DE3114346C2 - Verfahren zur Gewinnung von stickstoffhaltigen aromatischen Kohlenwasserstoffen aus aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von stickstoffhaltigen aromatischen Kohlenwasserstoffen aus aromatischen KohlenwasserstoffgemischenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Stickstoff-Heterocyclen aus aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen, insbesondere aus Steinkohlenteer-Fraktionen mit Hilfe eines porösen, anorganischen Trägers und selektiv wirkenden Elutionsmitteln. Das Aromatengemisch wird im Verhältnis 3 : 1 bis 2 : 5 mit dem Träger vermischt und nacheinander mit einem unpolaren und einem aromatischen Kohlenwasserstoff in eine nahezu stickstofffreie und eine stickstoffreiche Fraktion aufgetrennt. Die Elutionsmittel werden im Kreislauf geführt, und das Trägermaterial thermisch regeneriert. Die stickstoff reiche Fraktion kann entweder direkt oder nach einem einfachen Raffinationsprozeß zur Weiterverarbeitung eingesetzt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Verfahren zur Gewinnung von stickstoffhaltigen aromatischen
Kohlenwasserstoffen aus aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen.
Die wichtigsten Ausgangsstoffe zur Gewinnung von technischen aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen
sind Steinkohlenteeröle. Flüssige Kohlenwasserstoffgemische aus diesen Quellen enthalten neben Kohlenstoff
und Wasserstoff beträchtliche Mengen Heterocyclen, wie 3. B. Sauerstoff-, Schwefel- und Stickstoffverbindungen.
Diese Heterocyclen werden als reine Heteroverbindungen für die Chemische Industrie gewonnen.
Beispielhaft für die Zielrichtung »Gewinnung von reinen Stickstoffverbindungen« ist die Abtrennung von
teerstämmigen Heterocyclen wie Chinolin, Indol oder Carbazol aus Steinkohlenteer.
Zur Gewinnung dieser Verbindungen aus kohlestämmigen Kohlenwasserstofffraktionen werden in der Regel
Extraktionsprozesse oder destillative Raffinationsschritte angewandt (siehe z. B. H.-G.Franck, G. Collin
Steinkohlenteer, Springer-Verlag, Berlin 1968).
Der Nachteil der obengenannten Verfahren besteht darin, daß bei der Gewinnung von technisch reinen
Kohlenwasserstoffgemischen mit Heteroatomen vielstufige Verfahrenskombinationen notwendig sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin ein Verfahren zu entwickeln, mit dem es möglich ist aus Fraktionen
aromatischer Kohlenwasserstoffe stickstoffhaltige Verbindungen in solcher Reinheit zu gewinnen, daß sie direkt
oder beispielsweise nach einmaligem Umlösen einer technischen Weiterverarbeitung zugeführt werden
können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß stickstoffhaltige Aromatenfraktionen 1 mit porösem,
anorganischem Trägermaterial 2 im Verhältnis 3:1 bis 2 :5 in einem Mischer 3 homogenisiert, in eine
Trennsäule 4 gefüllt und mit mindestens zwei unterschiedlichen Elutionsmitteln 5 und 6 bei Drücken von 1
bis 30 bar und Temperaturen unterhalb des Siedepunktes des jeweiligen Elutionsmittels in eine stickstoffarme
7 und eine stickstoffreiche Fraktion 8 aufgetrennt werden, daß die Elutionsmittel 5 und 6 durch Destillation 9
wiedergewonnen und zurückgeführt werden, und daß das Trägermaterial 2 nach thermischer Regeneration 10
zumindest teilweise wiederverwendet wird.
Ohne Bevorzugung einer bestimmten Theorie kann man annehmen, daß sich beim Auftragen der Kohlen-Wasserstoffe
auf dem Trägermaterial, einem Produkt mit großer Oberflächenaktivität, zwischen dem Trägermaterial
und den Stickstoffverbindungen eine besonders starke Assoziation ausbildet, die ein unterschiedliches
Abtrennen und Abspülen der Kohlenwasserstoffe vom Träger ermöglicht
Als geeignete Trägermaterialien haben sich die bei der konventionellen Säulenchromatographie gebräuchlichen
stationären Phasen auf Basis Kieselgel, Aluminiumoxid oder deren Gemische erwiesen.
