DE3110559C2 - Vollsynthetisches Zellkulturmedium - Google Patents
Vollsynthetisches ZellkulturmediumInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein vollsynthetisches Zellkulturmedium, das zusätzlich zu den üblichen Bestandteilen von Kulturmedien mindestens zwei ungesättigte Fettsäuren und/oder mindestens ein Flavanoid und/oder mindestens ein Ubichinon und/oder Vitamin U und/oder Mevalolacton enthält. Das Zellkulturmedium der Erfindung enthält vorzugsweise kein Serum, jedoch mindestens ein definiertes Protein, insbesondere hochreines, molekulareinheitliches Serumalbumin. Das Zellkulturmedium eignet sich insbesondere zur Verwendung zur Kultur von eukariontischen Zellen, wie Leukozyten, Fibroplasten, Endothel- und Herzmuskelzellen.
Description
medium der Erfindung zusätzlich mindestens ein definiertes
Protein, das in einer besonders bevorzugten Ausführungsform hochreines, molekular einheitliches
Serumalbumin ist
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann
das vollsynthetische Zellkulturmedium der Erfindung
noch weitere, für die Kultur von eukaryontischen Zellen, wie Leukozyten, günstige Verbindungen aus den
Stoffklassen der Polyhydroxyverbindungen und Zucker, Aminosäuren und Peptide, Nucleoside und Nucleosidbasen,
anionischen Verbindungen und/oder Vitamine enthalten, deren Verwendung in den bekannten Kulturmedien
nicht üblich ist
Vorzugsweise ist das Zellkulturmedium der Erfindung frei von Tensiden, Schwermetallsalzen und Farbstoffen,
die die Zellen schädigen und die Gewinnung der gewünschten Zellprodukte aus der Kulturlösung stören
können.
Das Zellkulturmedium der Erfindung eignet sich in hervorragender Wei^e zur Kultur von eukaryontischen
Zellen, wie Knochen-narkszellen, Endothelzeilen, Herzmuskelzellen
und insbesondere von Leukozyten, während deren Kultur zelluläre Sekrete erzeugt werden.
Diese hervorragende Eignung des Kulturmediums der Erfindung ist auf seine stoffliche Zusammensetzung zurückzuführen,
die eine Reihe von besonders wertvollen Stoffen für die Erhaltung des Lebens der Zellen und ihr
Wachstum einschließt Die Art dieser zusätzlichen Verbindungen wird nachstehend im einzelnen erläutert. Ihre
besondere Eignung in Zellkulturmedien wurde bisher nicht beschrieben. D?.s Zellkulturmedium der Erfindung
schädigt also die zu kultivierenden Zellen nicht, sondern fördert im Gegenteil ihr Wachstum in Hervorragender
Weise und ermöglicht somit auch die Gewinnung von zellulären Sekretprodukten, wie Medial ..ren, in besonders
günstiger Weise.
Außer zur Zellkultur mit dem Ziel der Gewinnung zellulärer Sekrete eignet sich das Zellkulturmedium der
Erfindung auch für Kulturen, deren Ziel die biologische Untersuchung der Zellen und ihrer Funktionen ist. Beispiele
für solche Kulturen sind die Anlegung von ZeIlstammünien,
die Untersuchung der Motilität von Zellen, Zellklonierung und Zelltypisierung. Das Zellkulturmedium
eigent sich sowohl für Suspensions- und Schichtkulturen als auch für Diffusionskulturen an Membranen.
Ein zweiter wesentlicher Vorteil des vollsynthetischen Zellkulturmediums der Erfindung besteht darin,
daß die während der Kultur entstandenen Proteine und andere gewünschte Produkte verhältnismäßig leicht aus
der Kulturlösung gewonnen werden können, da diese kein die Gewinnung erschwerendes Proteingemisch
(Serum) enthält, sondern nur wenige definierte, vorzugsweise ein einziges, bestimmtes Protein.
Nachstehend werden die Bestandteile des erfindungsgemäßen Kulturmediums im einzelnen erläutert, wobei
zunächst die üblicherweise in solchen Medien verwendeten Stoffgruppen aufgeführt werden.
Eine erste wesentliche Stoffgruppe in Kulturmedien sind Salze. Unter diese Gruppe fallen als notwendige
Bestandteile Alkali- und Erdalkalimetallionen, wie Na-, K-, Mg- und Ca-Ionen als Kationen, sowie Chlorid·,
Phosphat-, Sulfat-, Carbonat- und Acetationen als Anionen. Die Verwendung von Salzen mit den vorstehend
genannten Ionen ist in den Zellkulturmedien für die Erhaltung der Lebensfunktionen der Zellen erforderlich.
Eine zweite wichtige Stoffgruppe in Kulturmedien sind Zucker und Zuckerderivate. Zu dieser Gruppe gehören
als notwendige und übliche Bestandteile beispielsweise Glucose, Ribose, 2-Desoxy-D-ribose und
myo-Inosit
Aminosäuren und ihre Derivate sind eine dritte wesentliche Stoffgruppe in Zellkulturmedien. Oblicherweise
werden Gemische aus den natürlich vorkommenden Aminosäuren verwendet, wobei einzelne Aminosäuren,
wie Carnitin und L-Ornithin, in den bekannten Kulturmedien
fehlen. Bekannt ist ferner auch die Verwendung bestimmter Peptide, wie Glutathion.
