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Flüssige wäßrige Zubereitungen
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Die Erfindung betrifft flüssige wäßrige Zubereitungen von Farbstoffen.
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In der DE-PS 18 11 796 und den DE-OS 25 24 243 und 25 28 743 werden
Verfahren zum Färben von Cellulose oder Cellulose enthaltenden Fasermaterialien
wie Baumwolle/Polyester beschrieben. Bei diesen Verfahren werden mit Wasser quellbare
Fasern, z.B. Cellulosefasern waschecht und trockenreinigungsecnt gefnrbt, wenn man
das Fasermaterial.
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gleichzeitig oder nacheinander mit Wasser und Athylenglykol oder Derivaten
des Athylenglykols behandelt und auf die gequollenen Fasern bestimmte Farbstoffe
in feiner Verteilung in der Wärme einwirken läßt.
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Es wurde gefunden, daß für die genannten Verfahren hervorragende geeignete
flüssige wäßrige Farbstoffzubereitungen vorliegen, wenn diese (a) 10 bis 30 Gew.%
mindestens eines feinteiligen Dispersionsfarbstoffs, (b) 5 bis 20 Gew. d eines anionischen
und/oder nichtionischen Dispergiermittels, (c) 20 bis 40 Gew.% Polyäthylenglykol
von Molgewicht 300 bis 1500 oder Umsetzungsprodukte von 15 bis 50 Mol AO mit C9
- bis C1l-Oxoalkohole, (d) 65 bis 35 Gew.% Wasser und Ce) gegebenenfalls weitere
in flüssigen Zubereitungen bliche Hilfsmittel enthalten.
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Mit den Zubereitungen gemäß der Erfindung erhält man auf Baumwolle
und auf Baumwolle/Polyester farbstarke und echte Färbungen.
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Die neuen Zubereitungen werden im allgemeinen so hergestellt, daß
eine Suspension, die den Farbstoff (a), das Dispergiermittel (b), die gesamte Menge
des oder nur einen Teil des Mittels (c) und Wasser (d) enthält in einer Rührwerksmühle,
z.B. einer Perlmühle oder Sandmühle gemahlen wird bis die gewünschte Feinverteilung
erreicht ist. Die erhaltene Farbstoffzubereitung wird dann mit Wasser und gegebenenfalls
(c) und/oder (e) auf Standartfarbstärke eingestellt.
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Als Farbstoffe (a) kommen fUr die Zubereitungen der Erfindung solche
in Betracht, die unter den in der DE-PS 18 11 796 und in den DE-OS 25 24 243 und
25 28 743 genannten Bedingungen Cellulose und Cellulose enthaltendes Fasermaterial
echt anfärben. Geeignete Farbstoffe werden z.B.
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in den DE-OS 26 54 434, 26 18 032, 26 36 427, 26 44 731, 27 39 176,
26 51 975, 27 05 716, den US-PS 3 653 800, 3 835 154, 3 835 155, 3 656 880, 3 752
645, 3 752 646, 3 759 963 und 3 707 348 beschrieben.
