DE3116359C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C9/00—Measuring inclination, e.g. by clinometers, by levels
- G01C9/12—Measuring inclination, e.g. by clinometers, by levels by using a single pendulum plumb lines G01C15/10
-
- G—PHYSICS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Dämpfen eines
mindestens in einer Ebene schwingenden Pendels, das in
geodätischen Geräten zur Bestimmung kleiner Neigungen
oder der Lotrichtung, zur Kompensation des Einflusses
kleiner Neigungen auf die Ziellinie dient. Dabei ist
das Pendel an einer Basis gelagert und nimmt beim
Verändern der Basisneigung eine neue Gleichgewichtslage
ein. Zur Erhöhung der Meßruhe des Pendels in der je
weiligen Gleichgewichtslage sind mindestens ein
Positionsdetektor, eine Steuerschaltung und ein elektro
dynamischer Antrieb vorgesehen. Der elektrodynamische
Antrieb wird durch vom Positionsdetektor abgegebene
Signale über die die Steuerschaltung in Abhängigkeit von
der Meßunruhe des Pendels erregt.
Es sind Pendel mit geschwindigkeitsproportionalen Luft-
und/oder Wirbelstromdämpfungen bekannt. Diese Dämpfungen
sind dann optimal, wenn die Eigenschwingungen der
Pendel gerade aperiodisch abklingen. Eine geringere
Dämpfung bzw. eine stärkere Dämpfung verlängern die
zur Beruhigung jedes Pendels und damit die zur Messung
erforderliche Zeit, da die Messung erst nach dem Ab
klingen der Eigenschwingungen bzw. des allmählichen
Hineingleitens des Pendels in die jeweilige Gleichge
wichtslage möglich ist. Beim praktischen Gebrauch
eines derartigen Pendels treten außer einmaligen, zu
Eigenschwingungen anregenden Stößen auch ständige
Erregungen auf. Die dadurch erzwungenen Pendel
schwingungen erreichen je nach den äußeren Ursachen
beträchtliche, die Messung beeinträchtigende Amplituden,
die zu Meßfehlern oder zu unbrauchbaren Messungser
gebnissen führen. Durch die bekannten Dämpfungen können
diese störenden Pendelschwingungen nicht beseitigt
werden. Weiterhin ist es bekannt, einen nordsuchenden
Kreisel mit einer Inertialdämpfung zu versehen, die aus
einer in einem pendelnd aufgehängten Kreiselpendelge
häuse aufgehängten Dämpfungsmasse besteht. An der Dämpfungs
masse sind Stabmagnete und am Pendelgehäuse sind den
Stabmagneten zugeordnete Spulen befestigt. Die Stabmagnete
und die Splen bilden elektrodynamische Antriebe, die
durch von einem Positionsdetektor abgegebene Signale über
eine Steuerschaltung so angesteuert werden, daß sie dem
Einfluß der Meßunruhe auf den Kreisel entgegenwirken.
Dabei ist davon auszugehen, daß infolge von Pendelbe
wegungen, die dem Gehäuse von außen aufgezwungen werden,
die Relativbewegung zwischen dem Gehäuse und der Dämpfungs
masse immer nur um eine Mittellage stattfinden wird.
Außerdem stellt die Dämpfungsmasse eine zusätzliche
Masse zum Kreiselpendel dar, für die besondere Lagerungs
mittel notwendig sind. Darüber hinaus bedarf die Kreisel
dämpfung spezieller und komplizierter elektronischer
Regler.
Schließlich ist ein Pendel bekannt, dessen Neigung
mit Hilfe einer mit der Pendelschwenkachse zusammen
wirkenden Drehspule der Neigung des Gerätes gleich
gemacht wird. Bei Neigungsänderungen des Gerätes wird
also das Pendel im gleichen Maße gedreht bis der
Steuerstrom der Drehspule einen bestimmten neigungs
abhängigen Wert erreicht hat. Ein Fotoempfängersystem
erfaßt ständig die Abweichungen des Pendels von der
Gerätelage und steuert das Pendel mit Hilfe der Dreh
spule nach. Es ist auch möglich die Abweichungen an
einem Zeigerinstrument anzuzeigen. In jedem Fall wird
die Neigung des Gerätes fotoelektrisch erfaßt; eine
Dämpfung erfolgt nicht.
