-
Magazin für Etiketten in einer Etikettiermaschine
-
Die Erfindung betrifft ein Magazin für Etiketten in einer Etikettiermaschine,
das in einer Führung in Längsrichtung verschiebbar ist und mit einem von einer Steuereinrichtung
gesteuerten Antrieb zwischen einer vorderen Position und einer hinteren Position
bewegbar ist und eine offene Stirnseite für die Entnahme von durch nur an den Rändern
gehaltenen Etiketten aufweist, die im Magazin verschiebbar und in Richtung der offenen
Stirnseite des Magazins druckbeaufschlagt sind.
-
Etikettiermaschinen sind bekannt, bei denen dem Magazin nur dann ein
Etikett entnommen wird, wenn das entnommene Etikett auch auf einen zu etikettierenden
Gegenstand übertragen werden kann. Fehlt in einer Reihe zu etikettierender Gegenstände
ein Gegenstand, dann wird dieses Fehlen von einem Überwachungsorgan einer Steuereinrichtung
festgestellt und das Etikettenmagazin aus der vorderen Position in die hintere Position
bewegt, so daß das Entnahmeelement kein Etikett dem Etikettenmagazin entnehmen kann.
-
Für die Entnahme des nächsten Etiketts muß das Magazin
dann
wieder in die vordere Position bewegt werden. Für das Zurück- und Vorbewegen stehen
nur sehr kurze Zeiten zur Verfügung. Bei einer Etikettierstation mit drei Entnahmeelementen
und einer Leistung von ca. 55.000 Etikettierungen pro Stunde stehen für das Vor-
und Zurückbewegen insgesamt nur 0,2 Sekunden zur Verfügung. Das bedeutet, daß der
lose im Magazin eingesetzte Etikettenstapel hohen Beschleunigungen ausgesetzt ist.
-
Diese Beschleunigungskräfte in VeLbindllrl!l mix dem 13eharrungsvermögen
des Etikettenstapels aufgrund seiner trägen Masse führt dazu, daß der Etikettenstapel
zu schwimmen beginnt. Eine saubere Abnahme der Etiketten, unter Abwälzen der Aufnahmefläche
des Entnahmeelementes auf der Etikettenstapel-Vorderseite, ist dann nicht mehr gewährleistet.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Magazin für Etiketten
in einer Etikettiermaschine zu schaffen, bei dem das "Schwimmen" des Etikettenstapels
im Magazin zumindest vermindert ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemän dadurch gelöst, daß zur Sicherung
der Etiketten gegen Verschieben im Magazin, entgegen der Richtung der offenen Stirnseite,
ein steuerbares Klemmittel, ein Anschlag od. dgl. vorgesehen ist, das oder den die
Steuereinrichtung in Abhängigkeit von der Bewegung des Magazins aus der vorderen
in die hintere Position vor Erreichen der hinteren Position und aus der hinteren
Position in die vordere Position vor Verlassen der hinteren Position wirksam werden
läßt.
-
Da bei der Erfindung die Etiketten im Magazin beim Zurück- und Vorbewegen
des Magazins gegen Verschieben gesichert sind, kommt es nicht zum Schwimmen des
Etikettenstapels.
-
Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung löst die Steuereinrichtung
das Klemmittel, den Anschlag od.dgl.
-
nach einer Zeitverzögerung, die mindestens gleich der Zeit für die
Bewegung des Magazins ist. Befindet sich nämlich das Magazin in der hintereWPosition
und soll es hier mit neuen Etiketten gefüllt werden, muß das Klemmmittel oder der
Anschlag gelöst sein, damit die neuen Etiketten in das Magazin eingefüllt werden
können.
-
Vorzugsweise ist als Element zur Sicherung gegen Verschieben ein Anschlag
vorgesehen, der die Etiketten im Magazin auf der der offenen Stirnseite abgewandten
Seite hintergreift und mit den Etiketten in Richtung der offenen Stirnseite bewegbar
ist, wobei der Anschlag durch ein steuerbares Gesperre im Magazin blockierbar ist.
Ein solcher Anschlag stützt den im Magazin befindlichen Etikettenstapel ab. Wird
das Magazin aus der vorderen Position in die hintere bewegt und bei Erreichen der
hinteren Position plötzlich abgebremst, können die Etiketten aufgrund ihres Beharrungsvermögens
diese Bewegung nicht weiter fortsetzen. Umgekehrt wird die Bewegung des Magazins
aus der hinteren Position in die vordere Position unmittelbar auf die Etiketten
übertragen. Äuch in diesem Fall können sie nicht in der Position verbleib, sondern
werden sofort vorbewegt.
