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Bezeichnung: Vorrichtung zur Prüfung der Maßhaltigkeit
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von Flaschen Beschreibung: Das maschinelle Füllen, Schließen und/oder
Etikettieren von Glasflaschen setzt voraus, daß Abweichungen der Abmessungen sowie
der geometrischen Form sich innerhalb bestimmter Toleranzen halten. Während bei
Gebrauchsflaschen für Getränke verhältnismäßig große Toleranzfelder zulässig sind,
müssen Glasflaschen für Kosmetika und Parfümerien formgenau hergestellt werden,
da hier Maß- und Formabweichungen von nur wenigen Zehntel Millimetern zulässig sind.
So müssen beispielsweise die Etiketten auf Parfüm- und Duftwasserflaschen präzise
und faltenfrei aufgebracht werden, so daß hier eine maximale Balligkeit von 0,3
mm konvex bzw. 0,3 mm konkav im Bereich der Etikettierfläche nicht überschritten
werden darf. Ferner muß die durch die Flaschenöffnung verlaufende Mittelachse der
Flasche genau senkrecht zur Bodenfläche der Flasche verlaufen, da sonst bei den
üblichen
kleinen Flaschenöffnungen-die Gefahr besteht, daß beim Befüllen der Flaschen oder
aber beim Schließen die entsprechende Vorrichtunq beschädigt wird.
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Eine Kontrolle der Maschineneignung von Flaschen nach Zeichnungsmaßen
reicht nicht aus, da es hierdurch nicht möglich ist, die maschinenspezifischen Beurteilungskriterien
zu erfassen. Darüberhinaus ist eine derartige Einzelmeßmethode, in der einzelne
Meßpunkte tabellarisch erfaßt werden müssen, sehr zeitaufwendig und läßt die Erfassung
von nur wenigen Stichproben einer Lieferung zu.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Prüfung der Maßhaltigkeit von Flaschen zu schaffen, durch die der Meßvorgang nicht
nur automatisierbar, sondern auch in einer Weise erfolgt, die für die betreffende
Flaschenform bzw. Flaschenart charakteristischen Form- und Maßmerkmale, die für
den jeweiligen Behandlungsvorgang, wie Füllen, Verschließen und/oder Etikettieren
erforderlich sind, maschinengerecht erfaßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung,
die gekennzeichnet ist durch eine Haltevorrichtung für die zu prüfende Flasche,
wenigstens einen an die Flaschenoberfläche anlegbaren, wegmessenden Aufnehmer, Mittel
zur Erzeugung einer Relativbewegung
zwischen Flasche und Meßaufnehmer
sowie eine mit dem Meßaufnehmer verbundene Vorrichtung zur Anzeige und/oder Auswertung
der Meßsignale. Durch die Haltevorrichtung werden die einzelnen Flaschen in vergleichbarer
Ausrichtung in Bezug auf die Meßaufnehmer gehalten. Die Vorrichtung wird hierbei
durch eine genau vermessene Musterflasche oder einen der zu prüfenden Flaschenform
entsprechenden Meßkörper geeicht. Die erforderliche Relativbewegung zwischen der
zu prüfenden Flasche und dem Meßaufnehmer wird zum einen durch die Form der Flasche
und zum anderen durch die zu prüfende Flaschencharakteristik in Bezug auf den nachfolgenden
Bearbeitungsvorgang gewählt. So besteht die Relativbewegung bei Flaschen mit rundem
oder quasi rundem Querschnitt in der Regel in einer Drehung um die Mittelachse der
Flasche. Hierbei kann entweder die Flasche gedreht werden oder aber der Wegmeßaufnehmer
in Bezug auf die Mittelachse wenigstens teilweise herumgeführt werden. Bei Flaschen
mit rechteckigem oder quasi rechteckigem Querschnitt wird die Relativbewegung als
translatorische Bewegung auszuführen sein, schon um den erforderlichen Meßhub des
Wegmeßaufnehmers innerhalb beherrschbarer Grenzen zu halten. Verbindet man nun den
Meßaufnehmer über entsprechende Schaltungseinrichtungen mit einer Anzeigevorrichtung,
beispielsweise einem Linienschreiber, so läßt sich schon während des jeweiligen
Meßvorganges die Abweichung der gemessenen Istlinie von der durch den
Eichkörper
vorgegebenen Sollinie unmittelbar ablesen.
