälen von
biologischen Membranen, z. B. von Muskelfasern, drückt man bekanntlich eine Pipette so gegen die Membran, daß
eine Abdichtung mit möglichst hohem elektrischen Widerstand entsteht und dadurch der in dem betreffenden Bereich
hervorgerufene Strom größtenteils in eine in der Pipette enthaltene Elektrode fließt (Pflügers Archiv 375/European
Journal of Physiology, 1978, S. 219-228). Das Referenzpotential, auf dem die Membran und das Innere der Pipette
liegen, kann durch gesonderte Elektroden auf Masse oder einen anderen gewünschten Potentialwert geklemmt werden.
Der Strom wird durch eine Konverter- und Verstärkerschaltung gemessen, bei der es v. a.' auf die Überwindung
von Rauschproblemen ankommt, wovon die erreichbare Stromauflösung innerhalb einer gewünschten Bandbreite abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßanordnung anzugeben, die unerwünschte Eingangsströme vermeidet.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Meßanordnung gelöst.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild
der Meßanordnung.
An die Elektrode 1 der Pipette 2, deren Spitze an der Membran
3 anliegt, ist in bekannter Weise ein Strom-Spannungs-Konverter 4 angeschlossen, der aus einem Differenzverstärker
A1 mit einem hochohmigen Rückkopplungs-Meßwiderstand Rf
rf*
etc
besteht. Der eine Eingang des Verstärkers A1 ist mit der
Pipette verbunden, der andere Eingang mit einem Referenzpotential, das von einem Verstärker A. in noch zu erläuternder
Weise erzeugt wird und darstellungsgemäß auch an dem (massefreien} Gehäuse des Konverters 4 liegen kann. Der Meßwiderstand
Rp kann gemäß dem dargestellten Beispiel einen Wert in der Größenordnung von 10 Gigaohm haben. Während bisher
der Abdichtungswiderstand zwischen der Membran und der gegen sie gedrückten Pipette bis höchstens 200 Megaohm betrug,
kann dieser Widerstand durch Einsaugen der Membran 3 in die Pipette 2, wie dies bei 5 angedeutet ist, sowie durch
besondere Reinigungsmaßnahmen auf Werte von 10 bis 100 Gigaohm
erhöht werden, wodurch eine Stromauflösung bis zu 0,5 pA
ermöglicht wird. Zweckmäßig ist auch eine Beschichtung der Pipette mit Sylgard zur Rauschminderung.
Der Ausgang des Konverters 4 ist mit dem einen Eingang eines weiteren Differenzverstärkers A„ verbunden, dessen zweiter
Eingang ebenfalls an dem Referenzpotential liegt, und dessen Ausgang an den ersten Eingang eines Operationsverstärkers
A_ geschaltet ist, der eine Schaltung zur Korrektur des Frequenzgangs
bildet. An dem zweiten oder Referenzeingang des Verstärkers A3 liegt ein verstellbarer Rückkopplungswiderstand.
Bei den dargestellten Widerstands- bzw. Kapazitätswerten am Eingang des Verstärkers A- kann diese Schaltung
die durch den Meßwiderstand R_ und dessen Eigenkapazität
C,- bedingte Zeitkonstante bis 2,5 ms kompensieren, wodurch
eine Bandbreite bis zu 10 kHz erreichbar ist.
Der Verstärker A , bei dem es sich in der Praxis um einen weiteren Operationsverstärker handeln kann, dient auch zum
Anlegen einer Befehlsspannung an die Pipette, etwa eines SpannungsSprungs zur Aktivierung des Ionenkanals. Da eine
sprunghafte Änderung des Pipettenpotentials relativ große Ströme zum Umladen der verschiedenen am Eingang vorhandenen
Kapazitäten C bzw. C zur Folge haben kann, ist es zweckmäßig, die Befehlsspannung "abzurunden". Aus demselben
Grund ist eine übergangskompensationsschaltung mit
- 51 -
einem Verstärker A5 vorgesehen, der über einen kleinen
Kondensator 6 einen richtig bemessenen, der verstärkten und geformten Befehlsspannung entsprechenden Ladestrom
direkt in die Pipette injiziert, so daß der Koverter 4 während des Spannungssprungs nur einen kleinen Fehlerstrom
liefern muß. Die Befehlsspannung wird über den dargestellten RC-Kreis an den ersten Eingang des Verstärkers
A5 gelegt, über den Kondensator 6 können auch
Ströme zu Testzwecken injiziert werden; Testsignale werden an den zweiten Eingang des Verstärkers A1. gelegt.
