-
-
Dosiervorr ichtung für Desinfektionsmittel
-
Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung zur Herstellung wäßriger
Desinfektionsmittellösungen mit einem Wasservorratsbehälter, dessen Zulauf über
Ventile begrenzbar ist, einem Behälter für das flüssige Desinfektionsmittelkonzentrat,
einer fördernden Mischpumpe und einem Drucktank für die gebrauchsfertige Desinfektionsmittellösung,
wobei der Wasservorratsbehälter über eine leitung mit einer Drosselstelle mit der
Pumpe saugseitig verbunden ist, wobei ferner der Vorratsbehälter für das Konzentrat
über eine Leitung mit einem Dosierventil und einem Ruckflußverhinderer mit der Pumpe
verbunden ist und wobei die Pumpe druckseitig über eine Leitung mit dem Drucktank
für die gebrauchsfertige Desinfektionsmittellösung verbunden ist, der eine Entnahmeleitung
mit einem Druckschalter, welcher den Antrieb der Pumpe schaltet, aufweist.
-
Derartige Dosiervorrichtungen sind überall dort von Bedeutung, wo
größere Mengen gebrauchsfertiger Desinfektionsmittellösungen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten und an verschiedenen Entnahmestellen gebraucht werden. Typische Beispiele
des Einsatzortes solcher Desinfektionsmitteldosiervorrichtungen sind das Krankenhatls,
der lebensmittelverarbeitende oder -bearbeitende Betrieb oder kommunale Bäder.
-
Bei derartigen Dosieranlagen ist vorgeschrieben, daß zwischen Wasserzugabestelle
und DesinfeRtionsmittellösung eine Systemtrennung derart vorgesehen ist, daß auch
im Fall des Versagens einer solchen Anlage Desinfektionsmittellösung nicht in das
korrknunale Wasserleitungsnetz gelangen kann.
-
Es gibt entsprechend dem Stand der Technik eine Vielzahl von Vorschlägen
der konstruktiven Ausgestaltung derartiger Vorrichtungen, wobei auf die DE-PS 20
12 358 und DE-PS 26 42 788 hingewiesen wird.
-
In der Praxis hat sich dabei besonders eine durch ihre Einfachheit
kostengünstig herstellbare Dosiervorrichtung bewährt. Bei dieser Vorrichtung wird
das Wasser einem Vorratsbehälter zugeführt, wobei durch geeignete Ventile sichergestellt
wird, daß der Wasserzufluß oberhalb eines bestimntten Wasserstandes in dem Vorratsbehälter
unterbrochen wird. Das Wasser wird von einer Pumpe, im Regelfall einer Kolbenpumpe,
insbesondere einer doppelt wirkenden Kolbenpumpe, angesaugt. Gleichzeitig wird der
Pumpe die konzentrierte Desinfektionsmittellösung über ein Dosierventil zugeführt.
Der saugseitig bestehende Unterdruck in der Pumpe wird durch eine Drosselstelle
bestiRrnt. Druckseitig wird die gebrauchsfertig verdünnte Desinfektionsmittellösung
in einen Druckvorrat stank gefördert, aus dem die Lösung zu den Entnanmestellen
fließt. Druckseitig ist vorzugsweise in der Entnahmeleitung ein Druckschalter angeordnet,
der bei Unterschreiten eines vorgegebenen Druckes den Antrieb der Pumpe einschaltet
bzw. bei Erreichen eines vorgegebenen Druckes den Antrieb der Pumpe abschaltet.
-
In der Praxis hat sich nun gezeigt, daß Keime, die in dem Verdünnungswasser
nicht zu eliminieren sind, bei längerem Stillstand der Anlage und gleichzeitig bei
Vorliegen wachstumsfördernder Bedingungen, wie z.B. höhere Temperaturen, sich in
dem Wasservorratsbehälter und gegebenenfalls dem Saugbereich der Pumpe gelegentlich
stärker vermehren können. Hinzu kommt, daß ein geringfügiges Rflckdiffundieren von
Desinfektionsmittellösung, z.B. infolge von Ventilundichtigkeiten der Kolbenpunpe,
in dieses Wasser nicht immer vermieden werden kann. Unter ungünstigen Bedingungen
kann es dann unter Umständen zu einer Adaption der Keime an das Desinfektionsmittel
und zur Bildung von resistenten Stämmen kamren.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine Des infektionsmitteldos iervorrichtung
des vorgenannten Typs so auszubilden, daß diese Nachteile mit Sicherheit überwunden
werden können.