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Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung mit mehreren Wegmeßaufnehmer
versehen, die gleichzeitig- mit der Flaschenoberfläche in Verbindung stehen, so
daß die Überprüfung etwaiger Formabweichungen im Bereich "kritischer" Stellen der
zu prüfenden Flasche in einem Meßvorgang erfolgen kann. Hierdurch ist nicht nur
eine Verkürzung der Meßzeit, sondern auch eine Automatisierungsmöglichkeit gegeben.
Nicht nur die Zahl der möglichen Stichproben kann erhöht werden, sondern es besteht
auch die Möglichkeit, die Vorrichtung im Bereich der Flaschenzuführung einer Füll-
und Etikettiereinrichtung einzuordnen, um so im Produktionsprozeß fehlerhafte Flaschen
aussortieren zu können.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß nunmehr auch eine Untersuchungssystematik möglich ist, durch die Fehlertendenzen
feststellbar sind, die es erlauben, unmittelbar auf den Flaschenherstellungsprozeß
Einfluß zu nehmen, beispielsweise in Bezug auf die maßliche Gestaltung der Flaschenformen,
der Temperaturführung beim Herstellungs- und Kühlprozeß usw. Hierdurch ist es letztlich
möglich, die Ausschußquote durch Beseitigung von Fehlerquellen zu vermindern.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Haltevorrichtung ein Spannfutter
aufweist, das den Flaschenhals
der zu prüfenden Flasche umfaßt. Bei maschinengeblasenen Flaschen, insbesondere
bei Schraubverschlußflaschen ist der Flaschenhals derjenige Teil der Flasche, der
praktisch keine Maßabweichungen sowohl hinsichtlich des Durchmessers als auch hinsichtlich
seiner Parallelität zur Mittelachse der Flasche aufweist. Hierdurch ist es möglich,
den bzw.
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die an der Flaschenoberfläche zur Anlage zu bringenden Wegmeßaufnehmer
bezüglich ihrer "Nullage" auf das Spannfutter auszurichten. Bei einer Messung durch
Drehung der Flasche ist dies die Drehachse des Spannfutters, da die Drehachse mit
der Mittelachse im Bereich des Flaschenhalses zusammenfällt. Bei einer Drehung der
Flasche können dann sowohl Durchmesserabweichungen als auch Schräglagen zwischen
Mittelachse der Flasche und Drehachse und damit Winkelabweichungen der Mittelachse
der Flasche gegenüber der Standebene unmittelbar erfaßt und abgelesen werden.
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Die gleichen Vorteile gelten auch für die Messung einer translatorischen
Relativbewegung zwischen Flasche und Wegmeßaufnehmer, da auch hier die Mittelachse
der Flasche im Bereich des Flaschenhalses die Bezugslinie für die Bewegungsebene
bilden kann und alle Abweichungen der Flaschenoberfläche bzw. der Mittelachse der
Flasche im unteren Bereich von der Bezugsebene unmittelbar erfaßt werden können.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Haltevorrichtung eine am Boden der zu prüfenden Flasche anlegbare Halte- und Zentrierplatte
aufweist. Eine derartige Haltevorrichtung ist insbesondere für solche Flaschen vorteilhaft,
bei denen lediglich Schieflagen der Flaschenmittelachse zu überprüfen sind, die
bei Überschreitung vorgegebener Toleranzen zu Schwierigkeiten oder Störungen beim
Füll- oder Verschließvorgang führen würden, wie dies beispielsweise bei siebbedruckten
Aerosol-Glasflaschen der Fall ist.
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Die Haltevorrichtung kann hier beispielsweise als Saugplatte ausgebildet
sein, bei der die Flasche mit ihrem Boden durch Unterdruck in der Haltevorrichtung
festgehalten wird.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine
Haltevorrichtung für die Flasche vorgesehen ist und daß wenigstens eine Trägervorrichtung
vorgesehen ist, die mit einer Vielzahl flächenhaft angeordneter Wegmeßaufnehmer
versehen und eine Relativbewegung in Bezug auf die zu prüfende Flaschenoberfläche
zwischen Halter und Träger möglich ist. Während bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen
infolge der Relativbewegung zwischen Flaschenoberfläche und Wegmeßaufnehmern eine
Umfangslinie des Flaschenkörpers abgetastet und eine Meßlinie aufgezeichnet wird,
aus der Abweichungen von einer Sollinie abgelesen werden können,werden bei dieser
Ausgestaltung
lediglich die Abstände der Berührungspunkte zwischen Flaschenoberfläche und den
einzelnen Wegmeßaufnehmern zu einer vorgegebenen Bezugslinie bzw.
