Beschreibung
Die Erfindung betrifft Blutgaskontrollflüssigkeiten für
die Qualitätskontrolle und/oder die Kalibrierung von
BIutgasanalysiervorrichtungeη.
-
Blutgasanalysiervorrichtungen werden zur. Messung solcher
Blutparameter, wie des pH-Wertes, des Kohlendioxidpartialdruckes
(ausgedrückt als pCO?) und des Sauerstoffpartialdruckes
(ausgedrückt als pO?) verwendet. Blutgasanalysiervorrichtungen
erfordern häufige Kalibrierungs- und Qualitätskontrollprüfungen,
um ihre einwandfreie Arbeitsweise zu gewährleisten. Für solche Qualitätskontroll- und Kalibrierungsverfahren
verwendet man zweckmäßig hergestellte Blutgaskontrollflüssigkeiten konstanter bekannter Zusammen-Setzung,
um die Genauigkeit der Analysiervorrichtungen zu überwachen. Aus praktischen Erwägungen sollte die
Blutgaskontrollflüssigkeit lange physikalische und chemische
Beständigkeit besitzen, einen konstanten pH-Wert, Kohlendioxidpartialdruck und Sauerstoffpartialdruck auf-
weisen, Fließeigenschaften wie Blut haben und sich leicht
aus der Analysiervorrichtung entfernen lassen, um deren Genauigkeit nicht zu beeinträchtigen. Im Handel erhältliche
wässrige Blutgaskontrollflüssigkeiten entsprechen hinsichtlich des' pH-Wertes und des Kohlendioxidpartial-
druckes natürlichem Blut, besitzen aber keine entsprechen-
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de Sauerstoffaufnahmefähigkeit, da sie keine adäquate
Menge Sauerstoff zu lösen vermögen. Diese Kontrollflüssigkeiten
neigen daher in Gegenwart verhältnismäßig geringer Mengen von außen eingeschleppter Sauerstoffverunreinigungen
zu Ungenauigkeiten und können auch bestimmte Fehlfunktionen
der Vorrichtung falsch anzeigen.
Andere Blutgaskontrollprodukte sind auf Komponenten von
menschlichem Blut aufgebaut, ver&l. die US-Patentschrift
3973 913,oder auf Komponenten, die als Blutersatzstoffe
"10 vorgeschlagen werden, wie Emulsionen von Fluorkohlenstoff-
und Siliconverbindungen, vergl. z. B. die US-Patentschrift
4 163 734 von Sorenson und Mitarbeitern. Ein von Sorenson und Mitarbeitern vorgeschlagenes Blutgaskontrollprodukt
enthält eine Perfluortributylaminverbindung, ein Emulgiermittel zur Bildung einer beständigen Suspension der Perfluorverbindung,
ein Phosphatpuffersystem und ein Bicarbonation-Kohlendioxid
Puffersystem. Die für die Stabilität notwendige Sterilisation wird durch radioaktive Bestrahlung
bewirkt. Eine solche Kontrollflüssigkeit hat verschiedene
tu Nachteile. Eine Perfluortributylamin-Wasssr Emulsion mit
einem Sauerstofflöslichkeitskoeffizienten von 10 erfordert
ein hohes Fluorkohlenstoff:Wasser Verhältnis von mehr als
20% Fluorkohlenstoff, was zu einer unerwünschten Viskosität
führt, die viel höher ist als die von Blut. Die Emulsion läßt in den Meßkammern der Blutgasanalysiervorrichtung
Bläschen zurück, was Reinigungsschwierigkeiten und ein
Übergehen von der Kontrolle zur Probe verursacht. Das von Sorenson und Mitarbeitern beschriebene spezifische oberflächenaktive
Mittel muß wie alle oberflächenaktiven Mittel auf Polyolbasis in einer Menge verwendet werden, die zu
einer weiteren unerwünschten Viskositätserhöhung führt.. Das Phosphat-Puffersystem fördert das Wachstum aerober Bakterien,
die den Sauerstoffpartialdruck beeinträchtigen, und auch die Sterilisation des Produktes durch radioaktive
Bestrahlung ist für die Sauerstoffbeständigkeit nachteilig.
