-
-
Bezeichnung: Preßring an einer Dichtungsanordnung für
-
eine Muffenverbindung an Rohren Beschreibung: Die Erfindung betrifft
eine Dichtungsanordnung für eine Muffenverbindung an Rohren, insbesondere an Betonrohren
mit einem im Bereich der Innenwandung der Glocke (Muffe) des Rohres angeordneten
Dichtungsring, der im wesentlichen einen Dichtungskörper und einen an diesem angeordneten
umlaufenden stegförmigen Haltekragen -aufweist, der mit wenigstens einem Teil seines
freien Endes über einen Preßring an der Innenwandung der Glocke festlegbar ist und
wobei der Preßring im wesentlichen nicht verformbar ist (nach Patentanmeldung P
31 36 183.8).
-
Bei der Verwendung von Betonrohren hat es sich als zweckmäßig herausgestellt,
den erforderlichen Dichtungsring an der Innenwandung der Glocke anzubringen, da
dann der Dichtungsring bei Lagerung und Transport geschützt ist und somit bereits
im Herstellerwerk angebracht werden kann. Während bei kleinen Rohrdurchmessern auch
hier ein
loser Dichtungsring aus Gummi eingesetzt werden kann, der
bei entsprechender Be- messung sicher in der Glocke gehalten wird, muß bei großen
Rohrdurchmessern der Dichtungsring an der Innenwandung der Glocke festgelegt werden,
um ein Herausfallen zu verhindern. Dies kann beispielsweise durch ein Einbetonieren
geschehen.
-
Die Dichtungsanordnung der eingangs bezeichneten Art hat doch den
Vorteil, daß sie zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach Fertigstellung des Rohres in
die Glocke eingebracht werden und bei Bedarf vor dem Verlegen der Rohre zum Ausgleich
von Dichtungsspalttoleranzen auch ausgewechselt werden kann. Dichtungsring und Preßring
können hierbei entweder fest miteinander verbunden sein, also ein einstückiges Bauteil
bilden oder aber aus zwei nacheinander einzubringenden Teilen bestehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit einer
derartigen Dichtungsanordnung zu verbessern, um insbesondere für den nachträglichen
Einbau bzw.
-
ein nachträgliches Auswechseln kaum vermeidbare Durchmessertoleranzen
im Befestigungsbereich an der Glocke eines Betonrohres auszugleichen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Preßring
an einer Stelle geteilt ist und mit einem Verschlußstück in Verbindung steht. Dies
hat den Vorteil, daß innerhalb der zugelassenen Durchmessertoleranzen bei Betonrohren
ein entsprechend breit bemessener Spalt. für den Preßring vorgesehen werden kann,
der dann durch das Einfügen des Verschluß stückes aufgeweitet und damit an der Innenwandung
des Betonrohres festgelegt werden kann.
-
In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Teilungsstelle als axial verlaufender Spalt ausgebildet ist. Diese Unordnung
erlaubt es, das Verschlußstück als Einschlagelement auszubilden. In be-
vorzungter
Ausführungsform ist hierbei vorgeschen, daß die en sich gegenüberliegenden Stirnflächen
des Spaltes ein/in axialer Richtung keilförmig zulaufenden Spalt bilden und daß
das Verschlußstück als Einschlagkeil ausgebildet ist. Bevorzugt ist bierbei voirgeschen,
daß die sich gegenüberliegenden Stirnflächen zusätzlich in rädial@erf Richtung nach
innen keilförmig zulaufend ausgerichtet sind. Dies hat den Vortiel, daß die Flächen
des Preßringspaltes und auch die entsprechenden Flächen des Keiles glatt ausgebildet
werden können, da durch die Spreizkräfte der Einschlagkeil zusätzlich in radialer
Richtung nach außen gedrückt wird und damit an der rauhen Wandungsfläche deß Betonrohres
zur Anlage konunt und hier zumindest reibschlüssig gehalten wird. Die Flächen können
auch rauh oder profiliert gestaltet sein.
-
Die vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Ausgestaltungen des
Preßrings sind sowohl für cine zweiteilige Ausführungsform, das heißt Dichtungsring
und Preßring stellen getrennte Bauteile dar, als auch für einteilige Ausführungsformen
anzuwenden. U die einteilige Ausführungsform ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
der Preßring an seiner Innenseite mit einer umlaufenden Nut versehen ist, in der
der Haltekragen des Dichtungsringes formschlüssig verankert ist. Diese Ausbildung
erlaubt zum einen die Verwendung eines Einschlagkeils als Verschlußstück, gestattet
aber andererseits einen geteilten Preßring zu verwenden, wobei die formschlüssige
Verankerung des IJaltekragens in einer Nut des Preßringes innerhalb des vorgegebenen
Toieranzfeldes die erforderliche Längenänderung in Umfangsrichtung gestattet. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß durch den in sich geschlossenen Dichtungsring
der geteilte Preßring in seiner Form gehalten wird, so daß trotz der Teilung des
Preßringes hier die Handhabung nicht behindert ist.