-
Die Druckbeaufschlagung der Etiketten in Richtung der vorderen offenen
Stirnseite des Magazins erfolgt in der Regel durch einen die Etiketten auf der der
offenen, vorderen Stirnseite abgewandten Seite hintergreifenden Schieber. Nach einer
Ausgestaltung der Erfindung kann der Schieber gleichzeitig den Anschlag bilden.
-
Das Gesperre kann auf einer längs des Magazins verlaufenden und vom
Magazin getragenen Schiene blockierbar sein.
-
Als Gesperre eignet sich ein Reibgesperre. Ein solches Gesperre kann
in Längsrichtung des Magazins stufenlos den Anschlag blockieren. Um den Anschlag
im Magazin auf einfache Weise umsetzen zu können, kann er um eine zur Längsachse
des Magazins parallele Achse verschwenk- und/ oder quer zur Längsachse des Magazins
verschiebbar sein.
-
Vorzugsweise ist der Anschlag am Gesperre befestigt.
-
Die Verschiebung quer zur Längsachse des Magazins ist vor allem dann
notwendig, wenn oberhalb des Magazins, z.B. bei zwei übereinander angeordneten Magazinen,
für das untere Magazin nicht genügend Freiraum vorhanden ist.
-
Als Antriebe für das Magazin und für den Sperrer des Gesperres eignen
sich Zylinderkolbenanordnungen.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert.
-
Im einzelnen zeigen Fig. 1 eine Ftikettierstat ion einer l:tikettiermaschine
mit einem vor- und zurücksteuerbareii Magazin für Etiketten in schematischer Darstellung
und in Aufsicht, Fig. 2 das Magazin gemäß Fig. 1 mit Antrieb in Seitenansicht,
Fig.
3 ein Gesperre für den Schieber eines Magazins im Axialschnitt, Fig. 4 den unteren
Kasten des Etikettenmagazins im Querschnitt und Fig. 5 das Etikettenmagazin im vorderen
Bereich in Aufsicht.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Etikettierstation besteht aus einem rotierenden
Träger 1, auf dem drei rotierende oder oszillierende Entnahmeelemente 2, 3, 4 angeordnet
sind, einer rotierenden Leimwalze 5, einem Magazin 6 für Etiketten und einem rotierenden
Greiferzylinder 7. Der Antrieb und die Geometrie einer solchen Etikettierstation
sind bekannt (DE-OS 2 435 568).
-
Bei einer solchen Etikettierstation wälzen sich die Entnahmeelemente
2 bis 4 mit ihren gekrümmten Aufnahmeflächen an den verschiedenen Stationen ab,
und zwar an der Leimwalze 5, wo sie beleimt werden, an der Vorderseite des vom Magazin
6 aufgenommenen Etikettenstapels, dem sie dabei ein Etikett entnehmen, und dem Greiferzylinder
7, an den sie das entnommene Etikett abgeben. Sofern ein Etikett: entnommen werden
soll, befindet sich das Ma-Magazin 6 in der dargestellten vorgesteuerten Position.
-
Sofern jedoch ein Entnahmeelement kein Etikett entnehmen soll, wird
das Magazin 6 zurückgesteuert, so daß sich die Aufnahmefläche des Entnahmeelementes
2 bis 4 nicht an der vorderen Stapelseite abwälzen kann. Dadurch wird eine Etikettenentnahme
verhindert.
-
Das in- der Zeichnung dargestellte Magazin 6 besteht aus zwei übereinander
angeordneten Kästen 8, 9, und zwar für ein Bauchetikett und ein Brustetikett. Die
Kästen 8, 9 sind oben und hinten offen, so daß von oben oder von hinten Etiketten
stapelweise eingelegt werden können. An der vorderen Stirnseite weisen die Kästen
8, 9 Führungsleisten 10, 11 für die Etiketten mit nach innen gerichteten Haken auf,
die den Etikettenstapel zurückhalten. Nur mittels der Entnahmeelemente 2 bis 4 ist
es möglich, die Etiketten zu entnehmen. Zum Vorschieben der Etiketten greifen in
die Kästen 8, 9, zwischen die Etiketten,pLattenförmige Schieber 12 ein, die jeweils
von einem über eine Umlenkrolle 13 geführten Zugmittel 14 in Richtung der vorderen
Stirnseite gezogen werden. Die Zugkraft wird von einer Aufwickelrolle 15, 16 aufgebracht,
die ihrcrseits von einer Spiralfeder gespannt ist.
