-
Ergänzungselemente für die Verwendung einer Badewanne
-
mit Handdusche als Bidet (Sitzbecken für Waschungen und Spülungen)
Die Erfindung betrifft einen besonders in romanischen Landern sehr verbreiteten
Gegenstand des Sanitärwesens, das als "Bidet" bezeichnete Sitzbecken für Waschungen
und Spülungen des menschlichen Intimbereichs. Das Hauptmerkmal des Bidete ist eine
im Boden des Sitzbeckens oder an dessen Rand angeordnete Dusche, deren gegebenenfalls
nach Wunsch temperierte Wasserstrahlen durch einen Hahn bzwO zwei Hähne reguliert
werden können. Der Wasserablauf des Sitzbeckens kann durch einen einfachen Stopfen
oder durch eine mechanische Vorrichtung geschlossen werden9 so daß sich das Sitzbecken
auch im mehr oder weniger gefüllten Zustand benutzen läßt.
-
Allgemein ist das in den bekannten Ausführungen aus Steinzeug bzw.
Sanitärporzellan und korrosionfesten metallischen Bauelementen hergestellte Bidet
ein recht gewichtiger und kostspieliger Gebrauchsgegenstand, der in Verbindung mit
den Leitungen für das Zum und Abführen des Wasch- bzwO Spülwassers einen verhältnismäßig
großen Volumenanteil des Sanitärraumes beansprucht, im Normalfalle etwa 60 x 40
cm Grundfläche und 40 cm Höhe.
-
In neuerer Zeit sind zwar Vorschläge bekannt geworden, die das Problem
des Platzbedarfs lösen sollen; dabei müssen jedoch andere Nachteile in Kauf genommen
werden. Hier sind vor allem Ergänzungskonstruktionen und Zubehöreinrichtungen für
WC-Becken zu erwähnen. Konstruktionen dieser Art werden durch die getrennte Führung
des kalten WC-Spülwassers und des aus einem beson deren Vorwärmgerät zugeführten
warmen Bidet-Wassers sehr auf wendig und entsprechend teuer. Eine zusätzliche Verteuerung
und
Komplikation im praktischen Gebrauch ergibt sich durch die Notwendigkeit, das WC-Becken
durch einen Bidet-Einsatz zu ergänzen, wenn eine Verwendung des Systems als Gesäß-Waschbecken
im mehr oder weniger gefüllten Zustand ermöglicht werden soll. Bei Mehrpersonen-Haushalten
hat das kombinierte WC-Bidet-System - insbesondere die Konstruktion mit Bidet-Einsatz
- den weiteren Nachteil, daß das WC jeweils für längere Zeit blockiert wird als
bei normalem Gebrauch.
-
Aus diesem bekannten Stand der einschlägigen Technik ergibt sich die
Aufgabestellung für die Erfindung: Es soll durch geringfügige und keinen eigenen
Stellplatz erfordernde Erganzungen der in den meisten Haushalten ebenso wie in Hotels
usw. vorhandenen Sanitäreinrichtung, nämlich der normalen Badewanne mit Handdusche,
deren Benutzung als Bidet ermöglicht werden, Die Lösung der Aufgabe ist gekennzeichnet
durch die Verwendung der bekannten Handdusche als Bidetdusche, und zwar in der Weise,
daß diese an einer für den Gebrauchszweck geeigneten Stelle in eine Halterung nahe
der (vorderen) Innenseite der Badewanne eingesetzt oder aber zum Füllen eines an
der (vorderen) Innenseite der Badewanne angeordneten Waschbeckens benutzt wird.
Dabei dient der im allgemeinen abgerundete Rand der Badewanne (Normalhöhe 58 cm
über Fußboden) als Sitzfläche für den Benutzer, der wie bei einem normalen Bidet
beide Hände für das Bedienen der Wasserhähne und für den Waschvorgang zur Verfügung
hat.
-
Die Ergänzungselemente nach der Erfindung sind also eine Duschenhalterung
und, alternativ, ein Waschbecken. Sie können mit der Badewanne fest oder lösbar
verbunden sein.
-
In einer besonders einfachen Ausführung wird die als integrales Teil
vorzugsweise aus Gummi oder elastischem Kunststoff gefertigte Duschenhalterung als
Schnappverbindung ausgelegt und an ihrer Unterseite mit einer Klebschicht versehen,
wie sie zum Beispiel von Wandhaken bekannt ist. - Wenn eine lösbare Verbindung bevorzugt
wird, so kann die Duschenhalterung an ihrer Unterseite nach Art einer elastischen
Saugglocke
konstruiert werden; eine Variante dieser Konstruktion
ist nach dem Vorbild eines im Glaserhandwerk gebräuchlichen Gerätes ausgeführt,
das zum Handhaben von Planglasscheiben dient0 -Eine lösbare Verbindung kann aber
auch durch einen oder mehrere über den Wannenrand gelegte Bügel, die von Halterungen
für Badeschwammkörbe bekannt sind, hergestellt werden. In diesem Falle empfiehlt
sich ebenfalls eine integrale Konstruktion; dabei kann die notwendige Steifigkeit
durch die Materialauswahl in Verbindung mit einer entsprechenden Formgebung erreicht
werden. - Eine Abstützung der Duschenhalterung an beiden Seitenwänden der Badewanne
läßt sich mittels einer Teleskopfeder herstellen, die aus zwei ineinandersteckenden
Rohren mit einer in diesen angeordneten Druckfeder besteht, wobei die freien Rohrenden
mit Gummi stopfen versehen sindO Das als Alternativlösung vorgesehene Waschbecken
kann ebenfalls in lösbarer oder fester Verbindung mit ein- oder beiderseitiger Abstützung
an der Innenwand der Badewanne angebracht sein0 Vor teilhaft sind auch in diesem
Falle Ausführungen als integrales Teil aus Gummi und/oder Kunststoff.