-
In Ausgestaltung der ereindung Est ferner vorgesehen, daß die Außenfläche
des Preßringes in Richtung auf den Glockenspiegel sich konisch erweiternd ausgebildet
ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß
bei einer entsprechenden
Ausbildung der Anlagefläche in der Glocke des Betonrohres eine formschlüssige Verbindung
zwischen Preßring und Betonrohr gegeben ist.
-
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Dichtungsanordnung
bereits im Herstellerwerk in das Rohr eingebracht wird und die Rohre anschließend,
beispielsweise auf einer Baustelle, im Freien lagern und durch Temperatureinflüsse
entsprechende Durchmesseränderungen sowohl am Betonrohr als auch am Preßring auftreten,
Da die für den Preßring verwendeten Materialien zwangsläufig ein von Beton abweichendes
Temperaturdehnungsverhalten aufweisen, ist durch diese Ausgestaltung der Erfindung
sichergestellt, daß die Dichtungsanordnung in der Glocke formschlüssig gehalten
und gegen ein Herausfallen gesichert ist. Auch wenn die Dichtungsanordnung lose
in der Aufnahme an der Glocke liegt, so entstehen hierdurch keine Nachteile für
die anschließende Montage, da beim Einschieben des Spitzendes des Nachbarrohres
sich der Preßring ohnehin in vollem Umfang auf einer entsprechenden Anlagefläche
der Glocke anlegt. Das Einformen einer derartigen hinterschnittenen Ausnehmung in
die Glocke des Betonrohres bereitet keine Schwierigkeiten, da hierzu lediglich auf
die vorhandene Untermuffe ein zusätzlicher, nach dem Ziehen der Untermuffe durch
Verformung aus der Ausnehmung lösbarerFormring vorzusehen ist.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Preßring aus einer Polyesterharzmasse, vorzuasweise einer gefüllten Polyesterharzmasse,
h.eraestellt ist. Polyesterharze weisen im Verhältnis zu anderen Kunstsbffmassen
einen sehr viel geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, so daß hier im Zusammenwirken
mit dem Beton in etwa gleiche Wärmedehnungsverhältnisse gegeben sind. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß Polyesterharzmassen im wesentlichen unverformbar sind,
jedoch im Rahmen der hier in Betracht kommenden Maßanpassungen, sei es hinsichtlich
des Ausgleichs von Rundungsfehlern, sei es hinsichtlich der erfindungsgemäß vorgesehenen
Durchmesser-
aufweitung eine genügende Nachgiebigkeit aufweisen.
-
Da ein Verarbeiten durch Gießen möglich ist, läßt sich auch in einfacher
Weise die gewünschte formschlüssige Verankerung des Dichtungsringes im Preßring
herstellen.
-
Zweckmäßigerweise ist der Preßringkörper mit einer Armierung, vorzugsweise
einer Glasfaserarmierung versehen.
-
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 im Längsschnitt die Glocke eines Betonrohres mit
einer eingesetzten Dichtungsanordnung Fig. 2 im Ausschnitt eine Stirnansicht der
Dichtungsanordnung im Spaltbereich Fig. 3 eine Aufsicht auf den Spaltbereich gemäß
Fig. 2 Fig. 4 eine modifizierte Ausführungsform Gemäß der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform ist die Glocke eines Betonrohres auf ihrer Innenseite im Bereich
des freien Endes mit einer umlaufenden Ausnehmung 2 versehen, die neben einer konisch
ausgebildetenAnlagefläche 3 eine radial verlaufende Andruckfläche 4 bildet. In die
Glocke 1 wird zur Herstellung eines Rohrstranges das punktiert gezeichnete Spitzende
5 des Nachbarrohres eingeschoben. Der zwischen der Innenwandung der Glocke 1 und
der Außenwandung des Spitzendes verbleibende Spalt s wird beim Zusammenschieben
unter entsprechender Verpressung durch einen Dichtungsring D ausgefüllt.
-
Der in Fig. 1 unverpreßt dargestellte Dichtungsring D weist einen
Dichtungskörper 6 auf, der mit einem umlaufenden, stegförmigen Haltekragen 7 verbunden
ist. Der Haltekragen 7 weist an seinem freien Ende eine Verdickung 8 auf, die
in
einer Nut 10 eines Preßrings 9 formschlüssig verankert ist.
-
Wie aus der Stirnansicht in Fig. 2 ersichtlich, ist der Preßring an
einer Stelle durch einen Spalt unterbrochen.