ίο Eine weitere Gruppe von Stoffen, die in den herkömmlichen
Kulturmedien enthalten sind, sind Nucleotide, Nucleoside und ihre Derivate, beispielsweise Adenin,
Adenosin, Guanin, Thymidin, Uracil und Hypoxanthia
Schließlich sind in den üblichen Zellkulturmedien auch verschiedene Vitamine, Vitaminoide und Coenzyme
enthalten, wie Ascorbinsäure, Biotin, Pantothenat, Ergocalciferol, Riboflavin, Vitamin A, Vitamin Bi2, Pyridoxal
und Nicotinamid. Als zusätzliches Steroid ist ferner die Verwendung von Cholesterin in Kulturmedien
bekannt-
Nach Bedarf werden den bekannten Kulturmedien auch Antibiotika, wie Penicillin oder Streptomycin, zugesetzt
Üblicherweise enthalten diese Kulturmedien außerdem Tenside, Schwermetallionen und Farbstoffe.
Die vorstehend genannten Stoffe werden in zahlreiche Kombinationen als iCulturmedien zur Zellkultur
verwendet Üblicherweise wird den aus den genannten Stoffen erhaltenen wäßrigen Lösungen Serum zugesetzt,
wenn eine langer dauernde Zellkultur notwendig oder gewünscht ist.
Das Kulturmedium der Erfindung zeichnet sich durch folgende Unterschiede gegenüber den bekannten Kulturmedien
aus:
1. Das Medium der Erfindung enthält zusätzlich zu den vorstehend bezeichneten üblichen Stoffgemischen
wenigstens eine der folgenden Komponenten:
mindestens zwei ungesättigte Fettsäuren,
mindestens ein Flavanoid,
mindestens ein Ubichinon,
Vitamin U,
Mevalolacton.
mindestens ein Flavanoid,
mindestens ein Ubichinon,
Vitamin U,
Mevalolacton.
Die ungesättigten Fettsäuren sind als Vitamin F bekannt Sie erweisen sich als wertvolle Synthesebausteine
für die zu kultivierenden Zellen, insbesondere im Fall von Leukozytenkultureri. Als ungesättigte Fettsäuren
kommen vorzugsweise ölsäure, Linolsäure und Linolensäure
und ihre Derivate in Frage. Das Zellkulturmedium der Erfindung enthält mindestens zwei dieser Säuren,
um das Nahrungsangebot für die Zellen auf einer breiten Basis zu halten. Die ungesättigten Fettsäuren
sind im Zellkulturmedium der Erfindung in einer Menge von 0,1 bis 20 μίτιοΙ/Ι enthalten.
Flavanoide (Bioflavanoide) sind als Flavonderivate und als Vitamin P bekannt. Auch diese Stoffgruppe erweist
sich wegen seiner günstigen Wirkungen auf ZeIlmembranen als wertvoller Bestandteil für die zu kultivierenden
Zellen, insbesondere Leukozyten und Endothelzeilen. Bevorzugt für die Verwendung im Zellkulturmedium
der Erfindung sind Flavanoide, wie Morin, insbesondere solche mit einem L-Rutinose- oder einem
L-Rhamose-Rest, wie Rutin, Hesperidin und Querc'trin. Besonders wirksam ist Rutin, das auch wegen seines
verhältnismäßig niedrigen Preises bevorzugt ist. Die Flavanoide sind im Zellkulturmedium der Erfindung in
einer Menge von 0,1 bis 50 μΐηοΐ/ΐ, vorzugsweise von 1
bis 20 μπιοΐ/i enthalten.
Ubichinone sind Coenzyme, die als Elektronenüberträger bei biologischen Oxidationsprozessen beteiligt
sind und bei der oxidativen Phosphorylierung eine Rolle spielen. Auch diese Stoffgruppe stellt deshalb einen
wertvollen Bestandteil des Zellkulturmediums der Erfindung dar. Beispiele für geeignete Ubichinone sind
Ubichinon Q30 und Ubichinon Q50 (Coenzym Qio). Die
winnung zellulärer Mediatoren wäre die mögliche gleichzeitige Entstehung humoraler Mediatoren für die
Identifizierung der gewünschten Produkte sehr ungünstig. Es würde erhebliche Schwierigkeiten bereiten, bei
der Isolierung festzustellen, ob'ein bestimmter Mediator humoraler oder zellulärer Herkunft ist und ob er aus der
Spezies der Zellen oder derjenigen des Serums stammt Außerdem ist es nicht sinnvoll, Zellen in aufwendigen
Arbeitsvorgängen zunächst von Serum und anderen
Ubichinone sind im Medium der Erfindung in einer 10 Körperflüssigkeiten abzutrennen, um sie dann wieder
Menge von 0,01 bis 20 μιτιοΐ/ΐ enthalten, wobei die mit (Fremd-)Seren zu versetzen. Ferner können ungün-Obergrenze
nur durch den hohen Preis dieser Verbindungen und ihre Löslichkeit bestimmt wird. Bevorzugt
ist ein Bereich von 0,05 bis 2,0 μΐηοΐ/ΐ.
ist ein Bereich von 0,05 bis 2,0 μΐηοΐ/ΐ.
