ZIZJZ
Verfahren und Anordnung zum Regeln einer Plattenbreite
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Regeln einer Plattenbreite in einem Warmwälzwerk, insbesondere
in einem Walzwerk für kontinuierlichen Guß.
Bei einem üblichen Verfahren zum Formen von Roheisen in Zwischenprodukte, etwa Tafeln, Blöcke oder dergleichen,
wird der geschmolzene Stahl aus einem Konverter in eine Form gegossen und wird dann einer natürlichen Abkühlung
unterworfen, worauf der Gußstahl in einem Ofen erhitzt und daraufhin mittels eines Blockwalzwerkes ausgewalzt
wird. Neuerdings wird aber auch das kontinuierliche Gießverfahren gewerblich angewendet, das bezüglich Energieeinsparung,
Ertrag usw. dem erwähnten konventionellen Verfahren überlegen ist. Beim kontinuierlichen Gießen
wandert der geschmolzene Stahl durch eine wassergekühlte Form und eine Kühlzone. Der geschmolzene Stahl wird somit
zwangsgekühlt und erstarrt kontinuierlich zu Platten. Im Vergleich mit der erstegenannten Methode hat das kontinuierliche
Gießen den Nachteil, daß die Breite der Platten oder Tafeln aus den nachfolgend erwähnten Gründen
nicht auf einfache Weise verändert werden kann. Wird Material in eine Platte wesentlich kleinerer Breite aus-
! Λ«· η
gewalzt und soll die Platte eine Dimension erhalten, die
einer bestimmten Walzvorgabe entspricht, dann ist es erforderlich,
die Form auszutauschen. Ein Austausch der Form erfordert jedoch eine Unterbrechung der für einen kontinuierlichen
Guß ausgerichteten Gießmaschine. Die Produktivität wird deshalb wesentlich vermindert.
Dieser Nachteil kann durch die Verwendung eines Vorwalzwerkes oder eines Blockwalzwerkes vermieden werden, das
unmittelbar mit der Gießmaschine für den kontinuierlichen Guß verbunden ist, wobei der Vertikalwalzenspalt über
einen gewissen Bereich einstellbar ist, um so eine Änderung der Plattenbreite möglich zu machen. Mit dieser Anordnung
ist es möglich, die Vorteile des kontinuierlichen Gießens
optimal auszunutzen und die Unterbrechungszeiten der Gießmaschine herabzusetzen.
Auf der Grundlage dieses Konzepts sind viele Verfahren und Anordnungen zum Regeln der Plattenbreite vorgeschlagen
worden. Bei einer dieser vorgeschlagenen Methoden wird die Weite des Vertikalwalzenspalts unter Berücksichtigung der
voraussehbaren Plattenverbreiterung gesteuert.
Wird eine Platte mittels eines vertikalen Walzenstandes eines Vorwalzwerkes einer Breitenverminderung unterworfen
und wird sie durch einen horizontalen Walzenstand des Vorwalzwerkes auf die gewünschte Dicke vermindert,
so weist der Querschnitt der Platte nach dem Walzvorgang
des vertikalen Walzenstandes Vorsprünge oder verdickte Bereiche an den seitlichen Enden auf. Die Abmessungen
dieser erweiterten oder verdickten Bereiche ändern sich in Längsrichtung. Wird nun diese einen Querschnitt in Form
de
eines Knochens aufweisen/platte durch den horizontalen Walzenstand
des Vorwalzwerks in ihrer Dicke vermindert, dann wird die Breite der Platte wieder vergrößert. Der Betrag
der Breitenvergrößerung ändert sich jedenfalls in Längsrichtung. Bei keiner der bekannten Steuerungen wird das
exakte Verhältnis zwischen den Abmessungen der verdickten Bereiche und dem Betrag der sich aus dem Zusammendrücken
dieser verdickten Bereiche ergebenden Plattenverbreiterung in Betracht gezogen( so daß die Genauigkeit der Breite der
gewalzten Platte ungenügend ist.
