DE3125414C2

DE3125414C2 - Flexible Haut zur Bildung einer, oder zur Anordnung bei einer Bauwerksfläche

Info

Publication number: DE3125414C2
Application number: DE3125414A
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl.-Volksw. 8600 Bamberg Raupach
Original assignee: Individual
Current assignee: Wur Gesellschaft fur Vermoegensverwaltung Mbh 50
Priority date: 1981-06-27
Filing date: 1981-06-27
Publication date: 1985-01-17
Also published as: DE3125414A1

Abstract

Eine flexible Haut oder Werkstoffbahn für oder als Überdachung und Wandung od.dgl. Bauwerksfläche, insbesondere bei Schwimmhallen oder ähnlichen Sportstätten, mit einer gewebeartigen Tragstruktur, soll so ausgestaltet werden, daß sie zum einen eine bessere Klimatisierung der Halle bzw. des Bauwerkes ermöglichen zum anderen eine Verwertung solarer Strahlung. Dies wird dadurch erreicht, daß die Tragstruktur mit flexiblen Hohlprofilen oder Hohlfäden versehen ist, die ein System von Strömungskanälen für ein Fluid als Energieträger ergeben sowie an einen Wärmeaustauscher od.dgl. an schließbar ausgebildet sind. Dabei sollen die Hohlprofile oder Hohlfäden bevorzugt innerhalb der Haut als Kettfaden oder Schußfaden verarbeitet und aus UV-beständigem Kunststoff gefertigt sein, der zudem mit Ruß bzw. Pigmenten schwarz eingefärbt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine flexible Haut zur Bildung einer, oder zur zusätzlichen Anordnung bei einer Überdachung, Wandung od. dgl. Bauwerksfläche, insbesondere einer Bauwerksfläche einer Schwimmhalle oder ähnlichen Sportstätte, mit einer gewebeartigen Tragstruktur und einem dieser zugeordneten, an einen Wärmetauscher anschließbar ausgebildeten schlauchartigen System von Strömungskanälen für ein Strömungsmedium.

Insbesondere Schwimm- oder Tennishallenüberdachungen aus textlien Häuten sind allgemein bekannt; diese flexiblen Häute, welche vor allem aus textilem co Gewebe oder aber aus Kunststoffen hergestellt sind, liegen entweder auf einem Gestell auf oder werden durch Überdruck im Halleninnenraum formgebend gehalten. Eine verbreitete Form derartiger Bauwerke sind Traglufthallen. Zu deren Klimatisierung oder aber zum Abschmelzen von Schneelasten hat man derartige Gebäude mit einer Doppelhaut versehen, in deren Zwischenraum Warmluft zirkuliert, die zum einen nach unten Wärme abgibt sowie zum anderen aufliegenden Schnee abtaut

Auch gibt es transmissionsvariable Wandungen aus einer ultrarotdurchlässigen Hallenwand und aufgebrachten Folien, die an der Hallenwand Kanäle großen Querschnittes zur Luftzirkulation bilden.

Keine dieser Hallenarten ist in der Lage, in ausreichendem Maße Sonnenenergie einzufangen und in der bekannten Art von Sonnenkollektoren einem Wärmeaustauscher zuzuführen. Zwar dringt die Strahlung durch die Haut oder Gewebebahn in das Halleninnere und erzeugt dort im Sommer eine unerträgliche Hallenatmosphäre, doch im Winter reicht diese Strahlung nicht aus, das Halleninnere in ausreichendem Maße zu temperieren.

Die DE-OS 29 45 209 offenbart ein Hallenbauwerk der eingangs erwähnten Art, in dem an der Innenseite seiner Außenhaut Hohlmatten mit parallel nebeneinander verlaufenden schlauchartigen Kanälen angeordnet sind, die zu einem eine Luftströmungsschicht bildenden Kanaisystem zusammengeschlossen und einem Wärmetauscher vor- oder nachgeschaltet sind. Derart untergehängte Hallendecken dienen als Warmluftleiter.

Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer flexiblen Haut der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln einen wirksamen Wärmeaustausch zur Energiegewinnung zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in die gewebeartige Tragstruktur flexible Hohlprofile oder Hohlfaden engen Strömungsquerschnittes integriert sind, die ein Fluid als Energieträger aufnehmen.

Mit der Haut gemäß der Erfindung entsteht ein System von Strömungskanälen für das Fluid, das in den flexiblen Hohlprofilen und dem Wärmetauscher in einem Kreislauf strömt. Damit ist es möglich, Solarenergie zu nutzen sowie eine alternative Energieerzeugung zu begünstigen, ohne daß zusätzliche, der Bauwerkskonstruktion oft nicht zuzumutende Auflasten wie Sonnenkollektoren od. dgl. nötig sind. Die Hohlprofile weisen einen Querschnitt auf, der nur wenig über Kapillargröße liegt, damit die erfindungsgemäße flexible Haut oder Werkstoffbahn den anderen Anforderungen an derartige Flächenstücke entspricht und die nötige Flexibilität behält.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der flexiblen Haut gemäß der Erfindung sind die flexiblen Hohlprofile mäanderartig angeordnet und auf der Oberfläche der Tragstruktur festgelegt. Sie können aber auch parallel zueinander verlaufen, wobei dann die Enden der flexibien Hohlprofile miteinander durch beispielsweise ein Vorlaufrohr und ein Rücklaufrohr verbunden sind.

Außerdem ist es erfindungsgemäß möglich, die Strömungskanäle dadurch herzustellen, daß auf die Haut eine andere Haut oder eine Schicht aufgebracht und mit der Haupthaut partiell verbunden wird. Diese Ausführungsform wird bereits bei Blechkörpern angewendet, die dann miteinander mäanderartige Kanäle beispielsweise in Warmwasserheizungen bilden.

Gewebe werden bekanntlich aus Kettfaden und quer zu diesen verlaufenden Schußfäden hergestellt. Es hat sich als erfindungsgemäß vorteilhaft herausgestellt, den Kettfaden oder aber den Schußfaden als Hohlprofil auszubilden, so daß diese Hohlprofile integrierter Bestandteil der Gewebestruktur selbst sind.

Das Merkmal, die Hohlprofile aus einem UV-beständigem Werkstoff herzustellen, führt zu besonders widerstandsfähigen Häuten, die kaum reparaturanfällig

sind Hierzu werden insbesondere Kunststoffe aus Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) verwendet.

Außerdem hat sich — insbesondere bei sehr engem Strömungsquerschnitt und dadurch entstehenden höheren Temperaturen des Fluids, beispielsweise von Wasser — die Verwendung von Kunststoffröhrchen als günstig erwiesen, die als fluidführendes Hohlprofil in einem Gewebeschlauch angebracht sind.

Zur Verbesserung der vorgesehenen Absorption wird der Kunststoff mit Ruß bzw. anderen Pigmenten schwarz eingefärbt

Wird nun eine derart ausgestaltete Haut als selbständige Überdachung verwendet oder aber als zusätzliche Hülle an konventionellen Häusern installiert, so entsteht eine gute Absorptionsfläche, die sowohl in einfacher Weise anzubringen als auch wieder abzubauen ist Die Haut gemäß der Erfindung ist auch zur Abdeckung von Schwimmbecken od. dgL verwendbar.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung wiedergegebener bevorzugter AusfüL. ungsbeispiele der flexiblen Haut gemäß der Erfindung näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Schrägsicht auf eine Schwimmhalle mit Gewebehaube;

Fig.2 einen stark vergrößerten Ausschnitt aus der Gewebehaube entsprechend Feld Il in F i g. 1;

F i g. 3 die ebenfalls vergrößerte Draufsicht cuf einen Gewebeausschnitt einer anderen Ausführungsform;

Fig.4 den gegenüber Fig.3 vergrößerten Querschnitt nach deren Linie IV-IV.

