DE3108893C2 - - Google Patents
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- C09D123/00—Coating compositions based on homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Coating compositions based on derivatives of such polymers
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Description
Die Erfindung betrifft eine thermoplastische Masse mit
verbesserten Tieftemperaturschlageigenschaften.
α-Olefinpolymere sind bekannt. Ethylen kann nach zahl
losen Methoden zur Gewinnung von Polymeren mit vielsei
tigen Eigenschaften polymerisiert werden, beispielswei
se eines breiten Bereiches an Dichten und Schmelzfluß
indices. Bestimmte Polyethylentypen können infolge ihrer
hohen Festigkeiten zur Herstellung von Abdeckungen, Be
schichtungen oder Gegenständen verwendet werden, bei de
nen es auf hohe Festigkeit, beispielsweise hohe Schlag
festigkeit, ankommt. Wird jedoch die Arbeitstemperatur
herabgesetzt, dann verschlechtert sich die Schlagfestig
keit. Es ist bekannt, daß die Tieftemperaturschlagfestig
keit von Polyethylen merklich durch Einmengen kleiner
Mengen an Polyisobutylen oder Isobutylen/Isopren-Polyme
ren verbessert werden kann.
Die GB-PS 9 99 827 gibt an, daß eine verbesserte Tieftem
peraturschlagfestigkeit dadurch erzielt werden kann, daß
3 bis 15 Teile Polybutadien mit 100 Teilen Polypropylen
vermischt werden. Der GB-PS 11 05 118 ist zu entnehmen,
daß verbesserte Kautschukmassen, die für eine Verwendung
in Reifenlaufflächenmaterialien vorgesehen sind, Polybu
tadien und ein zweites Elastomeres plus kleine Mengen an
Polyethylen enthalten. Die CA-PS 8 38 220 beschreibt Mi
schungen aus isotaktischem Polypropylen und 2 bis 10
Teilen Polybutadien, wobei die Mischungen eine verbesser
te Tieftemperaturschlagfestigkeit aufweisen. Die US-PS
28 32 748 beschreibt vulkanisierbare Massen, die Poly
ethylen, Polybutadien mit einem 1,2-Gehalt von wenigstens
30% und ein Peroxid enthalten. Die US-PS 28 34 751 befaßt
sich mit Polyethylen und einem Polybutadien, in welchem
wenigstens 50% der Doppelbindungen hydriert worden sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung neuer thermoplasti
scher Massen mit verbesserten Schlagfestigkeitseigenschaften,
welche ein Polyethylen mit hoher Dichte in Mischung mit einem
stereospezifischen Polybutadien enthalten.
Diese Aufgabe wird durch die thermoplastische Masse des
Anspruchs 1 gelöst.
In der US-PS 29 10 451 wird ein Verfahren zur Herstellung von
Mischungen auf 1-Olefinpolymeren und katuschukartigen Poly
meren beschrieben, wobei eine Vielzahl von 1-Olefinpoly
meren sowie von konjugierten Dienpolymeren erwähnt wird.
Demgegenüber ist die vorliegende Erfindung auf sehr spezifi
sche Komponenten eingeschränkt. Nur Polyethylen mit hoher
Dichte und nur Polybutadien mit einem 1,4-Gehalt von 85 bis
98% sind geeignet, um wesentlich verbesserte Tieftempratur
schlagfestigkeitseigenschaften zu erzielen, wie aus den
weiter unten folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen
hervorgeht. Diese Erkenntnis ist der genannten US-PS nicht zu
entnehmen.
In "Römpp", 7. Auflage (1974) werden auf Seite 2749 die
Dichten von verschiedenen Typen von Polyethylenen beschrieben,
wobei auch erwähnt wird, daß die Dichte von Niederdruckpoly
ethylen 0,945 bis 0,965 beträgt. Dieser Literaturstelle ist
jedoch nirgends ein Hinweis auf die Konzipierung der er
findungsgemäßen Massen mit verbesserten Tieftemperaturschlag
festigkeitseigenschaften zu entnehmen.
In "Bärlocher Report", Heft 5, 1978 wird eine Anlage zum
Vermischen von Polymeren beschrieben. Ein Hinweis, daß Zeit-
und Temperaturbedingungen, wie sie bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wesentlich sind, welches Gegenstand des Anspruch 5
ist, ist dieser Literaturstelle nicht zu entnehmen, desgleichen
kein Hinweis auf die Bedeutung der Reihenfolge der Zugabe
der Bestandteile.