Vitamin U (DL-Methylmethioninsulfoniumchlorid) ist
ebenfalls ein wertvoller Bestandteil des Zellkulturmediums, der für das Gedeihen der Zellen günstig ist. Das
Vitamin. U wird in einer Menge von 0,1 bis 20 μιηοΐ/ΐ
eingesetzt
Mevalolacton p.S-Dihydroxy-a-methyl-tf-valerolac- 20 Erfindung ist deshalb normalerweise proteinfrei und
ton) ist ein wichtiger biochemischer Baustein für die eignet sich aus diesem Grund auch ':■.■; Untersuchungen
Biosynthese der Isoprenoide und deshalb für das Zellwachstum von großem Vorteil. Es wird in einer Menge
von 0,5 bis 30μηιο1/Ι, insbesondere von 1 bis 15 μπιο!/!
eingesetzt
von 0,5 bis 30μηιο1/Ι, insbesondere von 1 bis 15 μπιο!/!
eingesetzt
Jede der vorstehend als Kennzeichen des Mediums
der Erfindung genannten Komponenten (ungesättigte
Fettsäuren, Flavanoid, Ubichinon, Vitamin U, Mevalolacton) ergibt bereits bei alleinigem Zusatz zu einem _ _ =
der Erfindung genannten Komponenten (ungesättigte
Fettsäuren, Flavanoid, Ubichinon, Vitamin U, Mevalolacton) ergibt bereits bei alleinigem Zusatz zu einem _ _ =
Zellkulturmedium üblicher Zusammensetzung eine be- 30 freier Form toxisch wären. Aus den genannten Gründen
trächtliche Verbesserung der Wachstums- und Lebens- wird im Medium der Erfindung bevorzugt auch mindebedingungen
der Zellen. Diese kommen beispielsweise stens ein Protein verwendet, jedoch, um die mit der
durch die Beurteilung der Lebensfähigkeit der Zellen Verwendung von Proteingemischen Undefinierter Zunach
Beendigung der Kultur zum Ausdruck. Demnach sammensetzung (Serum) verbundenen Nachteile zu verwird
die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe be- 35 meiden, nur ein Protein oder ein Gemisch aus vorzugsreits
durch ein Zellkulturmedium gelöst, das nur eine der weise wenigen definierten Proteinen. Besonders bevorvorstehend
bezeichneten Komponenten zusätzlich zu zugt enthält das Zellkulturmedium der Erfindung nur
den üblichen Bestandteilen eines Kulturmediums ent- ein definiertes Protein.
näit· Spezielle Beispiele für Proteine sind Serumaibumin,
3evorzugte Ausführungsformen des Zellkulturme- 40 Fibrinogen, Ovalbumin und ähnliche Proteine, die nicht
diums der Erfindung enthalten mindestens zwei der ge- oder nur in definierter Weise zur Mediatorbildung befähigt
sind. Das bevorzugte Protein im Zellkulturmedium der Erfindung ist Serumalbumin, da es als Träger für
hydrophobe Stoffe und als Wirkstoff auf Zslloberflä-45
chen besonders gut geeignet ist. Um d;e vorteilhaften
Wirkungen des Proteinzusatzes zu erhalten, muß das Protein (Serumaibumin) mindestens in einer Menge von
0,5 μπιοΙ/1 in der Kulturlösung enthalten sein.
Das Zellkulturmedium der Erfindung kann auch mehrere
Proteine enthalten, solange diese definiert sind und nicht oder nur in definierter Weise zur Mediatorbildung
befähigt sind.
stige Immunreaktionen in heterologen Systemen das Gedeihen der Zellen und die Beurteilung der Sekretionsreaktionen
stören.
Der Serumzusatz dient normalerweise als Proteinquelle im Zellkulturmedium und zur Verbesserung des
Oberflächenverhaltens (Chemokinesis) der Zellen. Verhältnismäßig kurze Zeit können die Zellen auch ohne
Proteine am Leben erhalten werden. Das Medium der
über die Chemokinesis und Chemotaxis der Zellen, bei denen Proteine stören können. Für die länger dauernde
Kultur von Zellen, insbesondere Leukozyten, ist jedoch ein Zusatz eines Proteins zu dem Zellkulturmedium aus
mehrer -n Gründen bevorzugt.
Ohne Protein im ZeHkulturmedium sind die Zellen nicht motil (keine Chemokinesis). Ferner wird ein Protein
als Träger für hydrophobe Moleküle benötigt, die in
nannten Komponenten in beliebiger Auswahl, wobei wiederum die Zweierkombinationen bevorzugt sind, bei
denen eine Komponente mindestens zwei ungesättigte Fettsäuren sind.
Durch die Kombination mehrerer dieser Komponenten
wird eine noch größere Verbesserung der Kulturbedingungen erreicht. Spezielle Beispiele für besonder?
günstige Kombinationen der zusätzlichen Komponenten des Mediums sind:
a) zwei oder drei ungesättigte Fettsäuren und ein Flavanoid;
b) die Kombination nach a) + ein Ubichinon,
c) die Kombination nach a) + Vitamin U;
d) zwei oder drei ungesättigte Fettsäuren, Vitamin U und Mevalolacton;
e) ein Flavanoid, ein Ubichinon und Mevalolacton;
f) alle möglichen Kombinationen mit vier der Komponenten;
g) die Kombination aller Komponenten.