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Bezugsebene ausgemessen, so daß sich ein vollständiges Bild der Kontur
und der Ausrichtung der abgetasteten Oberfläche erst durch eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Wegmeßaufnehmern ablesen läßt. Diese Anordnung eignet sich insbesondere
in Verbindunq mit einem Analog/Digitalumsetzer und einer entsprechenden Auswertereinrichtung,
die den Soll/Istvergleich der einzelnen Meßpunkte durchführt und lediglich Überschreitungen
der zulässigen Toleranzgrenze anzeigt bzw. das Ergebnis in einem Drucker ausdruckt.
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Für systematische Flaschenüberprüfungen ist jedoch erfindungsgemäß
die Verwendung von Wegmeßaufnehmern bevorzugt, die ein weganaloges Signal erzeugen
und die mit einem elektromechanischen Schreiber in Verbindung stehen, da hier in
einfacher Form Kontur-, Durchmesser- und Achsabweichungen durch einen Vergleich
zwischen Soll- und Istkurve möglich ist. Die Erfindung wird anhand schematischer
Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Meßanordnung mit einer zwölfkantigen Flasche,
Fig.
2 einen Meßschrieb der Meßanordnung gemaß Fig. 1, Fig. 3 eine andere Ausführungsform
für eine Meßanordnung, Fig. 4 eine Querschnittslinie einer Spezialflasche, Fig.
5 eine weitere Ausführungsform für eine Meßanordnung mit einer Spezialflasche entsprechend
dem Querschnitt gemäß Fig. 4, Fig. 6 a + b einen Meßschrieb der Meßanordnung gemäß
Fig. 5, Fig. 7 eine Meßanordnung für flache Flaschen, Fig. 8 eine andere Meßanordnung
für flache Flaschen.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Meßanordnung sind in einem schematisch
angedeuteten Gestell 1 vier Wegmeßaufnehmer 2, 3, 4 einstellbar befestigt. Mit dem
Gestell 1 ist ferner eine Haltevorrichtung für eine Flasche 6 verbunden, die
bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem drehbar gelagerten Aufnahmedorn
7 und einer ebenfalls drehbar gelagerten Halteplatte 8 mit einer Zentrierung 9 besteht.
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Die Zentrierung 9 ist jeweils an die Form der zu prüfenden Flasche
angepaßt und so ausgebildet, daß der Boden der zu haltenden Flasche in der Drehebene
liegt. Bei der dargestellten zwölfkantigen Flasche besteht die Zentrierung aus einer
Vertiefung mit konisch verlaufenden Seitenwandungen, da der Kantenverlauf der unteren
Schräge 10 der Flasche in seiner Ausrichtung zur Bodenfläche innerhalb des gewünschten
Toleranzfeldes als hinreichend maßhaltig angesehen werden kann.
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Die drehbar gelagerte Halteplatte 8 ist mit einem Antriebsmotor 11
verbunden, so daß die Flasche 6 um ihre Mittelachse 12 gedreht werden kann.
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Zu messen ist nun einmal die Balligkeit des Flaschenkörpers, da für
den Etikettiervorgang bestimmte Toleranzgrenzen nicht überschritten werden dürfen.
Ist die Flasche zu sehr ausgebaucht bzw. zu sehr nach innen eingezogen, dann läßt
sich das Etikett nicht mehr faltenfrei aufbringen. Bei extremen Ausbauchungen besteht
darüberhinaus die Gefahr, daß die Flasche in der Etikettiervorrichtung zerdrückt
wird. Für die Messung der Balligkeit sind die Wegmeßaufnehmer 3, 4 und 5 vorgesehen,
die an der Schulter, in der Mitte und unmittelbar über dem Boden am
Flaschenkörper
anliegen. Der Wegmeßaufnehmer 2 liegt am Haltering 13 der Flasche an, so daß hier
eine etwaige Abweichung der Flaschenöffnung von der Drehachse festgestellt werden
kann. Bei den Wegmeßaufnehmern handelt es sich um handelsübliche, elektrisch arbeitende
Systeme, die mit einem elektromechanisch arbeitenden 4-Linien-Schreiber 14 zusammengeschaltet
sind. Der Papiertransport des Schreibers 14 ist über eine entsprechende elektrische
oder mechanische Kopplung, die hier durch die Verbindungslinie 15 angedeutet ist,
mit dem Antriebsmotor 11 der Halteplatte 8 gekoppelt, so daß die Drehung der Halteplatte
8 und der Papiervorschub miteinander synchronisiert sind, wobei mit üblichen Mitteln
entsprechende Übersetzungsverhältnisse vorgesehen werden können, um zu einer Vergrößerung
der Anzeige zu kommen, was insbesondere bei Flaschen mit kleinem Durchmesser wünschenswert
ist.
