DE314137C

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Publication number: DE314137C
Application number: DENDAT314137D
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Description

Mit Rücksicht auf die Kostspieligkeit der Photographie-Selbstverkäufer ist die Möglichkeit einer guten Ausnutzung derselben von Bedeutung, d. h. die Möglichkeit, daß die einzelnen Aufnahmen unmittelbar aufeinander folgen können, während sich das Bild der voraufgehenden Aufnahmen noch im Apparat in der Behandlung befindet. Eine derartige Möglichkeit gewähren bisher die Selbstverkäufer . ίο nicht, da auch in den Fällen, wo die einzelnen Werke oder Werkgruppen des Apparates Einzelantrieb aufweisen, deren Ein- und Ausschaltung durch eine gemeinsame Steuerwelle erfolgt, mit der Folge, daß alle Bestandteile der Vorrichtung in einer zwangläufig bestimmten zeitlichen Aufeinanderfolge in Gang gesetzt werden und die die Aufnahme bewirkende Werkgruppe erst wieder in ,Tätigkeit treten kann, wenn die Steuer welle ihren Lauf beendet hat. Wird also für die Aufnahme etwa ι Minute und für die Fertigstellung der Bilder etwa 4 bis '5 Minuten benötigt, so sind bisher die kostspieligen Apparate nur zu etwa ¹Z₅ ausgenutzt.

Der Selbstverkäufer gemäß' der Erfindung kennzeichnet sich demgegenüber dadurch, daß die Ingangsetzung der die, Aufnahme bewirkenden Werkgruppe unabhängig von den übrigen Werken nach dem Geldeinwurf durch die nachfolgende Ingebrauchnahme der Sitzoder Stehgelegenheit seitens der aufzunehmenden Person erfolgt und ferner Vorkehrung getroffen ist, daß ohne Beeinträchtigung der Güte · des Entwicklungsprozesses in keinem Bestandteil der Vorrichtung die Behandlung der Bildblätter, also insbesondere die Entwicklung und ihre Trocknung eine längere Zeit beansprucht als die Aufnahme.' Zu diesem Zweck erfolgt die Trocknung demBilder unter Erwärmung in einem luftverdürii.ten Raum; »hierdurch wird nicht ■ nur die Tro|3|iiung beschleunigt, sondern auch die AnwenSfjiig einer verhältnismäßig gelinden, die lichtempfindliche Schicht nicht angreifenden Temperatur ermöglicht. Um eine schnelle und unmittelbare Einwirkung der Trockenluft wie auch der Badflüssigkeiten auf die Bildblätter zu ermöglichen, findet im vorliegenden Fall eine Fördervorrichtung besonderer Art Verwendung, nämlich endlose schmale Bandpaare, welche zu je zwei Paaren zusammenwirken und paarweise die Blätter am Rande zwischen sich fassen. Aus endlosen Bandpaaren bestehende Fördervorrichtungen für den vorliegenden Zweck sind bereits bekannt, aber in der bisherigen Ausbildung wenig geeignet, da sie entweder aus zwei breiten Bändern bestehen, welche die Blätter in ganzer Breite zwischen sich fassen und so den unmittelbaren und gleichmäßigen Zutritt der Badflüssigkeiten verhindern und zu Luftblasenbildungen Anlaß geben, welche insbesondere einen regelmäßigen Zutritt der Flüssigkeiten verhindert; außerdem wird die lichtempfindliche Schicht durch die, Berührung mit dem Band beeinträchtigt. Eine andere ähnliche Fördervorrichtung besteht aus einem endlosen schmalen Bandpaar, auf welches die Blätter am Rande aufgespießt werden. Bei dieser Vorrichtung vermögen die Blätter sich unter der Einwirkung der Flüssigkeiten und der Wärme zu krümmen und aufzurollen, und sich von den feinen Zacken wieder zu

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lösen; .auch sind diese im Apparat selbst^ hinderlich, z. B. bei der Einführung der : Blätter in den Trockenraum. Diese Mängel I sind durch die vorliegende Fördervorrichtung i beseitigt, diese ermöglicht vielmehr eine einwandfreie Entwicklung der Negative und ! Positive im zeitlichen Einklang mit der Aufnahmedauer, j Auf der Zeichnung ist' der Selbstverkäufer

ίο in einem Ausführungsbeispiel in Fig. ι und 2 in zwei hintereinanderliegenden Schnitten ver- j anschaulicht, Fig. 3 und 4 veranschaulichen die Fördervorrichtung für die Bildblätter und Fig., 5 den Bandantrieb in einem· größeren Maßstab.

