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Bezeichnung: Leimangabevorrichtung mit Angabewalze
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Leimangabevorrichtung mit zumindest
einer Angabewalze gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei Leimangabevorrichtungen dieser Art besteht die Gefahr, daß der
Leim oder Kleber zumindest an denjenigen Umfangsteilen der Angabewalze antrocknet.
und festbackt, von denen nicht ständig durch den Vorbeilauf der Werkstücke Leim
abgenommen wird. Die Höhe der zylindrischen Angabewalze entspricht der maximalen
Höhe der Werkstückseiten, die mit Leim zu beschichten sind. Sind die Werkstückseiten,
was meist der Fall ist, niedriger als die Höhe der Angabwalze, wird von der Angabewalze
nur im unteren, zum Leimsumpf hin liegenden Abschnitt ständig Leim oder Kleber entnommen,
weswegen auch nur in diesen Bereich aus dem Leimvorrat des Behälters Leim nachfließt.
Der an den von den Werkstückseiten nicht beaufschlagten Bereichen der Angabewalze
festbackende Leim oder Kleber muß später bei der Beleimung höherer Werkstückseiten
entfernt werden, andernfalls besteht die Gefahr, daß die Leimangabewalze nicht auf
ihrer vollen, jeweils der Werkstückseitenhöhe entsprechenden Höhe trägt und die
Leimangabe an die betreffende Werkstückseite unvollständig ist.
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Außerdem ist bei den bekannten Leimangabevorrichtungen nachteilig,
daß die Werkstückseiten staubig oder anderweitig verschmutzt sein können und ständig
Partikel an die Leimschicht auf der Angabewalze abgeben. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn mit der Leimangabevorrichtung Seiten von Spanplatten mit Kleber beschichtet
werden sollen, auf die dann beispielsweise ein Kantenanleimer aufgeklebt wird. Spanplatten
neigen nämlich dazu, beim Leimauftrag Holzspäne
und Holzstäube abzugeben,
welche die Leimschicht an der Leimangabewalze verschmutzen. Dies führt zum einen
ebenfalls zu Unregelmäßigkeiten beim Leimauftrag auf die betreffenden Werkstückseiten
und zum anderen fördern die Verunreinigungen aufquellende Verkrustungen im nicht
beaufschlagten Bereich der Angabewalze.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art dadurch zu verbessern, daß der Leim oder Kleberfluß an der Angabewalze
erhöht und die Leimschicht an der Angabewalze ständig regeneriert wird, bevor es
zu Anbackungen kommt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung der' gattungsgemäßen
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Der besondere Vorteil einer Leimangabevorrichtung nach der Erfindung
liegt darin, daß sich auf der gesamten Angabewalze eine sich ständig regenerierende
Leimschicht befindet, von der auch dann noch ein Überschuß zurück in den Vorratsbehälter
gefördert wird, wenn die Leimangabewalze auf ihrer ganzen Höhe von den betreffenden
Werkstückseiten beaufschlagt wird. Der Leimrücklauf ist natürlich um so größer,
je niedriger die Höhe der mit Leim zu beschichtenden Werkstückseiten gegenüber der
Höhe der Angabewalze ist. Gerade in den letzteren Fällen ist ein Anbacken der Leimschicht
an der Angabewalze verhindert. Außerdem wandern mit der Leimschicht von den Werkstückseiten
übertragene Verunreinigungen mit dem Leimfluß nach oben und über den Leimüberlauf
in den Vorratsbehälter. Dort können die Verunreinigungen ausgefiltert werden. Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch bei Leimangabewalzen das Gesamtvolumen
des Leims oder des jeweils verwendeten Schmelzklebers ständig bewegt werden, womit
die Gefahr des Verbrennens an der Leimangabewalze nicht mehr gegeben ist.
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Es ist bekannt, bei Leimauftragsvorrichtungen, die mit einer Sprühdüse
arbeiten, welche auf unterschiedliche Sprühmengen eingestellt
werden
kann, für den an der Düse nicht benötigten Leimüberschuß einen Rücklauf zum jeweiligen
Vorratsbehälter vorzusehen. Der Leim oder Kleber wird hierbei nämlich über eine
separate Pumpe zur Auftragsdüse gefördert, es muß schon deshalb hier ein Leimrücklauf
vorgesehen werden, weil bei sparsamer Einstellung die Auftragsdüse die angeförderte
Leimmenge nicht völlig verarbeitet. Vor allem treten aber bei einer Auftragsdüse
nicht die Schwierigkeiten auf, wie sie bei Angabewalzen jetzt überwunden werden,
insbesondere kennt man bei Auftragsdüsen ein verbrennen der Leimschicht und deren
Verschmutzung durch die Werkstückseiten nicht.
