DE3122281C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3122281C2
DE3122281C2 DE3122281A DE3122281A DE3122281C2 DE 3122281 C2 DE3122281 C2 DE 3122281C2 DE 3122281 A DE3122281 A DE 3122281A DE 3122281 A DE3122281 A DE 3122281A DE 3122281 C2 DE3122281 C2 DE 3122281C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formula
vincamine
oxygen
cooch3
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE3122281A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3122281A1 (de
Inventor
Giovanni Lugano Ch Benardelli
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linnea SA
Original Assignee
Nuova Linnea Sa Lavertezzo Ch
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nuova Linnea Sa Lavertezzo Ch filed Critical Nuova Linnea Sa Lavertezzo Ch
Publication of DE3122281A1 publication Critical patent/DE3122281A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3122281C2 publication Critical patent/DE3122281C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D461/00Heterocyclic compounds containing indolo [3,2,1-d,e] pyrido [3,2,1,j] [1,5]-naphthyridine ring systems, e.g. vincamine

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein partielles Syntheseverfahren zur Herstellung von (+)-Vincamin und verwandten Indolalkaloiden, die durch die allgemeine Formel dargestellt werden können:
worin
  • (a) dann, wenn X=Y=H, R′=-OH, R=-COOCH₃, die Formel (I) des Vincamin repräsentiert,
  • (b) dann, wenn X=Y=H, R′=-COOCH₃, R=-OH, die Formel (I) das 16-Epivincamin repräsentiert,
  • (c) dann, wenn X+Y= eine Doppelbindung, R′=-OH, R=-COOCH₃, die Formel (I) das Δ¹⁴-Vincamin repräsentiert,
  • (d) dann, wenn X+Y= eine Doppelbindung, R′=-COOCH₃, R=-OH, die Formel (I) das Δ¹⁴-16-Epivincamin repräsentiert.
Das Vincamin gehört zu einer Klasse von Indolalkaloiden, die interessante (vorteilhafte) pharmakologische Eigenschaften aufweisen, insbesondere solche vom hypotensiven, sedativen und den Cerebralstoffwechsel aktivierenden Typ.
Aufgrund dieser Eigenschaften stellt das Vincamin das aktive Prinzip (den Wirkstoff) von wirksamen Arzneimitteln für die Behandlung von Erkrankungen des Kreislaufsystems und des Zentralnervensystems dar.
Die Verfahren zur Herstellung von Vincamin und anderen Indolalkaloiden in großtechnischem Maßstabe können je nach dem angewendeten Verfahren in drei verschiedene Klassen eingeteilt werden:
(a) Extraktionsverfahren,
(b) Totalsynthese und
(c) partielle Synthese.
Die Verfahren zur direkten Extraktion, bei denen man von bestimmten Pflanzenarten ausgeht, haben nur eine begrenzte Bedeutung, weil in den Pflanzen, die mögliche Quellen für Vincamin darstellen, diese Substanzen nur in sehr geringen Mengen (0,1 bis 0,2%) enthalten ist.
Diese Tatsache macht die Extraktionsverfahren und noch mehr die Reinigungsverfahren besonders kompliziert und umständlich wegen des großen Mißverhältnisses zwischen der Menge des Ausgangs-Pflanzenprodukts, der Lösungsmittel und der verwendeten Reagentien und der Menge der in einem akzeptablen Reinheitsgrad erhaltenen Substanz.