Es gibt ein Walzverfahren, bei welchem die Plattenbreite
durch zwei eine Nut aufweisende Vertikalwalzen vermindert wird. Bei diesem Verfahren wird jedoch ebenfalls nicht
berücksichtigt, daß die Vertikalverminderung zu verdickten Bereichen führt und daß deshalb die Horizontalverminderung
eine Bandverbreiterung hervorruft, so daß auch hier die Breitengenauigkeit ungenügend ist.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb eine erhöhte Genauigkeit der Plattenbreite nach dem Walzvorgang. Es sollen also ein
Verfahren und eine Anordnung zum Regeln der Plattenbreite geschaffen werden, die bei Warmwalzwerken anwendbar sind
und die Ausnutzbarkeit des Materials und den Wirkungsgrad
-Vs.]
des Walzvorgangs verbessern. Mit anderen Worten, es soll der gesamte Walzvorgang wirkungsvoller gestaltet werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein
Verfahren zum Regeln der Plattenbreite in einem Warmwalzwerk geschaffen, das eine vordere Walzwerksstufe mit horizontalem
Walzenstand und eine daran anschließende hintere Walzwerksstufe mit einem vertikalen Walzenstand und einem
horizontalen Walzenstand aufweist. Das Verfahren besteht darin, daß die Dicke eines verdickten Bereichs der Platte,
hervorgerufen durch den Walzenvorgang des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe, und die Plattendicke
am Eingang des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe ermittelt werden. Daraufhin wird das Verhältnis
der Dicke des verdickten Bereichs der Platte mit der Plattendicke am Eingang der hinteren Walzwerksstufe
errechnet. Ferner wird die Plattenbreite am Ausgang des vertikalen Walzenstandes ermittelt. Schließlich wird
unter Berücksichtigung der Vergrößerung der Plattenbreite als Ergebnis der Plattendickenverminderung die Plattenbreite
am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe errechnet. Daraus wird dann der Walzenspalt
des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe
derart gesteuert, daß die Plattenbreite am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe
möglichst nahe einem Sollwert liegt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird gemäß der Erfindung
O IL I LOL
'rf O-
eine Plattenbreiten- Regelanordnung für ein Warmwalzwerk geschaffen, das eine mit einem horizontalen Walzenstand
versehene vordere Walzwerksstufe und eine daran anschliessende hintere Walzwerksstufe aufweist, die aus einem
vertikalen Walzenstand und einem horizontalen Walzenstand besteht. Die Anordnung weist einen Detektor zur Feststellung
der Dicke des verdickten Bereichs einer Platte als Ergebnis des Walzvorgangs des vertikalen Walzenstandes der hinteren
Walzwerksstufe auf, ferner einen Dickendetektor zur Bestimmung der Plattendicke am Eingang des vertikalen Walzenstandes
der hinteren Walzwerksstufe. Außerdem ist eine Recheneinheit vorgesehen, welche das Verhältnis der Dicke
der verdickten Bereiche der Platte zur Plattendicke am Eingang des vertikalen Walzenstandes errechnet,und zwar
auf der Grundlage von Ausgangssignalen des die Dicke der verdickten Bereiche feststellenden Detektors und von
Ausgangssignalen des Detektors zur Feststellung der Plattendicke. Weiterhin ist ein erster Breitendetektor zur
Feststellung der Plattenbreite am Ausgang des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe sowie ein zweiter
Breitendetektor zur Feststellung der Plattenbreite am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der hinteren
Walzwerksstufe vorgesehen, wobei diese Ermittlung auf dem Ausgangssignal der das erwähnte Verhältnis feststellenden
Recheneinheit und dem Ausgangssignal des ersten Breitendetektors beruht. Schließlich ist eine Walzenspalt-Steuereinheit
vorgesehen, welche die Abweichung der Plattenbreite am Ausgang des horizontalen Walzenstandes
der hinteren Walzwerksstufe errechnet, und zwar aus dem Ausgangssignal des zweiten Breitendetektors und einem vorgegebenen
Sollwert. Der Walzenspalt des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe wird dann derart gesteuert,
daß die Abweichung möglichst gering ist.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung
beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Platte, die in ihrer Breite durch -zwei eine Nut aufweisende
Vertikalwalzen vermindert wird,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Platte mit verdickten Bereichen, wie sie am Ausgang des
vertikalen Walzenstandes auftreten,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Platte am Ausgang eines horizontalen Walzenstandes,
Fig. 4 eine graphische Darstellung zur Erläuterung des Verhältnisses zwischen dem Bruch W„
der Plattenbreitenvergrößerung und dem Bruch
(H - H)/H der Dicke des verdickten Bereiches, max
Fig. 5 Blockschaltbildern von Ausführungsformen der bis 8
Erfindung.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand von
Fig. 1 in Anwendung auf eine rückwärtige Walzwerkstufe erläutert, die einen vertikalen Walzenstand aufweist,
der aus zwei, mit Nuten versehenen Vertikalwalzen 1 besteht. Der vertikale Walzenstand wird zur Breitenvermin-
-4t-
derung einer Platte 2 verwendet, wobei dann eine Platte mit einem Querschnitt in Form eines Knochens entsteht, d.h.
beidseits verdickte Enden besitzt.