Polyethylen ist ein im Handel erhältliches bekanntes Ma
terial und kann mit geringer Dichte bezogen werden, bei
spielsweise mit einer Dichte von ungefähr 0,915 bis unge
fähr 0,935 g/cm3, oder als Material mit hoher Dichte er
halten werden, beispielsweise mit einer Dichte von unge
fähr 0,94 bis ungefähr 0,965 g/cm3. Erfindungsgemäß wird
ein Polymeres mit hoher Dichte verwendet, insbesondere
ein Polyethylen mit einer Dichte von ungefähr 0,95 bis unge
fähr 0,965 g/cm3. Die Dichte wird entweder nach der ASTM-
Methode D 792 oder D 1505 bestimmt. Vorzugsweise wird die
ASTM-Methode D 1505 zur Bestimmung der Dichte des erfin
dungsgemäß eingesetzten Polyethylens mit hoher Dichte
verwendet.
Polybutadien ist ein bekanntes Material. Es kann durch
Polymerisation von Butadienmonomerem in Gegenwart eines
geeigneten Katalysators, wie einer Alkyllithiumverbin
dung (beispielsweise Butyllithium), oder einer Cobalt
salz/Aluminiumalkylhalogenid-Kombination (beispielswei
se Cobaltoctoat/Diethylaluminiumchlorid), oder einer Ti
tansalz/Aluminiumalkyl-Kombination (beispielsweise Titan
tetrajodid/Triethylaluminium) oder einer Nickelverbindung/
Bortrifluoridetherat/Aluminiumalkyl-Kombination (bei
spielsweise Nickeloctoat/Bortrifluoridetherat/Triethyl
aluminium) zur Gewinnung eines Polybutadiens mit einem
1,4-Gehalt von ungefähr 85 bis ungefähr 98% hergestellt
werden. Polybutadien, das mit einem Alkyllithiumkata
lysator hergestellt wird, weist einen 1,2-Gehalt von un
gefähr 10 bis ungefähr 15% und einen 1,4-Gehalt von un
gefähr 85 bis ungefähr 90% auf, wobei der 1,4-Gehalt
im allgemeinen ungefähr 32 bis 35% cis-1,4 und unge
fähr 55 bis 58% trans-1,4 ausmacht. Polybutadiene, die
mit Cobalt-, Titan- oder Nickelkatalysatoren hergestellt
werden, weisen im allgemeinen einen 1,4-Gehalt von unge
fähr 95 bis ungefähr 98% und einen 1,2-Gehalt von unge
fähr 2 bis ungefähr 5% auf, wobei der cis-1,4-Gehalt ge
wöhnlich ungefähr 90 bis ungefähr 97 oder 98% beträgt.
Die 1,2- und 1,4-Gehalte derartiger Polymerer lassen
sich leicht nach bekannten Methoden bestimmen, beispiels
weise durch Infrarotspektroskopie oder NMR-Analyse.
Die Herstellung von erfindungsgemäß geeigneten Polybutadienen
wird beispielsweise in der kanadischen Patentschrift 6 49 296
und in der US-Patentschrift 33 17 918 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Massen lassen sich leicht durch Ver
mischen des Polyethylens mit dem Polybutadien bei einer
Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des Polyethylens
herstellen. Das Vermischen kann in einem offenen 2-Wal
zenmischer oder in einem Innenmischer erfolgen. Das Poly
ethylen wird dem Mischer, der auf eine Temperatur von
ungefähr 120 bis 155°C vorerhitzt worden ist, zugeführt
und solange unter Fließbedingungen gehalten, bis eine gleich
mäßige Schmelze erzeugt worden ist (ungefähr 2 bis 3 min),
worauf das Polybutadien, das vorzugsweise in kleine Stücke
vorgeschnitten worden ist, zugesetzt wird und das Mischen
fortgesetzt wird, bis eine gleichmäßige Mischung erhalten
worden ist (ungefähr 5 bis 7 min). Die Mischung wird entfernt
und abgekühlt und kann zu Folien oder zu Pellets verarbeitet
werden.
