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Einrichtung zum Messen von Kräften, insbesondere Gewichten
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäss dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Bekannte Waagen weisen eine bewegbar von einem Gestell gehaltene Waagschale,
einen Lagesensor, um deren Lage bezüglich des Gestelles zu ermitteln, und einen
elektrodynamischen Kraftkompensator auf, der aus einem am Gestell befestigten Permanentmagneten
und einer bezUglich diesem bewegbaren, mit der Waagschale verbundenen Spule gebildet
ist. Ferner ist ein mit dem Lagesensor und der Spule verbundener Elektronikteil
vorhanden. Beim Wägen wird der Spule durch eine im Elektronikteil vorhandene Regelschaltung
ein Strom zugeführt und derart elngereseltX dass die Spule und Waagschale trotz
der Belastung der letzteren in ihrer Ruhelage gehalten werden. Der der Spule zugeführte
Strom ist dann ein Masts für das zu bestirnende Gewicht.
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Wenn der Spule ein Gleichstrom zugeführt wird, ist dessen Grösse proportional
zum Gewicht. Dementsprechend nimmt auch die in der Spule in Wärme umgewandelte,
elektrische Leistung mit wachsendem Gewicht zu. Diese vom Gewicht abhängige Wärmeerzeugung
kann aus verschiedenen Gründen Messfehler verursachen. Es sind nun auch verschiedene
Einrichtungen bekannt, mit denen derartige Messfehler eliminiert werden sollen.
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In der Schweizer-Patentschrift 611 418 ist eine Waage geoffenbarte
bei der mit Temperaturfühlern an verschiedenen Stellen die lokalen Temperaturen
gemessen, gemittelt und dann fr die Durchführung einer Korrektur verwendet werden
Durch diese Lösung wird also die Änderung der W§rmeerbeugung
nicht
verhindert und es ist auch nicht möglich, die durch die Anderung der Wärmeerzeugung
entstehenden Fehler vollständig auszuschalten.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 27 22 093 ist nun eine Waage bekannt,
bei der die in der Spule erzeugte Verlustwärme unabhängig von der Grösse der zu
wägenden Last ist. Bei dieser Waage wird der zur Kraftkompensation dienenden Spule
nicht ein Gleichstrom, sondern ein Wechselstrom mit aufeinanderfolgenden positiven
und negativen Impulsen zugeführt, deren Amplituden unabhängig vom Gewicht konstant
bleiben. Durch Regeln des Breitenverhältnisses zwischen den positiven und den nativen
Impulsen können die über eine ganze Periode gemittelten, magnetischen ?eldstärken
und Kräfte verändert werden. Da die momentanen Kräfte bei jedem Stromimpuls ihre
Richtung ändern, entstehen starke Wechselkräfte, die die Biegelager und andere Elemente
der Waage stark beanspruchen. Ferner können störende Gerflusche entstehen.
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Aus der schweizerischen Patentschrift 613 279 ist es unter anderem
bekannt, eine Waage zusätzlich zur Spulen-Wicklung, der ein zur Kraftkompensation
dienender Gleichstrom zugeführt wird, noch mit einer zweiten, bifilaren Spulen-Wicklung
zu versehen. Dieser wird beim Benutzen der Waage ein Gleichstrom zugeführt, dessen
Grösse in Abhängigkeit vom gewogenen Gewicht so bemessen ist, dass die Summe der
in den beiden Wicklungen erzeugten WErmeleistungen eine vom Gewicht unabhängige,
konstante Grösse hat.
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Da eine bifilare Wicklung in der Praxis nie wirklich ideal bifilar
ist, erzeugt alo auch der der bifilaren Wicklung zugeführte Strom noch eine gewisse
Kraft, die einen Messfehler verursacht. Da die von den Strömen in den Wicklungen
erzeugten Wärmeleistungen proportional zum Quadrat der Stromstärke sind, geht insbesondere
auch der angestrebte,
lineare Zusammenhang zwischen dem die Waagschale
belastenden Gewicht und dem zur Kraftkompensation zugeführten Strom verloren.
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Die Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, eine Einrichtung zum
Messen von Kräften und insbesondere ßewichten zu schaffen, bei der im Kraftkompensator
entstehende Wärmeverluste von der Grösse der Kraft unabhängig sind. Dabei sollen
aber weder nennenswerte Wechselkrite erzeugt werden, noch merkbare Mcsfehler und
insbesondere Linearitätsabweichungen entstehen.