Die Gesamtsyntheseverfahren, d. h. die Herstellung aus einfachen chemischen Verbindungen, die auf dem Markt leicht zu finden sind, besitzen den Vorteil, daß sich von dem Vorrat an Pflanzenprodukten unabhängig sind. Wegen der Kompliziertheit der chemischen Struktur des Vincamins umfassen jedoch alle Verfahren dieses Typs eine große Anzahl von Verfahrensstufen, die ebenso wie die damit zusammenhängenden Probleme (Stereoselektivität der Reaktionen, Auftrennung der Diastereoisomeren und schließlich Gewinnung des (+)- Vincamins aus racemischem Vincamin) die Ursache für eine beträchtliche Abnahme der Ausbeute an Endprodukt darstellen.
Bei den Verfahren zur partiellen Synthese der Verbindungen der Formel (I) verwendet man als Ausgangsmaterialien Substanzen mit einer komplexen Struktur, wie Vincadifformin und Tabersonin, bei denen es sich um Verbindungen handelt, die zur Reihe der Verbindungen gehören, die durch die allgemeine Formel (II) dargestellt werden:
worin
  • (e) dann, wenn X=Y=H, die Formel (II) das Vincadifformin repräsentiert, und
  • (f) dann, wenn X+Y= eine Doppelbindung, die Formel (II) das Tabersonin repräsentiert.
Die Verbindungen (II) können in guter Ausbeute aus in der Natur weit verbreiteten bestimmten Pflanzenarten gewonnen werden. Das Vincadifformin kann außerdem auf geeignete Weise hergestellt werden durch katalytische Hydrierung von Tabersonin (N. N. Janot, J. Le Men, "Compt. Rend. Acad. Sci.", 248, 3005 (1959), und N. Plat, J. Le Men und N. N. Janot, "Tetr. lett.", 271 (1962)). Die Substanzen (II) werden anschließend durch eine begrenzte Reihe von chemischen Stufen in die Verbindungen (I) überführt.
Es wurden bereits verschiedene Verfahren zur partiellen Synthese von Vincamin und verwandten Alkaloiden vorgeschlagen, wobei man vor allem bestrebt war, die Arbeitsweise zu vereinfachen und die Dauer der Verfahren zu verringern. Ein Schritt vorwärts in dieser Richtung wurde gemacht bei Anwendung der direkten Oxidationsreaktion auf Vincadifformin und/oder Tabersonin in enger Kombination mit der Verwendung von bestimmten Verbindungen. Diesbezüglich darf auf die französischen Patentschriften 22 81 371 und 23 58 412 hingewiesen werden.
In der zuerst genannten französischen Patentschrift ist ein Verfahren zur Herstellung von Vincamin und verwandten Alkaloiden näher beschrieben, das basiert auf der Behandlung von Vincadifformin und/oder Tabersonin in Gegenwart von Kupfer-, Eisen- oder Kobaltsalzen in einer hydroalkoholischen Säure als Reaktionsmedium mit Sauerstoff über längere Zeiträume (5 bis 10 Tage). Das Hauptprodukt und die anderen Produkte werden durch Säulenchromatographie aus dem rohen Reaktionsprodukt isoliert.
In der vorstehend an zweiter Stelle genannten französischen Patentschrift ist ein Verfahren beschrieben, bei dem das Vincadifformin oder Tabersonin zuerst mit Natriumhydrid in wasserfreiem Tetrahydrofuran und Hexamethylenphosphotriamid im Gemisch mit wasserfreiem Dimethylformamid und wasserfreiem Toluol in Gegenwart von Trimethylphosphit behandelt wird. Anschließend hält man die Lösung unter einer Sauerstoffatmosphäre, dann säuert man an und behandelt auf übliche Weise. Das Rohprodukt der Umsetzung wird anschließend einer Säulenchromatographie unterworfen und das Vincamin wird auf diese Weise in einer Ausbeute von 28% erhalten.
