DE3119894A1

DE3119894A1 - Teilbelagscheibenbremse

Info

Publication number: DE3119894A1
Application number: DE19813119894
Authority: DE
Inventors: Jochen Dipl.-Ing. 6050 Offenbach-Rumpenheim Burgdorf; Karl 6072 Dreieich Störzel
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1981-05-19
Filing date: 1981-05-19
Publication date: 1982-12-16

Description

Die Erfindung betrifft eine Teilbelagscheibenbremse mit
wenigstens einem in einem hydraulischen Zylinder angeodrdneten Kolben, welcher eine ihm zugeordnete Bremsbacke beaufschlagt.
Bei derartigen hydraulischen Teilbelagscheibenbremsen besteht das Problem, daß während des Bremsvorganges Quietschgeräusche auftreten. Um dem entgegenzuwirken, weist der Bremskolben an der der Bremsbacke zugewandten Seite häufig eine Stufe auf, so daß er nicht mit seiner gesamten Stirnfläche an der Bremsbacke anliegt. Die vom Bremskolben auf die Bremsbacke übertragene Betätigungskraft wird daher exzentrisch zur Achse des Kolbens auf die Bremsbacke übertragen. Diese Exzentrizität wird im allgemeinen so gewählt, daß eine Verlagerung der resultierenden Betätigungskraft in Drehrichtung der Bremsscheibe bezogen auf die Mittelachse von Bremskolben und Belag erfolgt. Hierdurch wird nicht nur dem Entstehen von Quietschgeräuschen entgegengewirkt, sondern es wird auch ein Schrägverschleiß des Bremsbelages in tangentialer Richtung vermieden.
Das Ziel der Erfindung besteht nun darin, eine Teilbelagscheibenbremse der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche eine weitere Beeinflussungsmöglichkeit für die Herabsetzung des Quietschgeräusches und des Schrägverschleisses aufweist. Der Aufwand für die weitere Beeinflussung des Quietschgeräusches und des Schrägverschleisses soll dabei aber gering bleiben.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß innerhalb des Hauptkolbens ein Hilfskolben axial verschiebbar angeordnet ist, welcher mit einer Stirnfläche parallel zum Hauptkolben-die Bremsbacke beaufschlagt und mit der anderen Stirnfläche dem gleichen hydraulischen Druck wie der Hauptkolben ausgesetzt ist.
Durch die vorzugsweise begrenzt axial verschiebliche Anordnung des Hilfskolbens in dem Hauptkolben wird eine Verstimmung des Schwingungssystems. erreicht, welches für die Erzeugung der Quietschgeräusche verantwortlich ist.
Der Hilfskolben kann konzentrisch oder exzentrisch zum Hauptkolben angeordnet sein. Durch Veränderung seiner Einbaulage kann dem unterschiedlichen Schwingungsverhalten verschiedener Bremsbelag typen Rechnung getragen werden. Auch der Querschnitt des Hilfskolbens kann zur Erzielung der gewünschten Dämplungswirkung in geeigneter Weise variiert werden.
Der Hilfskolben kann unmittelbar metallisch an der Bremsbacke anliegen. Bevorzugt ist jedoch zwischen seiner Stirnfläche und der Bremsbacke eine Schicht aus dämpfendem Material beispielsweise Kunststoff angeordnet.
Um zusätzlich und ohne die sonst erforderliche Stufe im Bremskolben auch dem Schrägverschleiß des Bremsbelages auf der Scheibeneinlaufseite entgegenzuwirken, kann der Hilfskolben relativ zum Hauptkolben in Drehrichtung der Bremsscheibe exzentrisch angeordnet sein. Durch die Größe der Exzentrizität kann auch ohne die sonst übliche Stufe im Bremskolben und ohne exzentrische Anordnung des Hauptkolbens selbst ein gleichmäßiger Belagverschleiß erzielt werden.
Die axiale Verschiebbarkeit des Hilfskolbens innerhalb des Hauptkolbens braucht nur so groß zu sein, daß der Hilfskolben unabhängig vom Hauptkolben sich unmittelbar an der Bremsbacke abstützen kann. Bevorzugt weist jedoch der Hilfskolben an dem von der Bremsbacke abgewandten Ende einen Anschlag, insbesondere in Form eines erweiterten Kopfes auf, der dafür sorgt, daß beim Betätigen der Bremse bei ausgebauten Bremsbacken der Hilfskolben nicht aus seiner abgedichteten Führungsbohrung im Boden des Bremskolbens herausgedrückt werden kann.
Eine bevorzugte bauliche Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch; daß der Hilfskolben als zylindrische Stange ausgebildet ist Die Stange soll im Hohlraum eines den Hauptkolben bildenden Topfkolbens angeordnet sein, wobei sie durch eine Führungsbohrung im Boden des Hauptkolbens im dichten Gleitsitz hindurchgeführt ist.
Damit das durch den Boden des Topfkolbens hindurchtretende Teil der Stange nicht an den Zylinderboden stoßen kann, weist der Boden auf der von der Bremsscheibe abgewandten Seite zweckmäßig eine Vertiefung auf, in der die von der Bremsbacke abgewandte Stirnfläche der Stange untergcbracht ist Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur schematisch einen Axialschnitt eines Teils einer erfindungsgemäßen Teilbelagscheibenbremse zeigt.
Nach der Zeichnung ist in einem hydraulischen Bremszylinder 25 ein Topfkolben 11 axial verschiebbar angeordnet' Mit seiner Stirnfläche 26 beaufschlagt der Topfkolben 11 die Rückseite der Trägerplatte 15 einer Bremsbacke 14, deren Bremsbelag 16 auf die Bremsscheibe 19 einwirkt. Die Bremsscheibe dreht sich bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges in Richtung des Pfeiles F.
Auf der Scheibenauslaufseite springt die Stirnfläche 269 des Topfkolbens 11 etwas zurück, wodurch der Schwerpunkt der Anpreßkraft des Topfkolbens 11 in der gewünschten Weise in Richtung der Scheibenauslauf seite etwas verschoben wird. Der Rücksprung der Stirnfläche 26' kann, muß aber bei der erfindungsgemäßen Anordnung nicht vorgesehen sein.
Erfindungsgemäß weist der Boden 21 des Topfkolbens, 11 eine axiale Führungsbohrung 22 auf, durch welche dicht und im Gleitsitz eine zylindrische Metallstange 12 hindurchgeführt ist, welche einen Hilfskolben bildet.
An dem von der Bremsbacke 14 abgewandten Ende ist die Stange 12 mit einem erweiterten Kopf 24 versehen, welcher in einer Vertiefung 23 des Topfkolbens 11 an dem von der Bremsbacke 14 abgewandten Ende untergebracht ist.
Die den Hilfskolben bildende Metallstange 12 erstreckt sich durch den Hohlraum 20 des Topfkolbens 11 bis zur Rückseite der Trägerplatte 15, wo sie unter Zwischenschaltung von Dämpfungsmaterial 18 anliegt.
Wird jetzt über die bei 27 angedeutete Druckmittelzuleitung Druck an den Innenraum des Zylinders 25 angelegt, so beaufschlagt dieser nicht nur-den Boden 21 des Topfkolbens 11 sondern auch die von der Bremsbacke 14 abgewandte Stirnfläche 17 der den Hilfskolben bildenden zylindrischen Stange 12. Dadurch wird ein Teil der Bremskraft über die Stirnfläche 26 des Topfkolbens 11, ein anderer Teil über die Stirnfläche 17 und das Dämpfungsmaterial 18 von der zylindrischen Stange 12 auf die Trägerplatte 15 der Bremsbacke 14 übertragen.
Die Bewegung des Topfkolbens 11 und der zylindrischen Stange 12 erfolgen also völlig gleichförmig und gleichsinnig. Die Relativbewegung zwischen diesen beiden Teilen muß lediglich insoweit möglich sein, als schwingende Relativbewegungen zwischen dem Topfkolben 11 und der Stange 12 möglich sind, wodurch die das Quietschen hervorrufenden Schwingungen erheblich herabgesetzt werden können.
Der Schwingungsdämpfung dient auch das Dämpfungsmaterial 18.
Durch Versetzung der Stange 12 in Richtung des Pfeiles F relativ zur Mittelachse 28 der Anordnung kann der Schwerpunkt der Bremskraft in Richtung auf die Scheibenauslaufseite verlegt werden. Hierdurch kann gegebenenfalls der Rücksprung der Stirnfläche 26' des Topfkolbens 11 vermieden werden, weil in diesem Fall die erwünschte Verlagerung des Bremskraftangriffspunktes durch die exzentrische Anordnung der den Hilfskolben bildenden zylindrischen Stange 12 erzielt wird.
Leerseite

