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Eckverbinder für Unterflurinstallation
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Eckverbinder zum Verbinden von
Kanälen der Unterflurinstallation, die bei Richtungsänderungen oder Verzweigungen
unter Gehrung zusammenstoßen und die einen Stirnrand und einem tieferen Auflagerand
für Abdeckungen aufweisen.
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Installationskanäle, wie sie zum Verlegen von elektrischer Installation
unter Flurebene üblich sind, sind im Prinzip trogförmige Kanäle, die unter der Oberfläche
eines Fußbodens angeordnet und durch Abdeckungen im Niveau der Oberfläche abgeschlossen
sind. Solche Kanalsysteme weisen Justiereinrichtungen auf, um den Stirnrand des
Kanals auf das Niveau der Oberfläche in einem Gebäuderaum auszurichten. Solche Kanalsysteme
müssen Richtungsänderungen und Verzweigungen ermöglichen. In der Praxis benötigt
man also winkelförmige Kanalstücke, sowie Kanalstücke in T- und Kreuzform.
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Solche verschiedenartigen Formstücke sind auf unterschiedlichste Art
mit hohem Aufwand herzustellen. Um das zu vermeiden, geht man auch einen anderen
Weg, wonach auf der Baustelle die Kanäle bzw. die Seitenprofile für den Zusammenbau
solcher Kanäle nach besonderen Zuschnittsanweisungen stumpf abgeschnitten werden.
Hierbei benötigt man vorgefertigte Verbindungslaschen, um die Zuschnitte zu einem
Formstück zusammenzuschrauben. Wegen der unsymmetrischen Profile, die bei Kanalsystemen
üblich sind, entstehen im Bereich der Stoßstellen unbefriedigende Ubergänge.
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Diese sind auch unzureichend unterstützt, was bei der Montage, insbesondere
der nachträglich zu montierenden Teppichschutzleisten
und Abdeckungen
störend ist.
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Man hat daher auch Seitenprofile auf der Baustelle auf Gehrung geschnitten,
um sauberere Dbergänge zu erreichen. Wegen der spitz zulaufenden Formstücke bei
einem Gehrungsschnitt fallen die geringsten Abweichungen jedoch stark auf, so daß
man besonderes Gerät, zumindest eine Kreissäge, benötigt und außerdem hängt das
Arbeitsergebnis vom handwerklichen Können stark ab. Bei Zuschnitten auf der-Baustelle
verkürzen außerdem die herausgeschnittenen und abgeschnittenen Teile die auf Bestellung
angelieferte Kanalmenge, so daß zeitraubende Nachbestellungen erforderlich sind.
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Die bisherigen Kanalsysteme weisen also an den Kreuzungs-und Verzweigungsstellen
entweder keine saubere Ausführung und ausreichende Unterstützung, also keine ausreichende
Tragkraft, auf oder sie benötigen eine Vielfalt von Kanaltypen und eine entsprechend
aufwendige Lagerhaltung. Bei beiden Arten ist die Disposition auf einer Baustelle
verhältnismäßig zeitraubend und daher kostspielig.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man ein in der Planung
einfach und flexibel zu handhabendes Kanalsystem entwickeln kann, wenn es gelingt,
einen universell verwendbaren Eckverbinder zu entwickeln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eckverbinder zu entwickeln,
der es zu einem Kanalsystem ermöglicht, Richtungsänderungen sowie Verzweigungen
zu erzielen, die sich auf der Baustelle leicht und ohne Verschnitt herstellen lassen
und die sowohl technisch als auch ästhetisch befriedigen.
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Die Lösung der geschilderten Aufgabe besteht darin, daß ein Profilkörper
im wesentlichen nur einen Gehrungsbereich
bildet, wobei seine Schenkel
in ihrem Profil dem der zu verbindenden Kanäle angepaßt sind, und daß seinen Stirnrand
zumindest eine Stellschraube trägt. Durch einen solchen Profilkörper als Bauteil
für eine Ecke kann man leicht Richtungsänderungen, Verzweigungen sowie Kanalabschlüsse
und gegebenenfalls auch Kanaldosen in Sonderabmessungen zusammen mit Ergänzungskörpern
aufbauen, wobei solche Ergänzungskörper Kanalseitenwände darstellen. Diese Ergänzungskörper
können Formstücke oder Stangenware sein, von der durch gerade einfache Schnitte
erforderliche Längen abgenommen werden. Die für die Baustelle überschlägig errechnete
Kanallänge der zu installierenden Kanäle wird dabei nicht verkürzt, sondern ergänzt,
so daß die Planung einen zusätzlichen Sicherheitsspielraum gewinnt.
