DE3116688A1 - "messverfahren und metallurgisches gefaess zur durchfuehrung des verfahrens" - Google Patents
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Description
HUBERT BAUER PATENTANWALT
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ftooo München 2
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DEl)TSCHB BANK AO, AACHEN 8 002
(BLZ 390 7OO 20)
B/M J (141o)
AACHKN
16. April 1981
Bez.: "Meßverfahren und metallurgisches Gefäß zur Durchführung
des Verfahrens"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Füllstandes und/oder der Temperatur und/oder des Verschleißes
in bzw. an feuerfest zugestellten metallurgischen Gefäßen
und erstreckt sich auf ein metallurgisches Gefäß zur Durchführung
des Verfahrens.
Mit zunehmender Automatisierung stellt sich insbesondere die
Aufgabe, den Füllstand in metallurgischen Gefäßen zuverlässig zu überwachen.. Daneben ist es aber auch erforderlich,
die Temperatur in und den Verschleiß an feuerfest zugestellten metallurgischen Gefäßen laufend zu kontrollieren.
Bezüglich des Füllstandes müssen beispielsweise im Hüttenwerk Torpedopfannen daraufhin überwacht werden, daß diese
nicht zu voll werden oder gar überlaufen»
Beim Stranggießen ist es aus metallurgischen Gründen erwünscht,
daß der Stahl ohne Kontakt mit der Umgebun.gsluft, also in einem geschlossenen System, abgegossen wird und daß zugleich
das Niveau im Tundish konstant gehalten wird«. Voraussetzung dafür ist aber eine laufende Messung des Badspiegels.
In Transportpfannen oder.im LD-Konverter ist mit der Angabe
des Bruttogewichtes der Füllstand im Gefäß oft nicht mit genügender Genauigkeit festgelegt, da die Stärke der feuerfesten Zustellung sich während der Betriebs^eit ändert.
Das Problem der Füllstandsmessung ist bedingt vereinfacht,
wenn nur Schranken für den Füllstand vorgegeben werden müssen, d.h. daß der Füllstand unter einer bestimmten Marke oder
zwischen zwei Marken zu halten ist.
Um Durchbrüche im metallurgischen Gefäß zu vermeiden, müssen
aber auch die Temperaturen und der Verschleiß der feuerfesten Zustellung dauernd überwacht werden.
Zur Messung des Füllstandes von Flüssigkeiten sind zahlreiche
Methoden bekannt. Es ist auch bekannt, daß elektrisch leitende Flüssigkeiten als leitende Verbindung zwischen zwei- Kontakten
dienen können, wobei aus dem elektrischen Widerstand zwischen zwei Elektroden darauf geschlossen werden kann, ob
die Flüssigkeit unterhalb der oberen Elektrode steht oder darüber hinaus reicht.
Bei hochschmelzenden Materialien, insbesondere bei Stahl,
versagen jedoch im Dauerbetrieb alle bekannten Elektroden. Beispielsweise bilden Metallelektroden Legierungen und
schmelzen auf. Elektroden aus Graphitstäben werden aufgelbst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Messen des Füllstandes und/oder der Temperatur und/oder des
Verschleißes in bzw. an feuerfest zugestellten metallurgischen Gefäßen vorzuschlagen, mit dem die dafür relevanten
Werte zuverlässig' anzeigbar sind.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
so zu verfahren, daß an verschiedenen Stellen in der Gefäßzustellung als Kombinationselektroden aus von einer
schlecht leitenden Masse ummantelte feuerfeste Halbleiter mit
höherer Leitfähigkeit und darin eingebettete, mit einer Stromquelle
verbundene elektrische Leiter so verwendet werden, daß über die Ableitwiderstände der elektrischen Leiter und über
die Widerstände zwischen den einzelnen elektrischen Leitern
die Anwesenheit von Schlacke oder Stahl, die innere Temperaturverteilung
der Masse und ihr Verschleißgrad anzeigbar sind..
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung kommende Kombinationselektrode besitzt einen bei allen Anwendungstemperaturen
elektrisch schlecht leitendem Mantel, z.B. aus oder unter Verwendung von Magnesit oder Dolomit.
Ist das metallurgische Gefäß mit einem elektrisch schlecht leitenden Material zugestellt, so kann die Zustellung selbst
als Isoliermantel für die eigentliche Elektrode dienen und auf einen gesonderten Isoliermantel verzichtet werden. Für
die eigentliche Elektrode werden erfindungsg.emäß halbleitende
Feuerfestmaterialien gewählt, die bei hohen Temperaturen eine
gute elektrische Leitfähigkeit aufweisen - wie insbesondere Zirkonoxidsteine- und mit Materialien - wie mit hochschmelzenden
Metallen oder Graphit - armiert sind, die auch bei niedrigen Temperaturen gut leiten.
Damit die Kontaktierung zwischen der Schmelze und der Elektrode nicht durch Ansätze - sogenannte Bären - behindert wird, sieht
eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß
Inertgas durch die Kombinationselektroden oder durch einen unter jeder Kombinationselektrode angeordneten Spülstein
eingeblasen wird.
Die Inertgaseinbläsung verhindert die Ansatzbildung in der
Umgebung der Elektroden, so daß es zu keiner Behinderung in der Kontaktierung zwischen Schmelze und Elektrode kommt»
Zur Durchführung des Verfahrens dient ein metallurgisches
Gefäß, bei dem Kombinationselektroden auf gleichen Höhen
nebeneinander und auf unterschiedlichen Höhen untereinander
über mindestens einen Teil der Gefäßwandung in bestimmten Abständen verteilt angeordnet sind.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung von Kombinationselektroden
auf gleichen Höhen nebeneinander kann eine Kontaktierung über erstarrte metallische Ansätze leicht erkannt
werden. Der übergangswiderstand 2wischen Elektrode und Bär ist nämlich in der Regel erheblich größer als gegenüber der
anliegenden Schmelze, und zwar nicht nur weil die Kontaktierung besser ist, sondern auch weil die Temperaturen im
vorderen Bereich der Elektrode dabei niedriger sind, wodurch die Leitfähigkeit herabgesetzt wird.
Erfindungsgemäß kann aus den Übergangswiderständen zwischen
den gut leitenden elektrischen Leitern auf die Temperatur geschlossen werden, wodurch zugleich eine Information über
den Füllstand gewonnen wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bestehen die
Kombinationselektroden aus in verschiedenen Verschleißschichten der Gefäßwandung eingebauten Steinen.
In Gefäßen mit sehr starkem Auswaschen der feuerfesten Zustellung,
wie z.B. LD-Konvertern, können durch die erfindungsgemäße Anordnung der Kombinationselektroden in verschiedenen
Verschleißschichten der Gefäßwandung die in der zweiten oder dritten Verschleißschicht eingebauten Elektroden erst dann
ihre Funktion übernehmen, wenn die davor liegenden Schichten verschlissen sind. Ihr Ansprechen gibt dann gleichzeitig eine
Information über den erreichten Abbau der feuerfesten Zustellung.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist jede Kombinationselektrode mindestens einen aus mehreren Eisendrähten
zu einer Litze oder einem Band zusammengefaßten elektrischen Leiter auf, der in einen den Stein bildenden
Halbleiter mäander- oder sinusförmig eingebettet ist.·
Durch die erfindungsgemäße Einbettung ist die Durchbruchgefahr
für die elektrischen Leiter auf ein Minimum reduziert. Die Elektroden sind äußerst preiswert, so daß eine größere Anzahl
ohne nennenswerte Verteuerung eingesetzt werden kann, wodurch verschiedene Badhöhen und verschiedene Korrosionstiefen erfaßt
werden können und mit mehreren Elektroden gleichzeitig gemessen werden kann.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in einen Stein mehrere elektrische Leiter eingebettet, die paarweise
dieselbe Länge aufweisen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung geben die Widerstände
gegenüber der Schmelze und zwischen den einzelnen Adern Informationen über den Füllstand der Schmelze sowie über die
Temperatur und den Verschleiß des Steines.
Die Kombinationselektroden können nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung aus Zirkonoxidsteinen'mit.Zusätzen aus
Kalziumoxid oder Titanoxid bestehen, so daß die elektrische Leitfähigkeit bei hohen Temperaturen noch besser ist. Der zu
einer Litze oder einem Band zusammengefaßte elektrische
Leiter übernimmt im kälteren Teil des Steines den Ladungstransport und ist auf der kalten Seite mit einem metallischen
Leiter kontaktiert.
Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor,
daß die elektrischen Leiter innerhalb eines Steines oder zwischen zwei einen Stein bildenden Platten eingebettet sind.
Bei Steinen, die oxidierend gebrannt werden, können die elektrischen Leiter zunächst ganz in die feuerfeste Masse
eingebettet und erst nach dem Brennen durch Absägen der.Köpfe oder Halbieren der Formstücke einseitig freigelegt werden.
Ebenso ist es möglich, die Leiter zwischen zwei gebrannten, entsprechend dünnen Platten anzuordnen. Da die 1itzenförmigen
Leiter verhältnismäßig dünn sind, dringt die Schmelze beim
Verschleiß des Steines kaum ein.
Die Meßspannung wird aus Sicherheitsgründen niedrig, vorzugsweise unter der zulässigen Berührungsspannung von 42 V, gewählt
Die Stromversorgung erfolgt über einen Trenntransformator aus dem Netz oder aus Batterien. Die Meßwertverarbeit'ung ist
jeweils den besonderen Anforderungen anzupassen. Dabei sind vom einfachen Schwellwertschalter bis zum Mikroprozessor
jeweils passende Geräte verfügbar.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Kombinationselektrode im Querschnitt dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine einfache Kombinationselektrode;
Fig. 2 eine mit mehreren elektrischen Leitern ausgestattete Kombinationselektrode.
- Io -
Wie Fig. 1 zeigt, kann die Kombinationselektrode 1 aus einem'
rechteckigem Stein 2 bestehen, der elektrisch leitet und von
einer schlecht leitenden Masse 3 so ummantelt ist, daß nur
eine Seite 4 des Steines 2 zur Innenseite eines nicht dargestellten metallurgischen Gefäßes freifiegt und·insoweit die
Gefäßzustellung ergänzt.
In dem Stein 2 ist ein aus mehreren Ädern zusammengefaßter
elektrischer Leiter 5 eingebettet, wobei die freien Enden
der Adern zur Gefäßinnenwandurrg weisen. Zur kälten Gefäßaußenseite
führt ein mit dem elektrischen Leiter 5 verbundener metallischer Leiter 51 und ist über einen nicht dargestellten
Transformator an eine Stromversorgung angeschlossen.
Wie Fig. *2 zeigt, sind in einen Stein 6 Leiterpaare 7 bis Io
eingebettet, wobei die einzelnen Leiter paarweise dieselben,
von Paar zu Paar jedoch unterschiedliche Längen aufweisen.
· ■ · ■
Die Kombinationselektroden 1 werden mit der Ummantelung 3
oder in eine solche in der feuerfesten Zustellung eingebaut.
Aus den Widerständen zwischen den einzelnen elektrischen Leitern kann auf den Füllstand eines metallurgischen Gefäßes,
auf die Temperatur in und auf den Verschleiß an der feuerfesten
Zustellung geschlossen werden.
- 11 -
Claims (1)
- Patentansprüche:3. Verfahren zum Messen des Füllstandes und/oder der Temperatur und/oder des Verschleißes in bzw. an feuerfest zugestellten metallurgischen Gefäßen, dadurch gekennzeichnet, daß an verschiedenen Stellen in der Gefäßzustellu.ng als Kombinationselektroden aus von einer schlecht leitenden- Masse ummantelte feuerfeste Halbleiter mit höherer Leitfähigkeit und darin eingebettete, mit einer Stromquelle verbundene elektrische Leiter so verwendet werden, daß über die Ableitwiderstände oer elektrischen Leiter und über die Widerstände zwischen den einzelnen elektrischen Leitern die Anwesenheit von Schlacke oder Stahl, die innere Temperaturverteilung der Masse und ihr Verschleißgrad anzeigbar sind.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Inertgas durch die Kombinationselektroden oder durch einen unter jeder Kombinationselektrode· angeordneten Spülstein eingeblasen wird.3. Metallurgisches Gefäß zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kombinationselektroden M) auf gleichen Höhen nebeneinander und auf unterschiedlichen Höhen untereinander über mindestens einen Teil der Gefäßwandung in bestimmten Abständ.en verteilt angeordnet sind.4. Gefäß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Kombinationselektrode.n (1) in verschiedene Verschleißschichten der Gefäßwandung-eingebaut sind.5. Gefäß nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kombinationselektrode (Ί) mindestens einen aus mehreren Eisendrähten zu einer Litze oder einem Band zusammengefaßten elektrischen Leiter (5) aufweist, der in einen einen Stein (2) bildenden Halbleiter mäander- oder sinusförmig eingebettet ist.6. Gefäß nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in einen Stein (2) mehrere elektrische Leiter (5) eingebettet sind, die paarweise dieselbe Länge aufweisen.7. Gefäß nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombinationselektroden (1) aus Zirkonoxidsteinen mit" Zusätzen aus Kalziumoxid oder Titanoxid bestehen.8. Gefäß nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Leiter (5) innerhalb eines Steines (2) oder zwischen zwei einen Stein bildenden Platten eingebettet sind.
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