3. Leben den vorstehend unier a) bis c) genannten Merkmalen kann sich das Medium der Erfindung noch
durch weitere, wanlweise vorhandene Komponenten
auszeichnen, die in herkömmlichen Medien nicht üblich sind. Hierzu gehören:
60 —
2. Obwohl Serum ein das Leben der Zellen förderndes komplexes Substanzgemisch ist, das aus diesem Grund
in herkömmlichen Zellkulturmedien weit verbreitet ist, ist seine Verwendung im Medium der Erfindung nicht
bevorzugt. Die Gründe dafür sind: Bei der Verwendung des Mediums zur Kultur von Leukozyten und der Ge-
anionische Stoffe, nämlich Citronen-, Bernstein- und/oder Brenztraubensäure. Diese Verbindungen
sind weitere wertvolle Nahrungsstoffe für uas Gedeihen der Zellen, insbesondere bei Leukozytenkulturen.
Sie können in einer Menge von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,? bis 1 μΐηοΙ/l enthalten sein.
Polyhydroxyverbindungen, Zucker und Zuckerderivate, nämlich Xylitol, D-Xylose, D-Galactose,
Glycerin und/oder Glucurono-^Lacton. Auch die-
se Verbindungen sind wertvolle Nahrungsmittel: sie können einzeln oder im Gemisch in einer Menge
von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0.2 bis 2 μπιοΙ/Ι im Zellkulturmedium
der Erfindung enthalten sein.
— Aminosäuren und Derivate, nämlich L-Ornithin.
Sarcosin und Taurin. Auch diese in Zellkulturmedien ungewöhnlichen Aminosäuren erweisen sich
als sehr wertvolle Nahrungsbestandteile bei der Kultur von Leukozyten. Diese Verbindungen können
im Medium der Erfindung einzeln oder im Gemisch in einer Menge von 0,05 bis 2, vorzugsweise
0.1 bis 1 μπιοΙ/Ι enthalten sein.
— Carnitin und Carnosin. Carnitin (3-Hydroxy-4-[trimethylammonio]-buttersäure-beta:n)
dient im Fettsäurestoffwechsel als Übertrager von Acylgruppen und hat Vitamincharakter. Carnosin (N-p1-Alanyl-L-histidin)
hat eine noch weitgehend unbekannte Funktion, ist aber in Geweben weit verbreitet.
Beide Stoffe sind wertvolle Aufbaustoffe für das Wachstum der Zellen. Carnitin kann im Medium
in einer Menge von 1 bis 200, insbesondere von 10 bis 100 μίτιοΙ/Ι. Carnosin in einer Menge von 0.1
bis 20. insbesondere von 1 bis 10μπιοΙ/1 enthalten
sein.
— Nucleoside und Nucieosidbasen. nämlich Cytidin,
Guanosin, 5-Methylcytosin und/oder Uridin. Auch
diese Verbindungen sind in herkömmlichen Zellkulturmedien unüblich, jedoch als Bausteine der
Nahrung für Zellteilungen wertvoll. Diese Stoffe können in einer N! %nge von 0,01 bis 1, vorzugsweise
0,02 bis 03 μπιοΙ/Ι einzeln oder im Gemisch im Kulturmedium
der Erfindung enthalten sein. Nucleotide werden dem Medium der Erfindung im Gegensatz
zu bekannten Medien vorzugsweise nicht zugesetzt, da sie als solche nicht in die Zellen aufgenommen
werden.
> .tU.,.1..^, ,.u.,,,,^,1 TIlU,,..,, ,>., li-lT.HllJP,-_.-Kl1jriJ,-1,4-naphthochinon).
Vitamin Ki enthält den wichtigen Phytolrest. Der Zusatz dieses Vitamins bewirkt
ein besonders günstiges Wachstum der Zellen, insbesondere bei Leukozytenkulturen. Es kann in einer
Menge von 0,1 bis 2, vorzugsweise 0.2 bis 1 μπιοΙ/Ι im Zellkuiturmedium der Erfindung eingesetzt
werden.
45
4. Es enthält vorzugsweise kein Tensid, kein Schwermetallsalz und keinen Farbstoff.
Tenside, die in den bekannten Zellkulturmedien vermutlich dazu dienen sollen, hydrophobe Stoffe in Lösungen
zu halten, sind im Medium der Erfindung störend, da sie sich ungünstig airt das Reinigungsverhalten und die
Struktur der von den Zellen sekretierten Proteine, wie Mediatoren, auswirken können. Schwermetallionen
werden im Zellkuiturmedium der Erfindung vermieden, da sie die Aktivität der sekretierten Proteine durch Verbindung
mit den Suifhydrylgruppen schädigen und das Redoxpotential des Kulturmediums stören können. Außerdem
fördern sie die Zersetzung einiger Vitamine, wie Vitamin C. Farbstoffe sind störend, da sie sich mit Spurenproteinen
aufgrund hydrophober Wechselwirkungen irreversibel verbinden können.
