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Selbsttragende Sitzplatte aus Kunststoff für Sitzmöbel
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine selbsttragende Sitzplatte
aus gespritztem Kunststoff für Sitzmöbel, insbesondere für Drehstühle, bei denen
die Sitzplatte auf punktförmigen Auflagern des Sitzträgers angeordnet ist.
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In der Sitzmöbelindustrie ist man seit langem bemüht, preisgünstige
und in gestalterischer Hinsicht dennoch ansprechende Sitzplatten aus Kunststoff
zu entwickeln.
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Dies hat u.a. zu geschäumten Sitzplatten geführt, die jedoch bei punktförmigen
Auflagern des Sitzträgers ohne zusätzliche Verstärkungen der Sitzbelastung nur schlecht
standzuhalten vermögen.
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Mit im Spritzverfahren hergestellten Sitzplatten aus Kunststoff können
eine höhere Festigkeit und Steifheit der Sitzplatte erreicht werden. Solche bekannten
Sitzplatten sind zweiteilig mit einer Oberschale und einer Unterschale ausgeführt,
um zugleich in gestalterischer Hinsicht eine kompakte, geschlossene Form, insbesondere
Seitenansicht zu erreichen. Da es bei der Anordnung solcher Sitzplatten auf punktförmige
Auflager des Sitzträgers auch darauf ankommt, der Sitzplatte ein gleichmäßiges Biegeverhalten
bzw. eine gleichmäßige Steifheit zu geben, ist es bekannt, zwischen den Schalen
der Sitzplatte aussteifende Holzplatten oder verrippte Kunststoffplatten einzubringen.
Ggf. werden Kunststoffrippen auch direkt an den Schalen der Sitzplatten angeformt.
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Nachteilig bei diesen bekannte, aus gespritztem Kunststoff gefertigten
Sitzplatten ist nicht nur der relativ hohe Montageaufwand, sondern auch die nicht
unerheblichen Werkzeug- und Herstellungskosten. Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine in gestalterischer Hinsicht geschlossene, jedoch kostengünstig im Spritzverfahren
aus Kunststoff herzustellende selbsttragende Sitzplatte zu entwickeln.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Unterseite
einer in einem Stück gespritzten Sitzplatte vollflächig und glatt ausgebildet ist
und daß die Oberseite der Sitzplatte in an sich bekannter Weise mit angeformten,
nach oben gegen die Sitzpolsterauflage sich erstreckenden Rippen versehen ist, wobei
die so ausgebildete Platte in ihrer Gesamtheit durch nach unten sich erstreckende
Flächen-Ausformungen verformt ist.
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Die erfindungsgemäße Sitzplatte ist in einem einzigen Arbeitsgang
mit einem fertigen -Oberflächenfinish herstellbar und sie ist problemlos mit dem
gewünschten gleichmäßigen Biegeverhalten jedem Typs eines Sitzträgers anzupassen.
Selbst für einen Sitzträger mit einer Dreipunktauflagerung kann durch entsprechende
Wahl und Anordnung der Flächen-Ausformungen ohne zusätzliche Maßnahmen eine in sich
selbsttragende Sitzplatte mit einem gleichmäßigen Biegeverhalten hergestellt werden.
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Trotz dieser kostengünstigen Herstellung der erfindungsgemäßen Sitzplatte
in nur einem Arbeitsgang, kann mit der erfindungsgemäßen Sitzplatte jede in gestalterischer
Hinsicht gewünschte kompakte und geschlossene Formgebung verwirklicht werden. Zu
diesem Zweck sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Flächen-Ausformungen
vornehmlich im Randbereich der Sitzplatte angeordnet sind und eine Ausformungshöhe
besitzen, die in der Seitenansicht im wesentlichen die konstruktive Höhe des Sitzträgers
abdecken.
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In gestalterischer Hinsicht besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Flächen-Ausformungen unter der Sitzplatte angeordnete
Bedienungshebel der Sitzmechanik umschließen und eine Ausformungshöhe besitzen,
die in der Seitenansicht im wesentlichen die konstruktive Höhe der Bedienungshebel
abdecken.