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Dieses Ziel wird durch eine Einrichtung der einleitend genannten Art
gelöst, wobei die Erfindung ausgehend von der aus der Schweizerpatentschrift 613
279 bekannten Einrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet ist.
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Zweckmässige Ausgestaltungen der Einrichtung ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
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Bei der Benutzung der erfindungsgemässen Einrichtung kann den Wicklungen
zusätzlich zu dem zur Kraftkompensation dienenden Gleichstrom bzw. den zur Kraftkompensation
dienenden Gleichströmen mindestens noch ein Wechselstrom zugeführt werden3 der in
Abhängigkeit von der zu messenden und zu kompensierenden Kraft derart eingestellt
wird 5 dass die im Kraftkompensator anfallende Gesamt-Verlustwärmeleistung von der
Grösse der Kraft unabhängig ist. Dieser Wechselstrom kann derart durch die Wicklungen
geschickt erden, dass sich seine Wechseldurchflutungen im wesentlichen kompensieren.
Es werden daher auch fast keine Wechselkräfte erzeugt.
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Es ist zwar bei der praktischen Verwirklichung der Ein richtung im
allgemeinen kaum möglich, Wicklungen derart
herzustellen, dass der
diese durchströmende Wechselstrom bzw.
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die diese durchströmenden Wechseiströme sich vollständig kompensierende
Durchflutungen erzeugen. Die sich nicht kompensierenden Reste der Wechseldurch ilutungen
und Wechseikräfte kennen Jedoch ohne weiteres sehr viel kleiner gehalten werden,
als die bei einer Waage gemäss der deutschen Auslegeschrift 27 22 093 entstehenden
Wechseldurchflutungen und -kräfte.
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Da es sich bei den bei der erfindungsgemässen Einrichtung, verbleibenden,
d.h. nicht-kompensierten Wechselkräften eben um Kräfte handelt, deren Richtungen
abwechselnd ändern, kompensieren sie sich bei Mittelung Gier eine ganze Periode.
Im Gegensatz zu der aus der schweizerischen Patentschrift 613 279 bekannten Waage,
bei der Bifilarit,Rts-Abweichungen eine beträchtliche Nichtlinearität zur Folge
haben, bewirken kleine Ungleichheiten der Wicklungen bei der erfindungsgemässen
Einrichtung keine merkbare Nichtlinearität.
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Der Erfindungsgegenstand soll nun anhand einen in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert werden. In der Zeichnung zeigen die Figur 1 einen
schematischen Schnitt durch eine Waage sowie ein Blockschema von deren Elektronikteil,
die Figur 2 einen Schnitt durch einen Abschnitt der Spulen-Wicklungen, in grösserem
Massstab, die Figur 3 ein Schaltschema von einigen Elementen des Elektronikteils,
die Figur 4 ein Diagramm zur Veranschaulichung des zeitlichen Verlaufs verschiedener
Ströme
beim Wägen einer Last und die Figur 5 ein dem in der Figur
4 dargestellten Diagralmn entsprechendes Diagramm, aber beim Wägen einer schwereren
Last.
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In der Figur 1 ist eine Einrichtung um Messen von Kräften, nämlich
eine Waage dargestellt. Diese weist ein Gehäuse auf> das zusammen mit den Teilen
3, 5, und weiteren, starr miteinander verbundenen Teilen den festen Support 1 der
Waage bildet. An diesem ist mit eine Parallelführung bildenden und mit Biegegelenken
q versehenen Lenkern 7 ein Kraftaufnehmer 11 vertikal bewegbar gehalten, der an
seinem oberen Ende mit einer Waagschale 13 zum Tragen der zu wägenden Last versehen
ist.
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Ein als Ganzes mit 21 bezeichneter, elektrodynamischer Kraftkompensator
weist einen am Support-Teil 3 befestigten Magneten 23 au£, der als topfmagnet ausgebildet
ist und einen permanentmagnetischen Kern 25 aufweist, während der eigentliche Topf
aus magnetisch weichem Material besteht0 Der eine Rand des Topfes begrenzt zusammen
mit einer am freien Ende des Kerns 25 angeordneten Polsoheibe einen kreisringsförmigen
Luftspalt 27. Der Kraftkompensator 21 weist ferner eine Spule 29 mit einem starr
am Kraftaufnehmer 11 befestigten, aus nicht-ferromagnetischem Material bestehenden
Spulenkörper 31 und zwei sich mindestens im wesentlichen im Luftspalt 27 befindenden
Wicklungen 33 und 35 auf. Die beiden Anschlüsse der Wicklung 33 sind mit 33a und
33b und die beiden Anschlüsse der Wicklung 35 mit 35a und 35b bezeichnet.