Dabei handelt es sich um Verfahren, die, obwohl sie akzeptable Verfahren darstellen als die älteren Verfahren, immer noch wie im Falle der zuerstgenannten französischen Patentschrift sehr lange Arbeitszeiten erfordern oder wie im Falle der an zweiter Stelle genannten französischen Patentschrift vor allem besonders schwierige Arbeitsbedingungen erfordern, wegen der schwierigen Handhabung der Reagentien und wegen der restriktiven und kritischen Bedingungen der Behandlungstemperatur.
Das heißt mit anderen Worten, Vincadifformin und das Tabersonin, die gegenüber der direkten Einwirkung von elementarem Sauerstoff inert sind, werden nur reaktionsfähig in Gegenwart von Metallverbindungen (französische Patentschrift  22 81 371) oder starker Basen (französische Patentschrift  23 58 412) (die in einer wasserfreien Umgebung das Vincadifformin und das Tabersonin in die entsprechenden zweizähnigen Anionen überführen), weil unter diesen Bedingungen eine Reaktion zwischen den auf diese Weise aktivierten Substanzen und elementarem Sauerstoff abläuft unter Bildung der gewünschten Produkte in variablen Ausbeuten.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur partiellen Synthese von Vincamin und verwandten Indolalkaloiden der allgemeinen Formel (I) anzugeben, bei dem man von einer der durch die Formel (II) repräsentierten Verbindungen ausgeht, zu dessen Durchführung die Verbindungen der Formel (II) nicht aktiviert werden müssen, das daher unter einfachen Arbeitsbedingungen und innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeiträume abläuft und eine sehr zufriedenstellende Umwandlungsausbeute (Umsatz) ergibt.
Mit einem solchen Verfahren ist es insbesondere möglich, Vincamin (Ia) als Hauptprodukt und 16-Epivincamin (Ib) als Nebenprodukt aus Vincadifformin (IIe) sowie Δ¹⁴-Vincamin (Ic) als Hauptprodukt und Δ¹⁴-16-Epivincamin (Id) als Nebenprodukt aus Tabersonin (IIf) herzustellen.
Bei der Ausführung der Erfindung besteht die von physikalisch-chemischen Methoden gebotene Möglichkeit, den Sauerstoff im Elementarzustand in situ zu aktivieren, um ihn zum Zweck einer chemischen Reaktion in einen aktivierten Singulett-Zustand zu überführen.
Nach den Angaben in der Literatur ("SINGLET OXYGEN-Reaction with organic compounds and polymers", Seite 36, B. Ranby et J. Rabek - Ed. J. Wiley) kann das photochemische Aktivierungsverfahren wie folgt dargestellt werden:
1) Anregung des Sensibilisators in seinen angeregten Singulett-Zustand;
2) "Intersystem-Überkreuzung" im Singulett-Zustand;
³Sensibilisator+O₂→²O₂+Sensibilisator:
3) Energieübertragung auf den Sauerstoff im Grundzustand;
¹O₂+A→AO₂:
4) Resultierende Reaktion des aktivierten Sauerstoffs mit dem Akzeptor.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die nachfolgend angegebene Kombination von Verfahrensstufen:
- Als Ausgangssubstrat verwendet man eine Verbindung der allgemeinen Formel
worin dann,
(e) wenn X=Y=H, die Formel (II) das Vincadifformin darstellt, und dann
(f) wenn X+Y=eine Doppelbindung, die Formel (II) das Tabersonin darstellt;
- man stellt das Reaktionsmilieu her, das einen Alkohol mit einem niedrigen Molekulargewicht, ein Trialkylphosphit als Reduktionsmittel und einen Photosensibilisator enthält;
- zu diesem Rekationsmilieu gibt man das genannte Substrat zu, in dem das Trialkylphosphit in einem Überschuß gegenüber der stöchiometrischen Menge vorliegt;
