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Korkenzieher
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Die Erfindung betrifft einen Korkenzieher mit einem mit einem Griff
verbundenen, eine wendelförmige Klinge aufweisenden Zentralkörper und einem mit
diesem über ein in einer Zentralbohrung angeordnetes Schraubgewinde verbundenen
Halter, insbesondere nach Patent (Patentanmeldung P 30 48 769.5).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Korkenzieher der eingangs
genannten Art bezüglich seiner Herstellung und Handhabung weiter zu vereinfachen
und zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das
Gewinde nur teilweise ausgebildet ist. Dabei kann beispielsweise das Gewinde nur
über einen Teil des Umfanges der Bohrung vorhanden sein, etwa in Art einer Zahnstange
o.dgl. Es ist jedoch auch möglich, daß das Gewinde nur über einen Teil der Lange
der Bohrung vorhanden ist.
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Nach einem weiteren Merkmal ist der Halter als Platte ausgebildet.
Auch bei dieser Ausbildung kann das in dem Halter angeordnete Gewinde zur Führung
der Klinge dienen.
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Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, die Platte als Zubehör
zu schon vorhandenen Korkenziehern zu verwenden.
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Nach einem weiteren Merkmal schlägt die Erfindunq vor, daß in die
Glockenausnehmung des Halters bzw. an die Unterseite der Platte eine spiralförmige
Schraubenfeder einsetzbar ist.
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Die Spiralform macht es möglich, daß in gespanntem Zustand die Feder
praktisch keinen Platz wegnimmt, da die axiale Länge der Feder dann nicht größer
ist als die Dicke des Federdrahtes. Auch hier ist es möglich, eine derartige Feder
als Zusatzteil für schon vorhandene Korkenzieher mit Platte oder mit einer Glocke
zu verwenden. Mit der Feder selbst läßt sich der Korken beim Abspulen von dem Korkenzieher
wegschießen, was u.U. als Spielmöglichkeit dienen kann.
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Die Erfindung schlägt ebenfalls vor, daß das Gewinde in einer in axialer
Richtung federbeaufschlagten, kraft- oder formschlüssig mit dem Halter verbindbaren
Einsatzhülse angeordnet ist, wobei der Kraft- bzw.Formschluß durch axiale Bewegung
des Einsatzteiles gegen die Federkraft lösbar ist.
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Bei dieser Ausführungsform wird der Kraft- oder Formschluß dann gelöst,
wenn beim Eindrehen des Korkenziehers in den Korken der Griff des Korkenziehers
an dem Halter anschlägt.
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Durch die Aufhebung des Kraft- bzw. Formschl usses wird ein Freigang
verwirklicht, der den Vorteil besitzt, daß bei Rückwärtsdrehen des Korkenziehers
der Freigang automatisch wieder gesperrt wird.
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In Weiterbildung ist vorgesehen, daß das Gewinde weniger als einen
Gewindegang aufweist. Ein derartiges Gewinde läßt sich besonders leicht herstellen,
reicht jedoch bei normalen Korkenzieherklingen vollständig aus.
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Besonders günstig ist es, wenn das Gewinde durch einen die Zentralbohrung
des Halters exzentrisch und vorzugsweise schräg durchsetzenden Stift, Blechteil
o.dgl.gebildet ist.
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Es vereinfacht nochmals die Herstellung des Gewindes.
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Beispielsweise kann das Gewinde fn vorteilhafter Weise dadurch gebildet
werden, daß mindestens ein in die Zentralbohrung des Halters etwa radial hineinragender
Zapfen o.dgl.
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vorhanden ist. Es kann mit Vorteil vorgesehen sein, wie die Erfindung
vorschlägt, daß die den Halter bildende Platte auf ihrer Unterseite einen zumindest
teilweise ausgebildeten Ringwulst zur Zentrierung des Korkenziehers bezüglich der
Flasche aufweist. Der Ringwulst kann beispielsweise auch durch mindestens drei Nocken
o.dgl. realisiert sein.