Durch die Erfindung sollen die durch äußere Einflüsse be
dingte Meßunruhe von Kompensatorpendeln in geodätischen
Geräten und die durch sie bedingten Meßfehler mit ein
fachen und wenig aufwendigen Mitteln wesentlich ver
ringert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die
Dämpfungsanordnung eines Kompensatorpendels so zu ge
stalten, daß sie unabhängig von der jeweiligen Gleich
gewichtslage die mit fotoelektrischen Mitteln erfaßte
Meßunruhe auszuschalten gestattet, obwohl die Ab
weichungen eines geodätischen Gerätes aus der horizontalen
bzw. vertikalen Vorzugsrichtung keine symmetrische Lage
des Pendels zu den fotoelektrischen Mitteln ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Steuerschaltung ein Schaltungsmittel zum
Aussondern und Unterdrücken des Gleichspannungsanteils
aus den vom Positionsdetektor erhaltenen Signalen ent
hält. Weist der Positionsdetektor einen Differenzfoto
empfänger auf, so muß innerhalb des Wirkungsbereiches
des Kompensatorpendels das Pendel beim Schwingen alle
Fotoempfänger beeinflussen. Aus der unterschiedlichen
Beeinflussung der einzelnen Fotoempfänger ergeben sich
Größe und Richtung für das Wirksamwerden der Steuer
schaltung und des elektrodynamischen Antriebs. Jeder
elektrodynamische Antrieb besteht aus einem Magnet,
vorzugsweise einem Permanentmagnet, der vorteilhafter
weise am Pendel befestigt ist, und einer Luftspule,
die dem Permanentmagnet gegenüberliegend, an der Basis
befestigt ist. Die Steuerschaltung enthält zumindest
einen Verstärker, der gleichspannungsfrei, vor
teilhaft mittels eines Kondensators, an die Luftspule
angekoppelt ist. Dadurch wird eine Beeinflussung des
Pendelnullpunktes (der senkrechten Pendelstellung bei
geneigter Basis) ausgeschlossen. Das im Positions
detektor erzeugte, der jeweiligen Pendelauslenkung
proportionale Signal gelangt nach Verstärkung zur
Luftspule und erregt in ihr eine Spannung, die den
am Pendel befindlichen Permanentmagnet abstößt bzw.
anzieht und damit der augenblicklichen Pendelaus
lenkung entgegenwirkt. Am günstigsten sind jeder
Schwingungsebene des Pendels zwei elektrodynamische
Antriebe zugeordnet. Für jedes Paar solcher Antriebe
sind zwei Steuerschaltungen vorhanden. Da die Pendel
regelung an Resonanzstellen des Pendels und des
Pendelkörpers wegen der dann veränderten Phasenver
hältnisse zwischen Erregung und Schwingung zur Eigen
erregung neigt, kann zusätzlich eine geschwindigkeits
proportionale Dämpfung (Luft- oder Flüssigkeitsdämpfung)
vorgesehen sein. Eine andere Möglichkeit besteht in
der Verwendung eines dem Pendel nachgebildeten Reglers,
der jedoch sehr aufwendig und wenig funktionssicher ist.
Ein extrem langsames Erreichen der neuen Gleichge
wichtslage des Kompensatorpendels, beispielsweise nach
der Vorhorizontierung eines zugehörigen geodätischen
Gerätes, wird dadurch vermieden, daß der elektrodynamische
Antrieb erst zur Messung einschaltbar ist. Dies ge
schieht vorteilhaft mit einem von Hand oder automatisch
bedienbaren Schalter.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den Längsschnitt eines Kompensatorpendels,
Fig. 2 eine erste Steuerschaltung und
Fig. 3 eine zweite Steuerschaltung.