-
Die beiden Kästen 8, 9 werden von einem gemeinsamen Träger 17 getragen,
der verschiebbar auf einer Schiene 19 gelagert ist. Die Schiene 19 wird von einer
Konsole 20 des Maschinengestells getragen. Die Konsole 20 trägt ferner einen als
Zylinderkolbenanordnung ausgebildeten Antrieb 21, dessen bewegliche Kolbenstange
22 am Träger 17 angekuppelt ist. Die Zylinderkolbenanordnung 21 ist zweiseitig beaufschlagbar.
Zur Ansteuerung ist ein Ventil 23 vorgesehen. Mit diesem Antrieb läßt sich das Magazin
8, 9, geführt auf der Schiene 19, vor- und zurücksteuern.
-
Jeder Schieber 12 der beiden Kästen 8, 9 ist winkelsteif, aber aufgrund
eines Langloches quer zur Magazinlängsachse verschiebbar, an einer Führungshülse
24, 25 befestigt, die ihrerseits drehbar und verschiebbar auf einer rohrförmigen
Schiene 26, 27 gelagert ist. Die Hülse 24 hat eine radiale
Bohrung,
in der ein Sperrer 28 beweglich gelagert ist.
-
Wird der Sperrer 28 in Richtung der Führungsschiene 26 druckbeaufschlagt,
blockiert er die Hülse 24 auf der Schiene 26.
-
Für die Druckbeaufschlagung des Sperrers 28 ist eine Zylinderkolbenanordnung
vorgesehen, die aus einem den Sperrer 28 stirnseitig tragenden Zylinderkolben 29
und einem an der Hülse 24 angeschlossenen Zylindergehäuse 30 besteht. Über eine
Zufuhrleitung 31 kann dem Zylinderraum 32 Druckmittel zugeführt werden. An dem Zylinderkolben
29 ist eine Zugstange 33 angeschlossen, über die eine Feder 34 den Zylinderkolben
29 und damit auch den Sperrer 28 von der Schiene 26 zurückzieht, damit die Hülse
24 bei fehlender Druckbeaufschlagung des Kolbens 29 auf der Schiene 26 leicht verschiebbar
ist.
-
Dio Zufuhr des Druckmittels über die Leitung 31 erfolgt über olll
Stcuerven-til 35. Beiden Steuerventilen 23, 35 ist eine gemeinsame Speiseleitung
36 zugeordnet.
-
Solange ein nicht dargestelltes überwachungsorgan kein Signal für
einen in der Reihe der zu etikettierenden Gegenstände fehlenden Gegenstand liefert,
befindet sich das Magazin in der vorderen Position und der Sperrer 28 wird ausschließlich
von der Feder 34 beaufschlagt, so daß die Hülse 29 frei verschiebbar auf der Schiene
26 ist. Sobald aber das Fehlen eines Gegenstandes an eine im einzelnen nicht dargestellte
Steuereinrichtung gemeldet wird, werden deren Ventile 23, 35 angesteuert.
-
Unter Berücksichtigung der Ansprechzeiten der an dem Steuervorgang
beteiligten Teile ist die Steuereinrichtung derart ausgelegt, daß bei der Zurückbewegung
des Magazins 6 aus der vorderen Position in die hintere Position die Gesperre 24,
25 bereits die zugehörigen Schieber 12 auf den Schienen 26, 27 blockieren, bevor
das Magazin 8, 9 die hintere Position erreicht. Dadurch ist gewährleistet, daß beim
Abbremsen des Magazins in der hinteren Position die Etiketten im Magazin 8, 9 aufgrund
ihres Beharrungsvermögens in der Bewegung nicht nach hinten ausweichen. Weiter ist
die Steuereinrichtung derart ausgelegt, daß die Vorbewegung des Magazins 8, 9 aus
der hinteren Position in die vordere Position erst erfolgt, nachdem die Gesperre
24, 25 wirksam geworden sind. Ein Verzögerungsglied in der Steuereinrichtung sorgt
dafür, daß die Blockierung für eine gewisse Zeit, mindestens für die Zeit des Steuervorganges,
aufrechterhalten bleibt. Danach wird die Blockierung gelöst, damit für ein eventuelles
Nachfüllen des Magazins der Schieber 12 verschoben werden kann.