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Somit erfüllen die nach der Lehre der Erfindung vorgesehenen Flächen-Ausformungen
nicht nur konstruktive Funktionen mit Bezug auf das Biegeverhalten der Sitzplatte,
sondern auch gestalterische Funktionen mit Bezug auf die gewünschte kompakte, geschlossene
Gestaltung einer Sitzplatte, die zugleich in der gewünschten Weise Konstruktionselemente,
wie z.B. Sitzträger und Bedienungselemente der Sitzmechanik, abdeckt. Dazu bedarf
es grundsätzlich keiner zusätzlichen Verkleidungen, Schalen etc.
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und keiner zusätzlichen Arbeiten, da die erfindungsgemäße Sitzplatte
mit ihren Flächen-Ausformungen alle störenden Elemente zu umschließen vermag und
bereits mit einem fertigen Oberflächenfinish aus dem Werkzeug ausfällt.
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Mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung läßt sich eine besonders
formschöne, kompakte und geschlossene Gestaltung der Sitzplatte erzielen. Diese
Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die an den Rand der Sitzplatte angrenzenden
Seitenwände der Flächen-Ausformungen über die auf der Oberseite der Sitzplatte angeformten
Rippen hochgezogen sind und einen die Sitzpolsterauflage umgreifenden äußeren Rand
bilden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die Unteransicht einer erfindungsgemäßen
Sitzplatte, Fig. 2 die Unteransicht gemäß Fig. -1 mit angebautem Sitzträger und
Bedienungshebel der Sitzmechanik,
Fig. 3 einen Querschnitt durch
die Sitzplatte gemäß Fig. 1 entlang der Linie III-III, Fig. 4 einen Querschnitt
durch die Sitzplatte gemäß Fig. 1 entlang der Linie IV-IV.
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Gemäß der Erfindung ist die Unterseite 5 der dargestellten Sitzplatte
vollflächig und glatt ausgebildet. An der Oberseite der Sitzplatte sind nach oben
gegen die Sitzpolsterauflage (nicht dargestellt) sich erstreckende Rippen 6 angeformt.
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Die Ausbildung und Gestaltung der Rippen 6 (vergl. linke Darstellungshälfte
Fig. 1) ist beliebig und bestimmt sich im wesentlichen nach statischen und spritztechnischen
Erfordernissen.
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Gemäß der Erfindung ist die so ausgebildete Sitzplatte in ihrer Gesamtheit
durch nach unten sich erstreckende Flächen-Ausformungen verformt. Diese Flächen-Ausformungen
sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bevorzugt im Randbereich der Sitzplatte
angeordnet und einheitlich mit der Bezugsziffer 7 gekennzeichnet. Diese Flächen-Ausformungen
sind insbesondere bei einem Vergleich der Fig. 1 mit den Querschnittsdarstellungen
gemäß Fig. 3 und 4 erkennbar.
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Fig. 3 und 4 verdeutlichen auch die Ausformungshöhe der Flächen-Ausformungen
7. Diese Ausformungshöhe wird bevorzugt so gewählt, daß in der Seitenansicht im'wesentlichen
die
konstruktive Höhe eines Sitzträgers oder vorhandener Bedienungshebel für die Sitzmechanik
abgedeckt ist. Dieser Fall ist in Fig. 2 gesondert dargestellt.
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Erkennbar ist die Drehsäule 8 mit dem Sitzträger 9 und dem Rückenlehnenträger
10. Des weiteren ist ein Bedienungshebel 11 für die Sitzmechanik dargestellt, beispielsweise
der Bedienungshebel zum Auslösen einer Gasfeder für die Höhenverstellung der Drehsäule
8.
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Fig. 2 zeigt, daß bei einer Sitzplatte gemäß der Erfindung sowohl
der Sitzträger 9 als auch der Bedienungshebel 11 durch die Flächen-Ausformungen
7 umschlossen und bei einer entsprechenden Bemessung der Ausformungshöhe der Flächen-Ausformungen
7 formschön abgedeckt sind.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die an den Rand der
Sitzplatte angrenzenden Seitenwände der Flächen-Ausformungen 7 über die auf der
Oberseite der Sitzplatte angeformten Rippen 6 hochgezogen und bilden einen die Sitzpolsterauflage
(nicht dargestellt) umgreifenden äußeren Rand 12.
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Im Ergebnis bietet das dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Sitzplatte dem Betrachter eine kompakte, in sich geschlossene Gestaltung, obwohl
die Sitzplatte in nur einem Arbeitsgang mit einem fertigen Oberflächenfinish herstellbar
ist und für ihre Verwendung keiner zusätzlichen Bearbeitungen oder Montagen von
Verkleidungen, Abdeckschalen etc. bedarf.