Auf der Vorderseite des Gehäuses· ,1 des Selbstverkäufers befindet sich, demzufolge eine beliebige optische Anweisungsvorrichtung 4, -welche der abzubildenden Person die zur Aufnahme erforderlichen Anweisungen erteilt. Die Ingangsetzung dieser Vorrichtung kann beispielsweise durch den Einwurf des Geldstücks erfolgen. Vor. dem Gehäuse befindet sich eine nicht dargestellte Sitz- oder Stehgelegenheit, beispielsweise ein Stuhl oder ein Schemel oder auch nur eine erhöhte Plattform 0. dgl. Der Sitz oder die Plattform ist nun elektrisch oder mechanisch oder elektrischmechanisch, mit dem Triebwerk des Apparates derart Verbunden, daß bei ihrer Ingebrauch-., nähme die. Ingangsetzung der die Aufnahme bewirkenden Bestandteile des Apparates erfolgt, indem beispielsweise der Hauptantriebsmotor 6 eingeschaltet und von diesem zunächst der Geldeinwurfschlitz geschlossen und das Triebwerk für den Vorschub eines Negativblattes in Gang gesetzt wird und der Objektivverschluß geöffnet und wieder geschlossen wird. Die Film- oder Negativpapierblätter sind auf einer Rolle 4, siehe insbesondere Fig 3, in Spulenform aufgewickelt. Das Filmband ist seitlich init einem leicht abtrennbaren, z: B. perforierten Rand 2 versehen, dessen Ende an der mit einem nicht dargestellten Antrieb versehenen Rolle 5 befestigt ist, so daß bei deren Drehung sich der Rand auf diese Rolle aufwickelt und sich zugleich von dem Mittelstück löst, das durch Führungswalzen 6 in die Kamera gezogen wird. Durch den von den Walzen 6 hierbei ausgeübten Zug wird ein, durch Einkerbung ' gebildeter Bandabschnitt von dem Filmband gelöst und als selbständiges Negativblatt weiter befördert. Die Abtrennung der einzelnen Bandabschnitte kann auch durch Abschneiden erfolgen.

Die Vorrichtung zur Beförderung der einzelnen Bandabsclinitte besteht aus einer Folge in sich geschlossener schmaler Bandpaare, von denen je zwei Paare zusammenwirken und paarweise die Blätter am Rande zwischen sich fassen. Das erste Bandsystem 7,,8 führt die einzelnen Bandabschnitte durch die Entwicklungsflüssigkeit, das Bandsystem 9, 10 durch das Wasserbad 11, das Bandsysteiri 12, 13 zum Fixierbad, und das Bandsystem 14, 15 durch das Fixierbad und das Bandsystem 16, 17 durch das Wasserbad. Nach Durchgang des Blattes durch Quetschwalzen gelangt es mittels der Bänder 18, 19 zu einer Belichtungskammer 20 zur Herstellung der Positive.