-
Uberraschenderweise gelingt die Lösung dieser Aufgabe in verhältnismäßig
einfacher Weise bei einer Vorrichtung der vorgenannten Art in der Weise, daß der
Wasservorratsbehälter 1 einen oberen Grenzwertgeber 17 und einen unteren Grenzwertgeber
18 aufweist und durch eine senkrechte Wand 25 in zwei kommunizierende Kammern 14/15
unterteilt ist, wobei der Wasserzufluß in die Kammer 14 mündet und wobei die Saugleitung
6 der Pumpe 4 in die Kammer 15 unterhalb des unteren Grenzwertgebers 18 taucht und
am Ansaug-
ende mit einem Ruckflußverhinderer 16 und einer Drosselstelle
7 ausgestattet ist, wobei der Boden 19 des Wasservorratsbehälters 1 geneigt ist
und an seiner tiefsten Stelle einen Auslauf 20 hat, wobei ferner die Leitung 8 aus
dem Vorratsbehälter 3 bei 37 unmittelbar hinter dem R5ckfluB-verhinderer 16 mündet,
und wobei der Druckschalter 13 und der obere Grenzwertgeber 17 das Wasserzuflußventil
21, Signalleitungen 38, 39 und der untere Grenzwertgeber 18 sowie der Druckschalter
13, Signalleitungen 40, 28 den Antrieb 29 der Pumpe 4 schalten.
-
Besonders bevorzugt ist eine Dosiervorrichtung, bei der der Auslauf
20 des Vorratsbehälters 1 so dimensioniert ist, daß der Behälter 1 bei abgeschaltetem
Wasserzulauf in etwa 30 bis 60 Minuten leerläuft.
-
Vorzugsweise ist das Dosierventil 9 als Nadelventil 22 in Kombination
mit einem Strömungsmesser 23 ausgebildet.
-
Aufbau und Wirkungsweise der Vorrichtung des Standes der Technik sind
in Fig. 1 und im Vergleich dazu Aufbau und Wirkungsweise der erfindungsge-Irißen
Vorrichtung in Fig. 2 dargestellt und beschrieben.
-
In Fig. 1 ist der Wasservorratsbehälter mit 1 bezeichnet. Der Wasserzulauf
erfolgt aus dem kommunalen Versorgungssystem, wobei am Ende der Zuflußleitung 30
ein Begrenzungsventil 2 angeordnet ist, welches in Verbindung mit einem Schwütrrer
31 steht, so daß bei Erreichen eines bestimmten Flüssigkeitsniveaus der Zufluß des
Leitungswassers 33 unterbrochen wird. Der Vorratsbehälter 1 steht über eine Leitung
6 mit der Saugseite einer doppelt wirkenden Kolbenpumpe 4 in Verbindung. Die Kolbenpumpe
4 weist eine Saugkammer 36, Arbeitskammern 34 und eine Druckkammer 43 sowie Pumpenventile
35 und 42 auf. Zwischen Wasservorratsbekälter 1 und Saugseite der Kolbenptmpe 4
ist eine Drosselstelle 7 vorgesehen, die so dimensioniert ist, daß in der Kolbenpumpe
4 ein vorbestimmter Unterdruck erreicht wird. Durch diesen Unterdruck wird aus einem
Behälter 3 für das Desinfektionsmittelkonzentrat 32 eine über ein Dosierventil 9
vorgegebene Menge Konzentrat 32 proportional der geförderten Wassermenge über eine
Saugleitung 8 in die Kolbenpumpe 4 gesaugt Ublicherweise befindet sich in der Saugleitung
8 ein rUckflußverhinderndes Ventil 10. Angesaugtes Wasser 33 und Desinfektionsmittelkonzentrat
32 vermischen sich in der Kolberrpumpe 4 und werden über eine Leitung 11 in
den
Drucktank 5 gefördert, aus welchem die gebrauchsfertige Desinfektionsmittellösung
32 + 33 zu den verschiedenen Entnahmestellen gelangt.
-
An der Entnahmeleitung 12 oder dem Drucktank 5 ist ein Druckschalter
13 angebracht, der bei Unterschreiten eines bestimaten vorgegebenen Druckes, in
der. Regel etwa 4 bar, über Signalweg 28 den Antrieb 29 der Kolbenpumpe 4 in Betrieb
setzt.und bei Erreichen des maximalen Druckes, etwa 6 bar, wieder abschaltet.