Fig. 2 zeigt eine Platte 2, die durch den vertikalen Walzenstand der hinteren Walzwerkstufe in ihrer Breite vermindert
worden ist. Die Platte 2 hat verdickte Endbereiche 21 und einen Querschnitt in Form eines Knochens. Wie aus
Fig. 2 hervorgehtf kann die Breite der Platte 2 am Ausgang
des vertikalen Walzenstandes durch W , die Plattendicke mit H und die Dicke der verdickten Bereiche 21 mit H angegeben
werden.
Fig. 3 zeigt die Platte 3 am Ausgang eines horizontalen Walzenstandes, der dem vertikalen Walzenstand der hinteren
Walzwerkstufe nachgeschaltet ist. Wenn die in Fig. 2 dargestellte Platte durch den horizontalen Walzenstand der
hinteren Walzwerkstufe zusammengedrückt wird, dann wird sie bezüglich ihrer Breite infolge der Verbreiterung der
verdickten Teile 2' verbreitert und darüberhinaus auch
in Richtung nach vorne und nach hinten verlängert, wie in Fig. 3 angedeutet ist. Die Breite der Platte 3 am Ausgang
des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe wird mit W„ und die Dicke mit H bezeichnet.
Die Plattenbreite am Ausgang des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe und die Plattenbreite am Ausgang
des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walz-
werkstufe stehen in einer gewissen Beziehung zum Verhältnis der Dicke der verdickten Bereiche der Platte mit der
Plattendicke am Ausgang der vorderen Walzwerkstufe. Diese Beziehung ist aus Versuchsdaten bekannt und in Fig. 4
graphisch dargestellt.
In Fig. 4 stellt die Ordinate den natürlichen Logarithmus W„ des Verhältnisses der Plattenbreite W„ am Ausgang des
horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe zur Plattenbreite W- am Ausgang des vertikalen Walzenstandes
der hinteren Walzwerkstufe dar. Die Abszisse entspricht dem Verhältnis (H - H)/H , wobei dieses Verhältnis aus
max
der Dicke H der verdickten Bereiche 21 und der Plattenmax
dicke H am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der vorderen Walzwerkstufe errechenbar ist. Aus Fig. 4 ist ersichtlich,
daß das Verhältnis zwischen
c wH
H/f„ = χ,η ^p- und (H - H)/H linear ist. Wird die Neigung
Ii w max
mit a, der Ordinatenabschnitt mit b und das Verhältnis der Dicke der verdickten Teile mit χ (= (H - H)/H) bezeichnet,
max
dann kann das Verhältnis durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden.
W
In ^S- = ax + b (1)
Die Gleichung (1) kann in die folgende Gleichung umgewandelt werden
Ww = W exp(ax+b) (2)
ti v
Die Plattenbreite am Ende des horizontalen Walzenstandes
I L I LOL
der hinteren Walzwerkstufe kann aus der Gleichung (2) errechnet werden, wenn die Plattenbreite W am Ausgang des
vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe und
die Dicke H der verdickten Bereiche und die Dicke H der max
Platte am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der vorderen Walzwerkstufe bekannt sind.
Die Plattenbreite W am Ausgang des vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe wird durch einen Plattendicken-Detektor
festgestellt, die Dicke H der verdickten
IUcLX
Bereiche durch ein kombiniertes Dickenfeststellungs-und
- Meßgerät.
Die Plattendicke H am Ausgang des letzten Walzenstandes der vorderen Walzwerkstufe kann auf verschiedene Weise ermittelt
werden. So kann beispielsweise folgende Gleichung Verwendung finden.