Es wurde nun gefunden, daß mit einer beständigen Öl-inWasser Emulsion mit einem Sauerstofflöslichkeitskoeffizienten
von mindestens 10 ml O„ je 100 ml Emulsion und
einer Viskosität im Bereich von Blut, d.h. einer Viskosität
von weniger als 10 Centipoise eine überlegene Blutgasflüssigkeit zur Verfügung gestellt wird. Die Emulsion enthält
Wasser, eine wasserunlösliche organische Verbindung, die kein Protein ist, und ein nichtionisches oberflächenaktives
Mittel, das partiell sowohl in der Wassei— als auch
in der Ölphase löslich ist. Die Kontröllflüssigkeit enthält
auch einen pH-Puffer und ein Mittel, das mikrobielles Wachstum hemmt und im wesentlichen nicht mit der Puffersubstanz
reagiert. Die erfindungsgemäßen Kontrollflüssigkeiten
stellen Emulsionen mit Langzeitbeständigkeit dar, 25
d.h. sie. sind mindestens 6 Monate beständig ohne zu
Λ If ft Λ
brechen, besitzen überlegene Sauerstoffaufnahmefähigkeit,
gutes pH-Puffervermögen und eine Viskosität unter 10 Centipoise.
Bevorzugte Kontrollflüssigkeiten werden so formuliert,
daß sie drei verschiedene pH-Werte, Kohlendioxidpartialdrucke und Sauerstoffpartialdrucke ergeben (Acidose,
normal und Alkalose). Sie enthalten färbende Substanzen, so daß sie sowohl visuell als aucn analytisch entsprechende
Hämoglobinwerte ergeben, wobei die Flüssigkeit für Acidose
das Aussehen von normalem venösem Blut, die Flüssigkeit für den normalen Wert das Aussehen von normalem arteriellem
Blut und die Flüssigkeit für Alkalose das Aussehen von Blut mit niederem Hämoglobingehalt und hohem Sauerstoffpartialdruck
hat. Jede dieser Kontrollflüssigkeiten ergibt
beim IVessen in Hämoglobin-Analysiervorrichtungen bestimmte
Hämoglobinwerte. Die Dichte einer bevorzugten Blutgaskontrollflüssigkeit
bei 200C liegt unter 1,12. Ohne die Anwendung von Bestrahlung oder kostspieliger steriler
Füllverfahren tritt in der Flüssigkeit kein mikrobielles
Wachstum auf. Die Flüssigkeiten schäumen nicht und bilden auch nicht in wesentlichem Grade Bläschen. Sie lassen
sich leicht aus den Blutgasmeßvorrichtungen herauswaschen.
Die erfindungsgemäßen Blutgaskontrollflüssigkeiten werden
vorzugsweise in luftdicht verschlossenen Ampullen geliefert
- 10 -
und enthalten bekannte Konzentrationen an gelöstem Kohlendioxid und Sauerstoff. Eine bevorzugte Flüssigkeit ist
eine Emulsion auf Wasserbasis, die in Wasser unlösliche Perfluorverbindungen, ein oberflächenaktives Mittel auf
Fluorkohlenstoffbasis für die Emulgierung der Perfluorverbindungen,
ein Konservierungsmittel in einer Konzentration, die ausreicht, um mikrobielles Wachstum ohne Beeinträchtigung
der Qualitätskontrollfunktionen der Flüssigkeit zu hemmen und ein den pH-Wert abpufferndes Mittel enthält, das
im wesentlichen nicht mit dem Konservierungsmittel reagiert.
Erfindungsgemäß muß die Perfluorverbindung einen ausreichend
hohen Sauerstofflöslichkeitskoeffizienten besitzen und in ausreichender Menge vorhanden sein, um eine Blutgaskontrollflüssigkeit
zu ergeben, deren wirksamer Sauerstoff-"^ löslichkeitskoeffizient mindestens 10 ml 0?/100 ml Emulsion beträgt. Außerdem muß der Sauerstofflöslichkeitskoef fizient der Perfluorverbindung hoch genug sein, daß
diese in einer Menge von weniger als etwa 40 % des Flüssigkeitsvolumens
verwendet werden kann, da größere volumetri-
sehe Mengen die Viskosität auf einen unannehmbar hohen.