- in die auf diese Weise erhaltene Reaktionsmischung leitet man gasförmigen Sauerstoff ein unter fast Umgebungstemperatur- und -druckbedingungen, wobei man gleichzeitig die Mischung für eine Zeitdauer, die 150 Minuten nicht übersteigt, mit einer Strahlungsquelle bestrahlt, um den Sauerstoff in situ zu aktivieren, zur Erzielung einer Oxidation des Substrats und einer resultierenden Reduktion;
- die auf diese Weise behandelte Reaktionsmischung wird angesäuert, alkalisch gemacht und extrahiert; und
- der Extraktionsrückstand wird schließlich einer fraktionierten Kristallisation und/oder Säulenchromatographie unterworfen zur Abtrennung der verschiedenen Produkte (I) in reinem Zustand.
Als Lösungsmittel kann Methanol verwendet werden. Als Reduktionsmittel kann Triäthylphosphit verwendet werden, das in einem Überschuß von 1,1 bis 1,5 Äquivalenten, bezogen auf das Substrat, verwendet wird. Als Photosensibilisatoren können beispielsweise Bengalrosa (Dinatriumsalz von 3′,6′- Dichlor-2,4,5,7-tetrajodfluorescein), gelbliches Eosin-y (Dinatriumsalz von 2′,4′,5′,7′-Tetrabromfluorescein), 1′- Hämatoporphyrin (7,12-Bis-(1-hydroxyäthyl)-3,8,13,17-tetramethyl- 21H,23H-porphin-2,18-dipropansäure) verwendet werden. Gewünschtenfalls wird der Stabilisator, der in dem Reaktionsmilieu vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,006 ‰ und 0,1% (Gewicht/Volumen), bezogen auf das Reaktionsmilieu vorliegt, in diesem Milieu stabilisiert, beispielsweise durch Zugabe einer Base, wie Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat. In die dabei erhaltene Reaktionsmischung wird unter fast Umgebungstemperaturbedingungen (20 bis 25°C) und unter Umgebungsdruckbedingungen über einen Zeitraum von 30 bis 90 Minuten Sauerstoff in einer Menge vorzugsweise von 5 bis 10 Liter/Std. eingeleitet und gleichzeitig wird sie mit einer Glühlampe bestrahlt. Wenn für die Behandlung des Sauerstoffs atmosphärische Luft verwendet wird, wird nahezu unter Umgebungstemperatur- und Druckbedingungen Luft in einer Menge von vorzugsweise 5 bis 10 l/Std. über einen Zeitraum von 60 bis 150 Minuten in die Reaktionsmischung eingeleitet.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck "nahezu Umgebungsbedingungen" die sich auf die Temperatur und dem Druck beziehen, sind eine Temperatur und ein Druck zu verstehen, welche die traditionellen Werte leicht überschreiten können, d. h. jeweils oberhalb 15°C und oberhalb 1 Atmosphäre liegen können.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der im Grundzustand vorliegende Sauerstoff unter der Einwirkung der von einer Lichtquelle emittierten Strahlung in Gegenwart eines Photosensibilisators zu einem angeregten Sauerstoff im Singulett- Zustand aktiviert.
Der aktivierte Sauerstoff (¹O₂), der aus dem elementaren Sauerstoff erzeugt wird, reagiert mit Tabersonin oder mit Vincadifformin unter Bildung von Tabersoninhydroperoxid oder Vincadifforminhydroperoxid. Diese Hydroperoxide werden in Gegenwart von Reduktionsmitteln, wie Alkylphosphiten (vgl. allgemein L. Fieser und M. Fieser in "Reagents for Org. Synt.", Band 1, Seite 1213 (1967), Ed. J. Wiley) und in einer sauren Umgebung in die Verbindungen (I) überführt. Insbesondere wird das Vincadifforminhydroperoxid in ein Gemisch überführt, das im wesentlichen besteht aus Vincamin und 16-Epivincamin, aus dem das Vincamin in reinem Zustand erhalten wird durch fraktionierte Kristallisation und/oder Säulenchromatographie, während das Tabersoninhydroperoxid auf analoge Weise in ein Gemisch aus Δ¹⁴- 16-Epivincamin und Δ¹⁴-Vincamin überführt wird, aus dem die verschiedenen Verbindungen in reinem Zustand isoliert werden durch fraktionierte Kristallisation und/oder Säulenchromatographie.