H = S+| (3)
In Gleichung (3) bezeichnet S den horizontalen Walzenspalt, P die Walzkraft des horizontalen Walzenstandes und M die
Walzkonstante des horizontalen WalζenStandes. Der tatsächliche
horizontale Walzenspalt wird am Ausgang einer Walzenspalt-Steuereinrichtung erhalten, wie sie in vielen Fällen
bei horizontalen Walzenständen Anwendung finden, und der ermittelte tatsächliche Walzenspalt der Horizontalwalzen
kann als Wert S dienen. Die Walzkraft P wird durch eine
• » η 1 ■·
ψ * * "-
entsprechende Kraftmeßeinrichtung ermittelt. Die Walzkonstante
M ist vorgegeben. Die Plattendicke H am Ausgang des letzten Walzenstandes der vorderen Walzwerkstufe wird aus
den erwähnten Werten errechnet, und zwar unter Verwendung von Gleichung (3).
Es
/ist dann möglich.die Plattenbreite W1^ am Ausgang des horizontalen
Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe aus den sich ergebenden Werten unter Verwendung von Gleichung (2)
zu errechnen. Die Abweichung ^ W„ der Plattenbreite W„
am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe von dem Plattenbreiten-Sollwert W„„ ergibt
sich aus
Der Walzenspalt der vertikalen Walzen der hinteren Walzwerk stufe wird so gesteuert, daß die Abweichung AW möaiichst
klein ist.
Die Plattenbreite am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe ist somit voraussehbar und
dieser Wert wird als Faktor zur überwachung des Walzenspalts der vertikalen Walzen der hinteren Walzwerkstufe
verwendet, so daß die sich ergebende Plattenbreite nahe dem Sollwert liegt.
Die Konstanten a und b von Fig. 4 können eine unterschiedliche Größe aufweisen, je nach der Art des Stahls und
werden auch in geringem Umfang durch die Temperatur des Materials, den Durchmesser der Walzen usw. beeinflußt. Es
liegt im Bereich der vorliegenden Erfindung, den optimalen
Wert dadurch zu erhalten, daß Teststeuerungen zur Ermittlung der Werte a und b durchgeführt werden.
Fig. 5 zeigt ein Blockschaltbild eines Steuerungssystems
für die Plattenbreite, welches zur Durchführung des obenbeschriebenen
Steuerungsverfahrens verwendbar ist.
Das mit dem erfindungsgemäßen Plattenbreiten-Steuerungssystem
ausgerüstete Walzwerk besitzt eine vordere Walzwerkstufe und eine nachfolgende hintere Walzwerkstufe·
Die vordere Walzwerkstufe weist einen vorderen Vorwalzstand 100 und einen hinteren Horizontalwalzstand 101 auf. Die
hintere Walzwerkstufe weist einen vertikalen Walzstand mit zwei vertikalen Walzen 1 und einen horizontalen WaIzstand
103 mit zwei Arbeitswalzen 5 und zwei Hinterwalzen 6 auf.
Das Bezugszeichen 4 wird in Fig. 5 zur Bezeichnung der ganzen Platte einschließlich der Platte 2 am Ausgang des
vertikalen Walzenstandes 102 und der Platte 3 am Ausgang des horizontalen Walzenstandes 103 verwendet. Es wird
nun angenommen, daß die Platte 2 in der vorderen Walzwerkstufe einer Dickensteuerung oder einer Breitenverminderung
unterworfen wird, daß die Platte 4 zwischen
dem Ausgang des letzten horizontalen Walzenstandes 101 der vorderen Walzwerkstufe und dem Ausgang der hinteren
Walzwerkstufe keiner Dickensteuerung unterworfen wird,
daß der horizontale Walzenstand 103 der hinteren Walzwerkstufe dem vertikalen Walzenstand 102 nachgeschaltet
ist, daß der Spalt des horizontalen Walzenstands 103 in Abhängigkeit vom Spalt des vertikalen Walzenstandes der
hinteren Walzwerkstufe gesteuert wird und daß die Platte 4 eine gewünschte Dicke besitzt. Dabei ist darauf hinzuweisen,
daß die Verbreiterung der Platte, welche sich aus der Verminderung der verdickten Bereiche der Platte durch
den horizontalen Walzenstand 103 ergeben, wobei eine Plattendickensteuerung durchgeführt wird, keinen wesentlichen
Unterschied zu derjenigen Verbreiterung zeigt,die auftritt, wenn durch den horizontalen Walzenstand 103
keine Dickensteuerung durchgeführt wird. Somit hat also lediglich der Betrag der Verbreiterung in Betracht gezogen
zu werden.