Wert bringen wurden. Um eine Sicherheitsgrenze anzugeben,
sollte der wirksame Sauerstofflöslichkeitskoeffizient
der erfindungsgemäß verwendeten Perfluorverbindung bei
einem Druck von einer Atmosphäre, 25°C und einem volu- ^3 metrischen Anteil von 15% mindestens 10 ml O?/100 ml
• «ι *
- 11 -
Emulsion betragen.
Ein gemäß der Erfindung bevorzugtes Perfluormaterial
wird von der 3M Company unter der Bezeichnung "FC-77"
hergestellt. Es besteht aus einer Mischung von Perfluor- * alkanen und zyklischen Perfluorethern. Es wurde gefunden,
daß FC-77 vorteilhaft in Kombination mit Perfluortributylamin
verwendet werden kann, das von der 3M unter der Bezeichnung "FC-43" vertrieben wird, und/oder mit einem
Dimethylsiloxanpolymeren einer Dichte von etwa 0,8 g
"Ό je ml, das von der Dow-Corning unter der Bezeichnung
"200 Fluid-1 centistoke", nachfolgend "200-1" bezeichnet,
in den Handel gebracht wird. Öl-in-Wasser Emulsionen
dieser Materialien haben die in der Tabelle I angegebenen Sauerstofflöslichkeitskoeffizienten. Erfindungsgemäß
Ί5 bevorzugte oberflächenaktive Mittel auf der Basis von
Fluorkohlenstoffen umfassen Fluoralkylpoly-(ethylenoxy)-ethanol
(Hersteller DuPont Corporation, Zonyl FSN); Fluoracylpolyoxyethylen
(Hersteller Ciba-Geigy, Lodyne S-107); fluoriertes Acylpolyoxyethylen-ethanol (Hersteller 3M,
^ FC-170-C) und Monflor 51, eine Polymeres mit etwa 20-25
Polyethylenoxideinheiten und 1 bis 4 Tetrafluorethylengruppen
an jedem Ende (Hersteller Imperial Chemical Industries Ltd. ) .
ti . " *. U
- 12 - ·
Tabelle I
Löslichkeit in ml O_/ml Emulsion bei einer
Atmosphäre und 250C
% Öl rn Wasser
5 |
200-1 |
10% |
15% |
20% |
|
FC 43 |
4,1 2% |
4,78 |
5,44 |
|
FC 77 |
6,12 |
7,78 |
9 ,44 |
|
3 FC 77 -1 FC 43 |
8,12 |
10, 78 |
13,44 |
|
|
7,62 |
10,03 |
12,44 |
10 |
|
|
|
|
Die erfindungsgemäß verwendete Puffersubstanz wird so
ausgewählt, daß sie mit dem eingesetzten Konservierungsmittel
im wesentlichen nicht reagiert. Da die bevorzugten Konservierungsmittel Aldehyde sind, insbesondere Formaldehyd
und Glutaraldehyd, stellen die bevorzugten Puffersubstanzen
solche dar, die ein tertiäres Amin -enthalten..
Diese Puffersubstanzen reagieren nicht mit Aldehyden und fördern im wesentlichen auch kein mikrobielles Wachstum.
Der in Kombination mit den aldehydischen Konservierungsmitteln bevorzugt verwendete tertiäre Aminpuffer ist HEPES
(N-2-Hydroxyethyl- piperazin-N'-2-ethansulfonsäure), dessen
pK-Wert im physiologischen pH-Bereich liegt. Ein anderes mit den aldehydischen Konservierungsmitteln verwendetes
wirksames tertiäres Amin ist Triethanolamin.