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Der Profilkörper für den Eckverbinder kann einen als Druckgußteil,
vorzugsweise aus Aluminium oder Kunststoff ausgebildeten Stirnrand aufweisen sowie
Seitenbleche, die in der tiefsten Lage bis unter den Stirnrand reichen, und in einem
abgekröpften Bodenbereich einen Standfuß bilden.
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Wenn die Stellschraube zum einregulieren der Höhe der Kanaloberkante
von der tiefsten Lage zu einer höheren einreguliert wird, gleiten dann der Tragrand
und das Seitenblech teleskopartig auseinander.
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Einen einfachen Aufbau erzielt man dadurch, daß der Profilkörper den
Gehrungsbereich der kürzeren Stoßstelle, also das Inneneck, bildet und daß der andere
Gehrungsbereich durch einen korrespondierenden Profilkörper für das Außeneck sowie
durch Ergänzungskörper gebildet wird.
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Eine gute Verbindung zwischen Eckverbinder und den geraden Kanalteilen
erzielt man bei einem Druckgußteil, wenn an seinen Schenkeln Verbindungsstege angeformt
sind, die in Führungsschienen in den Seitenwänden der Kanäle hineinpassen.
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Die Stellschraube des Eckverbinders für die Niveauregulierung kann
vorteilhafterweise eine gewöhnliche Kopfschraube sein, die durch einen Spannbügel
gesichert ist, der hinter den Schraubenkopf greift, wobei der Spannriegel durch
eine Schraube zum Stirnrand verspannbar ist. Die Stellschraube kann in eine Gewindebuchse
eingreifen, die beim Profil körper des Innenecks hinter der Ecke angeordnet und
beim Profilkörper des Außenecks vor der Ecke angeordnet ist. Hierdurch wird für
den Eckverbinder der einfache Aufbau einer bekannten Bodendose, nach DE-PS 19 08
480, genutzt.
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Beliebige Winkel lassen sich mit einem einzigen Eckverbinder verwirklichen,
wenn der Profilkörper des Eckverbinders an der gedachten Stoßstelle mit einer Achse
versehen ist und aus zwei um die Achse umklappbaren Teilen besteht, wobei der Auflagerand
beider Teile so auf Gehrung geschnitten ist, daß beide Auflageränder in der Stellung
für das Außeneck unter dem kleinsten gewünschten Winkel aneinanderstoßen. Für die
meisten Anwendungsfälle wird der kleinste gewünschte Winkel ein 90° Winkel sein.
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Die Erfindung soll anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden: In Fig. 1 ist ein Eckverbinder in
der Ausführung als Außeneck zusammen mit einem Kanalteil wiedergegeben. Das Kanalteil
kann als Ergänzungskörper verstanden werden.
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In Fig. 2 ist ein Eckverbinder in der Ausführung als Inneneck zusammen
mit einem abgeschnittenen und teilweise abgebrochen wiedergegebenen Kanalteil dargestellt.
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In Fig. 3 ist die Draufsicht auf einen Winkelabzweig wiedergegeben,
der durch zwei Eckverbinder und zwei Ergänzungskörper am Außeneck realisiert ist.
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In Fig. 4 ist ein T-Abzweig in der Draufsicht dargestellt.
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Hierzu werden zwei Eckverbinder in der Ausführung als Inneneck und
ein Ergänzungskörper verwandt.
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In Fig. 5 ist die Draufsicht auf eine Kanalkreuzung wiedergegeben,
die durch vier Eckverbinder in der Ausführungsform als Inneneck aufgebaut ist.
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In Fig. 6 ist in der Draufsicht ein Kanalstück dargestellt, das durch
zwei Eckverbinder in der Ausführungsform als Außeneck und einen Ergänzungskörper
an. der Abschlußseite hergestellt ist.
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In Fig. 7 ist der Aufbau einer Unterflurdose in Sonderabmessung aus
vier Eckverbindern in der Ausführungsform als Außeneck und vier Ergänzungskörpern
aufgebaut.
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In Fig. 8 ist die Bodendose in Sonderabmessung nach Fig. 7 in Seitenansicht
wiedergegeben.
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In Fig. 9 ist in perspektivischer Darstellung, teilweise nach Art
einer Explosionsdarstellung, die Anwendung der Eckverbinder nach der Erfindung veranschaulicht.
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In Fig. 10 ist ein Winkelabzweig in perspektivischer Darstellung wiedergegeben.
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In Fig. 11 ist ein T-Abzweig in perspektivischer Darstellung veranschaulicht.