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Die Gewindehülse kann vorteilhafterweise als Spritzgießteil ausgebildet
sein. Besonders einfach läßt sich dieses Spritzgießteil dann herstellen, wenn weniger
als ein Gewindegang vorhanden ist. Dies besitzt den Vorteil einer einfachen Entformung
des Spritzgießteils.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Gewindehülse
auf einer Schulter einer von oben in den Halter eingebrachten Bohrung aufliegt,
wobei eine Druckfeder zwischen der Oberseite der Gewindehülse und der Unterseite
einer in der Bohrung angeordneten Führungshülse angeordnet ist.
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Die im Zusammenhang mit der Erfindung besonders günstig zu verwendende,
einstückig gewendelte Klinge (DE-GbM 78 09 565) wurde bislang nur mit Kunststoffhandgriffen
verwendet, da die Klinge dort mit eingespritzt werden kann, was bei Holzgriffen
nicht möglich ist. Um nun die Verwendung einer derartigen Klinge auch mit Holzgriffen
zu ermöglichen, schlägt die Erfindung ein Verfahren zum Befestigen einer einstückig
gewendelten Korkenzieherklinge, deren oberer Wendelabschnitt enger gewickelt ist,
in einer Sacklochbohrung eines Holzgriffs vor, bei dem erfindungsgemäß die Sacklochbohrung
mit einem Gewinde versehen und der Wendelabschnitt und/oder die Bohrung vor dem
Eindrehen der Klinge mit Klebstoff versehen werden.
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Besonders günstig ist es jedoch, wenn die Befestigung derart vorgenommen
wird, daß die Bohrung mit einem Gewinde versehen,
der Boden der
Bohrung ggf. eingekerbt oder aufgerauht, das obere Ende des Drahtes des Klingenabschnittes
nach innen abgebogen, in die Bohrung ein aushärtender Kunststoff eingebracht und
die Klinge eingedreht wird. Beim Aushärten verbindet sich der Kunststoff mit dem
abgebogenen Ende der Klinge, während der Kunststoff durch die Kerben bzw. die Rauheit
des Bodens der Bohrung sich drehfest mit dem Griff verbindet. Als Kunststoff eignet
sich beispielsweise Polyester.
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Bei dieser Art der Befestigung ist es auch möglich, das obere Ende
des Klingendrahtes anzuspitzen, so daß es selbst zum Gewindeschneiden verwendbar
ist. In diesem Falle wäre ein Führungskörper zu empfehlen, der die Seele der Klinge
bildet und am vorderen Ende verbreitert wäre.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform; Fig. 3 eine teilweise geschnittene
Seitenansicht einer dritten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 4 die Seitenansicht
einer Klinge eines Korkenziehers; Fig. 5 eine Aufsicht auf die Klinge nach Fig.4
etwa in Richtung des Pfeiles V; Fig. 6 eine Untenansicht eines Griffes; Fig. 7 eine
Aufsicht auf eine Gewindehülse der Ausführungsform nach Fig.3.
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Der in Fig.1 dargestellte Korkenzieher enthält einen Griff, eine in
einer Bohrung des Griffes 11 befestigte Klinge 12 sowie eine Platte 13. Die Klinge
besitzt einen oberen Abschnitt 14, in dem der Klingendraht enger und mit geringerer
Steigung gewickelt ist, so daß sich die einzelnen Windungen berühren.
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Die Platte 13 besitzt eine etwa zentral angeordnete, mit einem Gewinde
15 versehene Bohrung 16. An ihrer Unterseite ist die Platte 13 mit einem umlaufenden
Ringwulst 17 versehen, der zum Zentrieren der Platte 13 auf einem Flaschenhals dienen
kann.
