Exemplar
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Patentanwälte Dipl.-Ing.hVWeickmanNj'Dipl'.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr. Ing. H. Liska
CIP 8000 MÜNCHEN 86, DEN 2 6. Mflf
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
Firma Aug. Winkhaus
August-Winkhaus-Straße 78
4404 Telgte
Drehkippfenster oder Tür
(Stichwort: Zusatzarmsteuerung)
Zusatz zum Deutschen Patent
Deutsche Patentanmeldung P 30 41 399.1
(p'·"' '"' ''" 312094Q
CIP
Die Erfindung betrifft ein Drehkippfenster oder eine Tür,
umfassend einen Blendrahmen und einen um eine Kippachse kippbaren und eine Drehachse drehbaren Flügelrahmen, wobei an
wenigstens einem Teil der Flügelrahmenschenkel - vorzugsweise im Falzbereich - Treibstangenmittel angeordnet sind, um
Fensterfunktionen zu vermitteln, nämlich Kippbereitschaft, Spaltkippöffnung, Drehbereitschaft, Schließverriegelung, wobei
ferner diese Treibstangenmittel· durch Handbetätigungsmittel in Längsrichtung des jeweiligen Flügelschenkels bewegbar
0 und durch diese nacheinander in verschiedenen diesen Fensterfunktionen entsprechenden FunktionsStellungen einstellbar
sind und wobei in der Funktionsste^ung Spaitkippöffnung
ein mit den Treibstangenmitteln bewegliches erstes Spaitkippöf fnungs- und Fixiermittel und ein zweites Spaitkippöffnungs-
und Fixiermittel ineinander eingreifend eine Spaitkippöffnungsstellung
des Flügelrahmens fixieren, die sie bei Annäherung aus mindestens einer benachbarten Funktionsstellung zwangsläufig
herbeiführen.
- f-
Ein solches Drehkippfenster ist Gegenstands des Hauptpatents.
Im Hauptpatent, in dem insbesondere auf die Figuren 1 bis 4 hingewiesen wird, sind die zweiten Spaltkippöffnungs- und
Fixiermittel an dem Blendrahmen angeordnet. Diese Lösung hat sich im großen und ganzen vorzüglich eingeführt. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß diese Lösung eine hohe Präzision beim Anschlagen erfordert, damit die ersten und zweiten Spaltkippöf
fnungs- und Fixiermittel ordnungsgemäß zusammenarbeiten. ' Eine solche hohe Präzision kann in der handwerklichen und auch
in der fabrikmäßigen Fensterfertigung nicht immer vorausgesetzt werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Drehkippfenster
der eingangs bezeichneten Art hinsichtlich seines Beschlags so auszubilden, daß die ersten und zweiten Spaltkippöffnungs-
und Fixiermittel beim Anschlagen des Beschlags an dem Flügel- und Blendrahmen zwangsläufig in der richtigen
gegenseitigen Lage zu liegen kommen, die ein ordnungsgemäßes Arbeiten des Fensters gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß bei Vorhandensein einer Ausstellvorrichtung mit einem in Funktionsstellung Drehbereitschaft am oberen Flügelrahmenschenkel
in Parallelstellung zu diesem festlegbaren Ausstellarm, welcher am Blendrahmen annähernd um die Drehachse drehbar
gelagert ist und mit dem oberen Flügelrahmenschenkel durch eine Drehschiebeverbindung verbunden ist, und mit einem Zusatzlenker,
welcher einerseits an dem Ausstellarm und andererseits an dem oberen Flügelrahmenschenkel bzw. einer Stulpschiene
der oberen Treibstange angelenkt ist, das zweite Spaltkippöf fnungs- und Fixiermittel wenigstens zum Teil an dem Zusatzlenker
vorgesehen ist.