Ein Plattenbreitendetektor 7 ist am Ausgang des vertikalen Walzenstandes 102 der hinteren Walzwerkstufe angeordnet
und bestimmt die Plattenbreite W . Am Eingang des horizontalen Walzenstandes 103 der hinteren Walzwerkstufe
befindet sich ein Detektor 8 zur Feststellung der Dicke der verdickten Plattenbereiche, dessen Ausgang einer
Meßvorrichtung 9 zur Messung der Dicke der verdickten Plattenbereiche zugeführt wird, womit sich die Dicke H
der verdickten Plattenbereiche ergibt. Ein Belastungs-
J I I \löl
detektor-10 befindet sich am letzten horizontalen Walzenstand
101 der vorderen Walzenwerkstufe und ermittelt die Walzkraft P der horizontalen Walze 101. Ein Operationsverstärker
11 wird dazu verwendet, den festgestellten Wert P durch eine Walzwerkkonstante M zu teilen, die im Operationsverstärker
11 vorgegeben ist. Der Quotient wird einem Addierwerk 12 zugeführt.
Das Addierwerk 12 addiert die Werte des jeweiligen Walzenspalts
5 wie sie von einer Vorrichtung 13 zur Walzenspaltsteuerung abgegeben werden, die am letzten horizontalen
Walzenstand 101 vorgesehen ist. Der Addierer 12 liefert dann die Summe als Plattendicke H von Gleichung (3). Dieser
Wert H wird dann einem Addierwerk 14 zugeführt und
außerdem einem Operationsverstärker 15. Dem Addierwerk 14 wird außerdem der Wert der Dicke H , der verdickten
max
Plattenbereiche von der Meßvorrichtung 9 zugeführt. Das Addierwerk 14 berechnet die Differenz zwischen der Dicke
H und der Dicke H. Die vom Addierwerk 14 errechnete max
Differenz (H - H) wird dem Operationsverstärker 15 zugeführt.
Der Operationsverstärker 15 teilt die Differenz
(H - H) durch die Plattendicke H, so daß sich das max
Verhältnis X (=(H - H)/H) ergibt. Der berechnete Wert
max
wird einem Operationsverstärker 16 zugeführt. Der Operationsverstärker
16 besitzt einen Koeffizienten gleich dem Gradienten a des linearen Verhältnisses, welches in
Fig. 4 gemäß Gleichung (1) dargestellt ist und multipliziert das Verhältnis X mit dem Gradienten a. Das sich er-
gebende Produkt aX wird einem Addierwerk 17 zugeführt. Das
Addierwerk 17 addiert dieses Produkt aX einem Abschnitt b der Ordinate,womit sich das Verhältnis £W„ (= aX + b)
der Plattenverbreiterung gemäß Gleichung (1) ergibt. Das errechnete Verhältnis^W„ wird einem Exponentialfunktionsgenerator
18 zugeführt.
Der Exponentialfunktionsgenerator 18 zeugt die Exponentialfunktion
exp(aX +b) =exp^w„ des Wertes W„ der Plattenver-
H xi
breiterung, d.h. die Exponentialfunktion exp(aX + b)(=exp W„) von Fig. 2, die gleich ist der Blattbreite W„ am Aus-
Xl Xi
gang des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe, geteilt durch die Plattenbreite W am Ausgang des
vertikalen Walzenstandes der hinteren Walzwerksstufe. Der Ausgang des Generators 18 wird einem Operationsverstärker
19 zugeführt. Der Operationsverstärker multipliziert den
Wert exp (.aX+b) der Verbreiterung mit dem Wert W der
vom Blattdickendetektor 7 zugeführt wird, womit sich die Blattenbreite W„ am Ausgang des horizontalen Walzenstandes
Xl
der hinteren Walzwerksstufe ergibt (Gleichurg 2).
Ein Addierwerk 20 zieht einen vorgegebenen Sollwert W„_. der
xlU
Sollwert-Plattenbreite W„~ am Ausgang des horizontalen WaI-
JtIU
zenstandes der hinteren Walzwerkstufe von dem tatsächlichen Wert der Plattenbreite W„ ab, der vom Operationsverstärker
19 geliefert wird. Das Ergebnis dieser Subtraktion ist die Abweichung 4W^, wie sie in Gleichung 4 dargestellt ist.