Die Menge des Polybutadiens, welche dem Polyethylen mit
hoher Dichte zugesetzt wird, schwankt zwischen ungefähr
5 und ungefähr 20 Gew.-Teilen pro ungefähr 95 Gew.-Teile
des Polyethylens pro insgesamt 100 Gew.-Teile Polyethylen
plus Polybutadien. Gemäß einer bevorzugten Ausführungs
form werden ungefähr 7,5 bis ungefähr 15 Gew.-Teile Poly
butadien mit ungefähr 85 bis ungefähr 92,5 Gew.-Teilen
Polyethylen verwendet. Von den Polybutadienen mit ungefähr
85 bis ungefähr 98% 1,4-Gehalt wird entweder das Poly
butadien bevorzugt, das mit einem Alkyllithiumkatalysator
hergestellt worden ist, insbesondere ein Material, das
einen 1,2-Gehalt von ungefähr 10 bis ungefähr 15%, ungefähr
32 bis 35% cis-1,4 und ungefähr 55 bis 58% trans-1,4 auf
weist, oder das Polybutadien, das mit einem Cobaltkatalysator
hergestellt wird, insbesondere das Material, das einen
1,2-Gehalt von ungefähr 1 bis 2%, einen trans-1,4-Gehalt von
ungefähr 1 bis 2% und einen cis-1,4-Gehalt von ungefähr 96 bis
98% aufweist.
Die Antioxidations-, Stabilisierungs-, Färbe- und Antiozon
mittel werden im allgemeinen in einzelnen Mengen von bis zu
ungefähr 1,5 bis 3 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der
Polyethylen/Polybutadien-Mischung zugesetzt. Derartige Füll
stoffe oder Additive können der Mischung nach dem Fließfähig
halten des Polyethylens oder nach dem gleichschmelzigen Ein
mischen des Polybutadiens in das Polyethylen zugegeben werden.
Die erfindungsgemäßen Massen besitzen unerwartete Eigen
schaften. Die Schlagfestigkeit einer erfindungsgemäßen
Masse beträgt ungefähr 125 bis ungefähr 175% der Schlag
festigkeit von reinem Polyethylen bei Zimmertemperatur.
Was jedoch noch wesentlicher ist, ist die Tatsache, daß
bei einem Herabsetzen der Testtemperatur die Schlagfestig
keit merklich zunimmt, so daß bei -40°C die Schlagfestig
keit der erfindungsgemäßen Massen ungefähr 270 bis un
gefähr 320% der Schlagfestigkeit von reinem Polyethylen
bei -40°C beträgt, während bei -51°C die Schlagfestig
keit der erfindungsgemäßen Massen ungefähr 170 bis ungefähr
1450% der Schlagfestigkeit von reinem Polyethylen bei
-51°C beträgt. Dies ist um so unerwarteter, als Polyethy
len und Polypropylen mit geringer Dichte keine vergleich
baren Verbesserungen der Schlagfestigkeit zeigen.
Die erfindungsgemäßen Massen können zur Herstellung von
Rohren und Blechverkleidungen verwendet werden, insbeson
dere für einen Einsatz unter arktischen Bedingungen, fer
ner zur Herstellung von Behältern, die insbesondere bei
tiefen Temperaturen eingesetzt werden, oder für ähnliche
Zwecke.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Teilanga
ben auf das Gewicht. Die eingehaltenen Testmethoden sind
die Testmethode ASTM D 790 für den Biegemodul und die Bie
gefestigkeit, während die Izod-Schlagfestigkeit nach der
ASTM-Methode D 256, Methode B unter Verwendung von 3 mm-
Stäben verwendet wird, wobei die Probestücke auf die Test
temperaturen (mit Ausnahme von +23°C) abgekühlt und so
fort nach der Entfernung aus der gesteuerten Temperatur
umgebung getestet werden. Die Proben werden unter Verwen
dung einer Van Dorn 50-RS-3F-Spritzgußvorrichtung unter
Einhaltung folgender Bedingungen durch Spritzguß herge
stellt:
Polyethylenpellets werden einer 2-Walzenmühle (die auf ei
ne Temperatur von 150 bis 152°C vorerhitzt und auf dieser
Temperatur gehalten wird) angegeben und 2 bis 3 min
aufgeschmolzen, worauf Polybutadien, das zu 1,5 cm großen
Würfeln zerschnitten worden ist, zugesetzt wird und
das Mischen während insgesamt 6 bis 7 min fortgesetzt wird.
Dabei wird eine homogene Mischung erhalten, die aus der
Mühle als Folie entnommen wird. Nach dem Abkühlen wird sie
zu kleinen Pellets zermahlen. Die Pellets werden der Spritz
gußvorrichtung zur Erzeugung der Teststücke zugeleitet.
Das eingesetzte Polyethylen besitzt eine Dichte von 0,06 g/cm3.
Das eingesetzte Polybutadien-1 besitzt einen cis-1,4-Gehalt
von 96 bis 97%. Das verwendete Polybutadien-2 besitzt einen
1,2-Gehalt von ungefähr 11 bis 12%, während der Rest 1,4 ist.
