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Inj ektionsinstrument
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Die Erfindung betrifft ein Injektionsinstrument gemaß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art (DE-OS 27 14 557) ist eine
mit Längsschlitzen versehene, hochelastische Membran angeordnet, von deren Rand
ein verhältnismäßig großer Teil ringsherum fest eingespannt ist. Abgesehen davon,
daß die hochelastische Membran in ihrem Randbereich durch Preßdrücke mechanisch
stark beansprucht und gequetscht wird und der übrige Membranteil bei eingeführtem
Anschlußkonus scharfkantigen Abknickungen ausgesetzt ist, besteht die Gefahr, daß
die Längsschlitze bei Einführung der Kanüle noch weiter aufreißen, so daß die ohnehin
schon durch die Einführung einer Kanüle mit kreisförmigem Querschnitt in den Längsschlitz
zu beiden Seiten des nunmehrigen Ovals entstehenden Durchtrittsöffnungen sich noch
vergrößern.
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Es versteht sich, daß auf diese Weise ein nicht unerheblicher Blutverlust
bei einer Injektion eines Patienten eintritt. Auch besitzt dieses vorbekannte Injektionsinstrument
den Nachteil, daß es wegen des nicht abgedichteten Schlitzes in der Membran bei
höheren Drücken keine ausreichende Dichtungsfunktion mehr besitzt.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht in
der Schaffung eines im Aufbau einfachen, wirtschaftlich herstellbaren und leicht
zu handhabenden
Injektionsinstrumentes, welches in der Lage ist,
den Blutverlust des Patienten auf ein Mindestmaß herabzusetzen bzw. einen solchen
völlig zu vermeiden. Ferner soll es sowohl bei venösen als auch bei arteriellen
Systemen verwendbar sein, d.h. es soll seine Aufgabe auch bei größeren Drücken in
vollem Umfange erfüllen Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst Dadurch, daß das Injektionsinstrument mit
einem Dichtungselement versehen ist, das schlauch-, kappen-oder tellerförmig ausgebildet
und so eingebaut ist D daß es mit seiner offenen Seite zur Druckflüssigkeit (z.B.
unter Druck stehendes Blut) hin gerichtet eingebaut ist, können verhältnismäßig
hohe Drücke und auch sogar stoßweise auftretende Drücke voll beherrscht werden,
da sich die Dichtwirkung bei größer werdenden Drücken selbsttätig noch vergrößert
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, die
in der Zeichnung in vergrößertem Maßstabe dargestellt sind, näher erläutert. Es
zeigen: Figur 1 Im Längsschnitt und teilweise in der Ansicht ein Anschlußstück eines
Injetionsinstrumentes mit einem kappenförmigen Dichtungselement,
Figur
2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie II-II der Figur 1, Figur 3 im Längsschnitt
ein Anschlußstück eines Injektionsinstrumentes mit eingeführtem Spritzenkonus, Figur
4 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV der Figur 3, Figur 5 im Längsschnitt
und teilweise in der Ansicht ein Anschlußstück eines Injetionsinstrumentes mit einer
Punktionskanüle und einem auf dieser vorgespannten Dichtungselement, Figur 6 einen
Querschnitt gemäß der Schnittlinie VI-VI der Figur 5, Figur 7 im Längsschnitt und
teilweise in der Ansicht ein Anschlußstück eines Injektionsinstrumentes, bei dem
die Punktionskanüle aus der Verweilkanüle herausgezogen und das Dichtungselement
in die Betriebslage gesprungen ist, Figur 8 im Längsschnitt und teilweise in der
Ansicht ein Anschlußstück eines Injektionsinstrumentes, das ein Dichtungselement
aufweist, welches durch Einführung eines Hauptspritzenkonus die Öffnung für eine
Zusatzspritze vollständig abdichtet, Figur 9 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie
IX-IX der Figur 8,
Figur 10 im Längsschnitt und teilweise in der
Ansicht ein Anschlußstück eines Injektionsinstrumentes, dessen Dichtungselement
durch Einführung eines Zusatzspritzeno konus den Konus der Hauptspritze vollständig
abdichtet und Figur 11 im Längsschnitt und teilweise in der Ansicht ein Anschlußstück
eines Injektionsinstrumentes, dessen Dichtungselement von zwei eingeführten Spritzenkonen
so verformt wird, daß gleichzeitig aus zwei Spritzen zugespritzt werden kann.
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Das Anschlußstück eines Injektionsinstrumentes ist durchgehend mit
1 und die mit diesem verbundene Verweilkanüle ist stets mit 2 bezeichnet. Die zum
Punktieren eines Blutgefäßes 3 dienende Punktionsnadel 4 überragt die Verweilkanüle
in bekannter Weise um ein kleines Stückchen.
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Das Anschlußstück 1 gemäß Fig. 1 und 2 weist ein Dichtungselement
in Form eines kappenförmigen Schlauches 5 auf, der auf der einen Seite bei 6 zur
abzudichtenden Flüssigkeit hin offen ist und auf der anderen Seite bei 7 geschlossen
ist. Das Schließen des Schlauches kann beispielsweise durch Zusammenquetschen und
Verkleben oder Verschweißen erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, das Verschließen
des Schlauches 5 durch Einsetzen eines Bodens 8 zu bewirken, wie dies in Figur 1
gestrichelt angedeutet wurde. Der Boden 8 kann auch noch weiter zur offenen Seite
6 des Schlauches 5 hin angebracht werden, so daß das Dichtungselement dann praktisch
tellerförmig
ausgebildet oder wenigstens annähernd auf die Stärke einer tellerförmigen Scheibe,
z.B. von etwa 1 mm Scheibentiefe reduzierbar ist. Wesentlich ist, daß das Dichtungselement
nur an seiner verschlossenen Seite mit der Innenwand 9 des Anschlußstückes 1 fest
verbunden ist, und zwar entweder nur in einem Punkt, wie bei 10 angedeutet oder
aber über einen größeren Bereich, beispielsweise über einen Bereich von etwa 1800,
wie dies mit der Kreuzschraffur 11 in Figur 2 dargestellt ist. Die einseitige Befestigung
1o des elastischen Dichtungselementes 5 erfolgt durch eine an sich bekannte kraft-,
stoff- oder formschlüssige Verbindung. Ferner ist es von Vorteil, wenn auf der der
Befestigungsstelle lo gegenüberliegenden Seite ein oder mehrere Nocken 12 an der
Innenwand des Anschluß stückes 1 angebracht sind, die bei stoßartigen Drücken zur
Abstützung des Dichtungselementes 5 dienen.