Dabei treten erwartungsgemäß unterschiedliche Effekte auf, die durch Porenvolumen, Korngrößenverteilung
und Aktivitätsgrade beeinflußt werden. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verweisung von Aluminiumoxid,
sauer aktiv und Kieselgel der Korngröße 0,063 - 0,200 mm erwiesen.
Als Elutionsmittel kommen erfindungsgemäß zur Abtrennung der stickstoffabgereichterten Fraktionen unpolare
Kohlenwasserstoffe, insbesondere Aliphaten wie Alkane G-Ci0 oder Cycloalkane in Betracht. Zur Gewinnung
der stickstoffangereicherten Fraktionen werden erfindungsgemäß aromatische Verbindungen, wie
z. B. Benzol, Toluol, Pyridin, Chinolin und ähnliche Verbindungen oder Gemische daraus angewandt.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand des in der Figur dargestellten Blockschaltbildes beschrieben. Die stickstoffhaltige Aromatenfraktion 1 wird mit einer geringen Menge eines leichtflüchtigen Hilfslösungsmittels 11, wie z. B. Chloroform, verdünnt und auf das im Mischer 3 befindliche Trägermaterial aufgegeben. Nach der Homogenisierung wird das Hilfslösungsmittel 11 im Vakuum abgedampft und über eine Kondensation 12 wieder zurückgeführt.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand des in der Figur dargestellten Blockschaltbildes beschrieben. Die stickstoffhaltige Aromatenfraktion 1 wird mit einer geringen Menge eines leichtflüchtigen Hilfslösungsmittels 11, wie z. B. Chloroform, verdünnt und auf das im Mischer 3 befindliche Trägermaterial aufgegeben. Nach der Homogenisierung wird das Hilfslösungsmittel 11 im Vakuum abgedampft und über eine Kondensation 12 wieder zurückgeführt.
Ebenso ist es möglich, die Aromatenfraktion 1 ohne Hilfslösungsmittel 11 direkt, gegebenenfalls über einen
Wärmetauscher 15, auf das Trägermaterial 2 aufzubringen. Dabei sollte, um Ausdampfungen zu vermeiden, der
Siedebeginn der Aromatenfraktion 1 nicht überschritten werden.
Das rieselfähige homogene Gemisch wird in die Trennsäule 4 gefüllt. Enthält die Aromatenfraktion 1
schwer eluierbare Bestandteile, so ist es sinnvoll, eine geteilte Trennsäule 4 zu verwenden, die bis zu 80% ihres
Volumens mit nicht beladenem Trägermaterial 2 als
Trennzone gefüllt ist. Aufgabe- und Trennzone sind durch eine Filterschicht aus gröberem Material, beispielsweise
Quarzsand voneinander getrennt Im Gegensatz zum Trägermaterial der Aufgabezone ist es
nicht erforderlich, das der Trennzone nach jedem Zyklus zu regenerieren.
Die Trennsäule 4 wird nun mit dem unpolaren EIutionsmittei
5 beschickt, das bevorzugt die nicht stickstoffhaltige Fraktion 7 aus der Aromatenfraktion 1 herauslöst
Das Elutionsmittel 5 wird durch eine vorzugsweise kontinuierliche Vacuumdestillation 9 von der
Fraktion 7 getrennt und im Kreislauf geführt
Anschließend wird in gleicher Weise mit dem aromatischen Elutionsmittel 6 die stickstoffhaltige Fraktion 8
gewonnen.
Wenn die Aromatenfraktion 1 schwer eluierbare Bestandteile 13 enthält können diese mit einem zusätzlichen
Lösungsmittel 14 in umgekehrter Richtung ausgewaschen und wie beschrieben als dritte Fraktion gewonnen
werden.