Die spezifischen Ansätze und Testergebnisse gehen aus
der Tabelle I hervor. Die merkliche Verbesserung der
Tieftemperaturschlagfestigkeit läßt sich deutlich erkennen.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden die
in der Tabelle II zusammengefaßten Massen hergestellt. Der
Glimmer wird zugesetzt, nachdem das Polybutadien in das
aufgeschmolzene Polybutadien eingemischt worden ist. Die
Mischzeit beträgt insgesamt ungefähr 7 min. Das eingesetzte
Polybutadien ist das Polybutadien-1 gemäß Beispiel 1. Der
Versuch Nr. 1 des Beispiels 1 wird als Vergleichsversuch
herangezogen. Die Verbesserung der Schlagfestigkeit bei
sehr tiefen Temperaturen läßt sich deutlich erkennen.
Die in der Tabelle III angegebenen Massen werden nach den
in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Methoden herge
stellt. Das eingesetzte Polybutadien ist das Polybuta
dien-2 gemäß Beispiel 1. Der Versuch Nr. 1 von Beispiel 1
wird als Vergleichsversuch herangezogen. Die verbesserte
Tieftemperaturschlagfestigkeit läßt sich deutlich erkennen.
Gemäß vorliegender Erfindung werden Mischungen aus einem
Polyethylen mit hoher Dichte und Polybutadien-1 gemäß Bei
spiel 1 hergestellt, während als Vergleichsmassen Massen
aus einem Polyethylen mit niederer Dichte und Polybutadien-1
gemäß Beispiel 1 und einem Polypropylen und Polybutadien-1
gemäß Beispiel 1 verwendet werden. Die Ansätze und Test
ergebnisse gehen aus der Tabelle IV hervor. Das Polyethylen
besitzt eine Dichte von 0,923 g/cm3 und das Polypropylen eine
Dichte von 0,903 g/cm3. Die Mischung aus hochdichtem Polyethylen
und Polybutadien wird auf einer 2-Walzenmühle mit Walzen
temperaturen von 149 bis 155°C hergestellt. Die Mischung aus
Polyethylen mit niederer Dichte und Polybutadien wird auf
einer 2-Walzenmühle hergestellt, deren Walzen eine Temperatur
von 105 bis 11°C besitzen, während die Polypropylen/Polybuta
dien-Mischung auf einer 2-Walzenmühle hergestellt wird, deren
Walzen eine Temperatur von 170 bis 173°C aufweisen.
Die in der Tabelle IV zusammengefaßten Ergebnisse zeigen
deutlich die äußerst unerwartete Verbesserung der Tieftem
peraturschlagfestigkeit der erfindungsgemäßen Massen.
Claims (5)
1. Thermoplastische Masse mit hoher Tieftemperaturschlag
festigkeit mit einem Gehalt an Polyethylen und Poly
butadien, dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Polymerkomponenten, aus
80 bis 95 Gewichtsteilen Polyethylen mit einer Dichte
von 0,95 bis 0,965 g/cm3, 5 bis 20 Gewichtsteilen
Polybutadien mit einem 1,4-Gehalt von 85 bis 98%,
bis zu 30 Gewichtsteilen eines Füllstoffs, ausgewählt
aus Talk, Glimmer, Calciumcarbonat, Aluminiumoxid
und Wollastonit, sowie gegebenenfalls Antioxidations-
Stabilisierungs-, Färbe- und Antiozonmitteln besteht.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polybutadien einen 1,2-Gehalt von 10 bis 15% und einen
1,4-Gehalt von 85 bis 90% aufweist.
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polybutadien einen 1,2-Gehalt von 2 bis 5% und einen
1,4-Gehalt von 95 bis 98% aufweist.
4. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,daß sie
7,5 bis 15 Gewichtsteile Polybutadien und 85 bis 92,5 Ge
wichtsteile Polyethylen enthält.
5. Verfahren zur Herstellung gemäß den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyethylen einer 2-Walzen
mühle oder einem Innenmischer, erhitzt auf eine Temperatur
von 120 bis 155°C und während 2 bis 3 Minuten unter Fließ
bedingungen gehalten, zugeführt wird, das Polybutadien zu
gesetzt wird, und das Vermischen 5 bis 7 Minuten zur Er
zeugung einer gleichmäßigen Mischung fortgesetzt wird,
worauf die Mischung entfernt und abgekühlt wird.
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