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Bei einer Drehung der Flasche werden nun die Ausschläge der Wegmeßaufnehmer
2, 3, 4 und 5 erfaßt, wobei durch den Schreiber die Bewegung des Wegmeßaufnehmers
als fortlaufende Linie 16 auf einen Schrieb 15 übertragen werden.
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Die Vorrichtung wird nun mit einer maßgenauen Flasche bzw. einem maßgenauen
Eichkörper geeicht, so daß die jeweiligen Sollinien der einzelnen Meßebenen festliegen.
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Wird nun eine beliebige, aus der laufenden Produktion genommene Probe-Flasche
gemessen, so ergibt sich der in Fig. 2 dargestellte Meßschrieb mit den Kurven II,
III, IV, V, die den Wegmeßaufnehmern 2, 3, 4 und 5 zuzuordnen sind. Bei einer Drehung
der dargestellten zwölfkantigen Flasche erscheint nun der Flaschenumfang in der
jeweiligen Meßebene für den Flaschenkörper als fortlaufende Wellenlinie und für
den Haltering 13 als Gerade. Bei der Messung des Eichkörpers lassen sich die Wellenlinien
des Flaschenkörpers jeweils an ihren Spitzen durch zwei parallele Gerade eingrenzen,
während der Haltering als exakte Gerade dargestellt wird. Bei einem Prüfling, der
aufgrund des Herstellungsprozesses (Formenverschleiß, zu schnelles Ausformen oder
dgl.) Abweichungen von der Idealform aufweist, ergibt sich dann der in Fig. 2 dargestellte
Meßschrieb. Aufgrund einer Ausbauchung und eines überlagerten Achsfehlers ist die
Wellenlinie V nicht mehr zwischen zwei parallelen Geraden begrenzbar, sondern weist
einen Bogen auf, dessen Überhöhung 1,2 mm beträgt (bei der verwendeten Maßvorrichtung
wurde ein Vergrößerungsverhältnis von 10:1 vorgesehen).
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Die Überhöhung der Linie IV (Flaschenmitte) beträgt nur noch Q,4 mm,
während die Überhöhung der Linie III (Flaschenschulter) eine Überhöhung von nur
noch 0,2 mm aufweist, die jedoch aufgrund einer Formabweichung um
1800
versetzt zu der Ausbauchung der beiden anderen Meßebenen liegt.
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Die Messung des Halterings (Linie II) ergibt ebenfalls gegenüber der
Sollinie, die eine Gerade darstellen müßte, eine langgestreckte Wellenlinie mit
einer Überhöhung von 0,4 mm.
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Die Auswertung des Schriebes nach Fig. 2 ermöglicht nun die Beurteilung,
ob die betreffende Flasche für die maschinelle Füllung und Schließung brauchbar
ist oder nicht.
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Die Mantelfläche der gemäß Fig. 1 gemessenen Flasche weist im Bodenbereich
eine Exzentrizität zur Flaschenachse von 0,6 mm, in der Flaschenmitte von 0,2 mm
und an der Schulter von 0,1 mm und am Haltering von 0,2 mm auf.
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Diese Werte liegen noch innerhalb der zulässigen Toleranzen, insbesondere
fluchtet der Gewindekopf 18 der Flasche mit dem Füller und dem Verschließer der
Maschine, so daß hier bei der maschinellen Handhabung keine Störungen auftreten
können. Eine siebbedruckte oder blanke Flasche könnte ohne weiteres verwendet werden.
Soll jedoch diese Flasche mit einem großflächigen Etikett versehen werden, wäre
die Balligkeit bereits so groß, daß das Etikett nicht mehr faltenfrei aufgebracht
werden könnte.
