-
Steigrohr einer Koksofenkammer
-
Die Erfindung betrifft ein Steigrohr einer Koksofenkammer mit einer
Düseneinrichtung, durch die eine zur Kühlung der Rohgase notwendige Wassermenge
pro Zeiteinheit in das Steigrohr eingespritzt wird, wobei die Düseneinrichtung am
Obergangsrohrabschnitt zwischen den senkrechten Abschnitten von Steigrohr und Steigrohrkrümmer
so angeordnet ist, daß der Wasserstrahl der Düseneinrichtung mindestens den unteren
Umfangsbereich des Obergangsrohrabschnitts trifft.
-
Bei Steigrohren soll mit Düseneinrichtungen einerseits erreicht werden,
daß das durch das Steigrohr strömende Rohgas mittels des eingespritzten Wassers
in der notwendigen Weise gekühlt wird. Andererseits soll das eingespritzte Wasser
gleichzeitig dazu dienen, Ablagerungen von Teer oder Staub zu vermeiden. Dies ist
bereits in der DE-PS 528 972 beschrieben.
-
Bei dem in der DE-AS 20 24 982 beschriebenen Steigrohr ist eineDüse
am Steigrohrkrümmer angeordnet. Mit dieser lassen sich Ablagerungen im Obergangsrohrabschnitt
nicht vermeiden.
-
Ein Steigrohr der eingangs genannten Art ist in der DE-OS 19 59 791
beschrieben. Bei diesem sind seitlich am Obergangsrohr zwei gegenüberliegende Düsen
angeordnet. Der sich ergebende Sprühkegel trifft auf Teilzonen des Obergangsrohrabschnitts
und des Krümmers.
-
Bei dieser Anordnung sind die zum Obergangsrohrabschnitt radialen
Bewegungskomponenten der beiden Sprühkegel einander entgegengerichtet. Die Sprühwirkung
hebt sich damit teilweise auf-, so daß insbesondere nur eine kleine Teil zone des
Krümmers von dem Sprühstrahl beaufschlagt wird. Auch mit dieser Düseneinrichtung
lassen sich Ablagerungen im Obergangsrohrabschnitt nicht vermeiden.
-
Bei dem Steigrohr nach der DE-OS 19 59 791 wird die zur Kühlung der
Rohgase pro Zeiteinheit notwendige Wassermenge durch zwei Düsen eingespritzt. Dies
bedeutet, daß die Einspritzleistung jeder DUse nur halb so groß ist, wie die Einspritzleistung
einer Düse, durch die die gesamte notwendige Wassermenge eingespritzt wird. Die
geringe Einspritzleistung der Düsen nach der DE-OS 19 59 791 hat zur Folge; daß
sich die Düsen selbst durch Ablagerungen von Teer oder Staub zusetzen können.
-
Bei einem Steigrohr mit Düseneinrichtung darf diese nicht so angeordnet
werden, daß eingespritztes Wasser in den senkrechten Teil des Steigrohres gelangt.
Die Diisen nach der DE-OS 19 59 791 müssen deshalb so weit vom Eckstück entfernt
angebracht sein, daß auch ein oblXn in dem Obergangsrohr auftreffender Sprühstrahl
nicht in den senkrechten Teil des Steigrohres reflektiert wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Steigrohr der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, dessen Düseneinrichtung nicht
zum Zusetzen neigt
und deren Sprühstrahlen den Obergangsrohrabschnitt ausreichend beaufschlagen, daß
sich in diesem kein Ablagerungen festsetzen können, ohne daß Wasser in Sen senkrechten
Teil des Steigrohres gelangt.
-
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Steigrohr der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Düseneinrichtung mindestens eine an sich bekannten
Flachstrahldüse aufweist, die im oberen Umfangsbereich des Obergangsrohrabschnitts
in einer Nische angeordnet ist und deren fächerförmiger Wasserflachstrahl sich über
den gesamten Rohrquerschnitt ausbreitet.
