Leitungskanal zur Verlegung und Montage von elektrischen Leitungen, Kabeln und Anschluss- apparaten an Wänden und Brüstungen, insbesondere Fensterbrüstungen Bei der Erstellung neuzeitlicher Büro-, Verwaltungs- und Fabrikationsgebäuden wird immer mehr Wert auf einen möglichst grossen Tageslichteinfall gelegt. Aus die sem Grunde bestehen die Fassaden solcher Bauten weit gehend nur noch aus schmalen Tragsäulen und dazwi schenliegenden grossen Fensterflächen.
Anderseits ist aber auch das Bedürfnis nach vermehrten Anschluss- möglichkeiten für Stark- und Schwachstromanlagen, für Telephonapparate oder dgl. in solchen Zweckbauten er heblich angestiegen. Bei der oben geschilderten moder nen Bauweise wird aber die Unterbringung der notwen digen elektrischen Installationen wie auch die Montage der zugehörigen Anschlussapparate, z. B. Steckdosen, immer schwieriger. In den Tragsäulen des Gebäudes können diese Apparate wegen Platzmangels und auch wegen der Betonarmierung, die nicht beschädigt werden darf, in der Regel nicht untergebracht werden.
Eine Ver legung und Montage der elektrischen Installationen im Fussboden ist zwar möglich, aber nicht in allen Fällen zweckmässig. Zur Behebung der genannten Mängel hat man schon unter den Fensterbrüstungen Leitungskanäle angebracht, welche die elektrischen Leitungen und Ka bel sowie die zugehörigen Anschlussapparate enthalten, wie z. B. Steckdosen, Schalter, Sicherungen, Signallam pen usw. Solche Leitungskanäle können entweder nur von Tragsäule zu Tragsäule oder durchgehend auf der ganzen Länge der Gebäudewände angeordnet werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun einen Lei tungskanal der genannten Art, der zur Verlegung und Montage von elektrischen Leitungen, Kabeln und An- schlussapparaten an Wänden und längs Brüstungen, ins besondere Fensterbrüstungen dient.
Der Leitungskanal weist eine im Querschnitt C-för- mige Rinne auf, die an ihrer offenen Längs- und Vorder seite mit einem Abdeckstreifen versehen ist und die elektrischen Leitungen, Kabel und Anschlussapparate aufnimmt.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenfläche der Rückwand der Rinne eine sich über die ganze Länge des Leitungskanals erstrek- kende Verankerungs-Profilscheibe fest angeordnet ist, an welcher Befestigungsvorrichtungen für die Anschluss- apparate und für Haltebolzen zum Befestigen des Ab deckstreifens verstellbar und abnehmbar festgeklemmt sind und dass der Abdeckstreifen aus einem polymeren Kunststoff besteht.
In der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh- rungsbeispieles und in den zugehörigen Zeichnungen ist der Leitungskanal gemäss der Erfindung veranschau licht.
Fig. 1 zeigt einen Abschnitt eines waagrecht verlau fenden Leitungskanals in perspektivischer Ansicht; Fig. 2 stellt einen Querschnitt nach der Linie II-11 in Fig. 3 durch den Leitungskanal dar; Fig. 3 zeigt den Leitungskanal im waagrechten Längsschnitt nach der Linie III-III in Fig. 2, und zwar von unten gesehen.
Der dargestellte Leitungskanal weist eine im Quer schnitt C-förmige Rinne 10 auf, die z. B. aus Stahlblech besteht und an ihrer vorderen Längsseite offen ist. Die geschlossene Rückwand 11 der Rinne 10 wird beim Montieren des Leitungskanals in der Regel vertikal an geordnet, wobei die zwei Flankenwände 12 der Rinne 10 dann üblicherweise waagrecht verlaufen. An der offenen Vorder- und Längsseite der Rinne 10 ist ein Abdeck- streifen 13 lösbar angebracht. Letzterer besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff, z.