ο
- 13 -
Wie schon erwähnt werden die Blutgaskontrollflüssigkeiten
vorzugsweise so formuliert, daß sie drei physiologische pH-Werte, Kohlendioxidpartialdrucke und Sauerstoff part.ial~
drucke und aufgrund ihres Gehaltes an färbenden Mitteln Hämoglobinwerte und das Aussehen eines Bereiches von
Blutbedingungen simulieren. Eine bevorzugte Blutgaskontrollflüssigkeit hat bei 20 C eine Dichte von etwa 1,08, was
ihre Anwendung in Blutgasanalysiervorrichtungen mit "offenen Verbindungen" erleichtert, wo ein Vermischung der
Blutgaskontrollflüssigkeit mit dem Kaliumchloridelektroly-10
ten zu Beeinträchtigungen und ungenauen Messungen führen
würde. ·
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Formulierung weist'die
folgende Zusammensetzung auf:
· . ■;■.·■
Verbindung Konzentration
FC-77 10,95% (V/V)
FC-43 3,65% (V/V)
200-1 19,8% (V/V)
Fluoralkyl-
poly-( ethylenoxy ).-
ethanol (Zonyl FSN) 2,5% (V/V)
HEPES Puffersalze 32,8 mM
■ NaOH 30,50-35,23 mM
NaCl 26,32-48,99 mM
·
Formaldehyd 43,5 mM
- 14 - - ■
In erster Stufe wurde aus dem antibakteriellen Mittel,
• dem oberflächenaktiven Mittel und Wasser eine Lösung hergestellt, indem man 1250 g 40 %iges Zonyl FSN und
120 ml Formaldehyd zusammenmischte und die Lösung mit destilliertem Wasser auf 16,0 Liter brachte. Dann wurde
das Silikonöl 200-1 in den Trichter einer Gaulin Homogenisiervorrichtung
Modell 15M gegossen und die wässrige Phase mit einer Geschwindigkeit von 725 ml/ Minute zuge-
2 fügt. Die Mischung wurde bei einem Druck von 175kg/cm
homogenisiert und wiederholt durch ein Eisbad in den
..
Trichter zurückgeführt, bis das gesamte Ol aufgenommen war,
2 Der Druck wurde dann auf 560 kg/cm erhöht, worauf man in
zwei getrennten Durchgängen durch die Homogenisiervorrichtung führte, um eine beständige Emulsion zu erhalten.
..
Anschließend wurde eine Olmischung durch Vereinigung
von 2,20 1 FC-77 mit 0,73 1 FC-43 hergestellt. Die Silikonemulsion
wurde in.den Trichter einer Gaulin Homogenisiervorrichtung Modell 15M gegeben und die Fluorkohlenstoff-Öl
Mischung wurde mit einer Geschwindigkeit von 180 ml/Minute
in den Trichter gepumpt, wobei die Flüssigkeit im Trichter
2
bei einem Druck von 175 kg/cm homogenisiert wurde. Die Flüssigkeit wurde wiederholt durch ein Eisbad in den
Trichter zurückgeführt, bis das gesamte Öl aufgenommen
2 war. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Druck auf 560 kg/cm
erhöht. Nach 9 getrennten Durchgängen durch die Homogeni-
siervorrichtung erhielt man im neunten Durchgang eine beständige Emulsion.
Die Emulsion wurde 24 Stunden stehen gelassen und dann
durch ein Whatman Filterpapier Nr. 3 filtriert, wofrei man Vakuum anlegte und einen Büchner Trichter verwendete,
In einem getrennten Arbeitsgang wurden die der Emulsion
zuzufügenden Puffersubstanzen hergestellt. Unter Verwendung von HEPES, NaOH, und NaCl in unterschiedlichen Konzentrationen
wurden drei verschiedene Puffer hergestellt. Nach der Zugabe der Puffer zu den Emulsionen wurde jede der
drei Emulsionen mit einem verschiedenen Gasgeschmisch
ins Gleichgewicht gebracht, so daß drei verschiedene Kontrollflüssigkeiten für die Anwendung unter geeigneten
Bedingungen erhalten wurden. Die drei Flüssigkeiten unterschieden sich im pH-Wert, im Kohlendioxidpartialdruck
und im Sauerstoffpartialdruck, wobei die Werte den pH-Wert
und die Gaspartialdrucke des Blutes normaler Patienten, von Patienten mit Alkämie' und von Patienten mit Acidämie
wiedergaben. Die Werte waren:
Ac idοse
pH 7, 15-7., 25 pCO_ 65-75 mm Hg PO0 60-70 mm Hg
Normal
7,34-7,41 40-47 mm Hg 95-110 mm Hg
Alkalose
7,55-7,65 18-24 mm Hg 140-160 mm Hg
-16-
Die diesen drei Werten entsprechenden Pufferformulierungen
waren:
Acidose Normal Alkalose
NaOH 30,50 mM/1 Emulsion 33,91 mM/L 35,23 mM/L
HEPES 32,80 mM/1 32,80 mM/L 32,80 mM/L
NaCl 26,32 mM/1 : 48,99 mM/L 48,94 mM/L
Die Pufferformulierungen wurden zu der Emulsion gegeben,
worauf man den erhaltenen Emulsionen unter Verwendung der folgenden Farbstoffe eirte bestimmte Farbe verlieh:
Acidose Normal Alkalose
1,667 g/l 1,25 g/l 0,781 g/l
Rot Nr. 33 Rot Nr. 33 Rot Nr. 33
3,333 g/l . 1,25 g/i- 1,406 g/l
Gelb Nr. 5 Gelb Nr. 5 Gelb Nr. 5
0,01667 g/l
Blau Nr. 1 "
Die Emulsionen mit den Farbstoffen und den.gelösten Puffersalzen
hatten Viskositäten von etwa 8 Centipoise, wie mit einem Brookfield Viskosimeter mit der Spindel Nr.