Die Bestandteile des Zeilkulturmediums der Erfindung sind in ihren Mengenverhältnissen in der wäßrigen
Lösung so aufeinander abgestimmt, daß die Konzentrationen
der Komponenten im Medium weitgehend den natürlichen Konzentrationsbereichen des Plasmas angepaßt
sind; vgL Geigy AG (Herausgeber) (1969) in Documenta
Geigy, Wissenschaftliche Tabellen, 7. Auflage, Geigy S.A., Basel. Das Prinzip der Anpassung an die
natürlichen Konzentrationsbereiche des Plasmas wird vorzugsweise nur dann verlassen, wenn es wirtschaftlich
nicht sinnvoll ist. Beispielsweise wird das teuere Serumalbumin vorzugsweise nur in solcher Menge zugesetzt,
daß die Chcmokincsis der Zellen nicht beeinträchtigt ist.
Zur Kultur der Zellen können dem Medium der Erfindung
nach Bedarf weitere Zusätze einverleibt werden, die dem beabsichtigten Zweck dienen. Beispielsweise
können zur Auslösung physiologischer Funktionen Mitogene, Chemokinesine oder Chemotaxine zugesetzt
werden.
Außerdem können neben den üblichen Phosphat- und Carbonat-Puffersystemen auch andere Puffer, beispielsweise
organische Puffersysteme wie HEPES = N-(2-HydroxyäthyI)-piperazin-N'-2-äthansulfonsäure,
üblicherweise in einer Konzentration von 0.01 mol/l eingesetzt
werden.
In der nachstehenden Tabelle I sind die Bestandteile
eines herkömmlichen Zellkulturmediums zusammengestellt. Das Medium von Tabelle I entspricht bezüglich
der Komponenten im wesentlichen dem bekannten Medium 199, wobei nur die Tenside, Schwermetallsalze,
Farbstoffe und Nucleotide fehlen, die im Zellkuiturmedium der Erfindung vorzugsweise weggelassen werden.
Die Medium-Zusammensetzung gemäß Tabelle I dient als Grundgemisch für die in den nachstehenden Beispielen
erläuterten Medien der Erfindung. Dies bedeutet, daß in den Beispielen jeweils nur die zusätzlich eingesetzten
Komponenten tabellarisch oaer im Text angegeben werden. Die Konzentrationen der Bestandteile
des Grundgemisches gemäß Tabelle I entsprechen nicht denjenigen des Mediums 199, sondern sind im Sinn der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an die natürlichen Plasmakonzentrationen angepaßt.
-7 υ-, »„π λ Li.j: ...: 1 \i/ :. λ
<-Ul I ItI 3IClIUIIg UC3 1TICUIUIII3 VYIIU TTC133C1 Hill UCI
ASTM-1-Qualität verwendet; vgl. ASTM D-1193-70
Standard-Specifikation for Reagent Water 1970; Annual
Book of ASTM-Standards, Easton Maryland. ASTM 1970. Es ist darüber hinaus von möglichen Endotoxin-Kontaminationen
durch Ultrafiltration an tensidfreien Membranen mit der Ausschlußgrenze von 10 000 DaI-tons
befreit. Das fertige Medium wird filtersterilisiert an tensidfreien Membranen mit
<0,2 μπι Porengröße.
Tabelle | I | Komponente | mol/l |
Nr. | KCI | 5,0 m | |
1 | KH2PO4 | 0,2 m | |
2 | NaCl | 120,0 m | |
3 | Na2HPO4 | 0,8 m | |
4 | Na2SO4 | 0,2 m | |
5 | L-Ascorbinsäure | 0,2 m | |
6 | Cholinchlorid | 50,0 μ | |
7 | 2-Desoxy-D-ribose | 5,0 μ | |
8 | D-Glucose | 5,0 m | |
9 | myo-Inosit | 0,5 m | |
10 | Na-Acetat | 0,2 m | |
11 | D-Ribose | 20,0 μ | |
12 | CaCl2 | 2,0 m | |
13 | MgCl2 | 1,0 m | |
14 | NaHCO3 | !0,0 | |
15 | Penicillin | 1,0 μ | |
16 | Streptomycin | 1,0 μ | |
17 | L-Glutamin | 1,0 m | |
18 |
Tabelle I (Fortsetzung)
Komponente
19 | L-Alanin |
20 | L-Asparagin |
21 | L-Asparaginsäure |
22 | L-Glutaminsäure |
23 | Glycin |
24 | L-Prolin |
25 | L-Serin |
26 | L-Arginin |
27 | 4-Aminobenzoesäure |
28 | L-Cystein |
29 | L-Histidin |
30 | L-Hydroxyprolin |
31 | L-Isoleucin |
32 | L-Leucin |
33 | L-Lysin-HCi |
34 | L-Methionin |
35 | L-Phenylalanin |
36 | L-Threonin |
37 | L-Tryptophan |
38 | L-Tyrosin |
39 | L-Valin |
40 | Glutathion reduziert |
41 | Adenin |
42 | Adenosin |
43 | Guanin |
44 | Hypoxanthin |
4ί» | Thymidin |
46 | Thymin |
47 | Uracil |
48 | Xanthin |
49 | D-Biotin |
50 | Da-C-pantothenat |
Ci | Ergocalciferol |
52 | Folsäure |
53 | D,L-i*-Liponsäure |
54 | Menadion |
55 | Nicotinsäureamid |
56 | Pyridoxal-HCI |
57 | Pyridoxin-HCl |
58 | Riboflavin |
59 | Thiamin-HCl |
60 | D,L-«-Tocopherylacetat |
61 | Vitamin-A-acetat |
62 | Vitamin Bi2 |
63 | Cholesterin |
64 | Äthanol |
65 | ph 7,10 |
ίο
inol/l
0,2 m 0,1 m 0,1 m 0,1 m 0,2 m 0,1 m 0,1 m 0,1 m 2.0 μ
0.2 m 0,1 m
10,0 μ 0.2 m 0,2 m 0,2 πι
0,1 m 0,1 m 0,2 m
50,0 μ 0,1 m 0,2 m 3,0 μ
50,0 μ
50,0 μ 5,0 μ 5,0 μ
20,0 μ 5,0 μ 5,0 μ 5,0 μ 1,0 μ 5,0 μ
0,5 μ 5,0 μ 2,0 μ 0,2 μ
20,0 μ 5,0 μ 2,0 μ 1,0 μ 5,0 μ 1,0 μ 1,0 μ
0,5 μ 1,0 μ 1,0 m
Die Beispiele erläutern die Erfindung, wobei die Bei-. spiele 1 und 2 auf die Verwendbarkeit eines proteinfreien
Mediums der Erfindung und die übrigen Beispiele auf die Kultur von Zellen in dem Medium der Erfindung, das
ein definiertes Protein enthält, gerichtet sind.