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Die beiden Spulen-Wicklungen 33 und 35 sind räumlich möglichst nahe
beieinander angeordnet. Die beiden Wicklungen 33, 35 sind ferner derart ausgebildet,
dass sie, wenn
sie von identischen Gleichströmen gleichsinning durchströmt
werden, Magnetfelder erzeugen, die in Bezug auf ihre Stärke und räumliche Verteilung
möglichst identisch sind. Insbesondere sollen die zwei parallel zur Achse der Mehrfach-Spule
29 gerichteten Krfte, die infolge der Wechselwirkung zwischen den von den Wicklungen
erzeugten MagnetSeldern mit dem vom Magnet 23 erzeugten Feld entstehen, im wesentlichen
die gleiche Richtung und Grösse haben. Die genannten Kräfte sollen dabei höchstens
20f, zweckmässigerweise höchstens 10%, vorzugsweise höchstens 2% voneinander abweichen.
Des weitern soll die induktive Kopplung zwischen den beiden Wicklungen 33 und 35
möglichst gross sein. Der Kopplungsfaktor soll mindestens 0,8 vorzugsweise mindestens
0,9 und beispielsweise 0 ,9S bis 1 betragen. Ferner sind auch die ohmschen Widerstände
der beiden Wicklungen mindestens annähernd gleich gross.
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Die beiden Wicklungen 33 und 35 haben zweckmässigerweise die gleiche
Anzahl Windungen. Sie können beispielsweise gemäss der Figur 2 derart gewickelt
sein, dass in Jeder Lage der Wicklung Jeweils eine Windung 33c der Wicklung 33 neben
einer Windung 35c der Wicklung 35 liegt. Eine andere Möglichkeit bestände darin,
die beiden Wicklungen derart anzufertigen, dass abwechselnd eine Lage Windungen
der Wicklung 35 und eine Lage Windungen der Wicklung 33 aufe inanderfolgen.
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Die Waage ist mit einem Elektronikteil 41 versehen. Dieser weist eine
mit dem Lagesensor 37 verbundene Lage-Erfassuns-Schaltung 43 auf. Deren Ausgang
ist mit einem Gleichstromregler 45 verbunden. Eine als Ganzes mit 47 bezeichnete,
steuerbare Wechselstromquelle weist einen steuerbaren Impuls geber 49 und einen
Stromwandler 51 mit einer mit dem Ausgang des Impulsgebers 49 verbundenen Primärwicklung
51a und einer Sekundärwicklung 51b auf. Die beiden End-
Anschlüsse
der Sekundärwicklung 51b sind mit 51c bzw. 51d bezeichnet. Der End-Anachluss 51c
ist mit dem einen Anschluss 33a der Spulen-Wicklung 33 und der End-Anschluss 51d
mit dem Anschluss 35a der Spulen-Wicklung 35 verbunden.
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Die Sekundärwicklung 51b ist ferner noch mit einer Mittel-Anzapfung
Sie versehen, die an den Ausgang des Gleichstrom reglers 45 angeschlossen ist. Die
beiden andern Anschlüsse 33b und 35b der Wicklung 35 bzw. 35 sind miteinander und
über eine Strom-Mesa-Soh,altung 53, die unter anderem einen Analog/Digital-Wandler
enthält, mit der elektrischen Masse verbunden. Der Ausgang des Analog/Digital-Wandlers
ist mit'einem digitalen AnzeSeteil 55 verbunden. Ein Ausgang der Strom-Mess-Schaltung
53 ist mit dem Eingang des Impulsgebers 49 verbunden.
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Der Impulsgeber 49 weist eine in der Figur 3 dargestellte Konstant-Gleichstromquelle
61 auf, deren Ausgang über ein beispielsweise elektronisches Schaltorgan 63 wahlweise
direkt oder über die Stromwandler-Primärwicklung 51a mit der elektrischen Masse
verbindbar ist0 Die von einem Ausgang der Strom-Mess-Schaltung 53 zum Impulsgeber
9 führende Verbindung ist mit dem Steuer-Ringang eines zum Impulsgeber 4g gehörenden
Zeitgebers 65 verbunden. Dessen Ausgang ist mit dem Steuer-Eingang des Schalt Organs
63 verhunden.