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In Fig. 12 ist eine Kreuzverzweigung eines Kanalsystems in perspektivischer
Darstellung veranschaulicht. Der Kanal besteht hier im wesentlichen nur aus Profilstücken
für die Stirnränder, die die Seitenwände zusammen mit Seitenblechen bilden. Die
Stellschrauben sind auf eine höhere Position als die niedrigste Lage einreguliert.
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In Fig. 13 ist ein besonders ausgebildeter Eckverbinder veranschaulicht,
der sowohl ein Außeneck als auch Inneneck bilden kann und der es außerdem ermöglicht,
Kanäle unter verschiedenartigen Winkeln zusammenstoßen zu lassen.
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Die nach außen ragenden Auflageprofile dienen gleichzeitig als Estrichanker.
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In Fig. 14 ist ein mit dem Eckverbinder nach Fig. 13 gebildetes Außeneck
veranschaulicht.
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In Fig. 15 ist ein mit dem Eckverbinder nach Fig. 13 gebildetes Inneneck
dargestellt.
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Der Eckverbinder nach Fig. 1 besteht aus einem Profilkörper 1, der
den Stirnrand aus Tragrand 2 und einem tieferen Auflagerand 3 für Abdeckungen aufweist.
Der Profilkörper bildet ersichtlich nur einen Gehrungsbereich und nicht einen ganzen
Kanalteil. Es stoßen also gedanklich zwei auf Gehrung geschnittene Kanalteile zusammen
und diese bilden einen einheitlichen Formkörper. Die Schenkel des Profilkörpers
l sind in ihrem Profil dem der zu verbindenden Kanäle, beispielsweise dem Ergänzungskörper
4 nach Fig. 1 angepaßt. Seinen Stirnrand, aus Tragrand 2 und Auflagerand 3, trägt
eine Stellschraube 5. Der Profilkörper 1 weist im Ausführungsbeispiel einen als
Druckgußteil, vorzugsweise Aluminium oder Kunststoff, ausgebildeten Stirnrand auf
sowie Seitenbleche 6, die in der tiefsten Lage bis unter den Tragrand 2 reichen.
In einem abgekröpften Bodenbereich können die Seitenbleche 6 einen Standfuß 7 bilden.
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Der Profilkörper 1 kann Verbindungsstege 8. aufweisen, die beispielsweise
an einem Druckgußteil angeformt sind, und die in Führungsschienen 9 in den Seitenwänden
der Kanäle einpassen.
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Der Eckverbinder nach Fig. 2 ist als Inneneck ausgebildet.
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Der Profilkörper 1 bildet den Gehrungsbereich der kürzeren Stoßstelle,
also das Inneneck. Durch einen korrespondierenden Profilkörper für das Außeneck
sowie einen Ergänzungskörper 4 kann der andere Gehrungsbereich für die gegenüberliegende
Kanalseitenwand gebildet werden, beispielsweise bei einem Winkelabzweig nach Fig.
3. Hierfür genügen zwei Ergänzungskörper 4.
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In der Darstellungsweise nach Fig. 3 bestehen die in einer
Richtungsänderung
von 900 zu verbindenden Kanäle 10 im wesentlichen aus Seitenwänden 11, in die ein
Bodenblech eingelegt werden kann, um einen trogförmigen Kanal zu bilden, oder die
auch direkt auf dem Boden, höhenreguliert durch Stellschrauben 12, angeordnet sein
können. Hierbei lassen sich die Seitenwände 11 an plattenförmigen oder schienenförmigen
Abstandshaltern 12 befestigen. Für einen Winkelabzweig nach Fig. 3 genügt also im
wesentlichen ein Eckverbinder in der Ausführung als Inneneck und einer in der Ausführung
als Außeneck.
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Die Stellschraube 5 nach Fig. 1 kann vorteilhafterweise jeweils eine
gewöhnliche Kopfschraube sein, die durch einen Spannbügel 13 gesichert ist, indem
er hinter den Schraubenkopf greift. Der Spannbügel 13 wird dabei durch eine Schraube
14 zum Stirnrand verspannt. Die Stellschraube 5 greift in einfachsten Fall in eine
Gewindebuchse 15 ein, die beim Profilkörper des Innenecks hinter der Ecke angeordnet
ist. Beim Profilkörper der Außenecke ist sie vor der Ecke angeordnet.
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Beim T-Abzweig nach Fig. 4 genügen im wesentlichen zwei Eckverbinder
in der Ausführung als Inneneck und ein Ergänzungskörper 4.