In gleicher Weise wie das Negativband .'' wird das Positivband 21 der Trommel 22 entnommen und mittels der perforierten Ränder, indem diese sich auf eine Antriebstrommel 23 um jeweilig eine entsprechende Länge aufwickeln, zwischen zwei Walzen 24 gebracht, welche jeweilig einen eingekerbten Band- , abschnitt abtrennen und in die Kamera.25 befördern, Fig. 5. Die Weiterbeförderung der Positivblätter geschieht alsdann in der gleichen Weise wie die der Negativblätter durch in sich geschlossene.endlose Förderbandpaare, von denen die Bänder 26 das Positivblatt von der Kamera 25 zu dem Bandsystem 27 leiten, welches das Blatt durch das Entwicklungsbad 28 hindurchführt und es an das Bandsystem 29 weitergibt, welches es durch das Wässerungs- · bad 30 hindurchführt, von wo es mittels der Bandsysteme 31, 32 und 34 durch das Fixierbad 33 und das Wässerungsbad 35 befördert • wird; , am Ausgang des letzteren übernimmt es ein Bandsystem 36 und leitet es zu einer Trockenkammer 37, in welcher unter gleichzeitiger Beheizung eine Luftverdünnung erfolgt und die Bilder unter verhältnismäßig geringer Erwärmung, also unter Schonung der Schicht, schnell getrocknet werden. Ein Bandsystem 38 leitet das Blatt 1 alsdann zu einer Beschneide-, Bedruck- und . Kuvertiervorrichtung 39, von wo es durch eine Öffnung 40 dem Apparat entfällt. _:

Der Antrieb der einzelnen Bandsysteme ' kann nun derart erfolgen, daß ein jedes System durch den. Eintritt des Bandabschnitts in Gang gesetzt und beim Verlassen desselben wieder ausgeschaltet wird, indem z. B. durch den Ein- 'und Austritt des Blattes ein Kontakt geschlossen und wieder geöffnet und hierdurch, der Antrieb der einzelnen Bänder ein- und ausgeschaltet wird. Es kann hierbei eine jede Werkgruppe einen besonderen Antriebsmotor besitzen- oder auch eine für alle Werkgruppen gemeinsame Antriebswelle vorgesehen sein, mit welcher die einzelnen Gruppen gekuppelt und .115 wieder entkuppelt werden.

Da auf diese Weise der Antrieb der die Aufnahme bewirkenden Werkgruppe, welche den jedesmaligen Vorschub eines Filmabschnitts einleitet, sowie das Objektiv öffnet und schließt und gegebenenfalls auch die Einstellung der Blende bewirkt, von den nachfolgenden Werk-

gruppen völlig unabhängig ist, so ist nach dem Austritt des Filmblattes und nach der Wiederfreigabe der Sitz- oder Stehgelegenheit, wenn hierdurch z. B. die Geldeinwurföffnuug wieder freigegeben wird, diese Werkgruppe sofort wieder für eine weitere Aufnahme bereit und wird durch eine neue Inbenutzungnahme der Sitz- oder Stehgelegenheit unabhängig von den übrigen Gruppen von neuem in

ίο Gang gesetzt.

Um zu verhüten, daß der die gemeinsame Triebwelle betätigende Motor, falls ein gemeinsamer Antrieb für die einzelnen Gruppen vorgesehen ist, ausgeschaltet wird, wenn das Positivblatt durch die letzte Werkgruppe hindurchgegangen, inzwischen aber eine neue Aufnahme eingeleitet ist, können für den Motorstromkreis zwei Schalter vorgesehen sein, welche, sei es infolge des Einwurfs des GeIdstücks oder durch die Benutzung des Aufnahmegegenstandes, wechselweise eingeschaltet werden, mit der Folge, daß der Hauptmotor so lange in Tätigkeit bleibt, als sich Bilder im Apparat in Behandlung befinden.

Die Auswurföffnung hingegen bleibt zweckj mäßig so lange geschlossen, bis sämtliche Bilder einer Aufnahme in sie gelangt sind.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Photographie-Selbstverkäuf er, dadurch gekennzeichnet, daß die_.Ingangsetzung der die Aufnahme bewirkenden Werkteile unabhängig von den übrigen Werkteilen erfolgt, z. B. durch Ingebrauchnahme der Sitz- oder Stehgelegenheit durch die aufzunehmende Person, so daß nach deren

. Wegtreten sofort eine^ neue Aufnahme erfolgen kann.

2. Fördervorrichtung für den Selbstverkäufer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch je zwei schmale Bandpaare, welche die lichtempfindlichen Blätter nur am Rande zwischen sich fassen.

3. Trockenvorrichtung für den Selbst- ·. Verkäufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkammer unter Luftverdünnung steht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.