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Eine weitere vorteilhafte Wirkung wird erreicht, wenn der Schlauch
5 an seinem offenen Ende in Richtung der Verweilkanüle 2 verjüngt - wie bei 13 angedeutet
-ausgebildet und/oder mit einem eingelegten Draht oder Kunststoffaden 14 versehen
ist, damit eine gewisse Spreizwirkung nach außen erzielt wird und somit dieses Schlauchende
in der Betriebslage stets an der Innenwand 9 satt anliegt.
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Das Dichtungselement 5 als solches kann auch als besonderes Einbauteil
in bereits vorhandene oder dafür neu konstruierte Injektionsinstrumente ausgebildet
werden, indem das Dichtungselement 5 in eine Hülse oder einen Rahmen 15 in der gleichen
Weise eingebaut und in das Anschluß stück 1 eingeschoben und durch einen Schnell-
verschluß,
beispielsweise einen Bajonettverschluß 16 an der Rückseite befestigt wird.
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Die Anordnung gemäß den Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von derjenigen
der Figuren 1 und 2 dadurch, daß bei dieser Anordnung das kappenförmige Dichtungselement
5 durch den Konus 17 einer Hauptspritze 18 beiseite geschoben ist und als Dichtungselement
sofort wieder zur Verfügung steht, sobald diese Spritze 18 mit dem Konus 17 zurückgezogen
wird.
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In den Figuren 5 und 6 ist ein Injektionsinstrument 1 dargestellt,
wie es angeliefert wird, d.h. daß die Punktionsnadel 4 bereits eingesetzt ist und
das kappenförmige Dichtungselement 5 in der in Figur 6 ersichtlichen Weise in Bereitschaftsstellung
hält. Sobald die Punktionsnadel 4 mit der Verweilkanüle 2 in das Blutgefäß 3 eingeführt
ist, wird - wie aus Figur 7 ersichtlich - die Punktionsnadel 4 in Richtung des Pfeiles
19 mit Hilfe der Griffplatte 20 herausgezogen und die öffnungen 21, 22 für die Hauptspritze
und für die Zusatz spritze des Ansatzstückes 1 werden mit Hilfe des sich sprungförmig
aus der Bereitschaftsstellung in die Arbeitslage bewegenden Dichtungselementes 5
abgedichtet.
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In den Figuren 8 und 9 ist zeichnerisch dargestellt, wie die öffnung
22 für die Zusatzspritze durch die Einführung des Konus 17 der Hauptspritze 18 durch
das Dichtungselement 5 abgedichtet wird und gleichzeitig der Spritzvorgang mit der
Hauptspritze durchgeführt werden kann. Wie aus Figur 9 ersichtlich, legt sich
beim
Einführen des Konus 17 das kappenförmige Dichtungselement auf dessen Außenwand und
verbleibt hier solange als der Konus 17 diese Lage beibehält. Sobald der Konus 17
zurückgezogen wird, schnellt das kappenförmige Dichtungselement 5 durch seine Eigenelastizität
in die in Figur 7 dargestellte Dichtungslage zurück.
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In Figur 10 wird gezeigt, wie durch Einführen des Konus 23 der Zusatzspritze
24 das kappenförmige Dichtungselement 5 soweit in das Anschlußstück eingeführt wird,
daß das Dichtungselement 5 den Ausgang des Konus 17 der Hauptspritze 18 verschließt,
so daß nunmehr nur noch mit der Zusatzspritze 24 zugespritzt werden kann. Die Verschiebung
des Konus 23 kann in der Weise erfolgen, daß das den Konus 23 umfassende Konusteil
25 auf der Außenseite zylindrisch ausgebildet ist und dieses in dem ebenfalls zylindrisch
ausgebildeten Stutzen 26 - wie ein Kolben in einem Zylinder - in Richtung des Doppelpfeiles
27 hin und her verschiebbar, sowie feststellbar ist. Sinngemäß kann natürlich auch
das Führungsteil 28 der Hauptspritze 18 in Richtung des Doppelpfeiles 29 hin und
her bewegt werden, so daß der Einwirkungspunkt der Konusspritze 17 auf das Dichtungselement
5 den Erfordernissen entsprechend einstellbar ist.
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Figur 11 zeigt ein Injektionsinstrument #mit einer Hauptspritze 18
und deren Führungsteil 28 und einer Zusatzspritze 24, mit deren Hilfe gleichzeitig
gespritzt werden kann. Durch die Bewegung des Konusteiles 25 in Spritzrichtung kann
dieses soweit vorgetrieben werden, daß es das kappenförmige Dichtungs-
element
5 von der Innenwand des Anschlußstückes 1 abhebt und der Weg sowohl für das Spritzmittel
aus der Zusatzspritze 24 als auch für das Spritzmittel aus der Hauptspritze 18 frei
wird, so daß diese in Richtung der Pfeile 30 und 31 eingespritzt werden können.
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