-
Durch die Flachstrahldüse wird die gesamte pro Zeiteinheit notwendige
Wassermenge eingespritzt. Die Düse neigt damit nicht zum Zusetzen. Dadurch, daß
die Düse vom oberen Umfangsbereich des Ubergangsrohrabschnitts aus den Wasserflachstrahl
über den gesamten Rohrquerschnitt ausbreitet, wird gleichzeitig eine Gaswascherwirkung
erreicht mit vollständiger Benetzung und Abkühlung der Gasbestandteile, deren Kondensat
ohne ein Ansetzen von Ablagerungen weggespült wird. Der obere Umfangsbereich wird
von dem Sprühstrahl nur streifend beaufschlagt, also mit geringer Prallwirkung,
so daß Reflexionen von Wassertröpfchen in den senkrechten Teil des Steigrohres nicht
auftreten können. Dadurch ist es auch möglich, die Flachstrahldüse dem Eckbereich
des Steigrohres nahe anzuordnen, so daß praktisch der gesamte Obergangsrohrabschnitt
durchspült wird.
-
Vorzugsweise weist der Obergangsrohrabschnitt auf der Steigrohrseite
vor dem Wasserflachstrahl einen aus der Rohrwand des unteren Umfangsbereichs aufwärts
gerichteten
Wulst auf. Der Wulst vermeidet ein Oberlaufen des Wassers
zurück in das Steigrohr bei z.B. weniger schräg zur Vorlage hin abfallenden Obergangsrohrabschnitt.
-
IM bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Flachstrahldüse
in der Scheitellinie des Ubergangsrohrabschnitts angeordnet.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und den Unteransprüchen. In
der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Schnitt eines Steigrohres, Fig. 2 einen Querschnitt
des Steigrohres längs der Linie II-II nach Fig. 1, und Fig. 3 eine Flachstrahldüse
nach Fig. 1, in vergrößertem Maßstab.
-
An ein senkrechtes Rohrstück 1 des Steigrohres schließt ein Eckstück
2 an. Mit einem Krümmer 3 mündet das Steigrohr in eine Vorlage 4. Zwischen den senkrechten
Rohrabschnitten von dem Eckstück 2 und dem Krümmer 3 ist ein Obergangsrohrabschnitt
5 gebildet (vgl. Fig. 1). Auf die Aufteilung in einzelne Bauteile kommt es hier
nicht an. Das Eckstück 2 ist mit einem Deckel 6 abgeschlossen.
-
Im Bereich der Scheitellinie 7 ist am Obergangsrohrabschnitt 5 eine
Nische 8 ausgebildet. Diese liegt nahe beim Eckstück 2. In der Nische 8 endet eine
Wasserdruckleitung 9
mit einer Flachstrahldüse 10, vor deren Uffnung
eine Zunge 11 nach unten gerichtet angeordnet ist (vgl. Fig. 3).
-
Die Zunge 11 ist so geformt, daß sich ein Wasserflachstrahl mit großem
Seitenstrahlwinkel ergibt. Der Strahlwinkel erfaßt aus der Nische 8 heraus den gesamten
Rohrquerschnitt im Obergangsrohrabschnitt 5, wie in Fig. 2 dargestellt.
-
Durch die Flachstrahldüse 10 wird die zur Kühlung und Gaswäsche des
das Steigrohr durchströmenden Rohgases notwendige Wassermenge eingespritzt. Es sind
zur Kühlung üblicherweise 3 bis 6 m3 Wasser je t Einsatzkohle notwendig. Der Sprühstrahl
breitet sich auf den gesamten Rohrquerschnitt aus und das Wasser fließt dann mit
dem Kondensat auf dem unteren Umfangsbereich 12 des Obergangsrohres 5 ab und hält
diesen frei von Ablagerungen von Teer und Staub des Rohgases.
-
Insgesamt ist damit ein Steigrohr geschaffen, das einer ergiebigen
Gasreinigung dient und ohne zusätzlichen Aufwand praktisch wartungsfrei ist.
-
Durch die Ausrichtung des Wasserflachstrahles in den zur Vorlage 4
hin schräg abfallenden Obergangsrohrabschnitt 5 ist weitestgehend vermieden, daß
Wasser in das senkrechte Rohrstück 1 einspritzen oder eintropfen kann. Im Bedarfsfalle,
z.B. bei relativ geringer Schräge, kann zusätzlich im unteren Umfangsbereich 12
des Eckstücks 2 an der Obergangsstelle zum senkrechten Steigrohrabschnitt vor dem
Wasserflachstrahl ein Wulst 13 vorgesehen sein, der einen sich im unteren Umfangsbereich
12 bildenden Wasserfilm von dem senkrechten Steigrohrabschnitt 1 und 2 abhält.
Leerseite