B. Polyvinyl- chlorid, und weist an jeder seiner Längskanten einen rückwärts vorspringenden Versteifungsrand 14 auf. Diese Versteifungsränder 14 ruhen in einander gegen überliegenden, im Querschnitt L-förmigen Sitzen 15, welche durch das gleiche Materialstück wie die übrige Rinne 10 dadurch gebildet sind, dass die Flankenwände 12 an der offenen Längsseite der Rinne 10 je eine nach gekröpfte Partie 15a und dann eine gegen die hinten ab,
- andere Flankenwand abgekröpfte Partie 15b aufweisen. Gegenüber den beiden Flankenwänden 12 sind die Sitze 15 gegeneinander hin versetzt, wobei jeder Sitz 15 mit der benachbarten Flankenwand 12 durch einen Steg 16 verbunden ist, der ebenfalls durch entsprechende Ab kröpfung des Materialstückes der Rinne 10 gebildet ist. Die zwei Stege 16 liegen in der gleichen, zur Rückwand 11 der Rinne 10 parallelen Ebene wie die Aussen- und Vorderseite des Abdeckstreifens 13.
An der Innenfläche der Rückwand 11 ist eine sich über die ganze Länge des Leitungskanals erstreckende Verankerungs-Profilschiene 20 befestigt, die symme trisch zur Längssymmetrieebene der Rinne 10 ausgebil det ist und C-förmigen Querschnitt mit gegeneinander vorspringenden Längsrändern 21 aufweist. Die offene Längsseite der Profilschien. 20 ist dem Abdeckstreifen 13 zugekehrt.
Die Verankerungs-Profilschiene 20 dient zur Aufnahme von nachfolgend beschriebenen Befesti gungsvorrichtungen zum Festhalten des Abdeckstreifens 13 und verschiedener elektrischer Anschlussapparate, die nach Bedarf im Leitungskanal angeordnet werden können.
Der Abdeckstreifen 13 ist mittels Schrauben 25 mit mehreren Haltebolzen 26 verbunden, die in Abständen voneinander rechtwinklig zu der Rückfläche des Strei fens 13 stehen. Jeder Haltebolzen 26 weist an seinem hinteren Ende einen Gewindesatz 27 auf, der eine Scheibe 28 durchdringt und in einen als Gewindemutter ausgebildeten Ankerschuh 29 eingeschraubt ist. Der Ankerschuh 29 befindet sich im Innenraum der Ver- ankerungs-Profilschiene 20 und hintergreift deren bei den Längsränder 21.
Mittels des Gewindeansatzes 27 wird der Ankerschuh 29 gegen die Innenseite der Längs ränder 21 gezogen, während gleichzeitig die Scheibe 28 von aussen gegen die Längsränder 21 gepresst ist. Auf diese Weise wird die durch die Teile 26 bis 29 gebildete Befestigungsvorrichtung an der Profilschiene 20 unver rückbar festgeklemmt. Es ist jedoch zu bemerken, dass vor dem Festziehen des Gewindeansatzes 27 die gesamte Befestigungsvorrichtung 26 bis 29 längs der Profil schiena 20 stufenlos an jede beliebige Stelle verschoben werden kann.
Zwischen dem geschlossenen Rückensteg 22 der Profilschiene 20 und dem Ankerschuh 29 ist eine an letzterem befestigte Druckfeder 30 eingeschaltet, wel cher die Aufgabe zukommt, den Ankerschuh 29 bei voll ständig ausgeschraubtem Gewindeansatz 27 mit einem gewissen Druck gegen die Längsränder 21 der Profil schiene 20 zu pressen, damit der Ankerschuh gegen un gewollte Bewegung in der Profilschiene gesichert und das Einschrauben des Gewindeansatzes 27 erleichtert ist. Eine gewollte Verschiebung des Ankerschuhes 29 samt der Feder 30 ist dennoch unter Überwindung des durch die Feder 30 hervorgerufenen Widerstandes mög lich.