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Die weiteren Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachstehenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Dabei zeiten: Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Leimangabevorrichtung
mit Angabewalzen, Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Leimangabevorrichtung
nach Fig. 1 längs der Linie II - II, Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch die Leimangabevorrichtung
gem. Fig. 1 längs der Linie III -und Fig. 4 eine Stirnansicht der Leimangabevorrichtung
nach Fig. 1.
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Fig. 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Leimangabevorrichtung
mit zumindest einer Angabewalze. Im einzelnen erkennt man hier ein Gehäuse 1 mit
einem Unterteil 1 u, unter dem Sich eine heizplatte 2 erstreckt, die über einen
Teil oder die gesamte Unterfläche des Gehäuseunterteils 1 u reicht. Das Gehäuseunterteil
1 u schließt einen Vorratsbehälter 3 für einen Schmelzkleber ein, der in Granulatform
in den Vorratsbehälter 3 gegeben
und durch Beheizung über die Heizplatte
2 verflüssigt wird.
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Neben dem Vorratsbehälter 3 umschließt das Gehäuseunterteil 1 u einen
Leimsumpf 4, der über eine Durchflußöffnung 5 am Boden des Gehäuseunterteils 1 u
mit dem Leimvorratsbehälter 3 verbunden ist. Der Leimsumpf kann auch, anders als
beim Ausführungsbeispiel, durch den Vorratsbehälter 3 unmittelbar gebildet sein.
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Im Leimsumpf 4 ist aufrecht stehend eine Leimangabewalze 6 angeordnet,
die lediglich mit ihrem Unterabschnitt 6 u in den Leimsumpf 4 eintaucht und sich
mit einem Oberabschnitt 6 o über den Leimspiegel im Vorratsbehälter 3 und im Leimsumpf
4 nach oben hinaus erhebt. Das Gehäuseoberteil 1 o umgibt das Walzenoberteil 6 o
in Umfangsrichtung etwa zur Hälfte und erstreckt sich über deren Höhe noch hinaus,um
ein oberseitiges Gegenlager für die Walze 6 aufzunehmen.
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Wie insbesondere die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, wird ohne eine
zusätzliche Pumpvorrichtung aus dem Leimsumpf 4 der Schmelzkleber an der Walze 6
vom unteren Walzenabschnitt 6 u bis über die gesamte Höhe des oberen Walzenabschnittes
6 o nach oben gefördert. Die Walze 6 dreht sich in Richtung des Pfeiles A und drückt
den Kleber in eine in das Gehäuseunterteil 1 u eingearbeitete Stautasche 7. Der
Staudruck des Klebers in der Stautasche 7 ist so groß, daß der Kleber in der Stautasche
7 nach oben wandert. Zweckmäßig besitzt dazu die Walze 6 auf ihrem Außenmantel eine
Riffelung. An die Stautasche 7, die man in Fig. 2 erkennt, schließt sich nach oben
hin eine aus Fig. 3 entnehmbare weitere Stautasche 8 an, die in die zum Walzenoberteil
6 o hin liegende Seite des Gehäuseoberteils 1 o eingearbeitet ist. Auch in dieser
oberen Stautasche 8 steigt der Kleber längs der Walze 6 nach oben und bildet auf
dem Walzenoberteil 6 o eine durchgehende Kleberschicht. In diesem Bereich werden
an die Angabewalze 6 in radialer Richtung Werkstücke 9 mit ihren mit Leim zu beschichtenden
Seitenkanten herangeführt. Wie Fig. 1 zeigt, ist die Dicke der Werkstücke 9 so gering,
daß das Walzenoberteil 6 o nicht auf seiner gesamten Höhe von der Seitenkante des
Werkstückes
9 beaufschlagt wird. Selbst in dem Fall in dem Werkstücke das Walzenoberteil 6 o
auf seiner gesamten Höhe beaufschlagen und über die gesamte Höhe des Werkstückoberteils
6 o Leim von der Leimangabewalze 6 abnehmen, ist noch dafür gesorgt, daß ein ständiger
Leimfluß nach oben hin an der Leimangabewalze 6 verbleibt, wobei der überschießende
Leim einen Leimüberlauf 10 am Oberende der Leimangabewalze 6 erreicht. Ih diesen
Leimüberlauf 10 geht oberendig die obere Stautasche 8 im Gehäuseoberteil 1 o über.