Das in der Trennsäule verbliebene Elutions- bzw. Lösungsmittel wird unter Vacuum abgedampft und nach
der Kondensation 12 für die Wiederverwendung aufgearbeitet
Unbrauchbar gewordenes Trägermaterial wird der Regeneration 10 zugeführt, wo es bei Temperaturen
von 400—7000C in oxidierender Atmosphäre regeneriert
wird.
Ein analytisches Verfahren wurde unter dem Namen »Extrographie« für Mineralölrückstände eingeführt (J.
Halasz, Erdöl u. Kohle, 1979, 32, 571), wobei die Versuchsdurchführung
nicht an eine technische Realisierung angepaßt, sondern rein analytisch orientiert und
somit besonders aufwendig war. Weitere analytisch ausgerichtete Chromatographie-Verfahren, wie z. B. die
Dünnschichtchromatographie, die lediglich zur Auftrennung geringster Substanzmengen geeignet sind, lassen
sich nicht in einen technischen Maßstab übertragen.
Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß in einem vereinfachten, in technischem Maßstab durchführbaren
Trennverfahren in einem Schritt, ausgehend von relativ geringen Konzentrationen, die selektive An-
und Abreicherung von stickstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen sogar aus kohlestämmigen Produkten präparativ
möglich isi.
Dazu läßt sich das oben beschriebene Verfahren dahingehend
verändern, daß lediglich ein exakter Schnitt der gewünschten stickstoffreichen bzw. stickstoffarmen
Fraktion gezielt eluiert wird, während das restliche Material ohne Verminderung der Trennschärfe in den interessierenden
Bereich beschleunigt abgenommen wird. Ein Vorteil des Verfahrens besteht in der hohen Anreicherung
von Verbindungen, die im Ausgangsmaterial in relativ geringer Konzentration enthalten sind, in nar
einem Verfahrensschritt.
Ein weiterer Vorteil ist die hohe Gesamt-Ausbeute an N-Heterocyclcn, die eine weitgehende technische Isolierung
der im Ausgangsmaterial vorhandenen Substanzen gewährleistet.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist die Möglichkeit, die anorganischen Trägermaterialien wiederholt
einzusetzen. Die Regenerierung des verwendeten und mit geringen Substanzresten verunreinigten Trägers
erfolgt durch Abbrennen im Luftstrom bei 400 —700°C. Regenerierte Trägermaterialien weisen
selbst nach 5 bis 7 Regenerationszyklen gegenüber dem frischen Material noch eine Beladbarkeit von 85% und
eine Trennschärfe von 75% (Verhältnis der erzielten Reinheiten unter gleichen Bedingungen) auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den Beispielen 1 bis 4 näher erläutert, ohne es hierauf zu beschränken.
Ein destillativ gewonnenes Methylnaphthalinöl aus
ίο der Steinkohlenteeraufarbeitung mit einem Indo!-Gehalt
von 2$°k wurde nach Lösen in der l,3fachen Menge
Chloroform auf die l,8fache Gewichtsmenge an Kieselgel 0,063—0,2 mm (Merck), bezogen auf die Menge an
Einsatzöl, aufgebracht Anschließend wurde das Chloroform unter einem Druck von 40 mbar abgedampft
Durch Elution mit der 22fachen Gewichtsmenge n-Hexan wurde bei Raumtemperatur und 3,75 bar Druck eine
indolfreie Fraktion bei einer Ausbeute von 96,4%, bezogen auf das Einsatzöl, gewonnen. Die anschließende
Elution mit der lOfachen Menge To-\>ol erbrachte eine
83,4%ige Indoifraktion, bei einer Ausbeute von 2,7%
(bezogen aufEinsatzmenge).
Es verbleibt ein Rest von 05% auf dem Trägermaterial.