J \l \ΙόΙ
-5L0-
Die Abweichung AW„ wird in eine Spalt-Steuereinrichtung
21 für den vertikalen Walzenstand eingegeben. Die Steuereinrichtung 21 steuert den Spalt des vertikalen Walzenstandes
102 der hinteren Walzwerkstufe derart, daß die Ab weichung AW„ möglichst klein wird.
Von den oben erwähnten Bauteilen bilden die Bauteile 11,
und 14 bis 19 eine Recheneinheit, die auf der Zeichnung durch eine gestrichelte Linie A angedeutet ist; die Bauteile
20 und 21 bilden eine Steuereinheit B zum Steuern des Spalts des vertikalen Walzenstands der hinteren Walzwerkstufe.
Auf diese Weise kann die Plattenbreite am Ausgang des horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe bis
auf minimale Fehler dem Sollwert angenähert werden.
Wenn eine Vielzahl von Kombinationen vorgesehen ist, deren jede einen vertikalen Walzenstand (1021 - 102 ) und einen
horizontalen Walzenstand (103.J - 103 ) im Vor-Walzwerk
enthält, wie dies in Fig. 6 angedeutet ist, so kann eine Plattenbreiten-Steuereinrichtung ähnlich derjenigen von
Fig. 5 für jede dieser Kombinationen vorgesehen werden. Mit eliner solchen Anordnung wird die Genauigkeit der Plattenbreite
am Ausgang des horizontalen Walzenstands der hinteren Walzwerkstufe weiter verbessert.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 wird die Plattendicke
λ .
während des Walzvorgangs in der hinteren Walzwerkstufe
nicht verändert.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 soll nun im einzelnen erläutert werden. Wie ersichtlich sind eine Vielzahl vertikaler
Walzenstände 102. - 102 mit vertikalen Walzen 1„ -
In In
und eine Vielzahl horizontaler Walzenstände 1OS1 - 103 mit
Arbeitswalzen S1-S und Rückwalzen 6., - 6 vorgesehen.
Plattenbreitendetektoren 7.-7 und Detektoren 8.-8
In in
zur Feststellung der Dicke der verdickten Plattenbereiche sind zwischen den entsprechenden vertikalen Walzenständen
102. - 102 und den entsprechenden horizontalen Walzenständen 103.. - 103 vorgesehen» Meßgeräte 9.-9 zur Messung der
Dicke der verdickten Plattenbereiche sind den Detektoren
8. - 8 zugeordnet. Die Plattenbreitendetektoren 7. - 7 In In
und die Meß vorrichtungen 9.. - 9 erzeugen Ausgangssignale
Wvl - Wvn bzw. H1J13x-I " Hn, welche die festgestellten bzw.
gemessenen Werte der Breite und der Dicke angeben. Die Ausgangssignale werden den jeweiligen Recheneinheiten A1
- A zugeführt. Der Ausgang P des Walzenbelastungsdetektors 10 und der Ausgang S der Walzspalt-Steuereinrichtung 21
werden ebenfalls den Recheneinheiten A. - A zugeführt. Die
Recheneinheiten A. - A führen ähnliche Operationen durch wie die Recheneinheit A von Fig. 5, und zwar jeweils für
die zugeordneten vertikalen und horizontalen Walzenstände, und sie erzeugen Ausgangssignale W01 - W„ , die dann den
n ι Hn
entsprechenden Spaltsteuereinrichtungen B1-B für die
vertikalen Walzenstände zugeführt werden. Die Steuereinrichtungen B1-B steuern die Spalte der vertikalen Walzenstände
102. -102 derart, daß die Abweichungen ^dW01
in rl ι
der Plattenbreiten möglichst klein werden. Ein
nn , .I;..
Plattenbreitendetektor, ein die Dicke der verdickten Plattenbereiche
feststellender Detektor, ein die Dicke der verdickten Plattenbereiche feststellendes Meßgerät, eine
Recheneineheit und ein Steuergerät für jede Kombination aus vertikalen Walzenständen und horizontalen Walzenständen
verbessert die Genauigkeit der Breite der Platte am Ausgang der hinteren Walzwerkstufe beträchtlich.