bei 60 UpM festgestellt wurde, Sauerstofflöslichkeitskoeffizienten
von 12,5 und bei 20°C Dichten von etwa 1,08. Sie
wurden in einen Behälter gegeben, der kontrolliert auf 250C + 0,50C gehalten wurde. Die geeignete Gleichgewic
gasmischung wurde dann mit einer Geschwindigkeit von
■ ί - -
>i 3 l/Min, bläschenweise durch jede Emulsion geführt, bis
P ■ ■ ' " -
P-- der pH-Wert, der Sauerstoff partialdruck und der Ko hl en-
i;i; . dioxidpartialdruck Gleichgewichtswerte erreicht hatten,
was man mit einer Blutgasmeßvorrichtung feststellt«.
i.t Die Gleichgewichtsgasmischungen hatten die folgenden
if 5 " .
■m Zusammensetzungen:
10
|
Acidose |
Normal |
Alkalose |
Co2 |
6,7% |
4,15% |
2,0% |
°2 |
9,0% |
14,0% |
21,5% |
N2 |
84, 3% |
81,85% |
76,5% |
Q Nach der Einstellung des Gleichgewichtes "wurden Glasam-
■ ', . pullen, die mit dem gleichen Gasgleichgewichtsgemisch,
15 das man für die Emulsion verwendet hatte, ausgespült
worden waren, mit 2 ml der entsprechenden Emulsion bis
:j< ' unter eine von Harjd abbrechbare Linie gefüllt, worauf
u die Ampullen zugeschmolzen wurden.
1 '
ν . 20 Die Kontrollflüssigkeiten in den verschlossenen Ampullen
wurden erfolgreich zur Prüfung der ■ Kalifc .■•ierung von Blutgasanalysiervorrichtungen
verwendet. Eine Ampulle mit der entsprechenden Emulsion wird geöffnet und die Kontroll·
flüssigkeit in die Blutgasanalysiervorrichtung gegeben, 25 die den pH-Wert, den Kohlendioxidpartialdruck und den
• ·
-18 -
Sauerstoffpartialdruck der Emulsion mißt und registriert.
Eine Ablesung außerhalb der für die Flüssigkeit bekannten
Bereiche für den pH-Wert und die Gaspar-tiaLdrucke zeigt
an,, daß die Analysiervorrichtung, neu kalibriert oder
repariert werden muß.
Das Aussehen und die Hämoglobinwerte der Kontrollflüssigkeiten
sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
ABL 1 ■& 2
.IL 282
Aussehen
Acidose
Normal
Alkalose
17-22 g/dl 11-14 g/dl Normales
: venöses Blut
14-18 8-12 Normales
arterielles Blut.
8-12 6-9 Hoher Sauer
stoff partialdruck, niederer Hämo- : globinwert
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht in der
folgenden Formulierung:
• - 19 -
Verbindung ! |
Konzentration. |
FC-77 |
15%, VoI/Vol. |
FC-43 |
5%, Vol/Vol. |
Fluoralkyl-
poly-(ethylenoxy)-
ethanol (Zonyl FSN) |
2%, Vol/Vol. |
HEPES Puffersalze |
40 mM |
NaOH |
38,7-42,57 mM |
NaCl |
85,47-89,29 mM |
Formaldehyd |
53 mM |
"Ό Zunächst wurde die Lösung aus antibakteriellem Wirkstoff,
oberflächenaktivem Mittel und Wasser durch Vermischen
von 500 g 40 %igem Zonyl FSN mit 60 ml Formaldehyd und
Zugabe von destilliertem Wasser bis auf 8,0 Liter her ge-*
stellt. Dann wurde durch Vereinigung von 1,5 1 FC-77 mit
0,5 1 FC-43 eine Ölmischung hergestellt.