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
2 g Vincadifformin wurden in 140 ml technischem Methylalkohol, der 0,006‰ (Gew./Vol.) Bengalrosa als Photosensibilisator enthielt, gelöst. Es wurden 5 ml 2n NaOH und 1,5 ml Triäthylphosphit zugegeben und mit einer Wolframlampe von 300 W eine Stunde lang bestrahlt, wobei man in die Lösung einen konstanten Sauerstoffstrom einleitete und eine Temperatur von 20 bis 25°C aufrechterhielt. Am Ende der Reaktion wurde die Lösung unter vermindertem Druck eingeengt, der Rückstand wurde mit Chloroform aufgenommen und über neutrales Aluminiumoxid filtriert. Das Lösungsmittel wurde bis zur Trockne eingedampft, der Rückstand wurde in einem MeOH/AcOH 1 M (1/1)-Gemisch aufgenommen und 20 bis 30 Minuten lang auf 60°C erwärmt. Dann wurde abgekühlt, mit konzentriertem Ammoniumhydroxid bis auf einen pH-Wert von 8,5 bis 9 alkalisch gemacht und mit Chloroform extrahiert. Die organischen Extrakte wurden miteinander vereinigt, mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt, wobei man einen Rückstand erhielt. Dann wurde aus Methylalkohol und/oder Aceton umkristallisiert.
Auf diese Weise erhielt man etwa 1 g Vincamin (Ausbeute 50%) und etwa 0,4 g 16-Epivincamin. Die charakteristischen physikalisch-chemischen Eigenschaften der dabei erhaltenen Produkte waren identisch mit denjenigen der entsprechenden Bezugsverbindungen.
Beispiel 2
500 mg Vincadifformin wurden in 75 ml Methylalkohol, der 0,0066‰ (Gew./Vol.) Hämatoporphyrin als Sensibilisator enthielt, gelöst. Es wurden 350 ml Triäthylphosphit und 0,25 ml 2n NaOH zugegeben und mit einer Wolframlampe bestrahlt, während etwa 90 Minuten lang bei 20°C ein Sauerstoffstrom (5 bis 10 l/Std.) in die Lösung eingeleitet wurde.
Nach Beendigung der Reaktion wurde mit 75 ml Wasser, das 10 ml Eisessig und 1 g Natriumacetattrihydrat enthielt, verdünnt und 20 Minuten lang zum Sieden erhitzt. Die Lösung wurde auf die Hälfte ihres Volumens eingeengt, es wurde mit NH₄OH alkalisch gemacht und mit AcOÄt extrahiert. Die organische Phase wurde in Wasser gewaschen, über wasserfreiem Na₂SO₄ getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck eingeengt, wobei man einen Rückstand erhielt. Dann wurde aus Methylalkohol und/oder Aceton umkristallisiert. Auf diese Weise erhielt man 250 mg reines Vincamin (Ausbeute 47%) und 50 mg reines 16-Epivincamin (Ausbeute 9,5%).
Beispiel 3
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet unter Verwendung von Luft anstelle von Sauerstoff. In diesem Falle wurden zur Beendigung der Reaktion die Bestrahlung und die Einleitung von Luft bis auf 120 bis 150 min verlängert. Die Ausbeuten an reinem Vincamin und an reinem 16-Epivincamin waren analog zu denjenigen des Beispiels 1.
Beispiel 4