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Bei unbelasteter Waagschale 13 befindet sich der Kraftaufnehmer 11
und die Mehrfach-Spule 29 bezüglich des Supports 1 in einer vorgegebenen Ruhelage.
Wenn nun eine zu wägende Last auf die Waagschale 13 gebracht wird, ist diese Last
bestrebt, den Kraftaufnehmer und die Spule nach unten auszulenken. Diese Auslenkung
wird mittels des Lagesensors 37 erfasst. Der Regler 45 führt dann der Mittel-Anzapfung
51e der Stromwandler-Sekundrwicklung 51b einen Gleichstrom I1
zu.
Dieser wird in zwei mindestens annähernd gleich grosse Teile aufgezweigt, von denen
jeder durch eine der Wicklungen 33 bzw. 35 hindurch geleitet wird. Bei den Anschlüssen
33b, 35b werden die beiden Gleichstrom-Teile wieder vereinigt und gelangen dann
Uber die Strom-Mess-Schaltung 53 und die elektrischen Masseverbindungen zum Regler
45 zurück. Die beiden Gleichstrom-Hälften erzeugen in der Spule 29 zwei weitgehend
identische, magnetische Felder, die zusammen mit dem vom Magneten 23 erzeugten Magnetfeld
eine der Auslenkung des Kraftaufnehmers 11 entgegenwirkende Kraft erzeugen. Der
Regler 45 regelt den Gleichstrom 11 derart, dass der Kraftautnehmer auch bei belasteter
Waagschale praktisch in seiner Ruhelage bleibt.
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Der Gleichstrom 11 ist proportional zum Gewicht der sich auf der Waagschale
befindenden Last. (Falls die Waage derart konzipiert sein sollte, dass bereits bei
last freier Waagschale ein Gleichstrom fliesst, ist mindestens noch der Differenzstrom
zwischen belastetem und unbelastetem Zustand proportional zum Gewicht.) Die Stron-Mess-Schaltung
53 führt dann dem Anzeigeteil 55 ein die Grösse von I1 darstellendes Digital-Signal
zu, sodass der Anzeigeteil das Gewicht der zu messenden Last anzeigt. Die Waage
ist im übrigen derart konzipiert, dass der Betrag des Gieichstroms im vorgesehenen
Wägebereich unter einem Wert Io bleibt.
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Den beiden Wicklungen 33, 35 wird nun zusätzlich zum Gleichstrom von
den beiden End-Anschlüssen 51c, 51d der, Stromwandler-Sekundärwicklung 51b her noch
ein Wechselstrom zugeführt, dessen momentane Grösse den Wert I3 habe.
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Der Wechselstrom tritt beispielsweise beim Anschluss 33a in die Wicklung
33 ein, durchströmt zuerst die Wicklung 33 und danach im entgegengesetzten Umlaufi-
oder Drehsinn die Wicklung 35, aus der er beim Ansehluss 35a wieder austritt.
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Der momentane Strom hat also beispielsweise in der Wicklung 33 die
Grösse I1/2 + 13 und in der Wicklung 35 die Grösse I1/2 - 13.
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Wie erwähnt, ist der Kopplungsfaktor der beiden Wicklungen 33, 35
mindestens annähernd gleich 1. Da die beiden Spulen für den Wechselstrom I3 gegengekoppelt
sind, hat ihre Induktivität für den Wechselstrom annähernd den Wert Null.
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Die beiden Wicklungen stellen daher für den Wechselstrom einen annähernd
rein ohmschen Widerstand dar. Dementsprechend verursachen sie auch keine merkbaren
Phasenverschiebungen, sodass unter anderem die Phasenwinkel der an den beiden Wicklungsanschlüssen
33a, 35a anliegenden Wechselspannungen praktisch genau 180° gegeneinander verschoben
sind.
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Die durch die beiden Wicklungen 33, 35 strömenden Gleichstrom-Teile
und der ihnen überlagerte Wechselstrom I3 erzeugen in den beiden Wicklungen 33,
35 Wärme.
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Der Wechselstrom wird nun derart gesteuert, dass die Summe der in
den beiden Spulen-Wicklungen 33, 35 erzeugten Wärmeleistungen bei Mittelung über
eine ganze Wechselstromperiode für alle unterhalb I0 liegenden Werte des Gleichstroms
einen konstanten Wert hat.