In den Fig. 1 und 3 sind zwei Anschlussapparate 31 und 32 sichtbar, nämlich eine Steckdose 31 für Licht strom und eine Kabelanschlussdose 32 für eine Tele- phon-Teilnehmerstation. Gemäss Fig. 3 steht die Steck dose 31 mit einer Brücke 33 in Verbindung, die auf zwei Z-förmigen Winkelstücken 34 montiert ist. Jedes dieser Winkelstücke 34 liegt mit seinem einen Schenkel auf der Aussenseite der Längsränder 21 der Veranke- rungs-Profilschiene 20 auf.
Eine den genannten Schen kel durchdringende Schraube 35 ist, analog zum Ge windeansatz 27 der Haltebolzen 26, in einen als Ge windemutter ausgebildeten Ankerschuh 29' einge schraubt. Letzterer ist genau gleich wie der bereits be schriebene Ankerschuh 29 ausgebildet und in der Profil schiene 20 angeordnet. Durch Festziehen der Schrauben 35 sind die Winkelstücke 34 und die zugehörigen An kerschuhe 29' an den Längsrändern 21 der Profil schiene 20 festgeklemmt. Vor dem Festziehen der Schrauben 35 kann jedoch die Steckdose 31 samt der durch die Teile 33, 34, 35 und 29' gebildeten Befesti gungsvorrichtung längs der Profilschiene 20 stufenlos an jede beliebige Stelle verschoben werden.
Die Kabelanschlussdose 32 ist durch eine völlig ana loge Befestigungsvorrichtung mit Winkelstücken 34', Schrauben 35 und Ankerschuhen 29' an der V.eranke- rungs-Profilschiene 20 festgeklemmt.
Im Abdeckstreifen 13 sind Öffnungen 37 und 38 ausgeschnitten, die an die Deckplatten der Anschluss- apparate 31 und 32 angepasst sind. Da der Abdeck- streifen 13 aus einem polymeren Kunststoff besteht, las sen sich die Öffnungen 37 und 38 verhältnismässig leicht mit Hilfe eines Schneidwerkzeuges anbringen, beispiels weise mit Hilfe eines Kreisringfräsers mit Zentrierzap- fen. Ein solches.
Schneidwerkzeug kann von Hand be dient werden und ermöglicht auch das nachträgliche Anbringen zusätzlicher Öffnungen nach Bedarf, um weitere Anschlussapparate in den Leitungskanal ein bauen zu können.
Gewünschtenfalls sind die Enden des Leitungskanals je durch eine Endplatte 40 verschlossen (Fig. 3), an de ren Innenseite ein Winkelstück 41 befestigt ist. Durch den abstehenden Schenkel des Winkelstückes 41 geht eine Schraube 42 hindurch, die in einen als Gewinde mutter ausgebildeten Ankerschuh 29" eingeschraubt ist. Letzterer ist genau gleich wie der oben beschriebene Ankerschuh 29 ausgebildet und im Innern der Profil schiene 20 angeordnet. Mittels der Schraube 42 sind das Winkelstück 41 und der Ankerschuh 29" an den Längs rändern 21 der Profilschiene festgeklemmt, wodurch die Endplatte 40 befestigt ist.
Oberhalb der Verankerungs-Profilschiene 20 (wenn der Leitungskanal waagrecht verlaufend montiert ist) be findet sich ein aus einem Blechstreifen gebildetes Trag organ in Form eines Kännels 43, der an der Innenseite der Rückwand 11 der Rinne befestigt ist und sich über die ganze Länge des Leitungskanals erstreckt. Der Kän- nel 43 weist in Abständen voneinander angeordnete Durchbrechungen 44 auf und hat zwei Aufgaben zu er füllen: Einmal dient er zum Auflegen von elektrischen Leitungsdrähten und Kabel, die an den erforderlichen Stellen durch die jeweils nächstliegende Durchbrechung 44 hindurch zu den zugehörigen Anschlussapparaten ge führt werden können.