Wenn jedoch im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. gewünscht ist, die Plattendicke während des Durchgangs der
Platte durch die horizontalen Walzenstände der hinteren Walzwerkstufe zu verändern, dann müssen die Reduktionskraft
und der Walzenspalt der horizontalen Walzenstände jeder Kombination ermittelt und - anstelle der Reduktionskraft
und des Walzenspalts des letzten horizontalen Walzenstandes der hinteren Walzwerkstufe - zu den Rechenvorgängen
in den Recheneinheiten A„ - A herangezogen werden, die für den vertikalen Walzenstand der zugehörigen Kombination
vorgesehen sind, d.h. demjenigen vertikalen Walzenstand, der dem horizontalen Walzenstand am nächsten liegt.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform der Steuereinrichtung für die Plattenbreite nach der Erfindung. Die
Steuereinrichtung für die Plattenbreite weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen Plattendickendetektor 22 auf,
der zwischen dem letzten horizontalen Walzenstand 101
der vorderen Walzwerkstufe und dem vertikalen Walzenstand
102 der hinteren Walzwerkstufe angeordnet ist, und zwar
anstelle des Walzkraftdetektors 10 und der Walzenspaltsteuereinrichtung 13 für den letzten horizontalen Walzenstand der vorderen Walzwerkstufe.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 wird die Plattendicke am Ausgang der vorderen Walzwerkstufe 100' nicht aus
dem Walzenspalt S, der Walzkraft P und der Walzwerkskonstanten M errechnet, sondern unmittelbar durch den Plattendickendetektor
22 ermittelt. Die übrigen Steueroperationen sind ähnlich denjenigen des Ausführungsbeispiels von
Fig. 5.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 hat den Vorteil daß der Steuerkreis einfacher ist als derjenige nach Fig. 5
Fig. 8 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 7. Die Steuereinrichtung von Fig. 8 ist für ein Walzwerk bestimmt, das eine hintere Walzwerkstufe
besitzt, die aus einer Vielzahl von Kombinationen eines vertikalen Walzenstandes (102,. - 102 ) und eines horizontalen
Walzenstandes (103. - 103 ) besteht. Ein Plat-
I η
tenbreitendetektor 7^-7 , ein Detektor 8., - 8 zur
in in
Feststellung der maximalen Plattendicke, eine Meßvorrichtung 9\ - 9 zur Messung der maximalen Plattendicke,
eine Recheneinheit A1., - A1 und schließlich eine Steuer-
1 η
O IZ I ΔόΙ
einheit B1-B2 für die Spaltsteuerung der vertikalen
Walzen sind jeder dieser Kombinationen zugeordnet. Auch diese Anordnung verbessert die Genauigkeit der Plattenbreite
am Ausgang des Walzenstandes.
Wenn im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 gefordert ist, die Plattendicke während des Durchgangs der
Platte durch die horizontalen Walzenstände der letzten Walzwerkstufe zu verändern, dann muß die Plattendicke am
Eingang des vertikalen Walzenstandes jeder Kombination ermittelt und - anstelle der Plattendicke am Eingang der
hinteren Walzwerkstufe - zur Berechnung durch die Recheneinheiten A'9 - A1 herangezogen werden, die für die vertikalen
Walzenstände jeder Kombination vorgesehen sind.
Die Detektoren 8, S1 - 8 zur Feststellung der Dicke der
verdickten Plattenbereiche werden nunmehr erläutert. Der in den Fig. 5 bis 8 dargestellte Detektor ist ein Detektor
zur Feststellung der maximalen Plattendicke und be-
die sitzt kleine, horizontale Walzen,/auf die zu walzende Platte 4 aufgesetzt werden und bezüglich der Walzendicke
beweglich sind. Die mechanische Verschiebung dieser kleinen Walzen wird durch die Meßeinrichtung 9, 9.. - 9 in ein
elektrisches Signal umgesetzt, welche der mechanischen Bewegung proportional ist und auch der maximalen Dicke
der Platte 4. Das elektrische Signal wird der Recheneinheit zugeführt.
T-' Λ Ο" 1 9 T
In einigen Anwendungsfällen kann es sein, daß der eben erwähnte mechanische Detektor zur Feststellung der maximalen
Plattendicke ungenügend genau arbeitet. In diesen Fällen wird dann ein Detektor verwendet, der berührungslos arbeitet
und damit ohne mechanische Bewegungen. Ein Beispiel für einen derarigen Detektor zur Feststellung der
maximalen Plattendicke ist ein Detektor auf der Grundlage von Röntgenstrahlen.
Der erwähnte Plattendickendetektor kann auch dazu dienen, als Plattendickendetektor 1,1. - 1 eingesetzt zu werden.