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Als Dispergiermittel (b) kommen in Betracht: 1) wasserlösliche Umsetzungsprodukte
von Aminen der Formel (1)
in der R ein C2- bis C6-Alkylen, R1 wasserstoff, oder C1- bis C6-Alkyl und n 1,
2, 3, 4 oder 5 bedeuten mit 3 bis 50 Mol Propylenoxid je Äquivalent Aminowasserstoff
und anschließend mit 2 bis 80 Mol
Äthylenoxid je Äquivalent ursprünglich
vorhandenem Aminowasserstoff; 2) wasserlösliche oberflächenaktive Verbindungen der
allgemeinen Formeln
oder Gemische davon, worin in den Formeln (II) bis (V) X = O bis
im Mittel 125; y im Mittel 37 bis 250, wobei im Falle x > 37 das Verhältnis y:x
¢1 und M eine Alkalimetallkation oder (NH4) ist; 3) wasserlösliche oberflächenaktive
Verbindungen der allgemeinen Formel
oder Gemische davon, worin R Phenyl, C1- bis C18-Alkylphenyl, Bis-C1- bis C8-alkylphenyl,
Tris-C1- bis C4-alkylphenyl, Mono-, Di-oder Tri-(α-phenyläthyl)-phenyl, z
eine Zahl zwischen 75 und 700 und M eine Alkalimetallkation oder (NH4)# ist; 4)
wasserlösliche oberflächenaktive Mittel oder Gemische solcher Mittel, die durch
Umsetzen von C) Äthylenoxidaddukten an Polyätherdiolen, die durch Polymerisation
von Butylenoxid, Tetrahydrofuran oder Hexamethylenoxid in Gegenwart von sauer oder
alkalisch wirkenden Mitteln erhalten werden, oder von (ß) Polyaddukten von Propylenoxid
und Äthylenoxid an lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte C2- bis
C10-Alkandiole oder Alkanpolyole, an Bis-(hydroxycyclohexyl)-methan und dessen Derivate
oder an Gemischen dieser Verbindungen und die Addukte (oc) und (ß) zwischen 20 und
80 Gewichtsprozent an Athylenoxid, bezogen auf das Molekulargewicht der Addukte,
und ein mittleres
Molekulargewicht zwischen 1000 und 30 000 auSweisen,
mit 0,2 bis 1 Mol ChlorsulfonsSure, Schwefeltrioxid oder Sulfopropionsäureanhydrid
je Moläquivalent Hydroxylgruppe und anschließender Neutralisation erhalten werden;
5) wasserlösliche oberflächenaktive Mittel, erhalten durch Umsetzen von Polyäthylenimin
mit mittleren Molekulargewichten von 1000 bis 20 000 mit 50 bis 200 Mol Propylenoxid
je Äquivalent Aminowasserstoff und anschließend mit 30 bis 200 Mol Äthylenoxid je
Äquivalent ursprünglich vorhandenem Aminowasserstoff.
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Dispergiermittel der genannten Art werden z.B. in den DE-OS 25 02
839, 25 57 563, 26 14 257, 27 45 872, 27 45 449 und 27 51 519, beschrieben.
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Als Dispergiermittel (b) sind-wegen derbesonders gut dispergierenden
und stabilisierenden Wirkung bevorzugt: 1) Umsetzungsprodukte des 1,3-Propylendiamins
und Äthylendiamins, insbesondere solche, die durch Reaktion von 10 bis 50 Mol PO
und dann mit 12 bis 80 Mol ÄO je Äquivalent Aminowasserstoff im Ausgangsdiamin erhalten
werden; 2) Verbindungen der Formel IV mit x = 0 und y = 50 bis 200 und Verbindungen
der Formel II mit x = 0 bis 50 und y = 35 bis 125; 3) Verbindungen der Formel VI,
mit R = Di-(cZ-phen~lathyl)-phenyl und Tri-CoC-phenyläthyl)-phenyl und Z = 200 bis
600;
4) Umsetzungsprodukte von Sorbit und Pentaerythrit als Alkanpolyole
mit 250 bis 350 Mol PO und dann mit 150 bis 350 Mol ÄO je Mol Polyol.
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Als Mittel (c) kommen fttr die Zubereitungen Polyäthylenglykole mit
Molgewichten zwischen im Mittel etwa 300 und etwa 1500 und Umsetzungsprodukte von
C9 - bis C11-Oxcalkoholen mit 15 bis 50 Mol ÄO je Mol Alkohol in Betracht, von denen
Polyethylenglykole mit Molgewichten von 450 bis 80Q bevorzugt sind.
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Als weitere Mittel (e) kommen in den Zubereitungen z.B.
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pH-regulierende Mittel, wie Puffersubstanzen oder Mittel, die den
Pilzbefall behindern in Betracht.