500 mg Vincadifformin wurden in 75 ml Methanol, das 0,066‰ Eosin als Sensibilisator enthielt, gelöst. Es wurden 0,25 ml 2n NaOH und 350 ml (ÄtO)₃P zugegeben und mit einer Wolframlampe bestrahlt, während 60 Minuten lang bei 20°C ein O₂-Strom von 5 bis 10 l/Std. in die Lösung eingeleitet wurde. Nach Beendigung der Reaktion wurde mit H₂O, das 10 ml CH₃COOH und 1 g CH₃COONa · 3H₂O enthielt, auf 300 ml verdünnt und 20 Minuten lang unter Rückfluß erhitzt.
Dann wurde abgekühlt und behandelt wie in Beispiel 1. Dabei erhielt man 230 mg Vincamin (Ausbeute 44%) und 70 mg Epivincamin (Ausbeute 13%).
Beispiel 5
Es wurde wie in Beispiel 4 gearbeitet unter Verwendung von Luft anstelle von Sauerstoff. Zur Beendigung der Reaktion wurden die Bestrahlung und die Einleitung von Luft auf 120 bis 150 Minuten verlängert.
Die Umwandlungsausbeuten an reinem Vincamin und reinem 16- Epivincamin waren analog zu denjenigen des Beispiels 4.
Beispiel 6
1 g Tabersonin wurde in 150 ml Methanol, das 0,0066% (Gew./Vol.) Bengalrosa als Photosensibilisator enthielt, gelöst. Es wurden 2 ml 2n NaOH und 1,5 ml Triäthylphosphit zugegeben und mit einer Wolframlampe von 300 W etwa 50 Minuten lang bestrahlt, während ein konstanter Sauerstoffstrom von 5 bis 10 l/Std. bei einer Temperatur von 20°C in die Lösung eingeleitet wurde. Nach Beendigung der Reaktion wurde die Lösung unter vermindertem Druck eingeengt, wobei man einen Rückstand erhielt, der in Chloroform wieder aufgenommen und über neutrales Aluminiumoxid filtriert wurde. Das Lösungsmittel wurde bis zur Trockne eingedampft, der Rückstand wurde in 20 ml Eisessig und 2 g AcONa · 3H₂O aufgenommen, es wurden 150 ml Methanol zugegeben und mit Wasser auf 300 ml verdünnt, dann wurde 15 Minuten lang unter Rückfluß erhitzt. Danach wurde abgekühlt, mit konzentriertem Ammoniumhydroxid bis auf pH 8,5 bis 9 alkalisch gemacht und mit Chloroform extrahiert. Die organischen Extrakte wurden miteinander vereinigt, mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt, wobei man einen Rückstand erhielt. Er wurde aus Methanol umkristallisiert und man erhielt 600 mg Δ¹⁴-Vincamin (Ausbeute 57%) und 200 mg Δ¹⁴-16-Epivincamin (Ausbeute 19%). Die physikalisch-chemischen Eigenschaften des dabei erhaltenen Produkts waren identisch mit denjenigen der entsprechenden Bezugsverbindungen.
Beispiel 7
es wurde wie in Beispiel 6 gearbeitet unter Verwendung von Luft anstelle von Sauerstoff. In diesem Falle wurden zur Beendigung der Reaktion die Bestrahlung und die Einleitung von Luft auf 120 bis 150 Minuten verlängert. Die Ausbeuten an reinem Δ¹⁴-Vincamin und reinem Δ¹⁴-16-Epivincamin waren analog zu denjenigen des Beispiels 6.
Aus den vorstehenden Angaben gehen die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens hervor. Vor allem kann ein solches Verfahren unter einfachen Betriebsbedingungen und bei Umgebungstemperaturen unter Verwendung einer Glühlampe als Lichtquelle durchgeführt werden. Bei der Durchführung eines solchen Verfahrens arbeitet man mit chemischen Reagentien und mit Lösungsmitteln, die nicht aggressiv und instabil sind und keine Umweltverschmutzungen mit sich bringen. Die Gesamtdauer des Verfahrens ist beschränkt auf 2 bis 3 Stunden, wobei die erzielten Umwandlungsausbeuten hoch sind.