Es wird ein Zellkulturmedium hergestellt, das neben dem Grundgemisch gemäß Tabelle I folgende Bestandteile
gemäß Tabelle II enthält
Komponente
Menge, |imol/l
Linolsäure
Linolensäure
ölsäure
Rutin
Vitamin U
D-Galactose
Bernsteinsäure
D-Xylose
L-Ornithin
Sarcosin
Guanosin
D,L-Carnitin
1.0 5.0 5,0 5,0 1.0
500,0 100,0 20,0 50,0 50,0 20,0 50.0
In dem Medium, das die in Tabelle Il genannten Besiaiiuieiie
zusätzlich zu dem Grundgcmisch enthält,
werden etwa 106 Lymphozyten/ml aus Hundemilz kultiviert.
Die Kultur wird unter üblichen sterilen Bedingungen (37°C. 3% CO2) als Schichtkultur durchgeführt. Zur
Stimulierung der Zellteilung wird der Kultur 50 nmol/l
Lektin aus Canavalia ensiformis (Concanavalin A) zugesetzt. Nach 48 Stunden werden die Zellen gezählt und
einer Chromosomenanalyse unterworfen. Die Zahl der lebenden Zellen ist größer 90%. Beim Hauptteil der
Zellen ist Mitose angeregt worden.
30 Es wird ein Zellkulturmedium hergestellt, das neben dem Grundgemisch gemäß Tabelle 1 folgende Bestandteile
gemäß Tabelle III enthält.
Tabelle III | Menge, μπιοΐ/ΐ |
Komponente | 1,5 |
Linolsäure | 4,0 |
Linolensäure | 5,0 |
ölsäure | 0,1 |
Coenzym Q10 | 5.0 |
Mevalolacton | 50,0 |
Glycerin | 10,0 |
Xylitol | 5,0 |
5-Methylcytosin | 5,0 |
Carnosin | |
40
45 Mit dem Medium gemäß Grundgemisch und Tabelle III werden bei der Kultur von Lymphozyten unter
den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich Lebensfähigkeit und Mitose
erzielt
Es wird ein Zellkulturmedium hergestellt, das neben dem Grundgemisch gemäß Tabelle I folgende Bestandteile
gemäß Tabelle IV enthält
60 Komponente
Menge, μπιοΐ/l
Mevalolacton
D-Glucurono-y-Iacton
Taurin
D-Glucurono-y-Iacton
Taurin
D,L-Carnitin
Vitamin Ki Menschliches Serumablumin
5,0 100,0
0,1 50,0
02 30,0
v;: li 12
■ι Indem Medium wird eine Fibroplasten-Monoschicht- Die Herstellung und Kultur der Leukozyten erfolgt
kultur durchgeführt. Die Bedingungen entsprechen den unter sterilen Bedingungen. Die Kultur wird 40 Stunden
;f" in Beispiel 1 genannten. Nach Beendigung der Kultur lang durchgeführt, um eine befriedigende Mediatoraus-
fi zeigen die Zellen eine Lebensfähigkeit >
92%. beute zu erhalten. Die Temperatur der Kultur beträgt
Fi 5 etwa37°C, die Zellkonzentration etwa 5 χ 10'Zellen/ml
;jj Beispiel 4 und der CCVPartialdruck über der Kultur etwa 1,5%.
\i\ Nach Beendigung der Kultur werden die Leukozyten
fl Beispiel 3 wird mit der Änderung wiederholt, daß aus der Kulturlösung abzentrifugiert. Ihre Lebensfähig-
anstelle von Mevalolacton die gleiche Menge Morin keit ist größer als 98%. Sie können erneut kultivert,
gj eingesetzt wird. Die Lebensfähigkeit der Zellen nach io kryopreserviert oder einer anderen Verwendung zuge-
j| der Kultur ist > 90%. führt werden.