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Die Steuerung des Wechselstroms soll anhand der Figuren 4 und 5 erläutert
werden. Die Figuren 4 und 5 weisen Je drei Diagramme auf, die die Grösse von drei
Strömen I1, I2 und I3 in Abhängigkeit von der Zeit t veranschaulichen.
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Die Figur 4 zeigt die Ströme beim Wägen einer relativ leichten Last,
bei der der Gleichstrom I1 etwa einen Viertel des vorgesehenen Maximal-Stroms I0
beträgt. Die Figur 5 zeigt dagegen die Ströme für den Fall einer schwereren Last,
bei deren Wägung der Gleichstrom I1 ungefähr drei Viertel des vorgesehenen Maximal-Stroms
I0 beträgt.
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In den beiden obersten Diagrammen der Figuren 4 und 5 ist die Grösse
des Gleichstroms Ii ersichtlich, der nach dem Aufbringen der zu wägenden Last auf
die Waagschale auf einen zeitlich konstanten Wert eingeregelt worden ist.
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Der Impulsgeber 49 führt, der Primärwicklung 51a des Stromwandlers
eine Folge von Rechteck-Impulsen zu. Der zeitliche Stromverlauf dieser Impulsfolge
ist in den mittleren Diagrammen der Figuren 4 und 5 dargestellt, wobei der Strom,
der immer die gleiche Polarität hat, mit 12 bezeichnet ist.
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Die Rechteck-Impulse wiederholen sich unabhängig von der Grösse des
zu wägonden Gewichts und des Gleichstroms 11 nach einer konstanten Periodendauer
T. Ferner hat, auch die Impulshöhe oder Stromamplitude unabhängig von der Grösse
des Stroms 11 den konstanten Wort I0. Dagegen steuert der Zeitgeber 65 das Schaltorgan
63 derart, dass die Impulsdauer d gemäss der folgenden Beziehung von der Grösse
des Gleichstroms II abhängig ist: d = (1 + I1/I0) T/2.
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Die untersten Diagramme der Figuren 4 und 5 zeigen den zeitlichen
Verlauf des Wechselstroms I3 der in der Sekundär-Wicklung 51b dem Gleichstrom I1
überlagert wird. Die Periodendauer dieses Wechselstroms ist gleich der Periodendauer
T der in den mittleren Diagrammen dargestellten Impulsfolge. Die den Wechselstrom
bildenden, aufeinanderfolgenden, positiven und negativen Impulse sind, wenn I1 nicht
gerade den Wert Null hat, voneinander verschieden, und zwar umso mehr, je grösser
der Betrug von I1 ist.
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Die Dauer der einen Impulse des Wechselstroms, nämlich im gezeichneten
Fall die Dauer der positiven Impulse, ist gleiah der Dauer d, während die Dauer
der negativen Impulse die Grösse T-d hat.
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Die von den Gleichstrom-Teilen und dem diesen überlagerten Rechteck-Impuls-Wechselstrom
in den beiden Wicklungen 33, 35 insgesamt freigesetzte Wärmeleistung ist nun eben
so gross, dass ihr über eine oder mehrere Perioden gemittelter Mittelwert einen
konstanten Wert hat. Dadurch wird gewährleistet, dass die von den Gleichstrom-Teilen
allein erzeugte, von der Grösse I1 abhängige Verlustwärme keine Messfehler verursacht.
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Da der Wechselstrom die beiden Wicklungen 33, 35 in entgegengeseztem
Dreh- bzw. Umlaufsinn durchströmt und da die beiden Wicklungen 33, 35 im übrigen
soweit als möglich identisch sind, kompensieren sich die vom Wechselstrom erzeugten
Wechsel-Magnetfelder in jedem Zeitpunkt annähernd. Falls wegen geringfügigen Unterschieden
der beiden Wicklungen 33, 35 in diesen ein kleines magnetisches Wechselfeld entstehen
sollte, kann dieses zusammen mit dem vom Magneten 23 erzeugten, statischen Feld
an der Spule 31 angreifende Wechselkräfte erzeugen. Diese sind jedoch mindestens
im allgemeinen viel kleiner als die infolge des Gleichstroms I1 auftretenden Kräfte.