Da vom Fensterbeschlaghersteller die dem oberen Flügelrahmen-
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schenkel zugehörige Treibstangenbaueinheit in aller Regel zusammen mit der Ausstellvorrichtung als zusammenhängende
Baugruppe hergestellt und geliefert wird, oder zumindest die Teile dieser Baugruppe aufeinander abgestimmt werden,
gelangen bei der erfindungsgemäßen Lösung die ersten und zweiten Spaltkippöffnungs- und Fixiermittel von der Beschlagfabrikation
her zwangsläufig in die richtige gegenseitige Lage, ohne daß der Fensterhersteller beim Anschlagen des Beschlags
an dieser gegenseitigen Lage noch Veränderungen vornehmen kann.
Die ersten und die zweiten Spaltkippöffnungs- und Fixiermittel
können mit mindestens einer Nockenpaarung eines treibstangenbeweglichen Nockens und eines zusatzlenkerfesten Nockens ausgeführt
werden, welche in der Funktionsstellung Spaltkippöffnung die Spaltkippöffnungsstellung des Flügelrahmens in
mindestens einer Bewegungsrichtung des Flügelrahmens um die Kippachse fixieren. Dabei kann der treibstangenbewegliche
Nocken bei Annäherung an die Funktionsstellung Spaltkippöffnung
aus mindestens einer benachbarten Funktionsstellung im Zusammenwirken mit dem zusatzlenkerfesten Nocken die zwangsläufige
überführung des Flügelrahmens in die Spaltkippöffnungsstellung bewirken.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist neben der bereits
genannten Nockenpaarung eine weitere Nockenpaarung eines treibstangenbeweglichen
Nockens und eines zusatzlenkerfesten Nockens vorgesehen, wobei dann die eine Nockenpaarung in der
Funktionsstellung Spaltkippöffnung die Spaltkippöffnungsstellung
des Flügelrahmens in der einen Bewegungsrichtung des Flügelrahmens um d-,.e Kippachse festlegt und die andere Nocken-
30. paarung in der Funktionsstellung Spaltkippöffnung die Spaltkippöf
fnungsstellung des Flügelrahmens in der anderen Bewegungsrichtung des Flügelrahmens um die Kippachse festlegt.
Dabei kann die eine Nockenpaarung bei Annäherung des ihr zugehörigen treibstangenbeweglichen Nockens aus der Funktionsstellung Kippbereitschaft in die Funktionsstellung Spaltkippöffnung
die zwangsläufige überführung des Flücielrahmens aus
einer Kippöffnugnsstellung in die Spaltkippöffnungsstellung
bewirken und die andere Nockenpaarung kann bei Annäherung des zugehörigen treibstangenbeweglichen Nockens aus der
Funktionsstellung Drehbereitschaft in die Funktionsstellung
Spaltkippöffnung die zwangsläufige Abhebung des Flügelrahmens aus der Schließstellung in die Spaltkippöffnungsstellung bewirken.
Neben dem bedienungsmäßigen Vorteil, der darin liegt, daß sich die Spaltkippöffnungsstellung beim Überführen der Treibstangenmittel
sowohl aus der Kippbereitschaftsstellung als auch aus der Drehbereitschaftsstellung in die Spaltkippöffnungsstellung
zwangsläufig ergibt, hat diese Lösung den weiteren erheblichen Vorzug, daß gleichzeitig eine Art Einbruchsiche^·
rung geschaffen wird. Wenn nämlich beim überführen der Treibstangenmittel
aus der Funktionsstellung Kippbereitschaft in die Funktionsstellung Spaltkippöffnung der Flügelrahmen
zwangsläufig in seine Spaltkippöffnungsstellung übergeführt, d.h. an den Blendrahmen im Schließsinne angenähert wird, so
bedeutet dies, daß ein Einbrecher, welcher unter Durchgreifen des Kippöffnungsspalts.Zugang zu den Handbetätigungsmitteln
sucht und findet und dann anfängt, von den Handbetätigungsmitteln aus die Treibstangenmittel in Richtung auf die Drehbereitschaftsstellung
zu verstellen, um eine Fehlbedienungssituation herbeizuführen, in welcher der Flügelrahmen völlig
geöffnet wird, nicht zum Erfolge kommen kann, weil schon beim übergang von der Funktionsstellung Kippbereitschaft in die
Funktionsstellung Spaltkippöffnung der Flügel zwangsläufig geschlossen wird, so daß die eingeführte Hand entweder zurückgezogen
werden muß oder der Flügelrahmen gegen die Hand stößt und damit die Bewegung der Treibstangenmittel nicht
fortgesetzt werden kann.