Die Elutionsmittel wurden durch kontinuierliche Destillatioa
bei einem Druck von 40 mbar vollständig abgetrennt und zurückgeführt. Das auf diese Weise gewonnene
Indol kann, so weit dies zur Weiterverarbeitung notwendig ist, durch einfache Destillation zu hohen
Reinheitsstufen verarbeitet werden. Das verunreinigte Kieselgel wird zunächst im Vakuum von Resten des
Lösungsmittels befreit und anschließend in einem zylindrischen von außen beheizten Behälter bei Temperaturen
von 4500C von oben zugeführt und dort unter Luftzutritt
im Gegenstrom die organische Phase abgebrannt Nach dem Abkühlen kann das Trägermaterial
erneut mit aromatischen Kohlenwasserstoffgemische;!
belegt und in die Trennung eingesetzt werden. Der Verlust an Beladekapazität per Regenerationszyklus. liegt
bei weniger als 4%.
Ein destillativ gewonnenes Methylnaphthalinöl aus der Steinkohlenteeraufarbeitung mit einem Indol-Gehalt
von 2,5% wurde auf 140- 1500C erhitzt und durch Vermischen auf die l,8fache Gewichtsmenge an Kieselgel,
Korngröße 0,063 - 0,2 mm (Merck), bezogen auf die Menge an Einsatzöl, aufgebracht Es wurde durch Elution
mit der 22fachen Gewichtsmenge η-Hexan bei Raumtemperatur und 3,5 bar Druck eine indolfreie
Fraktion bei einer Ausbeute von 96,0%, bezogen auf das Einsatzöl, gewonnen. Die anschließende Elution mit der
lOfac/seii Menge Toluol erbrachte eine 83,1 %ige Indol-Fraktion,
bei einer Ausbeute von 2,7%.
Es verbleibt ein Rest von 1.3 % auf dem Tiägermaierial,
das wie in Beispiel 1 regeneriert wurde. Die Elutionsmittel werden wie in Beispiel 1 zurückgewonnen
und zurückgeführt.
Das bei der Primärdestillation von Steinkohlenrohteer anfallende Anthracenöl mit einem Carbazolgehalt
von 2.4% wurde in gleicher Weise behandelt, auf das Aluminiumoxid, neutral aktiv (Riedel-de HaSn) aufgebracht
und in die Elutionskolonne eingefüllt, wie im Beispiel 1 beschrieben. Durch Elution mit der 25fachen Gewichtsmenge
η-Hexan bei Raumtemperatur und 5,3 bar
Druck erhält man eine carbazolfreie Fraktion mit 84,0%iger Ausbeute, bezogen auf das eingesetzte Anthracenöl.
Die nachfolgende Behandlung mit der ^fachen Menge Toluol ergibt eine 26,7%ige Carbazol-Fraktion
mit einer Ausbeute von 8,1%. Anschließend 5 werden mit der 15fachen Menge Pyridin weitere 5,9%
Substanz gewonnen. Es verbleibt ein Rest von 2,0% auf dem Trägermaterial. Die Fraktionen wurden durch Vakuumdestillation
bei 40 mbar Druck vom Lösungsmittel befreit, das im Kreislauf geführt wurde. io
Zur weiteren Carbazol-Anreicherung wurde die gewonnene Carbazol-Fraktion in der 6,5fachen Gewichtsmenge Chlorbenzol bei 90-100° C gelöst. Die Lösung
wurde auf 00C abgekühlt und das entstehende Kristallgut
abfiltriert und getrocknet. Man erhält dabei ;5 89%iges Carbazol in einer Ausbeute von 85.5%, bezogen
auf den Carbazolgehalt des eingesetzten Anthracenols.
Das Hauptprodukt ist somit von dem störenden Siedebegleiter Carbazol frei und kann zur Anthracenge- 20
winnung verwendet werden. Das dabei gewonnene Carbazol dient als Ausgangsprodukt zur Herstellung von
Farbstoffen, Insektiziden und Spezialkunststoffen.
Das verunreinigte Aluminiumoxid wird zunächst im Vakuum von Resten des Lösungsmittels befreit und an- 25
schließend in einem zylindrischen, von außen beheizten Behälter bei Temperaturen von 7000C von oben zugeführt
und dort unter Luftzutritt im Gegenstrom die organische Phase abgebrannt.
Nach dem Abkühlen kann das Trägermaterial erneut 30 mit aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen belegt
und in die Trennung eingesetzt werden. Der Verlust an Beladekapazität liegt bei ca. 3%.