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Bei der Benutzung des Korkenziehers zum Ausziehen eines Korkens wird
zunächst die Klinge 12 durch Linksdrehen des Handgriffes 11 soweit verdreht, bis
ihre Spitze 17 mit der Unterseite der Platte 13 fluchtet. Anschließend wird die
Platte 13 auf die zu öffnende Flasche aufgelegt und die Klinge 12 durch Drehen des
Griffes 11 im Uhrzeigersinn in den Korken eingedreht. Dabei wird die Koordinierung
der aufzuwendenden Kräfte und die Zentrierung der Spitze 17 der Klinge 12 von der
Platte 13 vorgenommen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.2 geht die wendelförmige Klinge 18
einstückig in den Griff 19 und die um die Klinge 18 herum angeordnete Glocke 20
über. Insoweit ist der gesamte Korkenzieher aus einem Stück Draht gebogen. Dabei
stellen die die Glocke 20 bildenden Windungen des Drahtes ein Gewinde dar, auf das
eine Platte 21 aufgeschraubt ist, die ein den Wicklungen des Drahtes der Glocke
20 entsprechendes Gewinde aufweist. Dabei bildet die Platte 21 wiederum eine Abspulhilfe.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform ist der Griff
11 und die Klinge 12 ähnlich aufgebaut wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1,
mit dem Unterschied, daß die Klinge 12 insgesamt länger ausgebildet ist.
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Der die Klinge 12 umgebende glockenartige Halter 22 besitzt einen
etwa radial verlaufenden Handgriff 23, mit dessen Hilfe der Halter selbst gedreht
oder auch nur festgehalten werden kann. In den Halter 22 ist von oben, d. h. aus
der Richtung des Griffes 11 her eine Bohrung 24 eingebracht, die im Durchmesser
weiter ist als für die Klinge 12 erforderlich wäre. Die Bohrung 24 besitzt zwei
umlaufende Schultern 25 und 26, die jeweils eine treppenartige Vergrösserung des
Durchmessers der Bohrung 24 darstellen. In die Bohrung 24 ist eine Gewindehülse
27 eingesetzt, die beispielsweise aus Kunststoff gespritzt ist und ein Innengewinde
aufweist, das dem Außengewinde der Klinge 12 entspricht. Die Gewindehülse 27 liegt
auf der Schulter 25 kraftschlüssig auf.
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In das obere Ende der Bohrung 24 ist eine Führungshülse 28 eingesetzt,
die auf der Schulter 26 aufliegt. Die Führungshülse 28, die beispielsweise ein Blechstanzteil
oder auch massiv sein kann, ist fest in die Bohrung 24 eingepreßt, so daß sie kraftschlüssig
mit dem Halter 22 verbunden ist.
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Zwischen der Gewindehülse 27 und der Führungshülse 28 ist eine Schraubenfeder
29 eingesetzt, die dazu dient, die Gewindehülse 27 gegen die Schulter 25 zu pressen.
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Mit Hilfe dieser Gewindehülse 27 wird bei dem Korkenzieher der Ausführungsform
nach Fig.3 ein Freigang bewirkt. Wenn der Korkenzieher durch Drehen des Griffes
11 in den Korken eingedreht ist, und die Unterseite des Griffes 11 auf der Oberseite
der Führungshülse 28 anschlägt, wird die Gewindehülse 27 in Richtung auf den Griff
11 geschraubt, wodurch
sich der Kraftschluß mit der Schulter 25
löst und die Hülse 27 frei gedreht werden kann. Dies bedeutet jedoch einen Freigang.
Bei Linksdrehen wird aufgrund der Federwirkung die Gewindehülse 27 wieder auf die
Schulter 25 gedrückt, so daß automatisch aus dem Freigang in den Gewindegang umgeschaltet
wird.
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Von der Unterseite des Griffes 22 aus ist in die dort vorhandene Öffnung
30 zur Aufnahme des Korkens eine spiralförmig gewickelte Schraubenfeder 31 eingesetzt.
Bei Herausziehen eines Korkens mit Hilfe des Korkenziehers wird dieser in der öffnung
30 nach oben gezogen und führt zu einer Komprimierung der Feder 31, bis diese am
oberen Ende der öffnung 30 anliegt. Bei Rückwärtsdrehen des Griffes 11 oder Weiterdrehen
des Halters 22 wird der Korken unter Wirkung der Feder 31 wieder abgespult, wobei
die Feder 31 so ausgelegt sein kann, daß der Korken bei Lösung von der Klinge 12
weggeschleudert wird.
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Eine derartige Feder 31 läßt sich selbstverständlich auch bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 an der Unterseite der Platte 13 innerhalb des Ringwulstes
17 anbringen. Die Feder 31 kann als Zubehörteil geliefert werden. Das gleiche gilt
auch für die Platte 13 nach Fig.1, die aufgrund ihrer geringen Dicke auch bei herkömmlichen
schon vorhandenen Korkenziehern Verwendung finden kann.
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Unter Bezugnahme auf die Figuren 4 bis 7 wird die Verbindung einer
Korkenzieherklinge mit einem Holzgriff beschrieben.
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Die Klinge selbst ist in Fig.4 dargestellt, wobei der obere Abschnitt
14 ebenfalls aus dem Klingendraht gewickelt ist, wobei jedoch die Windungen einen
geringeren Durchmesser und einen geringeren Abstand voneinander aufweisen als die
Windungen in dem übrigen Teil der Klinge 12. Das obere Ende 32 des Klingendrahtes
ist dabei etwa radial nach innen abgebogen, siehe auch Fig.5, die eine Aufsicht
etwa in
Richtung des Pfeiles V in Fig.4 auf den oberen Teil 14
einer Klinge darstellt.
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Figur 6 zeigt die Untenansicht eines vereinfacht dargestellten Griffes
11, in den eine Sacklochbohrung 33 eingebracht ist. Der Boden der Bohrung 33 besitzt
zwei etwa radial verlaufende Kerben 34.
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In die Bohrung ist ein Gewinde 35 eingeschnitten. Dies Gewinde 35
kann vor oder nach dem Einbringen der Kerben 34 geschnitten werden.
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Nach dem Schneiden des Gewindes 35 und dem Einbringen der Kerben 34
wird in die Bohrung 33 Polyesterharz eingefüllt und anschließend der obere Abschnitt
14 mit dem abgebogenen Ende 32 eingeschraubt. Die Windungen des Klingendrahtes bilden
dabei die Gewindegänge. Das Aushärten des Polyesterharzes führt dazu, daß das abgebogene
Ende 32 des Klingendrahtes gegenüber dem Polyester festgehalten wird, während das
Harz gegenüber dem Griff durch die Kerben festgehalten wird, so daß eine Arretierung
der Klinge 12 gegenüber dem Griff 11 auch in Gegenuhrzeigerrichtung gegeben ist.
Die Kerben 34 führen zu einer Verbesserung der Haftung zwischen Harez und Griff.
Bei vorhandener Rauhigkeit der Bohrung oder geeignetem Harz kann auch auf die Kerben
verzichtet werden.
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Statt des Polyesterharzes könnte beispielsweise auch ein Kleber verwendet
werden, der Holz mit Metall verbinden kann.
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Figur 7 zeigt eine Aufsicht auf die Gewindehülse 27 der Ausführungsform
nach Fig.3. Es'ist deutlich zu sehen, daß etwas weniger als ein ganzer Gewindegang
36 vorhanden ist.
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Diese Art der nur teilweisen Ausbildung des Gewindes der Gewindehülse
27 hat den besonderen Vorteil, daß sich bei der Herstellung dieses Teiles als Kunststoffspritzgußteil
eine besonders leichte Entformung vornehmen läßt. Das Teil läßt sich beispielsweise
durch zwei aufeinander zu bewegbare stempelartige Teile herstellen.
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Die Klinge 12 bei der Ausführungsform nach Fig.1,3 und 4 kann in ihrem
oberen Abschnitt 14 auch so gewickelt sein, daß der Abschnitt den gleichen Durchmesser
wie der übrige Teil der Klinge 12 aufweist. Dabei liegen die Windungen vorzugsweise
mit Vorspannung aneinander.
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Diese letztgenannte Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil,
daß sich die Klinge leichter herstellen läßt.
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Um ein Ausknicken der Klinge zu verhindern, kann mit Vorteil ein kernartiger
Stift von der Griffseite her in die Seele der Wicklung des Abschnittes 14 eingesetzt
werden, wobei ein Kopf, eine Verdickung o.dgl.am Stiftende sein Durchrutschen verhindert.
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