-
Die sich gegenüberliegenden Stirnflächen des Preßringes im Spaltbereich
verlaufen in radialer Richtung nach innen und, wie aus der Aufsicht gemäß Fig. 3
ersichtlich, auch axial in Richtung auf den Dichtungskörper 6 keilförmig.
-
Die Spaltbreite b (Fig. 3) ist so bemessen, daß der Preßring innerhalb
des zugelassenen Toleranzbereiches in eine Glocke mit dem kleinsten öffnungsdurchmesser
eingeführt werden kann. Der mit dem Preßring 9 formschlüssig verbundene Dichtungsring
stellt demgegenüber einen in sich geschlossenen Ring dar, so daß der Preßring insgesamt
durch den Dichtungsring D in seiner Ringform im wesentlichen gehalten wird.
-
Nach dem Einsetzen der aus Preßring 9 und Dichtungsring D bestehenden
Dichtungsanordnung in die Ausnehmung 2 der Glocke wird in den Spalt des Preßrings
ein Verschlußkeil 11 eingeschlagen. Hierdurch wird der Preßring 9 in Umfangsrichtung
auseinandergespreizt, so daß er sich fest an die Anlagefläche 3 der Ausnehmung 2
anlegen kann. Da der Spalt sich in radialer Richtung nach außen erweitert, wird
der Verschlußkeil 11 beim Einschlagen gleichzeitig gegen die Anlagefläche 3 in der
Glocke gepreßt, so daß er hier zumindest reibschlüssig verankert wird. An Stelle
eines Einschlagkeiles kann der Spalt auch mit einem aushärtenden Kitt, einem Federelement
oder dergleichen ausgefüllt werden, um den Preßring in der vorgegebenen Lage zu
halten.
-
In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung für die Ausnehmung 2 in
der Glocke vorgesehen, die dadurch ausgezeichnet ist, daß sie in Richtung auf den
Dichtungskörper 6 sich konisch erweiternd ausgebildet ist. Nach dem Einsetzen der
Dichtungsanordnung und dem Einfügen des Ver-
schlußkeiles 11 bzw.
nach dem Ausfüllen des verbleibenden Spaltes durch eine aushärtbare Formmasse ist
die gesamte Dichtungsanordnung formschlüssig in der Ausnehmung 2 gehalten, auch
wenn beispielsweise bei tiefen Temperaturen der aus einem Kunststoff, vorzugsweise
aus einer Polyesterharzmasse hergestellte Preßring eine etwas größere Durchmesserverminderung
erfährt als die ihn umgebende Betonglocke.
-
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform kann sowohl in Form eines
geteilten Preßringes, wie vorstehend ausführlich beschrieben, als auch in Form eines
geschlossenen, d.h. ungeteilten Preßringes ausgeführt werden. Wie aus Fig. 4 ersichtlich,
ist die Glocke 1 mit einer glatten Innenwandung üblicher Abmessungen versehen. Die
erfindungsgemäße Ausführungsform nach Fig. 4 erlaubt es nun, auch in konventionelle
Betonrohre, d.h. Betonrohre ohne eine umlaufende Ausnehmung am stirnseitigen Ende
eine austauschbare Dichtung einzusetzen. Hierfür ist ein Preßring 13 vorgesehen,
der einen radial nach außen gerichteten Stützkragen 14 aufweist, der sich beim Einschieben
in die Glokkenöffnung an der Stirnfläche 15 der Glocke anlegt. Der Dichtungsring
(D) ist mit seinem Haltekragen 7 über eine Verdickung 8 in einer entsprechenden
Nut im Preßring 13 festgelegt. Die Nut kann hierbei auf der zur Rohrachse weisenden
Fläche 16 angeordnet sein. Bevorzugt ist sie jedoch auf der dem Stützkragen 14 abgekehrten,
d.h. der dem Glokkenspiegel 17 zugekehrten Seite des Preßrings 13 angeordnet, wie
dies in Fig. 4 dargestellt ist.
-
Diese Anordnung erfordert lediglich, daß der vom Dichtkörper 6 des
Dichtringes D zu überbrückende Dichtungsspalt s' etwas größer als üblich sein muß,
da der freie Querschnitt der Glockenöffnung um das Maß der Dicke des Preßringes
13 vermindert wird.
-
Der Preßring nach der Ausführungsform gem. Fig. 4 kann aus Metall,
Kunststoffen, insbesondere Polyesterharzmasse oder entsprechend formstabilen Werkstoffen
hergestellt werden. Wie eingangs bereits erwähnt, kann der Preßring als in sich
geschlossener Ring ausgeführt sein oder aber auch, wie anhand der Ausführungsform
gem. Fig. 1 dargestellt und beschrieben, als geteilter Ring ausgeführt sein, sO
daß nach dem Einsetzen in die Glockenöffnung der Ring über ein entsprechendes Verschlußstück
gespreizt und in der Glockenöffnung festgelegt wird.