Im übrigen mitteln sich die Wechselkräfte bei Mittelung über eine Periode oder über
mehrere Perioden aus. Die Frequenz des Wechselstroms beträgt zweckmässigerweise
mindestens 100 Hz und höchstens etwa 10 bis 20 kHz. Der Kraftaufnehmer 11 vermag
dann wegen seiner mechanischen Trägheit und der verschiedenen Dämpfungswirkungen
den Wechselkräften praktisch nicht zu folgen.
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Die in der Zeichnung dargestellte und beschriebene Waage ist zum Wägen
von Massen bis in der Grössenordnung von beispielsweise 1 kg vorgesehen. Bei einer
derartigen Waage ändert der Gleichstrom I1 seine Polarität normalerweise nicht und
variiert also zwischen Null und dem beispielsweisen positiven Maximalwert I0. Bei
Waagen, die zum Ermitteln grösserer Gewichte dienen, wird zwischen der Waagschale
und der Spule des Kraftkompensators zweckmässigerweise ein Hebelwerk zwischengeschaltet,
das die auf die
Spule übertragene Kraft herabsetzt. Bei einer derartigen
Waage führt der Gleichstromregler den Wicklungen unter Umständen manchmal einen
positiven und machmal einen negativen aleichstrom zu. Es sei nun darauf' hingewiesen,
dass die steuerbare Wechselstromquelle auch bei einer derart modifizierten Waage
im wesentlichen gleich ausgebildet sein kann, wie die Wechselstromquelle 47. Dabei
ist lediglich dafür zu sorgen, dass der Betrag des Gleichstroms kleiner als Io bleibt.
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Der zur Konstanthaltung der in der Spule'des Kraftkompensators anfallenden
Wärmeleistung dienende Wechselstrom könnte statt des rechteckförmigen zeitlichen
Verlaufs zum Beispiel auch einen sinusförmigen zeitlichen Verlauf haben.
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In diesem Fall wäre dann statt der Rechteckbreite beispielsweise die
Amplitude in Abhängigkeit vom Gleichstrom zu regeln.
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Des weitern bestände die Möglichkeit, die Spule des Kraftkompensators
mit drei Wicklungen auszurüsten und die einen Anschlüsse von allen drei Wicklungen
miteinander zu verbinden. Die andern Enden er drei Wicklungen könnten dann mit verschiedenen
Polen einer steuerbaren Drehstromquelle verbunden werden. Ferner wäre noch in irgend
einer Weise der Gleichstrom für die Kraftkompensation einzuspeisen, wobei es nicht
unbedingt erforderlich ist. dass Uber alle drei Wicklungen ein gleich grosser Gleichstrom-Teil
fliesst. Während also bei des in der Zsfohnung dargestellten Ausführungsbispiel
zwei Spulen-Wicklungen vorhanden sind, in die gewissermassen Wechselströme mit um
180° gegeneinander verschobenen Phasenwinkeln eingespiesen werden, würden den drei
Spulen-Wicklungen bei der Drehstromvariante um Phasenwinkel von 120° gegeneinander
verschobene Wechselströme zugeführt. Bei entsprechender Steuerung der Dreiphasen-Wechselströme
konnte auch.eine Konstanthaltung
der Wärmeleistung erzielt werden,
ohne dass durch die Wechselströme Magnetfelder erzeugt würden.
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Man könnte die Spule sogar mit noch mehr als drei Wicklungen ausrüsten
und diesen derart Gleichstrom-Teile und Wechselströme zuführen, dass in den Wicklungen
insgesamt eine kraftunabhängige Wärmeleistung freigesetzt wird, ohne dass die Wechselströme
Magnetfelder erzeugen.
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Des weitern besteht bei der Verwendung einer Spule mit wei Wicklungen
die Möglichkeit, durch die beiden Wicklungen Je einen Gleichstrom derart hindurch
zu schicken, dass die beiden Gleichströme einander entgegengesetzte Magnetfelder
erzeugen. Dies erlaubt beispielsweise, sowohl positive als auch negative Krfte,
d.h. Kräfte mit einander entgegengesetzten Richtungen zu kompensieren, indem entsprechend
dem Vorzeichen der momentanen Kraft der eine Gleichstrom grösser gemacht wird als
der andere.
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Ferner sei noch vermerkt, dass der feste Magnet des Kraftkompensators
statt eines Permanentmagneten auch eine mit Gleichstrom gespiesene Spule aufweisen
könnte, um ein konstantes Magnetfeld zu erzeugen.