Die wässrige Lösung wurde in den Einfüllstutzen e.iner
Gaulin Homogenisiervorrichtung, Modell 15M gefüllt und die Ölmischung in einen getrennten Trichter, der über
cu dem Einfüllstutzen angebracht war. Das Ol wurde mit einer*
Geschwindigkeit von 100 ml/Min, in den einfüllstutzen
getropft, wobei die Flüssigkeit im Einfüllstutzen bei einem
Druck von 175 kg/cm homogenisiert wurde. Die Flüssigkeit
wurde wiederholt durch ein Eisbad zurück in den Einfüll-2^
stutzen geführt, bis das gesamte Öl eingetropft war. Zu
« « «Μ ■* tr ^. » β β
- 20 -
2 diesem Zeitpunkt wurde der Druck auf 560 kg/cm erhöht, und
man führte neun getrennte Durchgänge durch die Homogenisiervorrichtung
durch. Beim neunten Durchgang wurde eine beständige Emulsion gebildet.
■-.■-■■
Die Emulsion ließ man 24 Std. stehen, worauf man sie
unter Anlegen von Vakuum und unter Verwendung eines Büchner Trichters durch ein Whatman Filterpapier Nr. 3 filtrierte.
Getrennt wurden die der Emulsion zuzufügenden Pufferlö-
. . ■■
sungen hergestellt. Unter Verwendung von HEPES, NaOH
und NaCl in verschiedenen Konzentrationen wurden drei verschiedene Pufferlösungen hergestellt. Nach der Zugabe
der Pufferlösungen zu den Emulsionen wurde jede der drei
Emulsionen mit einem verschiedenen Gasgemisch ins Gleich-
gewicht gebracht, so daß drei verschiedene Kontrollflüssigkeiten
für die Anwendung unter geeigneten Bedingungen erhalten wurden. Die drei Flüssigkeiten unterschieden
sich im pH-Wert, im Kohlendioxidpartialdruck und im Sauerstoff partialdruck, wobei die Werte so ausgewählt wurden,
daß sie den pH-Wert und die Gaspartialdrucke des Blutes von normalen Patienten, von Patienten mit Alkämie und
solchen mit Acidämie wiedergeben. Die Werte waren wie folgt:
RA ι» «ι * t>
Λ
»
·**·
- 21 -
Acidose Normal■ Alkalose
pH 7,15-7,25 7,34-7,41 7,55-7,65
pC02 65-75 mm Hg. 40-47 mm Hg 18-24 mm Hg
pOp 60-70 mm Hg 95-110 mm Hg 140-160 mm Hg
Die Pufferlösungen für die drei Flüssigkeiten waren:
|
Ac |
id öse |
Normal |
,62 |
mM/1 |
Alkalose |
,57 |
mM/1 |
NaOH |
38 |
,7 mM/1 Emulsion |
40 |
,00 |
mM/1 |
42 |
,00 |
mM/1 |
HEPES |
40 |
,00 mM/1 ' ■ |
40 |
,38 |
mM/1 |
40 |
,43 |
mM/1 |
NaCl |
89 |
,29 mM/1 |
87 |
|
85 |
Die Pufferlösungen wurden zu den Emulsionen gegeben, worauf man diesen mit den folgenden Farbstoffen eine
bestimmte Farbe gab:
15
Acidose ■ Normal Alkalose
100 mg/1 Gelb Nr. 5 100 mg/1 66,67 mg/1
Amarath Amarath,
133,33 mg/1 Gelb Nr. 5
Die Emulsionen mit den Farbstoffen und den gelösten Puffersalzen hatten Viskositäten von etwa 4,5 Centipoise, Sauerstoff
löslichkeitskoeff izienten von 12,4 und eine Dichte bei 200C von etwa 1,15. Sie wurden in einen Behälter gegeben,,
der kontrolliert auf 250C + 0,50C gehalten wurde. Die
entspreghenden Gleichgewichtsgasgemische wurden dann
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mit einer Geschwindigkeit von 2 l/Min, bläschenweise
durch jede Emulsion geführt, bis der pH-Wert, der Sauerstoffpartialdruck