Über einem in Fig. 1 dargestellten Schwimmbecken 1 und dem dieses umgebenden Boden 2 wölbt sich eine Schwimmhalle 3 aus einer transluzenten Gewebehaube 4 und klarsichtigen Stirnwänden 5. Diese sind mit jener Gewebehaube 4 zu einer von der Hallenluft getragenen und durch deren Überdruck gegen eine untere Randbefestigung 7 sowie zusätzliche Kehlgurte 8 gespannten Dachhaut 6 dicht verbunden. An einer Seite der Schwimmhalle 3 ist eine Schleuse 9 vorgesehen, welche ein Öffnen der in die Schleuse 9 führenden und in F i g. 1 nicht erkennbaren innenliegenden Hallentür ohne wesentlichen Druckverlust erlaubt.

Neben der Schleuse 9 ist ein Gehäuse 10 für ein nicht weiter erkennbares Gebläse und einen Wärmeaustauscher wiedergegeben. Der Wärmeaustauscher ist über einen Vorlauf 11 und einen Rücklauf 12 an die Gevebehaube 4 angeschlossen. Diese weist gemäß F i g. 2 parallele Hohlprofile 20 aus flexiblem Kunststoff auf, die auf einer Gewebebahn 21 befestigt sind.

Entsprechend dem Austührungsbeispiel der Fig.3 sind die Hohlprofile 20 miteinander durch Bogenstücke 22 oder durch Querkanäle an den Hohlprofilenden verbunden und bilden einen Kanal für eine Wärmeträgerflüssigkeit zur Aufnahme solarer Strahlung.

Das Ausführungsbeispiel gemäß der Fig.3 gibt ein Gewebe 30 aus üblichen Schußfäden 31 wieder, die während des Webvorgangs quer zu den als Kettfaden dienenden Hohlfaden 20 eingebracht worden sind. Innerhalb der Hohlfäden 20 ist ein Kunststoffmantel 20, zu erkennen.

Die Darstellung der F i g. 4 ist wesentlich überhöht, um die Struktur des Gewebes 30 besser erkennen zu lassen; die Höhe h entspricht also etwa der Dicke einer starken Zeltbahn.

Die Hohlprofile oder .-'ohlfäden 20 sind aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyäthylen, Polypropylen, PVC oder ABS gefertigt, dem Ruß oder andere Pigmente beigemischt sind, so daß er eine schwarze Oberfläche für die Absorption der Sonneneinstrahlung aufweist

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Flexible Haut zur Bildung einer, oder zur zusätzlichen Anordnung bei einer Überdachung, Wandung o&dgL Bauwerksfläche, insbesondere einer Bauwerksfläche einer Schwimmhalle oder ähnlichen Sportstätte, mit einer gewebeartigen Tragstruktur und einem dieser zugeordneten, an einen Wärmetauscher anschließbar ausgebildeten schlauchartigen System von Strömungskanälen für ein Strömungsmedium, dadurch gekennzeichnet, daß in die gewebeartige Tragstruktur (21, 30) flexible Hohlprofile oder Hohlfaden (20) engen Strömungsquerschnittes integriert sind, die ein Fluid als Energieträger aufnehmen.

2. Haut nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewebeartige Tragstruktur aus Schußfäden (31) und Kettfäden (20) besteht, wobei die Kettfaden und/oder die Schußfäden als flexible Hohlfäden ausgebildet sind.

3. Haut nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle durch die Haut und eine weitere, partiell an diese festgelegte Haut begrenzt sind.

4. Haut nach Anspruch 1 o^er 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flexiblen Hohlprofile oder Hohlfaden (20) mäanderartig angeordnet und auf der Oberfläche der Tragstruktur (21) festgelegt sind.

5. Haut nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeicLiet, daß die Hohlprofile oder Hohlfäden (20) aus einem UV-beständig^n Werkstoff gefertigt sind.

6. Haut nach Anspruch 5, drdurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder Acrylnitril-Butadien-Styrol besteht.

7. Haut nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff mit Pigmenten schwarz eingefärbt ist.

8. Haut nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofile oder Hohlfaden (20) innen mit einem hohlen Mantel (20_a) versehen sind.

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