In Fig. 1 ist ein Pendel 1 mit Hilfe eines Kreuzfeder
gelenks 2 an einer Basis 3 aufgehängt. Am Pendel 1
können nicht dargestellte optische Elemente zur Ziel
linienregelung vorgesehen sein. Ein Kolben 4 ist am
Pendel 1 befestigt und bewegt sich in einem Zylinder 5
einer Luftdämpfung. Am Pendel 1 ist in der Nähe des
Kreuzfedergelenks 2 ein Spiegel 6 angeordnet, der sich in
einem durch einen Spalt 7 und eine Linse 8 gebildeten,
durch seinen Achsstrahl 9 gekennzeichneten, von einer
Lichtquelle 10 ausgehenden Strahlenbündel befindet. Vom
Spiegel 6 wird das Strahlenbündel auf einen Differenz
fotoempfänger 11, 12 gelenkt. Der Querschnitt des Strahlen
bündels und die Größe des Differenzfotoempfängers 11, 12
sind so zu bemessen, daß innerhalb des Wirkungsbereichs
des Kompensatorpendels 1 stets auf beide Elemente 11, 12
des Differenzempfängers Licht fällt. Jedoch erhalten in
der Regel nicht beide Elemente 11, 12 gleich viel Licht.
Die Anordnung ist so gewählt, daß das Differenzsignal der
Elemente 11, 12 im Wirkungsbereich des Kompensatorpendels
seinen Ausschlag aus der Nullage im wesentlichen proportional
ist. Am Pendel 1 sind diametral liegend Permanentmagnete
13, 14 befestigt, denen mit der Basis 3 verbundene Luft
spulen 15, 16 zugeordnet sind. Entsprechend der Pendel
bewegung werden die Spulen 15, 16 von einem Strom so durch
flossen, daß die Spule (z. B. 15), auf die sich das Pendel 1
zubewegt, den zugehörigen Magneten (z. B. 13) abstößt,
während die Spule 16 den Magneten 14 anzieht. Schlägt das
Pendel 1 nach der anderen Seite aus, so erfolgt eine Um
polung des Stroms bzw. der Spannung.
Fig. 2 stellt eine mögliche Steuerschaltung für den elektro
dynamischen Antrieb dar. Mit 11, 12 sind wieder die in
Differenz geschalteten Fotoelemente bezeichnet, die über
Widerstände 17, 18 an einen Differenzverstärker 19 ange
schlossen sind. Ein Gegenkopplungswiderstand 20 dient in
bekannter Weise zum Einstellen der erforderlichen Ver
stärkung. Die Luftspulen 15, 16 sind über einen Kondensator
21 an den Ausgang des Differenzverstärkers 19 ange
schlossen. Ein Schalter 22 dient zum Ein- und Ausschalten
des elektrodynamischen Antriebs. Der Kondensator 21
verhindert, daß der Gleichspannungsanteil am Signal des
Verstärkers 19, der die Information über die Gleichge
wichtslage des Pendels 1 (Fig. 1) darstellt, auf die Spulen
15, 16 gelangt und ermöglicht somit die Einstellung des
Kompensatorpendels 1 in eine neue Gleichgewichtslage.
Nur die im wesentlichen von der Pendelunruhe her
rührenden Wechselspannungsanteile der von dem Differenz
fotoempfänger 11, 12 ausgehenden Signale werden in den
Luftspulen 15, 16 wirksam.