Des weitern bewirkt der Kännel 43 eine Unterteilung des Innenraumes der Rinne 10 in zwei getrennte Abteile zur Aufnahme von elektrischen Leitungen und Kabel für verschiedene Stromarten oder Spannungen. Es ist zweckmässig, im Kännel 43 die Lei tungen und Kabel für Schwachstrom- oder Telephon- Installationen unterzubringen, während die Leitungen und Kabel für Starkstrom auf die untere Flankenwand 12 der Rinne 10 aufgelegt werden.
Wenn die Länge der Rinne 10 ein gewisses Mass, beispielsweise 2 m, übersteigt, kann sie aus zwei oder mehr in Längsrichtung hintereinander angeordneten Teilstücken bestehen, zwischen denen eine Stossfuge 45 (Fig. 3) vorhanden ist. Zweckmässig ist dann auch der Abdeckstreifen 13 in gleicher Weise unterteilt. Zum lös baren Verbinden von zwei aneinander angrenzenden Teilstücken der Rinne 10 sind Klemmstücke 46 und 47 vorgesehen, welche die Stossfuge 45 überbrücken und durch zwei Schrauben 48 miteinander in Verbindung stehen.
Das eine Klemmstück 47 befindet sich im Innern der Profilschiene 20 beider Teilstücke der Rinne 10 und hintergreift deren Längsränder 21, während das andere Klemmstück 46 eine an die Aussenseite der Längsränder 21 anliegende Platte ist. Die Schrauben 48 gehen durch das Klemmstück 46 hindurch und sind in Gewindeboh rungen des andern Klemmstückes 47 eingeschraubt. Beim Festziehen der Schrauben 48 werden die beiden Klemmstücke 46 und 47 gegeneinander gezogen und an den Längsrändern 21 der Profilschiene 20 jedes Teil stückes der Rinne 10 festgeklemmt. Zwischen dem Rückensteg 22 der Profilschiene 20 und das Klemm stück 47 sind zwei Druckfedern 49 eingeschaltet, die am Klemmstück 47 befestigt sind und letzteres bei gelösten Schrauben 48 gegen unbeabsichtigte Verschiebung längs der Profilschiene 20 sichern.
Die Ankerschuhe 29, 29' und 29" sowie das Klemm stück 47 können Abschnitte des gleichen entsprechend profilierten Profilstabes sein.
Der beschriebene Leitungskanal hat eine Reihe von Vorteilen, die grösstenteils ohne weiteres aus der vor stehenden Beschreibung ersichtlich sind. Unter den hauptsächlichen Vorteilen sind zu erwähnen: Der Lei tungskanal ermöglicht eine technisch und ästhetisch ein wandfreie Verlegung und Montage von elektrischen Lei tungen, Kabeln und Anschlussapparaten an Wänden und längs Brüstungen, insbesondere Fensterbrüstungen. Die über die ganze Länge des Leitungskanals durch gehende Verankerungs-Profilschiene 20 und die darauf abgestimmten Befestigungsvorrichtungen 27 bis 30 bzw.
34, 35, 29' gestautem das lösbare Anbringen der An- schlussapparate und der Haltebolzen 26 zum Befestigen des Abdeckstreifens 13 an jeder beliebigen Stelle längs der Profilschiene 20. Die gleiche Verankerungs-Profil- schiene 20 erlaubt auch das Anbringen von Endplatten an den Enden des Leitungskanals sowie eine einfache und lösbare Verbindung zweier in Längsrichtung hinter einander angeordneter Teilstücke der Rinne 10.
Weil der Abdeckstreifen 13 aus einem polymeren Kunststoff be steht, können die nötigen Öffnungen 37 und 38 für die Deckplatten der Anschlussapparate 31 und 32 an Ort und Stelle nach Bedarf mühelos ausgeschnitten werden. Des weitern wird die Isolation des Leitungskanals durch den aus polymerem Kunststoff bestehenden Abdeck- streifen 13 erheblich verbessert, was zu einer grösseren Sicherheit beiträgt. Schliesslich hat der Leitungskanal auch ein wohlgefälliges Aussehen.