-
Der eingangs beschriebene und gelegentlich nicht ganz zu verhindernde
RUckfluß der Desinfektionsmittellösung 32 + 33 erfolgt in die hier zeichnerisch
dargestellte Kammer 36 der KoLbenpumpe 4, wobei die Kammer 36 mit dem Vorratsbehälter
1 für das Verdnnnungswasser 33 in Verbindung steht. Hier kann es bei längerer AuBerbetriebnahme
der Anlage und unter den geschilderten ungünstigen Bedingungen zu einem Eindrigen
der Desinfektionsmittellösung in den Vorratsbehäiter 1 katren. Treffen diese ungünstigen
Verhältnisse nun mit Bedingungen zusammen, die ein Keimwachstum in dem Vorratsbehälter
1 begünstigen, kann es zu den genannten Adaptionserscheinungen und Resistenzbildungen
kommen.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt. Es wird
die gleiche Förderpumpe 4 und der gleiche Drucktank 5 verwendet. Die wesentliche
Änderung erfolgt in der Ausgestaltung des Vorratsbehälters 1 für das Verdünnungswasser
33 sowie in der Leitungsfurung zu diesem Wasservorratsbehälter 1. Der Wasservcrratsbehalter
1 weist eine Trennwand 25 auf, welche den Wasservorratsbehälter 1 in die Kammern
14 und 15 trennt.
-
Diese Trennwand hat im unteren Bereich einen Durchlaß 26. Durch die
Trennwand wird vermieden, daß beim Füllen des Vorratsbehälters 1 vom Wasser mitgerissene
Luft in die Nähe der Ansaugleitung 6 gerät. Der Boden 19 des Wasservorratsbehälters
1 ist geneigt und hat einen Auslauf 20. Der Zufluß des Wassers 33 der kommunalen
Versorgungsleitung 30 erfolgt über ein Ventil 21, wobei die zufließende Wassermenge
verhältnismaßig groß im Vergleich zu der aus dem Auslauf 20 auslaufenden Wassermenge
ist. Vorzugsweise soll das Verhältnis van zulaufender Wassermenge zu durch den Auslauf
20 ablaufender Wassermenge etwa 200 : 1 betragen.
-
Die Füllung des Vorratsbehälters 1 wird durch den oberen Grenzwertgebar
17 begrenzt. Entsprechend den Vorschriften ist ein Uberlauf 27 vorgesehen, falls
der obere Grenzwertgeber 17 ausfallen sollte. Erfolgt keine Entnahme von Verdünnungswasser
33, läuft der Vorratsbehälter 1 innerhalb 30 bis 60 Minuten leer.
-
In die Kammer 15 taucht die Saugleitung 6, die am unteren Ende eine
Drosselstelle 7 und einen Rckflußverhinderer 16 aufweist. Die Mündung der Saugleitung
6 liegt tiefer als das Niveau des unteren Grenzwertgebers 18. Unmittelhor hinter
dem R5ckfluBverhinderer 16 mündet bei 37 die Leitung 8, durch.welche das Desinfektionsmittelkonzentrat
32 aus dem Behälter 3 gefördert wird. In der Leitung 8 ist als Fördermenge bestimmende
RegelvorrichtUng die Kombination eines Nadelventils 22 mit einem Stromungsmesser
23 vorgesehen. Hierdurch wird insbesondere die optische Kontrolle der Anlage erööglicht.
Zwischen dieser so gebildeten Dosiervorrichtung 9 und der Einspeisungsstelle 37
in die Saugleitung 6 ist ein Magnetventil 24 angeordnet. Dieses Magnetventil steht
steuerungsmäßig mit dem Pumpenantrieb 29 so in Verbindung 41, daß es geöffnet wird,
wenn der Eumpenantrieb 29 zu laufen beginnt.
-
Wird nun gebrauchsfertige Desinfektionsmittellösung 32 + 33 über die
Leitung 12 entnommen und fällt der Druck in der Entnahmeleitung 12 deshalb ab, so
wird nach Unterschreiten eines bestimmten Druckes mit Hilfe des Druckschalters 13
das Magnetventil 21 geöffnet, so daß das Verdünnungswasser 33 in die Karrrer 14
des Wasservarratsbehälters 1 einströmen kann. Der untere Grenzwertgeber 18 ist mit
dem Pumpenantrieb 29 so geschaltet 40, daß der Pumpenantrieb 29 erst zu laufen beginnt,
wenn von dem unteren Grenzwertgeber 18 der Schaltbefehl erfolgt. Hierdurch wird
vermieden, daß, wenn der Vorratsbehälter 1 infolge längerer Stillstandszeit leergelaufen
ist, durch die Leitung 6 Luft angesaugt wird.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird auf einfache Weise sichergestellt,
daß unter ungünstigen Bedingungen im Vorratsbehälter 1 kein Keimwachstum erfolgen
kann und/oder geringe Mengen Desinfektionsmittellösung nicht in das Verdünnungswasser
33 gelangen können.