Eine der Nockenpaarungen kann bei der bevorzugten Ausführungsform verhindern,daß in der Funktionsstellung Kippbereitschaft
das Schließen des Flügelrahmens über die Spaltkippöffnungsstellung
hinaus fortgeseztt wird. Dies ist ein zusätzlicher Vorteil, weil das Überführen des Flügelrahmens
in die Spaltkippöffnugnsstellung dadruch erleichtert wird: es braucht nämlich nur der Flügelrahmen aus der Kippöffnungsstellung
zugedrückt zu werden, bis die Nocken dieser Nockenpaarung gegenseitig zum Anschlag kommen, wodurch bereits die
Spaltkippöffnungsstellung des Flügelrahmens erreicht ist, so daß dann nur noch die Handbetätigungsmittel von der Funktionsstellung Kippbereitschaft auf die Funktionsstellung Spaltkippöffnung
umgestellt zu werden braucht.
Im Hinblick auf die häufig zu beachtende räumliche Beengung innerhalb des Falzraumes empfiehlt es sich, daß die zusatzlenkerfesten
Nocken beider Nockenpaarungen an derselben Längskante des Zusatzlenkers angeordnet sind,und zwar je einer auf
jeder Seite des den Zusatzlenker mit dem Flügelrahmen verbindenden Gelenkzapfens; diese letztere Bedingung ist notwendig,
damit der Flügelrahmen in der Spaltöffnungsstellung in beiden
Bewegungsrichtungen um die Kippachse festgelegt ist.
Das Problem der räumlichen Unterbringung der Nockenpaarungen im Falzraum kann auf eine sehr elegante Weise dadruch gelöst
werden, daß die zusatzlenkerfesten Nocken beider Nockenpaarungen an der raumseitigen Längskante des Zusatzlenkers angebracht
sind und die treibstangenbeweglichen· Nocken beider Nockenpaarungen im Bereich des raumseitigen Rands der Treibstange.
Dabei kann der zusatzlenkerfeste Nocken der einen Nockenpaarung durch eine Kerbe in der raumseitigen Längskante
30. eines über den Anlenkzapfen hinaus stehenden Fortsatzes des
Zusatzlenkers gebildet sein, während der zusatzlenkerfeste Nocken der anderen Nockenpaarung durch eine Verbreiterung
des Zusatzlenkers im Bereich des ihn mit dem Ausstellarm ver-
bindenden Gelenkbolzens angeordnet sein kann.
Im Hinblick darauf, daß ein Drehkippbeschlag möglichst für Rechts- und Linksanschlag verwendbar sein soll empfiehlt es
sich, daß der Zusatzlenker samt dem bzw. den zugehörigen Nocken spiegelsymmetrisch in Bezug auf seine Längsachse ausgebildet
ist und daß der bzw. die treibstangenbeweglichen Nocken auf der Treibstange umsetzbar für Rechts- und Linksanschlag
angeordnet sind. Es brauchen dann beim Übergang vom Rechtanschlag zum Linksanschlag nur die treibstangenbeweglichen
Nocken umgesetzt zu werden.
Die Lösbarkeit der treibstangenfesten Nocken ermöglicht es auch,nachträglich an einem vorhandenen Drehkippfenster
eine Spaltöffnung vorzusehen. Man braucht hierzu nur den ■ Zusatzlenker von vornherein mit den Nocken auszuführen und
kann nach Wunsch nachträglich die treibstangenfesten Nocken an den Treibstangen anbringen. Diese Möglichkeit ist nicht
notwendig an die rechts-Links-Verwendbarkeit gekoppelt.