Claims

Teilbelagscheibenbremse Patentansprüche Teilbelagscheibenbremse mit wenigstens einem in einem hydraulischen Zylinder angeordneten hydraulischen Kolben, welcher eine ihm zugeordnete Bremsbacke beaufschlagt, dadurch g e k e n n z e i c h nc e t , daß innerhalb des Hauptkolbens (11) ein Hilfskolben (12) axial verschiebbar angeordnet ist, welcher mit einer Stirnfläche (13) parallel zum Hauptkolben (11) die Bremsbacke (14) beaufschlagt und mit der anderen Stirnfläche (17) dem gleichen hydraulischen Druck wie der Hauptkolben (11) ausgesetzt ist.
2. Teilbelagscheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Axialbeweglichkeit des Hilfskolbens (12) innerhalb des Hauptkolbens (1;i) begrenzt ist.
3. Teilbelagscheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß zwischen der bremsbackenseitigen Stirnfläche (13) des Hilfskolbens (12) und der Bremsbacke (14) Dämpfungsmaterial (18) angeordnet ist.
4. Teilbelagscheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß.

der Hilfskolben (12) relativ zum Hauptkolben (11) in Drehrichtung der Bremsscheibe exzentrisch angeordnet ist.
5. Teilbelagscheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Hilfskolben als zylindrische Stange (12) ausgebildet ist.
6. Teilbelagscheibenbremse nach Anspruch 5, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Stange (12) im Hohlraum (20) eines den Hauptkolben bildenden Topfkolbens (11) angeordnet ist und durch eine Führungsbohrung (22) im Boden (21) des Hauptkolbens (11) im dichten Gleitsitz hindurchgeführt ist.
7. TcIibciagsch'iben>remse nach Anspruch 6, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t, daß der Boden (21) auf der von der Bremsscheibe (19) abgewandten Seite eine Vertiefung (23) aufweist, in der die von der Bremsbacke (14) abgewandte Stirnfläche (17) der Stange (12) untergebracht ist.
8. Teilbelagscheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Hilfskolben (12) an dem von der Bremsbacke (14) abgewandten Ende einen erweiterten Kopf (24) aufweist.