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In Fig. 3 ist eine Meßanordnung dargestellt, mit deren
Hilfe
lediglich die Rundlauf- und Achsgenauigkeit des Halteringes 13 einer Aerosol-Glasflasche
18 überprüft werden soll, da nach dem Füllvorgang der Verschlußkopf durch Umbördeln
um den Haltering mit der Flasche verbunden wird. Dementsprechend ist auch nur ein
Wegmeßaufnehmer 2' vorgesehen, der am Haltering 13 anliegt.
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Bei dieser Vorrichtung ist eine andere Ausführungsform der Haltevorrichtung
für die Flasche 18 dargestellt. Die Haltevorrichtung besteht im wesentlichen wiederum
aus einer Platte 19, die mit einer zentrierenden Kante 20 für den Flaschenboden
versehen ist, da es im vorliegenden Fall darauf ankommt; festzustellen, ob die Mittelachse
12 der zu prüfenden Flasche senkrecht zur Standfläche 21 der Flasche verläuft. Die
Aufnahme ist mit einem Dichtmittel 22, beispielsweise einer Gummimanschette versehen,
so daß über eine Unterdruckieitung 23 die Flasche 18 in der Haltevorrichtung 19
gegen die Anlagekante 20 angepreßt und gleichzeitig fixiert wird. Halteplatte 19
und Wegmeßaufnehmer 21 sind wiederum in einem Gestell gelagert, wobei entweder die
Halteplatte 19 gedreht oder aber der Wegmeßaufnehmer 2' um die Achse 12 verschwenkt
werden kann. Der Wegmeßaufnehmer ist wiederum mit einer Anzeigevorrichtung verbunden,
die beispielsweise wiederum als Schreiber ausgebildet sein kann, so daß ein unmittelbarer
Soll-Ist-Vergleich möglich ist.
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In Fig. 4 ist die Querschnittskontur der sogenannten Molanusflasche
dargestellt, die eine zylinderförmig gewölbte Wandfläche 24 zur Aufnahme eines Etikettes
sowie fünf ebenflächigen, im Winkel zueinanderstehenden Wandflächen aufweist. Eine
Seitenansicht dieser Flasche, mit Aufsicht auf die zylinderförmig gewölbte Fläche
24 ist aus Fig. 5 zu entnehmen.
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In Fig. 5 ist eine andere, bevorzugte Ausführungsform der Meßvorrichtung
dargestellt. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der Gewindekopf 18 einer Flasche
einschließlich eines Halteringes 13 sehr präzise gefertigt werden kann, ist bei
dieser Meßanordnung die Haltevorrichtung für die Flasche als Greifer 25 ausgebildet,
der den Gewindekopf 18 der zu prüfenden Flasche am Haltering 13 umfaßt, wobei die
axiale Ausrichtung über einen Zentrierdorn 26 im Greifer erfolgt. Der Greifer wird
durch wenigstens zwei den Haltering 13 erfassende, bewegbare Halteklauen gebildet,
was hier nicht nïher dargestellt ist, die durch einen ebenfalls nicht dargestellten
Verschlußmechanismus betätigbar sind. Der Greifer 25 ist in dem in der Zeichnung
nicht dargestellten Maschinengestell drehbar gelagert, so daß bei Drehung des Greifers
25 die eingespannte Flasche um die Achse 12 gedreht werden kann.. Bei einer maßgenauen
Flasche fällt die Mittelachse der Flasche mit der Drehachse 12 zusammen.
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Dem Flaschenkörper 6" sind die Wegmeßaufnehmer 3, 4 und 5 zugeordnet,
mit denen in der jeweiligen Berührungsebene der Flaschenumfang abgetastet wird.
Die Wegmeßaufnehmer sind wiederum, wie in Fig. 1 dargestellt, mit einem Mehrkanalschreiber
14 verbunden, wobei im vorliegenden Fall lediglich drei Kanäle benötigt werden.
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Wird nun ein der zu messenden Flaschenform entsprechender1 exakter
Eichkörper eingespannt, so ergeben sich die in Fig. 6a und b dick ausgezogenen Linien,
wobei die markanten Punkte der Flasche im Schrieb mit den zugehörigen Winkelgeraden
entsprechend Fig. 4 gekennzeichnet sind. Die Linie A entspricht der Ideallinie für
den Wegmeßgeber 3, die Linie B für den Wegmeßgeber 4 wid die Linie C für den Wegmeßgeber
5. Die stark ausgezogenen Linien A, B und C stellen hierbei die Solllinien dar.
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Wird nun ein Flaschenprüfling eingespannt und durchgemessen, so ergeben
sich beispielsweise die in Fig. 6 a, 6 b dargestellten, diln ausgezogenen Ist-Kennlinien
III, IV und V.