B e i s ρ i e I 4
Bei der Gewinnung von Anthracen aus Steinkohlenteerölen
fällt ein Produkt an, das ca. 31 % Anthracen und 25% Carbazol enthält. Dieses Substanzgemisch wird im
Hilfslösungsmittel Chloroform bei ca. 45°C und einem Verhältnis von 1 :0,9 gelöst und auf die 0,75fache Menge
an Aluminiumoxid, sauer aktiv (Riedel-de-Haen) aufgebracht. Danach wird das Hilfslösungsmittel durch Vakuumdestillation
quantitativ entfernt. Das so belegte Trägermaterial wird in die Aufgabezone der Trennsäule
eingefüllt, deren untere Hälfte als Trennzone ausgebildet und mit reinem Aluminiumoxid, neutral aktiv, gefüllt
ist.
Bei der Elution mit der 25fachen Menge n-Hexan, bezogen auf die pingesetzte Substanz, fällt in 64,5%iger
Ausbeute eine stickstofffreie Fraktion an. Die nachfolgende Behandlung mit der 12fachen Menge Toluol liefert
in 22,8%iger Ausbeute (bezogen auf die eingesetzte Substanz) eine 82,6%ige Carbazol-Fraktion.
Durch Elution mit der lOfachen Menge Pyridin gewinnt
man eine weitere Fraktion in 8,0%iger Ausbeute. Auf dem Trägermaterial verbleiben 4,7% Substanz. Die
Fraktionen werden — wie bereits beschrieben — durch Vakuumdestillation vom Lösungsmittel befreit
Die Regeneration des Trägermaterials der Aufgabezone erfolgt wie im Beispiel 3. Das Trägermaterial der
Trennzone wird erst nach 5 Zyklen regeneriert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
65
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnimg von stickstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen aus aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen,
dadurch gekennzeichnet,
daß Fraktionen der Aufarbeitung von Steinkohlenteer (1) mit porösem, anorganischem
Trägermaterial (2) aus Aluminiumoxid, sauer aktiv, oder Kieselgel der Korngröße 0,063—0,2 mm im
Verhältnis 3:1 bis 2 :5 in einem Mischer (3) homogenisiert,
in eine Trennsäule (4), die in eine Aufgabe- und eine Trennzone unterteilt ist wobei die mit reinem
Trägermaterial gefüllte Trennzone maximal 80% des Säulenvolumens ausmacht, gefüllt und mit
einem unpolaren Kohlenwasserstoff (5) als Elutionsmittel
für die stickstoffarme Fraktion (7) und einer aromatischen Verbindung (6) als Elutionsmittal für
die stickstcffreiche Fraktion (8) bei Drücken von 1
bis 30 bar and Temperaturen unterhalb des Siedepunktes des jeweiligen Elutionsmittels (5, 6) in eine
stickstoffarme (7) und eine stickstoffreiche Fraktion (8) aufgetrennt werden, daß die Elutionsmittel (5,6)
durch Destillation wiedergewonnen und zurückgeführt werden, und daß das Trägermaterial (2) nach
thermischer Regeneration (10) zumindest teilweise wiederverwendet wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur besseren Durchmischung die aromatischen
Kohlenwasserstoffgemische (1) vor dem Aufgeben auf das Trägermaterial (2) im Mischer (3)
bis auf Temperaturen unterhiib ihres Siedebeginns erhitzt oder mit einem leichtflüchtigen Hilfslösungsmittel
(11) verdünnt werden, da. nach dem Durchmischen im Vakuum verdampft, verflüssigt und der
Wiederverwendung zugeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das verunreinigte Trägermaterial
(2) nach Waschen mit einem weiteren Lösungsmittel und Trocknen unter Vakuum bei 400-700° C
in oxidierender Atmosphäre regeneriert wird.
Priority Applications (4)
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DE19813114346 DE3114346C2 (de) | 1981-04-09 | 1981-04-09 | Verfahren zur Gewinnung von stickstoffhaltigen aromatischen Kohlenwasserstoffen aus aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen |
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