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Die Suspension aus (a), (b), (c) und (d) und gegebenenfalls (e), wobei
gebenenfalls nicht die gesamte Menge (b), (c) und/oder (d) vorhanden ist, wird in
einer schnellaufenden Mühle, z.B. in Perl- oder Sandmühlen, gemahlen bis der Farbstoff
(a) die gewünschte Feinverteilung aufweist. Dem Mahlansatz werden dann gegebenenfalls
die restlichen Mengen (b) undXoder (c) und (e) zugegeben und die flüssige Dispersion
durch Zugeben von Wasser auf die Standartfarbstärke eingestellt.
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Die folgenden AusfUhrungsbeispiele sollen die Erfindung zusätzlich
erläutern.
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Die im folgenden genannten Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
Die Feinverteilung der Farbstoffe wurde nch dem Schleudertest von Richter und Vescia,
Melliand Textilberlchte 67 (1965), Seite 522 ff bestimmt.
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Beispiel 1 g Eine Suspension aus 15 Teilen des Farbstoffs der Formel
in 5 Teilen des Umsetzungsproduktes von Äthylendiamin mit 68 Mol PO und dann mit
74 Mol .40 je Mol Diamin als Dispergiermittel, 30 Teilen Polyäthylenglykol (M =
600) und 50 Teilen Wasser wird homogen gemischt, auf pH 8,5 eingestellt und dann
in einer Rührwerksmühle gemahlen bis der Schleuderwert bei 5/8/27/60 liegt. Man
erhält eine lagerstabile Zubereitung.
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ß) Ein Polyester/Baumwolle-Gewebe (65:35) wird mit einer Färbeflotte
imprägniert, die im Liter 120 g der nach ß) erhaltenen Farbstoffzubereitung und
50 g Polyäthylenglykol (Mg.ca.600) enthält und deren pH-Wert mit Zitronensäure auf
pH 6 gestellt wurde. Flottenaufnahme: 50%.
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Das imprägnierte Gewebe wird anschließend in einem kontinuierlich
arbeitenden Trockner 60 sec. bei 12000 getrocknet und dann 60 sec. auf 21500 erhitzt.
Danach wird mit warmen und kaltem Wasser gespült, die Färbung 5 Min. kochend geseift,
nachgespült und getrocknet.
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Der Farbstoff wurde praktisch vollständig auf dem Gewebe fixiert,
wobei beide Fasern praktisch im glei-
chen Farbton angefärbt sind.
Man erhält ein intensiv blau gefärbtes Gewebe. Die Färbung weist eine sehr gute
Licht-, Naß- und Reibeechtheit auf.
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Beispiele 2 bis 17 Man verfährt wie im Beispiel 1 α) angegeben,
verwendet jedoch anstelle des dort genannten Dispergiermittels und des Polyäthylenglykols
die in der Tabelle I (Seite 12? angegebenen Mittel (b) und (c).
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Man erhält stabile flüssige Farbstoffzubereitungen, die nach dem in
Beispiel 1 ß) beschriebenen Verfahren auf Polyester/Baumwolle Färbungen mit gleich
guter Qualität geben.
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Beispiel 18 α) Es wird wie in Beispiel 1 α) angegeben
verfahren, verwendet jedoch 15 Teile des Farbstoffs der Formel
Man erhält eine lagerstabile Zubereitung.
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ß) Mercerisierter Baumwollköper wird mit einer Flotte imprägniert,
die im Liter 20 g der Farbstoffzubereitung α) und 120 g Polyäthylenglykol
(M.400) enthält und deren pH-Wert mit Glutarsäure auf 6 eingestellt worden war.
Flottenaufnahme: 60 %.
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Das Gewebe wird 60 sec. bei 1200O getrocknet und zur Fixierung des
Farbstoffs 60 sec. bei 2000C gehalten.
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Die Färbungen wurden im warmen und kalten Wasser gewaschen, 5 Minuten
bei 1000C kochend geseift, nachgespAlt und getrocknet. Man erhält eine helle rotbraune
Färbung. Beim Waschen ging praktisch kein Farbstoff in die Waschflotte.
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Die erhaltene Färbung hat sehr gute Naß- und Reibeechtheit.