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Für die Beurteilung der Flasche in Bezug auf ihre Brauchbarkeit für
das maschinelle Etikettieren können die sich ergebenden Abweichungen auf der Flaschenrückseite
(der Bereich von 2020 bis 3380) unberücksichtigt bleiben. Von
Bedeutung
ist lediglich die Frontfläche der Flasche (Bereich 220 bis 1580), deren Abweichung,
d. h. die sogenannte maximale Balligkeit, entweder + 0,3 mm (konvex) oder - 0,3
mm (konkav) aufweisen darf. Wird dieses Toleranzfeld überschritten, so ist eine
fehlerfreie Etikettierung nicht mehr möglich.
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Aus dem Meßschrieb ergibt sich für die gemessene Flasche folgende
Beurteilung: Während im Schulterbereich und in der Mitte die Fläche noch innerhalb
der zulässigen Grenze liegt, springt die Frontfläche im Bodenbereich um etwa 0,8
mm vor, d. h. die-Frontfläche verläuft vom Boden zur Schulter hin konkav mit einer
unzulässigen Abweichung, so daß ein einwandfreies Etikettieren dieser Flasche nicht
mehr möglich ist. Der Etikettierbereich 27 der Frontfläche 24 ist in Fig. 5 durch
eine unterbrochene Linie angedeutet.
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Die vorstehend beschriebenen drehenden Meßanordnungen sind jedoch
nur für solche Flaschen verwendbar, deren Querschnittskontur noch als "kreisförmig"
anzusprechen sind, d. h. die sich aus dem Konturenverlauf ergebenden Durchmesseränderungen
liegen noch innerhalb des maximalen Meßbereiches des verwendeten Wegmeßaufnehmers.
Bei Flaschen mit einem im wesentlichen "rechteckigen" Querschnitt, auch bei Querschnitten
in Form langgestreckter Ellipsen oder dgl., ist es zweckmäßiger, die Flasche und
die
Wegmeßaufnehmer in einer translatorischen Bewegung zueinander zu führen. Eine derartige
Anordnung ist in einer Aufsicht in Fig. 7 dargestellt. Bei dieser Anordnung sind
wiederum mehrere Wegmeßaufnehmer, beispielsweise 3 Wegmeßaufnehmer in einer Linie
nebeneinander angeordnet. Die zu prüfende Flasche 6"' wird in eine entsprechende
Haltevorrichtung 28 gesetzt und in Richtung des Pfeiles 29 an den Wegmeßaufnehmern
(in der Aufsicht ist nur der oberste Wegmeßaufnehmer 3 dargestellt) vorbeigeführt,
so daß Maß- und Formabweichungen der Frontfläche 30 der zu prüfenden Flasche von
der Sollkontur wiederum über einen Mehrkanallinienschreiber 14 über einen Schrieb
15 im Vergleich zu entsprechenden Solllinien feststellbar sind.
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In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform zur Überprüfung flacher
Flaschen in einer Aufsicht dargestellt.
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Bei dieser Anordnung sind eine Vielzahl schematisch angedeuteter Wegmeßaufnehmer
31 rasterförmig angeordnet.
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Die Haltevorrichtung 28 für die zu messende Flasche 6'" ist wieder
translatorisch bewegbar ausgebildet, jedoch hier in Richtung des Pfeiles 32 senkrecht
gegen die Wegmeßaufnehmer, so- daß jeder Wegmeßaufnehmer einen Punkt der zu messenden
Fläche erfaßt und dessen Abweichung gegenüber einem vorgegebenen Sollmaß festlegt.
Die von allen Wegmeßaufnehmern gewonnenen Meßwerte, die bei dieser Ausführungsform
zweckmäßigerweise
über Analog / Digitalumsetzer einem Rechner 33
zugeführt, dort verarbeitet und unmittelbar als Signal "brauchbar" oder "unbrauchbar"
ausgeworfen werden. Das gewonnene Signal 34 kann hierbei entweder zur Anzeige und/oder
bei einer automatischen Prüfeinrichtung zum Aussortieren der gemessenen Flasche
verwertet werden.