Beispiel 5 Beispiele
Beispiel 3 wird mit der Änderung wiederholt, daß 15 In dem Zellkulturmedium gemäß Beispiel 7 werden
anstelle von Mevalolacton Vitamin U in einer Menge unter im übrigen gleichen Bedingungen Schweineaortavon
2 μίτιοΙ/Ι eingesetzt wird. Die Lebensfähigkeit der Endothelzellen als Monoschicht-Sekundärkultur kulti-Zellen
nach der Kultur ist > 90%. viert. Durch den Zusatz von Angiotropinen aus Leuko
zyten werden zahlreiche Mitosen stimuliert. B e i s ρ i e I 6 20
Beispiel 3 wird mit der Änderung wiederholt, daß
zusätzlich Linolsäure, Linolensäure, Quercitrin und Coenzym Q10 in Mengen von 2,0, 5,0, 3,0 und 0,2 μπιοΙ/Ι
eingesetzt werden. Die Lebensfähigkeit der Zellen nach 25
Beendigung der Kultur ist >95%.
zusätzlich Linolsäure, Linolensäure, Quercitrin und Coenzym Q10 in Mengen von 2,0, 5,0, 3,0 und 0,2 μπιοΙ/Ι
eingesetzt werden. Die Lebensfähigkeit der Zellen nach 25
Beendigung der Kultur ist >95%.
Für eine Kultur von Leukozyten zur Herstellung und 30
Gewinnung von zellulären Mediatoren aus den Leukozyten wird ein besonders reiches Zellkulturmedium verwendet, das neben dem Grundgemisch die folgenden in
Tabelle V angegebenen Bestandteile enthält.
Gewinnung von zellulären Mediatoren aus den Leukozyten wird ein besonders reiches Zellkulturmedium verwendet, das neben dem Grundgemisch die folgenden in
Tabelle V angegebenen Bestandteile enthält.
35
Tabelle V
Tabelle V
Nr. | Komponente | mol/l |
1 | D-Galactose | 0,5 m |
2 | D-Glucurono-^-Ia<"on | 0,1 m |
3 | Glycerin | 50,0 μ |
4 | Na-Citrat | 50,0 μ |
5 | Na-Pyruvat | 0,1 m |
6 | Bernsteinsäure | 0,1 m |
7 | Xylit | 10,0 μ |
8 | D-Xylose | 20,0 μ |
9 | Menschliches Serumalbumin | 7,7 μ |
10 | L-Ornithin | 50,0 μ |
11 | Sarcosin | 50,0 μ |
12 | Taurin | 0,1 m |
13 | Cytidin | 50,0 μ |
14 | Guanosin | 20,0 μ |
15 | 5-Methylcytosin | 5,0 μ |
16 | Uridin | 20,0 μ |
17 | Rutin | 5,0 μ |
18 | Coenzym-Qio (Ubichinon 50) | 0,1 μ |
19 | Linolsäure | 1,0 μ |
20 | Linolensäure | 5,0 μ |
21 | ölsäure | 5,0 μ |
22 | Carnosin | 5,0 μ |
23 | Mevalolacton | 5,0 μ |
24 | D.L-Carnitin | 50,0 μ |
25 | Vitamin Ki | 0,2 μ |
26 | Vitamin U | 1.0 μ |
27 | Concanavalin A | 50.0 η |
Claims (15)
1. Vollsynthetisches Zellkulturmedium, enthaltend Salze, Zucker, Aminosäuren, Nucleoside und Nucleosidbasen.
Vitamine, Vitaminoide, Coenzyme, Steroide und weitere übliche Zusätze in wäßriger
Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens zwei ungesättigte Fettsäuren
in einer Menge von 0,1 bis 20 μπιοΐ/ΐ und/oder mindestens
ein Flavanoid in einer Menge von 0,1 bis 50 μΐηοΐ/ΐ und/oder mindestens ein Ubichinon in einer
Menge von 0,01 bis 20 umol/l und/oder Vitamin
U in einer Menge von 0,1 bis 20 μΐηοΐ/ΐ und/oder
Mevalolacton in einer Menge von 0,5 bis 30 μπιοΐ/ΐ
enthält.
2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein definiertes Protein
enthält
3. Medium nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es hochreines, molekular einheitliches
Serumalbumin enthält
4. Medium nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als ungesättigte Fettsäuren Ölsäure,
Linolsäure und Linolensäure enthält
5. Medium nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Flavanoid Rutin enthält
6. Medium nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Ubichinon Coenzym Qm enthält
7. Medium nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens einen der
Cioffe Xylitol, D-Xylose, D-Galactose, Glycerin und
Glucurono-^-Lacton in einer Menge von 0,1 bis
5 μπιοΐ/ΐ enthält.
8. Medium nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens einen der
Stoffe L-Ornithin,Sarcosin undTaurin in einer Menge von 0,05 bis 2 μιηοΙ/Ι enthält.
9. Medium nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich mindestens einen der Stoffe Carnitin in einer Menge von 1 bis 200 μπιοϊ/Ί
und Carnosin in einer Menge von 0,1 bis 20 μιτιοΙ/1
enthält.
10. Medium nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens einen der
Stoffe Cytidin, Guanosin, 5-Methylcytosin und Uridin
in einer Menge von 0,01 bis 1 μΐηοΐ/l enthält.
11. Medium nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich mindestens einen der Stoffe Citronensäure, Bernsteinsäure und Brenztraubensäure
in einer Menge von 0,1 bis 5 μΐηοΙ/1
enthält.