-
Die Abbildungen FIg.1 bis 7 zeigen Beispielsausführungen der Duschenhalterung,
FIg.8 eine Beispielsausführung des Waschbeckens nach der Erfindung0 In Fig.1 und
2 ist eine an der freien Seitenwand der Badewann.e 1 befestigte Halterung der Handdusche
2 mit waagerechtem Einschub des Duschenschaftes 3 in ein elastisches Backenteil
4 (Schnapp verbindung) dargestellt9 wobei das Fußteil 5 der Halterung ents weder
massiv ausgeführt und mit der Innenwand der Badewanne 1 verklebt oder hohl ausgeführt
und als Saugglocke benutzt werden kann. Die Konstruktion nach Fig.3 unterscheidet
sich von der nach Fig.1 und 2 nur durch das für vertikalen Einschub des Duschenschaftes
3 eingerichtete Beckenteil 4. Bei einer analogen Konstruktion nach Fig.4 ist das
aus elastischem Material hergestellte Backenteil 4 der Duschenhalterung an einem
über den oberen Rand der Badewanne 1 gelegten Bügelteil 6 aus steifem Material befestigt,
beispielsweise mittels Klebverbindung. Als Werkstoffe für das Bügelteil 6 kommen
steife Gummisorten
und Kunststoffe ebenso wie nicht-korrodierende
Metalle in Betracht. Die Profilierung des Wannenrandes kann, soweit dies zur Vermeidung
von Vberlastungen des als Sitzfläche benutzten Bügelteiles 6 erforderlich ist, durch
eine (in Fig.4 angedeutete) Unterfütterung ausgeglichen werden.
-
nie Konstruktion nach Fig.5 bis 7 sieht eine zweiseitige Abstützung
der DuscheWhalterung vor, nämlich an den Innenflächen beider Seitenwände der Badewanne
1. Träger der in diesem Falle als Doppelbackenteil 7 ausgeführten Duschenhalterung
ist eine aus den Rohren 8 und 9 mit einer innen angeordneten (nicht dargestellten)
Druckfeder und den beiden Endstopfen 10 bestehende Teleskop-Konstruktion, ähnlich
einigen für das Aufhängen von Duschvorhängen und für das Unterteilen von Pkw-Gepäckräumen
gebräuchlichen Konstruktionen. Dabei greift die untere Hälfte des Doppelbackenteiles
7 über das Rohr 8; die entsprechende Schnappverbindung wird durch die Leiste 11
an der Unterseite des Rohres 8 gegen Verdrehen sowie durch die beiden Gummiring
12 gegen axiales Verschieben gesichert. Die obere Hälfte des Doppelbackenteiles
7 nimmt, wie das einfache Backenteil 4 bei den Konstruktionen nach Fig.3 und Fig.4,
den Duschenschaft 3 auf. Dabei ist der Duschenschaft 3 Jedoh senkrecht zur Innenwand
der Badewanne angeordnet. Bür das Einsetzen und das Herausnehmen der das Doppelbackenteil
7 tragenden Teleskopanordnung ist jeweils nur ein Handgriff erforderlich. Allgemein
kann eine gewisse Verschieblichkeit und Verdrehbarkeit der Dusche in der Halterung
vorteilhaft sein. Die entsprechende Schnappverbindung muß jedoch so "stramm" sein,
daß sich der Duschenschaft 3 nicht unkontrolliert verschieben oder verdrehen kann.
Dabei ist außer der zweckmäßigen Passung die Auswahl des elastischen Materials entscheidend.
Dieses sollte eine hohe Alterungsbeständigkeit haben, die durch die Einwirkung von
temperiertem Wasser nicht wesentlich gemindert werden darf. Dies gilt auch für die
als elastische Saugglocken ausgeführten Fußteile 5. - Statt der als Einzelelemente
ausgeführten Backenteile 4 bzw. 7 können auch entsprechende Mehrfach-Ausführungen
bzw. -Anordaungen vorgesehen werden. Al Werkstoffe für die Herstellung der Backenteile
kommen auch korrosionsfeste Metalle, zum Beispiel nicht-rostender
Federstahl,
sowie Verbundmaterialien wie Federstahl/Gummi in Betracht. So kann beispielsweise
das Doppelbackenteil 7 aus elastischem Stahlblech ähnlich den bekannten Halterungen
für Fahrrad-Luftpumpen konzipiert werden. Dabei empfiehlt sich eine weiche Ausfütterung
der Innenflächen aus einem wasserbe ständigen materials dessen Verbindung mit dem
Stahlblech auch unter den besonderen Betriebsbedingungen erhalten bleiben mußO Die
in Fig.8 dargestellte Alternativlösung sieht ein Waschbecken 13 mit Abflußöffnung
und Stopfen 14 vor, wobei das Fußteil 15 als elastische Saugglocke ausgeführt ist.
Für das Anbringen des Waschbeckens 13 an der Innenwand der Badewanne 1 können jedoch
auch Konstruktionen analog Fig.4 bis Fig.7 verwendet erden.
-
Hauptvorteile der beschriebenen Problemlösungen gegenüber den bekannten
Systemen, nämlich normales Bidet und umkonstruiertes Wo-Becken mit Zubehöreinrichtungen,
sind der Wegfall des Stellplatzes sowie die etwa zwei Größenordnungen geringeren
Anschaffungskosten.