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Wie man insbesondere Fig. 1 entnimmt, ist an den Leimüberlauf 10 eine
Rücklaufleitung 11 für den Leim angeschlossen, die in den Vorratsbehälter 3 hineingeführt
ist. Da der rückgeführte Leimüberschuß von den Werkstücken 9 abgegebene Verunreinigungen
mit sich führen kann, sitzt unterhalb oder an der Mündung der Rücklaufleitung 11
in den Behälter 3 ein Sieb oder ein Filter 12, das die im rückgeführten Leim transprotierten
Verunreinigungen auffängt. Der gereinigte Leim gelangt über den Vorratsbehälter
3 und die Durchflußöffnung 5 im Gehäuseunterteil 1 u wieder in den Leimsumpf 4,
so daß die gesamte Leim- oder Klebermenge sich ständig im Umlauf befindet.
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Die Stautaschen 7 und 8 verlaufen achsparallel zur Leimangabewalze
6. Die untere Stautasche im Gehäuseunterteil 1 u ist lediglich in Drehrichtung A
der Leimangabewalze 6 bzw. dem Walzenunterteil 6 u offen, weswegen infolge des hohen
Staudrucks, der sich in der Stautasche 7 aufbaut, der Leim nur in der Tasche 7,
die durch das Walzenunterteil 6 u mitbegrenzt wird, nach oben auswandern kann. Die
in das Gehäuseoberteil 1 0 eingearbeitete obere Stautasche 8 hingegen ist an ihrer
dem Leimüberlauf 10 gegenüberliegenden Seite durch einen Abstreifer 13 mitbegrenzt,
der bis zur Anlage am Walzenoberteil 60 hin verstellt und unter Einhaltung eines
definierten Spaltes zum Walzenoberteil 6 o hin einjustiert werden kann. Dazu zeigt
Fig. 4 einen auf der Achse des Abstreifers 13 sitzenden Handhebels 17, dber den
der Abstreifer 13 selbsthemmend einstellbar ist. Über den Abstreifer 13 ist die
Leim- bzw. Klebermenge regelbar, die aus der oberen
Stautasche 8
an die Leimangabewalze 6 bzw. den Oberteil 6 o abgegeben wird.
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Der gestufte Durchmesser der Leimangabewalze 6 aufgrund des geringeren
Durchmessers des Walzenoberteils 6 o gegenüber dem Durchmesser des Walzenunterteils
6 u sorgt dafür, daß aufgrund der größeren Umfangsgeschwindigkeit des Mantels des
Walzenunterteils 6 u im Bereich der unteren Stautasche 7 eine größere Leim- oder
Klebermenge nach oben gefördert werden kann, als in der oberen Stautasche 8 im Bereich
des Oberteils 6 o der Walze 6.
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Dies ist deshalb vorteilhaft, weil die Werkstücke 9 einen Teil der
aus dem Leimsumpf 4 hochgeförderten Leimmenge von dem Walzenoberteil 6 o abnehmen.
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Da dennoch stets ein Leimüberschuß nach oben hin zum Leimüberlauf
10 am Walzenoberteil 6 o gefördert wird, ist es vorteilhaft, am Oberende der Angabewalze
6, das zur Lagerung in eine Ausnehmung 15 des Gehäuseoberteils 1 o hineinragt, eine
Abweiswendel 14 vor zusehen, um die Ausnehmung 15 des Gehäuseoberteils 1 o von Leim
bzw. Kleber freizuhalten. Der am Walzenoberteil 6 o nach oben gelangende Leimüberschuß
wird daher gezwungen, in den Leimüberlauf 10 einzutreten und über die Rückleitung
11 in den Vorratsbehälter 3 zurückzugelangen.
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Damit im Falle der Verwendung von Schmelzklebern im gesamten Bereich
der Leimangabevorrichtung die Verflüssigungstemperatur nicht unterschritten wird,
ist es vorteilhaft, zumindest neben dem Vorratsbehälter 3 auch die obere Leimtasche
8 im Gehäuseoberteil 1 o vorteilhaft über den Abstreifer 13 zu beheizen. Dabei kann
die Temperatur in der Stautasche 8 durch einen Thermofühler 15, der in Fig. 4 erkennbar
ist, ständig überwacht werden. Weiter erkennt man in Fig. 4 eine elektrische Zuleitung
16 zu einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Heizpatrone, die koaxial
zur Stellachse im Abstreifer 13 angeordnet ist. Falls erforderlich, kann bei einer
längeren Rücklaufleitung 11 auch daran noch eine Heizvorrichtung vorgesehen werden.
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