12. Medium nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich Vitamin Ki in einer Menge von 0,1 bis 2 μπιοΙ enthält.
13. Medium nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es frei ist von Tensiden. Schwermetallsalzen
und Farbstoffen.
!4. Verwendung des Zellkulturmediums gemäß Anspruch 1 bis 13 zur Kultur von eukaryontischen
Zellen.
15. Ausführungsform nach Anspruch 14 zur Kultur von Leukozyten von Säugern.
Für die Kultur von Zellen verschiedener Art, wie Knochenmarks-, Endothel- und Kerzmuskelzellen oder
Leukozyten, sind verschiedene Kulturmedien bekannt Diese Medien sind in der Regel wäßrige Lösungen, die
eine Vielzahl von verschiedenen Verbindungen enthalten. Hauptbestandteile der Kulturmedien sind Salze,
Zucker und Metaboliten, Aminosäuren, Nucleotide und Nucleoside, Vitamine, Vitaminoide, Coenzyme, Steroide
und weitere Zusätze, wie Tenside, Schwermetallsalze
ίο und Farbstoffe. Spezielle Beispiele für übliche Kulturmedien
sind unter den Bezeichnungen »HAM«, »Medium 199« und »NCTC« bekannt; vgl. H. J. Morton, in
vitro 6 (1970), S. 89 bis 108.
Zur Kultur von Zellen, wie Leukozyten, wird den Kulis turmedien bei einer geplanten Dauer der Kultur über 1
Stunde meist Serum, beispielsweise Kalbsserum oder Pferdeserum, zugesetzt da die Serumbesta*-. ireile für
die Erhaltung der Lebensfunktionen der Zellen günstig sind. Wenn jedoch die serumhaltige Kulturlösung auf
Proteine (Mediatoren) aufgearbeitet werden soll, die durch die Kultur erzeugt werden, bereitet die Gewinnung
der meist nur in geringen Konzentrationen enthaltenen Produktproteine wegen der Vielzahl der aus dem
Serum stammenden fremden Proteine große Schwierigkeiten. Außerdem kann dabei nicht mit Sicherheit festgestellt
werden, ob ein bestimmter Mediator humoraler oder zellulären Ursprungs ist und von welcher Spezies
er stammt; d. h. ob er ein Mediator der Spezies ist, deren Zellen kultiviert wurden, oder der Spezies, von der das
verwendete (meist heterologe) Serum stammt.
Neben den serumhaltigen Kulturmedien sind zwar auch serumfreie, synthetische Medien bekannt, vgl. H. J.
Morton, a. a. O. Auch diese bekannten Medien haben aber bei der Kultur von Zellen, wie Leukozyten, bzw.
bei der Aufarbeitung der entstandenen Mediatoren verschiedene Nachteile, da die in ihnen enthaltenen Tenside,
Schwermetallsalze und/oder Farbstoffe die entsprechenden Mediatoren schädigen oder verunreinigen.
Andererseits fehlen den bekannten serumfreien Medien häufig essentielle Bestandteile, die für die Aufrechterhaltung der Lebensfähigkeit der Leukozyten erforderlich sind. Unter den bekannten Kulturmedien befindet sich somit keines, das beispielsweise für eine Leukozytenkultur zur Gewinnung von zellulären Spurensekreten, wie Entzündungsmediatoren, in befriedigender Weise verwendet werden kann.
Andererseits fehlen den bekannten serumfreien Medien häufig essentielle Bestandteile, die für die Aufrechterhaltung der Lebensfähigkeit der Leukozyten erforderlich sind. Unter den bekannten Kulturmedien befindet sich somit keines, das beispielsweise für eine Leukozytenkultur zur Gewinnung von zellulären Spurensekreten, wie Entzündungsmediatoren, in befriedigender Weise verwendet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues vollsynthetisches Kulturmedium für die Kultur von Zellen,
insbesondere von eukaryontischen bellen, wie Leukozyten, bereitzustellen, mit dem sowohl günstige Bedingungen
für die Zellkultur geschaffen werden, als auch eine problemlose Aufarbeitung der Kulturlösung
und Gewinnung der von den Zellen sekretierten Proteine ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein vollsynthetisches Zellkulturmedium, enthaltend Salze, Zucker, Aminosäuren,
Nucleoside und Nucleosidbasen, Vitamine, Vitaminoide, Coenzyme, Steroide und weitere übliche
Zusätze in wäßriger Lösung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es zusätzlich mindestens zwei ungesättigte
Fettsäuren in einer Menge von 0,1 bis 20 μπιοϊ/Ι und/ oder mindestens ein Flavanoid in einer Menge von 0,1
bis 50 μπιοϊ/Ι und/oder mindestens ein Ubichinon in einer
Menge von 0,01 bis 20 μηιοΐ/i und/oder Vitamin U in
einer Menge von 0,1 bis 20 μπιοϊ/Ι und/oder Mevalolacton
in einer Menge von 0,5 bis 30 μΐηοΙ/Ι enthält.
Vorzugsweise enthält das vollsynthetische Zellkultur-
Vorzugsweise enthält das vollsynthetische Zellkultur-
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-
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- 1982-03-17 DE DE8282102164T patent/DE3271820D1/de not_active Expired
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- 1982-03-18 JP JP4367082A patent/JPS57170186A/ja active Pending
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