Aus Gründen des Platzbedarfs kann es vorteilhaft sein, wenn die treibstangenbeweglichen Nocken auf gesonderten Fußplatten,
vorzugsweise erhaben, angeordnet sind, welche über der Stulpschiene liegen und mit der Treibstange durch Langlöcher der
Stulpschiene durchsetzende Befestigungsmittel verbunden sind.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vorzugsweise die folgende
Schaltfolge der Funktionsstellungen vor: Kippbereitschaft, Spaltkippöffnung, Drehbereitschaft, Schließverriegelung; sie
ist aber nicht an diese Schaltfolge notwendig gebunden. Es · wäre auch denkbar, die,Funktionsstellung Spaltkippöffnung jenseits
der Funktionsstellung Kippbereitschaft vorzusehen.
Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels. Es stellen dar:
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Fig. 1 ein erfindungsgemäß ausgebildetes Drehkippfenster
zur Gesamtübersicht;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ausstellvorrichtung bei dem erfindungsgemäßen Drehkippfenster gemäß Fig. 1 in der
Funktionsstellung Kippbereitschaft bei in Kippöffηungsstellung
befindlichem Flügelrahmen;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Ausstellvorrichtung in der Funktionsstellung Spaltkippöffnung, wobei sich der Flügelrahmen
in der Spaltkippöffnungsstellung befindet und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Ausstellvorrichtung in der Funktionsstellung Drehbereitschaft, wobei sich der Flügelrahmen
in Schließstellung am Blendrahmen befindet, jedoch nicht verriegelt ist.
In Fig. 1 ist der Blendrahmen des Drehkippfensters ganz allgemein
mit 10 bezeichnet, und der Flügelrahmen mit 12. Der
Flügelrahmen ist um eine Drehachse 14 drehbar und um eine Kippachse 16 kippbar. In der rechten unterenFlu<3eIecke ist bei 18
ein Ecklager vorgesehen, welches sowohl ein Kippen um die Kippachse 16 als auch ein Drehen um die Drehachse 14 zu-0
läßt. In der linken unteren Flügelecke ist bei 20 ein Kipplager vorgesehen, welches beim Kippen geschlossen ist und
zum Zwecke des Drehens des Flügelrahmens um die Drehachse 14 gelöst werden kann. Zwischen dem oberen Blendrahmenschenkel
22 und dem oberen Flügelrahmenschenkel 24 ist eine Aus-Stellvorrichtung 26 vorgesehen. Diese Ausstellvorrichtung
umfaßt einen Ausstellarm 28, der in einem Drehlager 30 am Blendrahmen 10 um die Drehachse 14 drehbar gelagert ist und
mit seinem anderen Ende in einer Schwenkschiebeführung 32 am oberen Flügelrahmenschenkel 24 drehbar und verschiebbar geführt
ist. Die Ausstellvorrichtung 26 umfaßt ferner einen Zusatzlenker 34, der mittels eines Verbindungsbolzens 36 mit
dem'Ausstellarm 28 gelenkig verbunden ist und mittels eines
Verbindungszapfens 38 mit einer Stulpschiene 40 gelenkig verbunden ist, welche in dem Falzraum des oberen Flügelrahmenschenkels
24 verlegt ist und mit einer unter ihr angeordneten Treibstange eine Baueinheit bildet. Die Treibstange
ist mit einem Festlegeelement 42 bestückt, welches mit einem'Gegenfestlecreelement 44 an dem Ausstellarm 38 zusammenwirkt.
Auch in dem vertikalen drehachsenfernen Flügelrahmenschenkel
46 ist eine Stulpschienen-Treibstangenbaueinheit angeordnet, deren Treibstange mit einem Verriegelungselement
48 zum Zusammenwirken mit einem nicht eingezeichneten Gegenverriegelungselement an dem vertikalen
Blendrahmenschenkel 50 bestückt ist. Die Treibstancren sind von einem Handbetätigungsgriff 52 aus in Längsrichtung des
jeweiligen Flügelrahmenschenkels verschiebbar. In Fig. 1 ist das Handbetätigungselement 52 in Kippbereitschaftsstellung
gezeichnet. Das Handbetätigungselement 52 kann in die in der Beiskizze zu Fig. 1 angedeuteten Stellungen gebracht
werden. Dabei stellt die Stellung I die Funktionsstellung Kippbereitschaft dar; die Stellung II stellt eine Funktionsstellung
Spaltkippöffnung dar; die Stellung III stellt eine Funktionsstellung Drehbereitschaft dar und die Stellung IV
stellt eine Funktionsstellung Schließverriegelung dar.