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Verwendet man in den Beispielen 2 bis 17 anstelle des in Beispiel
1 oG) angegebenen Farbstoffs den oben genannten, so erhält man ebenfalls lagerstabile
Zubereitungen, die auf Baumwolle rotbraune Färbungen mit den gleichen Echtheitseigenschaften
geben.
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Beispiel 19 dD Man verfährt wie im Beispiel 1 CC) angegeben, verwendet
jedoch 15 Teile des Farbstoffs der Formel
Man erhält eine lagerstabile Farbstoffzubereitung.
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ß) Ein mercerisiertes Polyester/Baumwollgewebe (67:33) wird mit einer
Flotte imprägniert, die im Liter 100 g des Umsetzungsproduktes aus Polyäthylenglykols
(M.400) und Borsäure (3:1 Mol) enthält. Flottenaufnahme: 60 .
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Das imprägnierte Gewebe wird 15 Min. bei 60 bis 70°C getrocknet.
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Dieses Gewebe wird mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung
bedruckt: 500 Teile wäßriger Stärkeäther-Verdickung (10%ig), 2 Teile Zitronensäure,
10 Teile m-Nitrobenzolsulfonsäure, Natriumsalz, 50 Teile Farbstoff in Form der 15%igen
wäßrigen Zubereitung oG) (4 167 Teile) 321 Teile Wasser 1000 Teile Druckpaste Der
Druck wird 2 Min. bei 1300C getrocknet und 90 sec.
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mit Heißluft auf 210 0c erhitzt. Der fixierte Druck wird wie bei
Beispiel 1 ß) angegeben gewaschen und getrocknet. Man erhält einen gelben Druck
auf weißem Fond.
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Der Druck weist sehr gute Echtheitseigenschaften auf.
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Beispiel 20 Es wird wie in Beispiel 1cC) angegeben verfahren, jedoch
werden 15 Teile des Farbstoffs der Formel
verwendet.
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Nach dem in Beispiel 1!3) oder in Beispiel 18 ß) angegebenen Verfahren
erhält man echte tdrkisblaue Färbungen mit sehr guten Echtheiten.
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Gleich gute Ergebnisse werden erzielt, wenn man mit dem vorstehend
angegebenem Farbstoff nach den Beispielen 2 bis 17 Farbstoffzubereitungen herstellt
und diese zum Farben verwendet.
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Beispiel 21 Es wird wie im Beispiel 19 G) verfahren, jedoch werden
15 Teile des Farbstoffs der Formel
verwendet.
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Man erhält eine lagerstabile Zubereitung, die nach den in den Beispielen
1 ß), 18 B) oder 19 ß) beschriebenen Färbe-oder Druckverfahren dunkelblaue Färbungen
oder Drucke mit guten Echtheiten liefert.
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Tabelle I Beispiel Dispergiermittel (b) Mittel (c) 2 Sorbit + 310
PO + 310 ÄO Polyäthylenglykol M. 600 3 Polyäthylenimin+81 PO + 100 ÄO+) " " 4 "
" Polyäthylenglykol M. 300 5 2,4,6-Tri(α-phenyläthyl)-phenol +250 ÄO1Polyäthylenglykol
M. 600 6 " " " Polyäthylenglykol M.1500 7 " " " C9/11-Oxoalkoholgemisch + 30 ÄO
8 α, α-Dimethyl-di[3,5-bis(α-phenyläthyl)- Polyäthylenglykol M.
600 9 4-hydroxyphenyl]-methan Polyäthylenglykol M. 300 10 + 125 PO + 250 ÄO C9/11-Oxoalkoholgemisch
+ 30 ÄO 11 Äthylendiamin + 125 PO + 130 ÄO Polyäthylenglykol M. 300 12 " " " Polyäthylenglykol
M.1500 13 " " " Polyäthylenglykol M. 600 14 Äthylendiamin + 115 PO + 130 ÄO C9/11-Oxoalkoholgemisch
+ 30 ÄO 15 Äthylendiamin + 82 PO + 81 ÄO " " 16 " " " Polyäthylenglykol M. 600 17
" " " Polyäthylenglykol M.1500 +) je Äquivalent Aminowasserstoff