Erfindungsgemäß ist zwischen den Ausgang der die Verstärker
A„ und A-. enthaltenden Verstärkerschaltung und
den Befehlseingang des Verstärkers A4 über einen Widerstand
R ein Operationsverstärker A, geschaltet. Parallel zu
dem Verstärker Afi liegt in Reihe mit dem Widerstand R die Serienschaltung aus einem ersten Kondensator C. relativ
großer Kapazität (z.B. 3pF) und einem zweiten Kondensator C- relativ kleiner Kapazität (z.B. 3nF), der durch
einen Schalter 7 überbrückt ist. Der Verstärker A, bildet mit dem Widerstand R und den Kondensatoren C , C2 einen
Integrator 8. Das Stromausgangssignal des Verstärkers A_ wird also integriert und über den Verstärker A4 auf das
Referenzpotential der Pipette 2 rückgekoppelt. Dadurch kann das Pipettenpotential so gesteuert werden, daß im
Langzeitmittel kein Pipettenstrom fließt. Die Zeitkonstante des so gebildeten Regelkreises wird durch die Werte des
Widerstands R und der Kondensatoren C1, C„ bestimmt und
kann mit Hilfe des Schalters 7 zwischen "langsam" (z.B.
10 sek.) und "schnell" (z.B. 1 msec, oder kürzer) umgeschaltet
werden.
Die Rückkopplung erfüllt einen doppelten Zweck: bei Wahl der langen Zeitkonstante wird selbsttätig das Potential
eingestellt, bei dem die Pipette im offenen Zustand stromlos ist. Andernfalls würden bei offener Pipette (vor dem
β «κ
r ν C · t
" " 31U003
Aufsetzen der Pipette auf die Zelle) geringste Potentialschwankungen,
große Ströme verursachen, die u.a. den Verstärker in Sättig ng bringen würden. Bei Einstellen des
langsamen Wertes wird im übrigen bei Änderungen des Eingangs-Elektrodenpotentials
stets die Spur eines zum Beobachten des Eingangssign. Is verwendeten Oszillographen im gewünschten
Bereich zentriert.
Bei Wahl der kurzen Zeitkonstante ist dagegen eine stromlose Spannungsmessung des sich an der Pipettenspitze bzw.
an der eingesogenen Membran 3 entwickelnden Potentials möglich, ohne daß der Verstärkereingang an der Pipette umgeschaltet
werden muß. In manchen Fällen ist diese Spannungsmessung im Gegensatz zu der normalen Betriebsweise der Strommessung
bei vorgegebener Spannung erwünscht. Insbesondere erlaubt der hier beschriebene Rückkopplungskreis die Potentialmessung
von ganzen Zellen, wenn die Pipette nach Durchbrechung der Membran unter Beibehaltung ihrer Abdichtung Zugang in das
Innere der Zelle hat.
Von dem Netzwerk am Eingang des Verstärkers A. wird das Ausgangssignal
des Integrators 8 gegebenenfalls mit der erwähnten Befehlsspannung summiert. Die Ausgangsspannung des Verstärkers
A. bildet das gewünschte Referenzpotential am Eingang des Verstärkers A1.
Der dargestellte Integrator mit relativ großer Kapazität ist für den erwähnten langsamen Ausgleich von Potentialschwankungen
am Eingang zweckmäßig. Statt des Integrators 8 kann man aber in anderen Fällen auch einen beliebigen anderen Rückkopplungsverstärker
z.B. mit Tiefpaßverhalten vorsehen.
Claims (4)
- PATENTANWÄLTEDR. DIETER V. BEZOLDDIPL. ING. PETER SCHÜTZDIPL. ING. WOLFGANG HEUSLERMARIA-THERESIA-STRASSE 22
POSTFACH 86 02 60D-8OOO MUENCHEN 863H4003ZUGELASSEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMTEUROPEAN PATENT ATTORNEYS MANDATA1RES EN BREVETS EUROPEENSTELEFON 089/4 70 60 06 TELEX 532 638 TELEGRAMM SOMBEZ1511049/H/Lö20Max-Plack-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften E. V., GöttingenMeßanordnung für extrem kleine Ströme25Patentansprüchey Meßanordnung für extrem kleine Ströme, insbesondere zum Messen der Ströme einzelner Ionenkanäle in biologischen Membranen, mit einer Pipette, die mit ihrer Spitze gegen die Membran oder dergleichen gedrückt wird, an einem Referenzpotential liegt und eine Elektrode zum Ableiten des zu messenden Stromes enthält, mit einem Strom-Spannungs-Konverter, der mit Hilfe eines hochohmigen Meßwiderstandes eine dem Strom entsprechende Spannung erzeugt, und mit einer auf den Spannungsabfall an dem Meßwiderstand ansprechenden Verstärkerschaltung, dadurch g e -daß an den Ausgang der Verstär-A3) ein Rückkopplungsverstärker (z.B.kennzeichnetkerschaltung* (AIntegrator 8) geschaltet ist, der mit seinem Ausgang das Referenzpotential der Pipette (2) im Sinne einer Herabsetzung des zeitlich gemittelten Pipettenstroms auf Null steuert. - 2. Meßanordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß die Regelungszeitkonstante des Rückkopplungskreises zwischen mindestens zwei Zeitwer ten umschaltbar ist.
- 3. Maßanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Rückkopplungskreis über einen Verstärker (A4) mit dem Referenzeingang eines in dem Strom-Spannungs-Konverter (4) enthaltenden Differenzverstärkers (A1) verbunden ist.
- 4. Meßanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückkopplungsverstärker einen Integrator (8) bildet.
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