In der Funktionsstellung I befindet sich die Treibstange des oberen Flügelrahmenschenkels 24 ganz links und die Treibstange
des vertikalen Flügelrahmenschenkels 46 ganz unten. In der Funktionsstellung III, der Drehbereitschaftsstellung
ist die obere horizontale Treibstange etwas nach rechts verschoben
und die vertikale Treibstange des Flügelrahmcnschenkels 46 ist etwas nach oben verschoben. Das Verriegelungsglied
48 befindet sich immer noch außer Eingriff mit dem zugehörigen Gegenverriegelungsglied.Das Festlegeelement 42
hintergreift aber nunmehr bei Parallelstellung des Ausstellarms 28 zu dem oberen Flügelrahmenschenkel 24 das Gegenfestlegeelement
44, so daß das Drehlager 30 des Ausstellarms ein'Drehlager für die Drehlagerung des Flügelrahmens 12 um
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die Drehachse 14 bildet. In der Funktionsstellung IV der Schließverriegelungsstellung ist das Verriegelungselement
48 bei geschlossenem Flügelrahmen in Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement an dem vertikalen Blendrahmenschenkel
50 gelangt, so daß der Flügelrahmen 12 an dem Blendrahmen
10 in Schließstellung verriegelt ist, wobei das Festlegeelement
42 immer noch in Eingriff mit dem Gegenfestlegeelement
44 sein kann und wobei gegebenenfalls weitere Verriegelungselemente des Flügelrahmens mit entsprechenden weiteren
Gegenverriegelungselementen des Blendrahmens in Eingif f stehen können. Das Kipplager 20 ist in der Funktionsstellung I geschlossen und ist zumindest in der Funktionsstellung III gelöst.
Die Darstellung der Ausstellvorrichtung 26 in Fig. 2 entspricht dem Zustand des Fensters gemäß Fig. 1. Man erkennt
in Fig. 2 zusätzlich durch Langlöcher 54 der Stulpschiene 40 hindurch eine Treibstange 56 des oberen horizontalen
Flügelrahmenschenkels 24. Auf dieser Treibstange 56 sind Fußplatten 60 mittels die Langlöcher 54 durchdringender,
nicht eingezeichneter Stege, und mittels Schrauben 62 und befestigt. Auf diesen Fußplatten 58 und 60 sind erste und
zweite treibstangenbewegte, sich über die Fußplatten 58 bzw. 60 erhebende Nocken 58a und 60a angebracht. Diese Nocken
sind zum Zusammenwirken mit einem ersten und einem zweiten zusatzlenkerfesten Nocken 66a bzw. 68a bestimmt. Die Nocken
58a und 66a bilden eine erste Nockenpaarung , und die Nocken 60a und 68a bilden eine zweite Nockenpaarung. Man erkennt aus
Fig. 2, daß der Flügelrahmen 12 aus der Stellung gemäß Fig. 2 unbehindert durch die Nockenpaarung 60a, 68a und die Nockenpaarung
58a, 66a an die Schließstellung durch Kippen um die Kippachse 16 gemäß Fig. 1 angenähert werden kann.