und der Kohlendioxidpartialdruck Gleichgewichtswerte erreicht hatten, wie mit einer Blutgasmeßvorrichtung
festgestellt wurde. Die Gleichgewichtsgasgemische hatten die folgenden Zusammensetzungen:
|
Acidose |
Normal |
Alkalose |
Co2 |
7,0% |
4,17% |
1 , 98% |
°2
|
9, 5% |
14,0% |
21,5% |
N2 |
~83,5% |
81,83% |
76,52% |
Nach der Einstellung des Gleichgewichtes wurden Glasampullen,
die mit dem gleichen Gasgleichgewichtsgemisch ausge-
spü^lt worden waren, das man für die Emulsion verwendet
15
hatte, mit 1 ml der entsprechenden Emulsion bis unter
eine von Hand abbrechbare Linie gefüllt, worauf die Ampullen zugeschmolzen wurden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung verwendet
eine Mischung aus Perfluoralkanen und zyklischen Perfluorethern
(FC-77) und ein Polymeres aus etwa 20 bis 25 Einheiten Polyethylenoxid mit zwischen ein und vier Tetrafluorethylengruppen
an jedem Ende (Monflor 51). Zwei Liter FC-77 wurden wie für die FC-77/FC-43 Emulsion angegeben
- 23 -
in eine Emulsion aus antibakteriellem Mittel, oberflächenaktivem Mittel und Wasser übergeführt, die 15p g Monflor.
51 (etwa 1,5 Vol.% der Emulsion) und 60 ml Formaldehyd
sowie destilliertes Wasser zum Auffüllen auf 8,00 Liter enthielt. Nach der Zugabe des gesamten FC-77 wurde die
Emulsion sieben getrennten Durchgängen durch den Gaulin Homogenisator unterworfen.
Da Monflor 51 oft HF als Verunreinigung enthalt, wurden
die Emulsionen mit WaOH neutralisiert. Nach der Neutrali-
'
sation wurden die Puffersubstanzen und Farbstoffe wi£
für FC-77/FC-43 beschrieben zugegeben, wonach man mit
den entsprechenden Gasgemischen ins Gleichgewicht brachte und die Emulsionen in Ampullen füllte. Die Flüssigkeiten
hatten Viskositäten von etwa 5 Centipoise, Sauerstofflös-
lichkeitskoeffizienten von etwa 13,5 und Dichten von
etwa 1,15. Gemäß einer weiteren Ausführungsführungsform
haben mit beständigen Emulsionen von etwa 15 % FC-77, 15 %
200-1 Silikonöl und Monflor 51 wie oben beschrieben formulierte und ins Gleichgewicht gebrachte Flüssigkeiten
20
Dichten von 1,09, Sauerstofflöslichkeit^koeffizienten von 12,5
und Viskositäten von weniger als 10 Centipoise.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen enthalten kein
zugefügtes Bicarbonat, weisen dieses aber dennoch aufgrund 25
der Stufe auf, in der mit dem Gasgemisch ins Gleichgewicht
gebracht wird. Alternativ ist es natürlich möglich, Bicarbonat
zusammen mit HEPES in geeigneten Mengen zuzufügen.
Die Emulsionen in den verschlossenen Ampullen wurden erfolgreich zur Überprüfung der Kalibrierung von Blutgas-
analysiervorrichtungen verwendet. Eine Ampulle mit der
entsprechenden Emulsion wird geöffnet und die Kontrollflüssigkeit
in die Blutgasanalysiervorrichtung gegeben, die den pH-Wert, den KohlendioxidpartialdrCick und den Sauerstoff
partialdruck der Emulsion mißt und registriert.
Eine Ablesung außerhalb der für die Flüssigkeit bekannten Bereiche des pH-Wertes und der Partialdrucke zeigt an,
daß die Analysiervorrichtung erneut kalibriert oder repariert werden muß.