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Eine Kanalkreuzung, auch als Kreuzungsabzweig bezeichnet, läßt sich
nach Fig. 5 im wesentlichen allein durch vier Eckverbinder in der Ausführung als
Inneneck herstellen.
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In Fig. 5 ist die Aufsicht auf die Profilkörper 1 der Eckverbinder
dargestellt.
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Mit zwei Eckverbindern in der Ausführungsform als Außeneck und einem
Ergänzungskörper 4 läßt sich ein beliebig breiter Abschluß für ein Kanalendstück
nach Fig. 6 herstellen.
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Eine Kanaldose in Sonderahmessung erhält man nach Fig. 7 durch vier
Eckverbinder in der Ausführungsform als Außeneck und vier Ergänzungskörper 4. In
Fig. 7 sind die Eckverbinder in Aufsicht auf ihren Profilkörper 1 dargestellt.
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Die Seitenbleche 6 können dabei durchgehend verwandt werden, wie es
aus Fig. 8 zu ersehen ist.
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ln Fig. 9 ist veranschaulicht, wie mit Eckverbindern nach der Erfindung
der Sockel eines Verteilerschrankes 16, eines sogenannten Standverteilers, nach
Art eines Baukastensystems aufgebaut werden kann. Zwischen den Profilkörpern 1 der
Eckverbinder ist ein Unterflurkanal 10 angeordnet, der an den Endseiten durch Ergänzungskörper
4 abgeschlossen ist. Falls der Sockel eine Breite hat, die durch einen gängigen
Unterflurkanal nicht gebildet werden kann, kann der Unterflurkanal durch Bauteile
für Seitenwände gebildet werden und wieder durch entsprechende Ergänzungskörper
4 abgeschlossen werden. Wesentlich ist hierbei, daß dadurch ein universell verwendbarer
Sockel für Verteilerschränke oder ähnliche Einrichtungen entsteht. Der Abstand der
Seitenwandteile kann durch Abstandshalter 17 sichergestellt werden. Im Ausführungsbeispiel
ist ein T-Abzweig veranschaulicht, der in einen vorgebildeten Unterflurkanal 10
übergeht, wobei dieser Unterflurkanal auch wiederum durch Seitenwandbauteile hergestellt
werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist schließlich noch ein niedriger Kanal 18
dargestellt, der auf dem Boden befestigt ist und unterhalb der Bodenoberfläche in
den Sockel des Verteilerschranks 16 mündet. Der Kanal 10 außerhalb des Sockelbereiches
ist durch plattenförmige Abdeckungen 19 abgedeckt.
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Beim Winkelabzweig nach Fig. 10 zur Richtungsänderung des Unterflurkanals
und beim T-Abzweig nach Fig. 11 dienen in den dargestellten Ausführungsbeispielen
Stellschrauben 5 nach Art der Stellschraube der Eckverbinder zur
Niveauregul
ierung. t) i e Eckverbi nder werden wieder durch Profilkörper 1 und hicitenwandte
ile @ gebildet. Mit den Seitenwänden der anschließendeii Unterfiurkanäie sind die
Eckverbinder durch Verbindungsstege 8, die an ihren Schenkeln angeformt sind, verbundeii
wobei Schrauben 20 die Verbindungsstege 8 gegen den Boden der Fiihrungsschienen
9 abdrücken und gegen deren offene Ränder drücken.
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In Fig. 12 ist veranschaulicht, wie eine Kanalkreuzung durch Eckverbinder
mit ihren Profilkörpern 1 gebildet ist und die anschließenden Unterflurkanäle aus
Seitenwandteilen aufgebaut sind. Eckverbinder und Untt rflurkanäle 10 sind auf eine
gemeinsame obere Abschlußhöhe einreguliert.
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Die Eckverbinder bilden auch i Kreuzungsbereich einen sauberen und
unterstützten Ubergang.
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Beim Eckverbinder nach Fig. 13 ist ein Profilkörper 1 an der gedachten
Stoßstelle mit einer Achse 21 versehen und aus zwei Teilen 22 und 23 ausgebildet,
die um die Achse 21 umklappbar sind, wie es mit den Pfeilen 34 veranschaulicht ist.
Der Auflagerand 3 beider Teile 22 und 23 ist so auf Gehrung geschnitten, daß beide
Auflageränder in der Stellung für die Außenecke unter dem kleinsten gewünschten
Winkel aneinander stoßen. Die Anordnung für ein Außeneck ist in Fig. 14 und die
Anordnung für ein Inneneck ist in Fig. 15 veranschaulicht.
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7 Patentansprüche 15 Figuren
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