Wenn ausgehend von der Funktionsstellung I der Handbetätigungsgriff
52 in die Funktionsstellung II verschwenkt wird, so bewegen sich die Nocken 58a und 60a in der Figur II nach
- ΚΓ-
rechts. Durch die Bewegung des Nockens 60a nach rechts wird der Zusatzlenker 34 infolge des Eingriffs des Nockens
60a in den als Kerbe ausgebildeten Nocken 68a im Gegenzeigersinn verschwenkt, d.h. der Zusatzlenker 34 und damit
auch der Ausstellarm 28 werden an die Parallelstellung zum oberen Flügelrahmenschenkel 24 angenähert, bis die
Stellung gemäß Fig. 3 erreicht ist, in welcher gleichzeitig der Nocken 60a an dem Nocken 68a und der Nocken 58a
an dem Nocken 66a anliegen, so daß der Zusatzlenker 34 und
damit der Ausstellarm 28 gegenüber dem oberen Flügelrahmenschenkel 24 in einer Stellung festgelegt sind, welche einer
Spatlkippöffnungsstellung des Flügelrahmens entspricht. Diese Spaltkippöffnungsstellung ist in Fig. 3 durch den Pfeil 70
dargestellt. Dieser Pfeil 7 0 entspricht dem Abstand der Flügelaufschlaganlagefläche 72 von der Blendrahmensichtfläche
74. Der Pfeil 70 in Fig. 3 ist kürzer als der entsprechende Abstandspfeil 7 6 in Fig. 2, welcher die maximale Kippöffnung'sweite
andeutet.
Man erkennt in Fig. 3, daß eine weitere Annäherung des Flügelrahmens
12 an den Blendrahmen 10 durch das Zusammenwirken der Nocken 58a und 66a unterbunden ist und daß andererseits
eine Entfernung des Flügelrahmens 12 von dem Blendrahmen
10 um die Kippachse 16 durch das Zusammenwirken der
Nocken 60a und 68a unterbunden ist, so daß eine Kippspal't-Öffnungsstellung
7 0 fixiert ist, die einer Kippspaltöffnungsweite von weniger als 20 mm, vorzugsweise weniger als
15 mm , gemessen zwischen der Flügelüberschlagsanlageflache
72 und der Blendrahmensichtfläche 74 ,entspricht. An dem übergang
von dem Zustand gemäß Fig. 2 in den Zustand gemäß Fig.3 ist noch folgende Besonderheit festzustellen: wenn der Nocken
60a sieh von der Stellung gemäß Fig. 2 in die Stellung gemäß Fig. 3 nach rechts bewegt, so wird, wie bereits gesagt, der
Zusatz lenker 34 und damit auch der Ausstellarm 28 zwangs-
läufig an die Parallelstellung zum Flügelrahmenoberschenkel 24 angenähert, d.h. die öffnungsweite des Flügelrahmens 12
gegenüber dem Blendrahmen 10 nimmt ab. Wenn nun ein Unbefugter versucht, das Fenster von außen zu öffnen, indem er
gemäß Fig. 1 durch den Kippöffnungsspalt zwischen dem Flügelrahmen
10 und dem Blendrahmen 12 hereinlangt und den Betätigungsgriff 52 zu drehen versucht, so führt diese
Drehung zwangsläufig zu einer Annäherung des Flügelrahmens 12 an den Blendrahmen 10, bevor der Handbetätigungsgriff
in die Funktionsstellung III gelangt, in welcher eine Lösung des Kipplagers bei 20 stattfinden kann. Bevor also
die Lösung des Kipplagers bei 20 eintritt, stößt der Flügelrahmen 12 gegen die durch den Kippspalt gemäß Fig. 1 eingeführte
Hand an, so daß eine Überführung des Handbetätigungsgriffs
52 in die Drehbereitschaftsstellung III nicht möglich ist, und deshalb auch keine Fehlbedienungssituation
herbeigeführt werden kann, in welcher der Unbefugte Zugang zum Rauminneren erhalten könnte.
Man kann also von einer Einstiegsicherung sprechen.
Es ■ ist auch möglich in der Weise, von dem Zustand gemäß Fig. 2 in den Zustand gemäß Fig. 3 zu gelangen, daß zunächst
der Flügelrahmen 12 an den Blendrahmen 10 angenähert wird,
bis die Nocken 58a und 66a in Anlage kommen, über diese Stellung
hinaus ist eine Annäherung des Flügelrahmens 12 an den Blendrahmen 10 nicht möglich. Wenn dann von der Funktionsstellung I in die Funktionsstellung II geschaltet wird, so
tritt lediglich noch der Nocken 60a unter den Nocken 68a, wie in Fig. 3 dargestellt, ohne daß dabei eine wesentliche
Veränderung der Spaltöffnungsweite eintritt.