Claims (8)

1. Verfahren zur halbsynthetischen Herstellung von Vincamin und verwandten Verbindungen der allgemeinen Formel (I) worin
  • (a) die Formel (I) das Vincamin darstellt, wenn X=Y=H, R′=-OH und R=-COOCH₃,
  • (b) die Formel (I) das 16-Epivincamin darstellt, wenn X=Y=H, R′=-COOCH₃ und R=-OH,
  • (c) die Formel (I) das Δ¹⁴-Vincamin darstellt, wenn X+Y= eine Doppelbindung, R′=-OH und R=-COOCH₃,
  • (d) die Formel (I) das Δ¹⁴-16-Epivincamin darstellt, wenn X+Y= eine Doppelbindung, R′=-COOCH₃ und R=-OH,
durch Oxidation einer Verbindung der allgemeinen Formel worin
  • (e) die Formel (II) das Vincadifformin darstellt, wenn X=Y=H und
  • (f) die Formel (II) das Tabersonin darstellt, wenn X+Y= eine Doppelbindung
mit Sauerstoff in basischer Lösung in Gegenwart eines Trialkylphosphits, Umlagerung der so erhaltenen Verbindung in saurer Lösung und Isolierung der Einzelvervindungen nach üblichen Arbeitsweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart eines Photosensibilisators, ausgewählt aus der Gruppe Dinatriumsalz von 2′,4′,5′,7′-Tetrabromfluorescein (gelbliches Eosin), 7,12-Bis(1-hydroxyäthyl)-3,8,13,17-tetramethyl-21H,23H-porphin- 2,18-dipropansäure (Hämatoporphyrin) und Dinatriumsalz von 3′,6′-Dichlor-2,4,5,7-tetrajodfluorescein (Bengalrosa), in einem Alkohol mit niedrigem Molekulargewicht, unter Einleitung von gasförmigem Sauerstoff bei Umgebungstemperatur und -druckbedingungen in die Reaktionsmischung und gleichzeitiger Bestrahlung mit einer Glühlampe über einen Zeitraum von höchstens 150 min durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Methanol als Lösungsmittel verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Triäthylphosphit in einem stöchiometrischen Verhältnis von 1,1 mit 1,5, bezogen auf das Substrat, verwendet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Photosensibilisator in dem Reaktionsmilieu in einer Menge zwischen 0,006 und 0,1% (Gewicht/Volumen), bezogen auf die Reaktionsmischung, vorliegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Umgebungstemperatur und -druckbedingungen über einen Zeitraum von 30 bis 90 min Sauerstoff in einer Menge von 5 bis 10 l/h in die Reaktionsmischung einleitet, während man diese Mischung mit einer Glühlampe bestrahlt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Umgebungstemperatur und -druckbedingungen 60 bis 150 min Luft in einer Menge von 5 bis 10 l/h in die Reaktionsmischung einleitet, während man diese Mischung mit einer Glühlampe bestrahlt.
DE19813122281 1980-09-30 1981-06-04 Verfahren zur partiellen synthese von vincamin und verwandten indolalkaloiden Granted DE3122281A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH729080A CH646166A5 (it) 1980-09-30 1980-09-30 Procedimento di sintesi parziale della vincamina e di alcaloidi indolici correlati.