In Fig. 3 sind wieder die in Differenz geschalteten
Fotoelemente 11, 12, der Differenzverstärker 19 mit
dem Gegenkopplungswiderstand 20, der Kondensator 21,
die Spulen 15, 16 und der Schalter 22 dargestellt. Der
Differenzverstärker 19 ist wie in Fig. 2 beschaltet und
über einen Kondensator 23 mit dem nichtinvertierenden
(+) Eingang eines zweiten Differenzverstärkers 24
verbunden. Dieser Eingang ist über einen Widerstand 25
an Massepotential gelegt. Das Gegenkopplungsnetzwerk
besteht aus Widerständen 26, 27 und einem Kondensator
28, der die Gleichspannungsverstärkrung des Verstärkers 24
auf Eins herabsetzt. Der Kondensator 23 trennt den Gleich
spannungsanteil im Signal des Differenzfotoempfängers 11,
12, der von der Gleichgewichtslage des Pendels 1 (Fig. 1)
herrührt vom Wechselspannungsanteil und hält ihn von
den Spulen 15, 16 zurück. Diese Wirkungsweise hat den
weiteren Vorteil, daß eine mögliche Übersättigung des
Verstärkers 24 durch eine Dehorizontierung des Pendels 1
verhindert wird, weil das Gleichspannungssignal bereits
abgetrennt wird, bevor die erforderliche Gesamtverstärkung
erreicht wird.
Bei der Steuerschaltung gemäß Fig. 3 kann der Kondensator
21 entfallen, wenn durch andere schaltungstechnische Maß
nahmen, beispielsweise durch off-set-Spannungskompen
sation, gesichert ist, daß der Verstärker 24 keine Rest
gleichspannung an seinem Ausgang hat.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungs
beispiele beschränkt. So kann für die Messung der
Pendellage an Stelle des Differenzfotoempfängers ein
kapazitiver, induktiver o. ä. Geber verwendet werden. Die
Steuerschaltung ist entsprechend dem Geber und dem
erforderlichen Arbeitsbereich veränderbar; es muß nur
ein gleichspannungsfreies Ausgangssignal zur Umpolung
des/der elektrodynamischen Antriebe und proportional
der Pendelauslenkung aus der Nullage erzeugt werden.
Die Polung der Magnete 13, 14 zueinander kann beliebig
sein, es ist nur die Polung jedes Magnetes zu der ihm
zugeordneten Luftspule entscheidend. Somit kann auch
ein gemeinsamer Magnet für zwei Spulen oder eine ge
meinsame Spule für zwei Magnete einer Schwingungsebene
vorgesehen sein. Die Spulen können auch mit einem nicht
ferromagnetischen Kern versehen sein. Die Spulen können
auch am Pendel und die Magnete an der Basis befestigt
sein. Für die Anzahl der Magnete und Spulen ist die
Anzahl der Schwingungsrichtungen maßgeblich. Für jede
Schwingungsrichtung muß mindestens eine Spule mit
einem Magnet und einer Steuerschaltung vorgesehen sein.
Claims (3)
1. Anordnung zum Dämpfen eines mindestens in einer
Ebene schwingenden Pendels, das an einer Basis ge
lagert ist und beim Verändern der Basisneigung eine
neue Gleichgewichtslage einnimmt, wobei zur Erhöhung
der Meßruhe des Pendels in der jeweiligen Gleichge
wichtslage ein Positionsdetektor, eine Steuerschaltung
und ein elektrodynamischer Antrieb vorgesehen sind und
der elektrodynamische Antrieb durch vom Positions
detektor abgegebene Signale über die Steuerschaltung
in Abhängigkeit von der Meßunruhe des Pendels er
regt wird, gekennzeichnet dadurch, daß die Steuer
schaltung Schaltungsmittel zum Aussondern des Gleich
spannungsanteils aus den vom Positionsdetektor er
haltenen Signalen enthält.
2. Anordnung gemäß Patentanspruch 1, gekennzeichnet
dadurch, daß das Schaltungsmittel mindestens ein Konden
sator ist.
3. Anordnung gemäß Patentanspruch 2, gekennzeichnet da
durch, daß die Steuerschaltung einen Schalter ent
hält.
Applications Claiming Priority (1)
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Also Published As
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