Wenn der Handbetätigungsgriff 52,ausgehend von der Funktionsstellung II,sodann weiter in die Funktionsstellung III gebracht
wird, so stellt sich der Zustand gemäß Fig. 4 ein.
in welchem der Nocken 60a außerhalb des Nockens 68a und der Nocken 58a außerhalb des Nockens 66a liegt, so daß der
Zusatzlenker 34 und der Ausstellarm 28,wie in Fig. "4 gezeigt,
in die exakte Parallelstellung zum Flügelrahmen 24 treten können. In dieser Stellung kann dann auch das Festlegeelement
42 gemäß Fig. 1 hinter das Gegenfestlegeelememt 44 eingreifen, so daß der Ausstellarm 28 an dem Flügelrahmenoberschenkel
24 für den Drehbetrieb festgelegt wird.
Ausgehend von dem Zustand gemäß Fig. 4 ist dann noch eine weitere Drehung des Handbetätigungsgriffs 52 aus der Funktionsstellung III in die Funktionsstellung IV möglich. Bei dieser
weiteren Drehbewegung werden die vertikale Treibstange des vertikalen Flügelrahmenschenkels 46 weiter nach oben und die
Treibstange 56 weiter nach oben bzw. nach rechts verschoben. Dabei gelangt das Verriegelungsglied 48 in Eingriff mit dem
Gegenverriegelungsglied an dem Blendrahmen 50,und die Nocken
58a und 60a bleiben außerhalb des Eingriffs mit den Nocken 66a und 68a.
Wird von dem Zustand gemäß Fig. 4 aus der Handbetätigungsgriff 52 aus der Funktiosnstellung III in die Funktionsstellung II zurückgeschaltet, so tritt ein erneuter Übergang
in den Zustand gemäß Fig. 3 ein. Dabei drückt der Nocken 58a durch Zusammenwirken mit dem Nocken 66a den
Flügelrahmen 12 vom Blendrahmen 10 ab in die Spaltkipp-Öffnungsstellung
gemäß Fig. 3 , und gleichzeitig gelangt der Nocken 60a unter den Nocken 68a, so daß die Spaltkippöffnungssteilung
in beiden Bewegungsrichtungen um die Kippachse 16 fixiert wird.
Zu bemerken ist noch, daß die Nocken 58a, 66a, 60a und 68a mit Schrägflächen ausgeführt sind, so daß der übergang zwischen
den einzelnen Funktionsstellungen leicht gängig und ohne Hemmung erfolgen kann.
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Zu beachten ist auch noch folgendes: der Zusatzlenker 34
ist in Bezug auf seine Längsachse 78 spiegelsymmetfisch ausgebildet, so daß auch an seiner raumfernen Längskante
Nocken 66a1und 68a1 gebildet sind. Diese letzteren Nocken
sind bei dem in den Figuren dargestellten Rechtsanschlag· außer Funktion, kommen aber zum Einsatz, wenn der Beschlag
auf Linksanschalg umgestellt wird. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die spiegelbildlich ausgebildeten Fußplatten
58 und 60 mit ihren Nocken 58a und 60a unter Drehung um 180° um die durch die Schrauben 62 und 64 definierten Achsen zu
vertauschen.
Schließlich ist noch zu bemerken, daß die Fußplatten 58 und mit den Nocken 58a und 60a auch weggelassen und nachträglich
montiert werden können, so daß eine nachträgliche Umrüstung eines zunächst herkömmlichen Drehkippfensters auf eine zusätzliche
Funktionsstellung Spaltkippöffnung möglich ist. Es braucht hierzu nur der Zusatzlenker 34 von vornherein mit
den Nocken ausgerüstet zu werden, was ohne kostenmäßigen Mehraufwand geschehen kann.
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