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3122281A1 DE3122281A1 (de) 1982-06-03
DE3122281C2 true DE3122281C2 (de) 1992-07-09

Family

ID=4322807

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19813122281 Granted DE3122281A1 (de) 1980-09-30 1981-06-04 Verfahren zur partiellen synthese von vincamin und verwandten indolalkaloiden

Country Status (7)

Country Link
US (1) US4400249A (de)
BE (1) BE889119A (de)
CH (1) CH646166A5 (de)
DE (1) DE3122281A1 (de)
ES (1) ES503103A0 (de)
FR (1) FR2491070B1 (de)
IT (1) IT1220978B (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN106749230B (zh) * 2016-12-20 2019-01-08 东北制药集团股份有限公司 一种长春胺的制备方法

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH625239A5 (de) * 1974-08-09 1981-09-15 Buskine Sa
FR2332280A1 (fr) * 1975-11-20 1977-06-17 Kunesch Nicole Procede de preparation de vincamine et d'epivincamine a partir de la (-) tabersonine
FR2358412A1 (fr) * 1976-07-13 1978-02-10 Parcor Procede de preparation de la vincamine et d'alcaloides apparentes
FR2359146A1 (fr) * 1976-07-21 1978-02-17 Omnium Chimique Sa Nouveaux derives de la vincamine
GB1584464A (en) * 1977-04-19 1981-02-11 Farmaceutici Italia Ergot alkaloids
DE2745415C2 (de) * 1977-10-08 1983-06-23 Boehringer Mannheim Gmbh, 6800 Mannheim Verfahren zur Herstellung von (-)-Vincamin

Also Published As

Publication number Publication date
BE889119A (fr) 1981-10-01
IT8122131A0 (it) 1981-06-04
ES8203366A1 (es) 1982-04-01
ES503103A0 (es) 1982-04-01
US4400249A (en) 1983-08-23
CH646166A5 (it) 1984-11-15
FR2491070B1 (fr) 1985-07-26
IT1220978B (it) 1990-06-21
DE3122281A1 (de) 1982-06-03
FR2491070A1 (fr) 1982-04-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69016620T2 (de) Herstellung von Hyperizin.
DE1695753B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 6,6disubstituierten 2,2-Dimethyl-4-oxopiperidinen
DE3717143C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydrocarbylsubstituiertem Dithiocarbamat von Molybdän VI
DE1248654B (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphonsäuren und deren Salzen
DE2804307B2 (de)
DE2739624A1 (de) Neue rifamyzin-verbindungen (i)
DE2554524C3 (de) Rhodiumhaitiger Katalysator und dessen Verwendung zur Hydrierung von e-Deoxy-e-demethyl-e-methylen-S-oxYtetracyclin
EP0644186B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 13-(Z)-Retinsäure
DE2519063A1 (de) Verfahren zur herstellung von adeninderivaten
DE3122281C2 (de)
DE2003486C3 (de) Verfahren zur Spaltung von racemisehen organischen Aminen durch die ( )-Di-O-isopropyliden-2-keto-L-gulonsäure
DE2548883C3 (de) Verfahren zur photochemischen Isomerisierung von Vitamin A-Verbindungen
DE2855279C2 (de) Cheliertes 1,8-Naphthyridinderivat, Verfahren zu seiner Herstellung und Verfahren zur Herstellung von 1,8-Naphthyridinderivaten
DE2604310A1 (de) 9 beta, 10 alpha -cholesta-5,7- dien-3 beta, 25-diol, verfahren zu seiner herstellung sowie von 25-hydroxyprovitamin-d tief 3
DE2628042C3 (de) 3-Amino-tricyclo [5.3.1.0.38I -undecan, dessen Säureadditionssalze und Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
DE865925C (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Polymethinfarbstoffen
DE2230003A1 (de) Neue nitrosoharnstoffderivate
DE3136987A1 (de) Verfahren zur herstellung von 3-keto-5-oxy-cyclopentenen
DE2902541C2 (de)
DE2413189C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzohydrochinonen
DE2650705A1 (de) Cyclodienderivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende insektizide
DE3102984A1 (de) Verfahren zur herstellung von cysteamin-s-substituierten verbindungen und deren derivaten
DE69500853T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen organischen Oxides
DE2019176C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylcoba la minen
DE2010665C2 (de) 1-Aza-2-hydroxybenzanthron und Verfahren zu seiner Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: LINNEA S.A., LAVERTEZZO, CH

8110 Request for examination paragraph 44
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: NUOVA LINNEA S.A., LAVERTEZZO, CH

8128 New person/name/address of the agent

Representative=s name: GRUENECKER, A., DIPL.-ING. KINKELDEY, H., DIPL.-IN

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition