DE3109871A1 - Schiffsgetriebe, welches von schnellfahrt auf langsamfahrt umschaltbar ist - Google Patents

Schiffsgetriebe, welches von schnellfahrt auf langsamfahrt umschaltbar ist

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Description

Unser Az.: PA 633 6. März 1981
ZAHNRÄDERFABRIK RENK
AKTIENGESELLSCHAFT Augsburg
Schiffsgetriebe, welches von Schnellfahrt auf Langsamfahrt umschaltbar ist
Die Erfindung betrifft ein Schiffsgetriebe, welches von Schnellfahrt auf Langsamfahrt umschaltbar ist, mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch
Ein solches Schiffsgetriebe zeigt die DE-AS 29 13 375. Dabei erfolgt der Antrieb für Schnellfahrt und Langsamfahrt durch einen einzigen Hauptmotor. Zur Umschaltung ist ein Planetengetriebe mit zwei Planetengetriebesätzen vorgesehen, deren Sonnenräder durch Bremsen festsetzbar sind und deren Hohlräder über hydraulische Koppelglieder verbunden sind.
Ferner ist es bekannt, für Schnellfahrt einen Hauptmotor und für Langsamfahrt einen getrennten Hilfsmotor zu verwenden, um Energie zu sparen und Schaden des Hauptmotors durch Unterbelastung bei Langsamfahrt zu vermeiden. Die Propellerwelle des Schiffes nimmt bei niedrigeren Drehzahlen entsprechend den Propellergesetzen eine wesentlich niedrigere Leistung auf. Die Leistungsaufnahme verändert sich ungefähr mit der
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dritten Potenz mit der Drehzahl.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, das Getriebe einfacher, baulich kleiner und preisgünstiger zu gestalten. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
In besonderer Ausbildung der Erfindung enthält das Planetengetriebe zwei Planetengetriebesätze, die in an sich bekannter Weise als Wendegetriebe geschaltet sind. Damit besteht die Möglichkeit, mit dem Hilfsmotor im Langsamfahrgang beide Drehrichtungen zu fahren.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zwei Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen als Beispiele beschrieben. "Die Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines Schiffsgetriebes nach der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schiffsgetriebes nach der Erfindung,
Fig. 3 eine schematische Ansicht von der Antriebswelle eines Hauptantriebes her gesehen auf die Getriebe von Fig. 1 und 2.
Das in Fig. 1 gezeigte Schiffsgetriebe enthält eine von einem Hauptmotor angetriebene Antriebswelle 1 mit einem Antriebsritzel 2, eine zum Schiffspropeller
- 3
führende Abtriebswelle 3 mit einem Zahnrad 4, ferner ein mit dem Zahnrad 4 in Eingriff stehendes Abtriebsritzel 5 mit einer durchgehenden Zwischenwelle 6, von welcher das eine Ende mit dem Sekundärteil 7 einer Schaltkupplung 8 verbunden ist, deren Primärteil 9 über eine Außenverzahnung IO mit einer Außenverzahnung 11 eines Primärteils 39 einer weiteren Schaltkupplung 38 in Eingriff ist. Eine weitere Außenverzahnung 12 des Primärteils 39 ist mit dem Antriebsritzel 2 in Eingriff.
Auf der von der Schaltkupplung 8 abgewandten Seite des Abtriebsritzels 5 befindet sich ein Planetengetriebe 16 eines Zusatzantriebes mit einem Planetenrädersatz 17, dessen Planetenträger 18 der Planetenräder 19 mit dem zugewandten Ende der Zwischenwelle 6 verbunden ist. Das Sonnenrad 20 befindet sich auf einer Zusatzantriebswelle 21, die von einem nicht gezeigten Zusatzmotor antreibbar ist. Das Hohlrad 22 des Planetengetriebesatzes ist durch eine Bremse 23 mit Bezug auf ein Getriebegehäuse 24 festsetzbar.
Das Getriebe ist als Wendegetriebe ausgeführt, indem die weitere Schaltkupplung 38 vorgesehen ist, deren Primärteil 39 mit dem Antriebsritzel 2 in Eingriff ist und deren Sekundärteil 37 über eine Zwischenwelle 36 und ein Abtriebsritzel 35 mit dem Abtriebszahnrad 4 der Abtriebswelle 3 verbunden ist.
Mögliche Betriebszustände:
a) Die Schaltkupplungen 8 und 38 und die Bremse 23 sind geöffnet. Dabei kann keine Drehmomenten-übertragung auf die Abtriebswelle 3 stattfinden. Bei eingeschaltetem Hauptmotor dreht das Antriebsritzel 2
- 4
nur die Primärteile 9 und 39 der Schaltkupplungen 8 und 38, jedoch nicht die Sekundärteile. Bei eingeschaltetem Zusatzmotor der Zusatzantriebswelle 21 dreht sich das Hohlrad 22 zusammen mit dem Sonnenrad 20, ohne den Planetenträger 18 mitzunehmen, so daß auch vom Zusatzantrieb kein Drehmoment auf die Abtriebswelle 3 übertragen wird.
b) Schaltkupplung 8 geschlossen und Bremse 23 geöffnet, Schaltkupplung 38 geöffnet. Dabei wird ein Antriebsdrehmoment vom Antriebsritzel 2 über die Schaltkupplung 8 und das Abtriebsritzel 5 auf die Abtriebswelle 3 übertragen.
c) Schaltkupplungen 8 und 38 geöffnet und Bremse 23 geschlossen. Dabei steht.das Hohlrad 22 des Planetengetriebes 16 still und der Planetenträger 18 wird vom Sonnenrad 20 angetrieben. Dadurch erfolgt eine Drehmomentübertragung vom Planetenträger 18 über das Abtriebsritzel 5 auf die Abtriebswelle 3.
d) Schaltkupplung 38 geschlossen und Schaltkupplung 8 sowie Bremse 23 geöffnet. Dabei wird die Abtriebswelle 3 von der Antriebswelle 1 über die weitere Schaltkupplung 38 und das Abtriebsritzel 35 mit umgekehrte^ Drehrichtung als bei geschlossener' Schaltkupplung 8 gemäß Absatz b) angetrieben.
Die Schaltkupplungen 8 und 38 dienen zur übertragung des verhältnismäßig hohen Drehmoments bei Schnellfahrt, während die Bremse 23 und das Planetengetriebe 16 zur Übertragung des verhältnismäßig niederen Drehmoments bei Langsamfahrt dienen.
- 5
Wenn Schnellfahrt nur in einer Fahrtrichtung erforderlich ist, können die Schaltkupplung 38 und das Abtriebsritzel 35 weggelassen werden. In diesem Falle muß das Antriebsritzel 2 unmittelbar mit der Außenverzahnung 10 der Schaltkupplung 8 in Eingriff gebracht werden.
Gemäß einer weiteren Möglichkeit kann das Planetengetriebe an der Zwischenwelle 36 angebracht werden, anstatt an der Zwischenwelle 6. Diese Möglichkeit zeigt Fig. 2.
Bei der weiteren Ausführung nach Fig. 2 sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit den gleichen Bezugszahlen versehen. In Fig. 2 enthält ein Planetengetriebe 46 den Planetengetriebesatz 17 sowie einen weiteren Planetengetriebesatz 48. Die beiden Planetengetriebesätze 17 und 48 bilden zusammen ein Umkehrgetriebe für den Zusatzantrieb. Dadurch kann mit der verhältnismäßig niederen Drehzahl des Zusatzantriebes die Abtriebswelle 3 sowohl in einer der Vorwärtsfahrt des Schiffes entsprechenden Drehrichtung als auch in einer der Rückwärtsfahrt des Schiffes entsprechenden anderen Drehrichtung angetrieben werden. Das Sonnenrad 20 des einen Satzes 17 ist durch ein Verbindungsstück 49 mit dem Sonnenrad 50 des anderen Satzes 48 und damit auch mit der Zusatzantriebswelle 21 verbunden. Der Planetenträger 18 des einen Satzes 17 ist über ein Verbindungsstück StvxTem Hohlrad 52 des anderen Satzes 48 verbunden. Der Planetenträger 53 des anderen Satzes 48 ist über eine Bremse 54 mit dem Getriebegehäuse 24 festsetzbar. Durch Schließen der Bremse 23 des einen Planetengetriebesatzes 17 oder durch Schliessen der Bremse 54 des anderen Planetengetriebesatzes 48 wird durch den Zusatzantrieb an der Zusatzantriebs-
- 6
welle 21 die Abtriebswelle 3 in der einen oder anderen Drehrichtung angetrieben. Die beiden Planetengetriebesätze 17 und 48 bilden zusammen eine an das Hauptgetriebe wahlweise anschließbare selbständige Baueinheit.
In den Figuren 1 und 2 sind die Schaltkupplungen 8 und 38 mit Abstand voneinander gezeichnet, damit die Zeichnung übersichtlicher ist. In Wirklichkeit sind die Zahnkränze 10 und 11 der beiden Zahnkupplungen. 8 und 38 miteinander in Eingriff. Dies geht aus Fig. 3 hervor. Dabei mußten die Zahnräder 10, 11 und 12 zum Zwecke einer deutlichen Darstellung verschieden groß gezeichnet werden, obwohl sie gleich groß sein können.
Leerseite

Claims (6)

Unser Az.: PA 633 6. März 1981 ZAHNRÄDERFABRIK RENK AKTIENGESELLSCHAFT Patentansprüche
1. Schiffsgetriebe/ welches von Schnellfahrt auf Langsamfahrt umschaltbar ist, mit einer Antriebswelle (1), einer Abtriebswelle (3), einer in der kinematischen Verbindung zwischen diesen beiden Wellen angeordneten Schaltkupplung (8;38) und mit einem Planetengetriebe (16;46)f dessen Planetenträger (18) mit dem Sekundärteil (7;37) der Schaltkupplung (8;38) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (21) des Sonnenrades (20) des Planetengetriebes eine von einem Zusatzmotor für Langsamfahrt antreibbare Zusatzantriebswelle (21) ist und daß das Hohlrad (22) durch eine Bremse (23) festsetzbar ist.
2. Schiffsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sekundärteil (7;37) der Schaltkupplung {3;38) und der Planetenträger (18) des Planetengetriebes (16;46) über eine Zwischenwelle (6;36)
- 2
miteinander verbunden sind, auf der ein Abtriebsritzel (5;35) zum Antrieb eines Zahnrades (4) der Abtriebswelle (3) sitzt, und daß die Schaltkupplung (8;38) auf der einen und das Planetengetriebe auf der anderen Seite des Abtriebsritzels (5;35) angeordnet sind.
Schiffsgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Planetengetriebe (46) ein Wendegetriebe für· den Zusatzantrieb ist, indem es einen zweiten Planetengetriebesatz (48)aufweist, die beiden Sonnenräder (20,50) miteinander verbunden sind, das Hohlrad (52) des zweiten Planetengetriebesatzes (48) mit dem Planetenträger (18) des ersten Planetengetriebesatzes (17) verbunden ist, und der Planetenträger (53) des zweiten Planetengetriebesatzes durch eine Bremse (54) festsetzbar ist.
Schiffsgetriebe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung eines Wendegetriebes für den Hauptantrieb die Antriebswelle (1) mit einem Antriebsritzel (2) versehen ist, daß eine zweite Schaltkupplung (8;38) vorgesehen ist, deren Sekundärteil (7;37) kinematisch mit dem Zahnrad (4) der Abtriebswelle (3) verbunden ist, daß die Primärteile (9,39) der beiden Schaltkupplungen (8,38) kinematisch miteinander verbunden sind, und daß das Antriebsritzel (2) kinematisch mit dem Primärteil (9;39) von nur einem der beiden Schaltkupplungen verbunden ist.
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